Psychiatrieerfahrung und "gesundheitliche Eignung"

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Hallo liebe Forengemeinde,

in den letzten Wochen habe ich mich an einigen Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege in und um Berlin beworben. Bevor ich mich auf die Vorstellungsgespräche und - falls ich überzeuge - die Untersuchung zur gesundheitlichen Eignung einstelle, habe ich einige wichtige Frage an euch:

Wie sieht es chancentechnisch aus, mit eigener Psychiatrieerfahrung daherzukommen? Kann dies ein Grund zur Ablehnung sein?

Da ich einkalkulieren muss, zu meinen zwei schulbesuchsfreien Jahren befragt zu werden, sieht die Planung bisher so aus, dass ich deutlich, aber nicht zu detailliert, die Situation während dieser Zeit darlege, die Notwendigkeit einer Reorganisation dreier wichtiger Lebensbereiche kurz beschreibe und noch betone, dass ich versichert bin, dass diese Erfahrung mich nicht in der Ausübung eines Pflegeberufs behindert, sondern sogar Vorteile darstellt, da sie Empathie und Reflexionsbereitschaft wachsen ließ. Auf ungünstige Schlagworte ("Psychiatrie"/"Trauma"/"Therapie"), die mit Vorurteilen verknüpft sein könnten, halte ich es für nötig zu verzichten, da ich mir sicher bin, dass dies meine Chance auf einen Ausbildungsvertrag drastisch vermindern würde.

Nun habe ich aber etwas Bammel vor der ärztlichen Untersuchung. Welche Fragen wurden euch hier in der Anamnese gestellt? Wird nach Psychokram explizit gefragt? Wie weit muss ich mich ausziehen (metaphorisch sowie wörtlich, geht um SVV-Überbleibsel)?

Und, falls ihr darauf antworten wollt oder es sogar von Interesse ist - wie steht ihr selbst zur Inklusion Psychiatrieerfahrener in soziale/medizinische Berufe, insbesondere im psychiarischen Bereich selbst?

Liebe nächtliche Grüße
G.
 
Huhu,

was die SVV-Überbleibsel angeht, hängt das denk ich vom Betriebsarzt ab.

Zum Blutabnehmen wirst du wohl schon einen Ärmel hochkrempeln müssen. Mein BA hat sich dafür nicht wirklich interessiert, ich selbst habe SVV im ersten Ausbildungsjahr erst ablegen können, bin seitdem "clean" (klopf auf Holz, sind jetzt 7 Jahre :king: )

Die Frage die du dir selbst stellen solltest ist - kannst du schwierige Situationen aushalten? Hast du Copingstrategien für den persönlichen Notfall? Mich selbst hat mein Psychiatrieeinsatz eher belastet (obwohl ich nie Psych.erfahrung im Vorfeld "gemacht" habe). Die Konfrontation mit dem - ich nenn es mal Spiegel - kann ziemlich hart werden.


Im Grunde kenn ich aber zum. in Bethel eine gute Hand voll Psychiatriepfleger, die im Jugend- und jungen Erwachsenenalter selbst Therapien gemacht haben. Wenn du stabil bist, empfinde ich es nicht als problematisch :)

nur Mut! Wann ist die BäU!?

Wenn mich jemand auf meine Narben anspricht sage ich meist- es ist meine Vergangenheit, die kann ich nicht abstreifen, sie gehört unwiderruflich zu mir. Ich lebe in der Gegenwart - dieser Teil von mir ist nicht mehr abrufbar, hat aber aus mir gemacht, was ich heute bin ;) Es ist immer eine Sache, wie man selbst zu sich und vor allem zu diversen Ereignissen der letzten Zeit steht.

Wo ich dich aus eigener Erfahrung allerdings "vorwarnen" kann, sind Sprüche von Kollegen - oft wird man mit besonders verschrammten Armen auch im Nachhinein noch als labil gesehen - "einen an der Waffel" hatte auch ich bei vielen Kollegen, obwohl ich mich gesellschaftlich normal benommen habe. Da musste lernen drüber zu stehen oder das Gespräch dahingehend zu suchen


LG!

Ava
 
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