Müssen Schüler beim Röntgen den Saal verlassen?

nekskorpio

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Niedersachsen
Beruf
Gesundheits und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
OP
Schönen guten Tag,

zurzeit habe ich einen Einsatz im OP und ich bin wirklich sehr zufrieden damit. Jedoch habe ich vor kurzem im Unterricht gelernt dass man als Schüler nicht im OP bleiben muss, wenn kein Dosimeter vorhanden ist. Begründung ist, dass diese kl. Plakette misst inwieweit evt. Strahlung durch die Bleischürze gelangt.

Habe das angespochen und bekomme nun ein "Gastdosimeter" gestellt was mich doch sehr beruhigt.

Erschreckenderweise hatte ich vor meinem Wissen schonmal einen Einsatz in der Anästhesie und wurde abgesehen von einem Arzt nie beim Röntgen aufgefordert den Saal zu verlassen.:gruebel:

Wie wird das bei euch gehändelt? Bekommen Schüler auch "Gastdosimeter" oder schickt ihr sie raus oder reicht euch die Anweisung eine Bleischürze zu tragen?:gruebel:

liebe Grüße, Nina
 
Hallo Nina,

also bei uns müssen die Schüler den Saal nicht verlassen und sie bekommen auch keinen Gastdosimeter- eine Bleischürze, ein Schilddrüsenschutz und ein gute Entfernung zum Röntgengerät reichen vollkommen aus. Würdest du bei uns diesen Dosimeter bekommen müsstest du auch zur Strahlenschutzuntersuchung-sprich Blut und Harnkontrolle. Meines Erachtens ist es nicht notwendig so einen Aufwand zu betreiben denn man sollte sich richtig schützen. Zudem gibt es nur "Schwierigkeiten" wenn der Dosimeter eine bestimmte Zahl erreicht hat und in meinen fast zehn Jahren hatten wir das noch nie bei Jemanden.... und wir strahlen wirklich viel... :)

Ich hoffe ich konnte dir damit ein wenig helfen und dir ein klein wenig von deiner " Sorge" nehmen....

liebe Grüsse Kathi
 
Sorry, wenn ich da widersprechen muss, der abstand verrringert die Strahlung nur. Damit ist diese nicht eliminiert! Strahlung summiert sich und jede Dosis zählt, Leitspruch ist der Körper "vergisst" nie!!! Das ist wichtig, weil mann sie weiss noch an Strahlung dazu kommt (therapeutisch, diagnostisch oder auch durch Strahlungsunfall).
Daher ist es besser aus dem Saal zu gehen, auch wenn man ein Gastdosimeter trägt. Dieses zählt ja nur die Strahlung und verhindert diese nicht. Zudem müsste sonst auch der Schüler an der jährlichen Schulung für im Kontrollbereich tätige teilnehmen, das ist kaum leistbar....
Letztlich würde ich bei dem Strahlenschutzbeauftragten oder -verantwortlichen diesbezüglich nachfragen.

Gruss Matras
 
Danke für deine Antwort,:mrgreen:

ehrlich gesagt würde ich es besser finden wenn Auszubildende den Saal verlassen müssten. Denn die meisten Krankenpflegeschülerinnen befinden sich ja nunmal im Gebärfähigen Alter. Da Schüler ja stets zusätzlich eingeplant sind, ist es ja nicht notwendig sie der Strahlung auszusetzen...und die benannten "Schwierigkeiten" können ja auch erst bei nachfolgenden Generationen auftreten. Ionisirende Strahlung ist ja doch irgendwie eine Gefahr, die man wenn nicht notwendig für manche Menschen vermeiden kann.

In der Röntgenverordnung steht soweit ich weiß auch dass Schwangere und Jugendliche unter 18 Jahren nur zu Untersuchungs und Behandlungszwecken der Rötngenstrahlung ausgesetzt werden dürfen.
(Ausnahme: Auszubildende zwischen 16 und 18 Jahren nur unter Aufsicht eines Fachkundigen mit Genehmigung der zust. Behörde)

Was sagt ihr dazu?
 
Hallo Matras,

wie sich die Strahlung verringert hat mir gestern auch ein Pfleger erklärt, er meinet dass wenn man einen Schritt zurück geht, die Belastung um das ca. 100fache sinkt...stimmt das so? oder ähnl?
 
hallo! :)

ich war im praktikum im unfall-op und ich hatte kein dosimeter, obwohl bei 99% aller ops gestrahlt wurde. jedes mal rausgehen wäre da unmöglich gewesen. dann hätte ich nämlich den ganzen tag vorm saal verbracht.

lg angie
 
Hallo!
Also mich hat jetzt die Teilnahme an einem Strahlenschutzkurs sehr beruhigt. Sicher sollte man umsichtig mit Strahlung umgehen. Beruhigen sollte dich auch nicht das Dosimeter, sondern die Bleischürze und der Schilddrüsenschutz, die du hoffentlich immer getragen hast. Ein Dosimeter ist sicher sinnvoll und sollte ja auch monatlich überprüft werden (wie lange bist du überhaupt im OP?). Klar ist auch, dass der Grenzwert für 16-18jährige viel niedriger ist als für andere, dein Strahlenschutzbeauftragter das aber auch weiß. Und bis du an deinen Jahresrenzwert kommst.......... Übrigens nimmt die Intensität der Strahlung bei Vordoppelung des Abstandes zur Röhre um das Vierfache ab, und der Kontrollbereich hat einen Radius von 4m (okay, so groß sind nicht alle OPs).
Also ich als Schüler muss nie rausgehen, bin auch froh darüber, ich will ja was lernen.
Wenn du aber solche Bedenken hast, zwingt dich doch sicherlich niemand im Saal zu bleiben...
Lg, noch ´ne angie
 
Hallo!

Ich hatte als Schüler damals immer nur ne Bleischürze und gut wars.
Habe mir damals aber auch keine großen Gedanken darüber gemacht.

Lg,
es
 
...Zudem gibt es nur "Schwierigkeiten" wenn der Dosimeter eine bestimmte Zahl erreicht hat und in meinen fast zehn Jahren hatten wir das noch nie bei Jemanden....

...und aufgrund dieser "Schwierigkeiten" , ist es demzufoge besser den Strahlenschutzbereich ohne Röntgenplaquette zu betreten ?! :gruebel: Diese Art von Begründung einem Schüler gegenüber zu vertreten empfinde ich als absolut fahrlässig.
Das tragen einer Röntgenplaquette dient a) vor allem dem Schutz deiner eigenen Person und b) darf der Strahlenschutzbereich laut Strahlenschutzverordnung ohne Dosimeter nicht betreten werden.

@ Nekskorpio

Jedes Krankenhaus in dem ein Strahlenbereich existiert, sollte über eine Strahlenschutzverordnung verfügen !

Zu deinem eigenen Schutz:

- Röntgenbrille (besitzt nicht jedes Haus)
- Schilddrüsenschutz
- Röntgenschürze die erst ab dem Knie abschliesst !
- Röntgendosimeter
- Röntgenschutz für den Kopf im From einer OP-Haube gibt es an vereinzelten Häusern bereits

Merke:
- Abstand
- Aufenthalt
- Abschirmung

Mfg

André
 
wir hatten röntgenschürzen und konnten fast immer den saal verlassen. außer man war unmittelbar als schüler an den maßnahmen beteiligt, die dies verhinderten.

lg
 
Guten Morgen,

zunächst einmal freue ich mich über eure Beiträge. Um die Fragen zu beantworten.

Mein Einsatz umfasst gerade mal 5 Wochen, mir ist zwar bewußt dass ich in dieser Zeit im Vergleich zu den Op Kräften nur wenig Strahlung ausgesetzt bin. Zum einen bedingt durch den größeren Abstand, stehe ja nicht unmittelbar am Tisch (weniger Streustrahlung) zum anderen bin ich ja nur 5 Wochen dort.

@Heak

Über die Notwendigkeit der Röntgenschürze und des Schilddrüsenschutz wurde ich hingewiesen und alle Pfleger achten auch darauf dass diese Schutzmaßnahmen getroffen werden. Die Ärzte hingegen nicht, die legen so los, ohne zu gucken:gruebel:
Das Dosimeter bekomme ich ja nun bald, mir war irgendwo wichtig zu sehen inwieweit die Schürze die Strahlung wirklich abhält.

Röntgenhauben und -Brillen sind mir jedoch fremd, noch nie von gehört.

Das mit dem Abstand halten versuche ich soweit es geht zu beachten. Jedoch ist mir auch schon aufgefallen dass der eine oder andere nicht immer darauf achtet sich nicht mit dem Rücken zum Röntgen zu drehen(unsere Schürzen sind teilweise hinten nicht komplett geschlossen)

Danke für die Info und auch ein bisschen die Bestätigung dass ich da nicht zu "kleinlich" mit umgehe.

Finde das doch irgendwo sehr wichtig:emba:

schönen Tag noch
 
Hallo!

Bei uns müssen die Schüler nicht raus wenn geröntgt wird, können es aber und werden auch anfangs darauf hingewiesen. Schutzmäßig tragen die, die direkt am Tisch stehen noch einen Schilddrüsenschutz, alle anderen drumherum Bleischürzen.
Ich hab die meiste Zeit meines Einsatzes im Knochensaal verbracht in dem häufig gestrahlt wurde. Hab mir dabei auch nicht wirklich viel gedacht..... - bis zu dem Zeitpunkt als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin und ich letztendlich Diagnose "Missed abortion" bekommen habe. Von diesem Zeitpunkt an hab ich schon drüber nachgedacht ob vielleicht der Aufenthalt im OP mitschuldig sein kann - hab 3 Wochen der Schwangerschaft im OP verbracht.
Jetzt würde ich den Saal verlassen, mit meiner Erfahrung - denn, man weiß ja nie....
 
Hey Crizzy,

danke für deinen Beitrag:emba:

Die Gedanken ob der Op-Einsatz dafür verantwortlich sein könnte, kann ich nachvollziehen. Muss nicht, kann...aber aus genau diesem Grund denke ich dass gerade Krankenpflegeschülerinnen davor zu schützen sind. Wer weiß ob sie eben nicht doch Schwanger sein könnten?

PS: Finde es super, dass bei euch die Schüler darauf aufmerksam gemacht werden und die Wahl haben ob sie raus gehen oder eben nicht. Bei dem "rauhen" Ton in manchen Op´s trauen sich sicher auch viele nicht danach zu fragen oder sie sind sich der Gefahr da gar nicht bewußt.

lieben Gruß, Nina
 
Hallo!

Also, bei uns im OP ist es so, dass wir Schüler jederzeit beim Röntgen rausgehen durften, wenn wir das wollten. Falls wir im Saal bleiben wollten wurde von den Schwestern und Pflegern immer sehr darauf geachtet, dass wir eine Röntgenschürze trugen, eine, die ganz außenrum geht. Und es wurde auch immer erst geröntgt, wenn auch wirklich alle geschützt oder draußen waren. :emba:

Daran hielten sich auch alle OP-Pflegekräfte, bis auf einen Pfleger, der beim Röntgen nie eine Röntegenschürze trug. Fand ich ein schlechtes Beispiel... :gruebel:

LG
:nurse:
 
...Die Ärzte hingegen nicht, die legen so los, ohne zu gucken:gruebel:
Das Dosimeter bekomme ich ja nun bald, mir war irgendwo wichtig zu sehen inwieweit die Schürze die Strahlung wirklich abhält.

Ärzte sind mit kleinen Ausnahmen, meiner Meinung nach das schlechteste Bspl. nicht nur was das Strahlenschutzverhalten im OP betrifft, an dem sich ein Mitarbeiter ohne Kenntnisse orientieren kann.

...Jedoch ist mir auch schon aufgefallen dass der eine oder andere nicht immer darauf achtet sich nicht mit dem Rücken zum Röntgen zu drehen(unsere Schürzen sind teilweise hinten nicht komplett geschlossen)

Die allgemeine Unsicherheit im Umgang mit Röntgenstrahlung ist im Operationsbereich leider weit verbreitet und nicht zuletzt resultiert ein fahrlässiger und unverantwortungsvoller Umgang aus der Sicht der Mitarbeiter oft durch die Intransparenz der Röntgenstrahlung selbst, da sie nun einmal ein nicht wahrnehmbares Medium darstellt das beim Auftretten von Früh- bzw. Spätschäden selten in Verbindung mit ionisierten Strahlenschäden gebracht wird.
Eben darum ist es wichtig das Du Dich über die Strahlenschutzverordnung (STSV 1994) und der Röntgenverordnung zu deinem Eigenschutz informierst. Dein Arbeitgeber ist dazu verpflichtet Dir den Zugang zu den nötigen Informationen zu ermöglichen. In der Regel gibt es in den meisten Spitälern einen Strahlenschutzbeauftragten, der Dir diesbezüglich bestimmt weiterhelfen wird.

Danke für die Info und auch ein bisschen die Bestätigung dass ich da nicht zu "kleinlich" mit umgehe.

Strahlenschutz ist leider ein Thema das im Funktionsbereich viel zu wenig oder überhaupt nicht thematisiert wird. Demzufolge betrachte ich deine Anfrage zu dem Thema mehr als berechtigt.

Mfg

André
 
Danke für die Info, werde die Tage mal anfragen ob es da evtl. Info´s gibt (sicher steht da irgendwo ein staubiger Ordner im Schrank mit entsprechenden Gesetzen, Vorschriften..e.c)

Glücklicherweise habe ich zum Großteil sehr aufgeschlossene Mitarbeiter, die mich unterstützen. Die Stationsleitung hat mir sehr zügig die Plakette organisiert:mrgreen:
(wurde nur von wenigen Einzelnen komisch angeschaut als ich wegen dem Dosimeter gefragt habe)
Wie kann eine Schülerin es auch wagen in der ersten Woche sowas anzusprechen:knockin:

Sollte ich irgendwann mal examiniert sein und im Op tätig , versuche ich so sensibel wie jetzt damit umzugehen.:deal:

Schönen Abend noch, Nina
 

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