Janina schrieb:
Manchmal gibt es aber nur den einen Ausweg zu gehen. Alleine kommt man da leider nicht weiter und es ist das beste sich dann einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Aber ich als "einfache Pflegekraft" bin nicht bereit mir großartig Gedanken über Lösungen von Problemen zu machen, die eigentlich in den Bereich der PDL gehören. So gut werden wir dann doch nicht bezahlt, daß wir die Arbeit von anderen noch mit machen.
... dann werd ich mir ganz bestimmt nicht den Mund fusselig reden.
Liebe Janina,
das sind Deine Worte, die mich wirklich nachdenklich gemacht haben. Mit Deinen letzten Sätzen, Du seist sehr wohl teamfähig, konntest Du mich nicht überzeugen.
Du hast einen Tourenplan mit Deiner Kollegin kreiert, und das Ergebnis war für alle Beteiligten zufriedenstellend. Dann freue Dich, dass Du auch ohne Vorgesetzte das hinbekommen hast - aber erwarte doch deswegen nicht, dass man Dich deswegen in besonderem Maße anerkennt!
Ich habe in meinem vorherigen Betrieb grundsätzlich mit meinen Kollegen die Tourenpläne erstellt oder neu angepasst, und zwar deswegen, weil wir, das Team, die Touren gefahren sind und die Bedürfnisse der Patienten am besten kannten. Was ist denn da dabei? Ist das für Dich eine Heldentat?
Wenn es draussen bei den Patienten Probleme gab, habe ich diese im Büro beim Chef oder bei der PDL geschildert und gefragt, wie wir gemeinsam das Problem lösen könnten, so dass Zufriedenheit herrscht.
Allerdings gab es auch Kollegen, die sind meckernd nach der Tour ins Büro reingekommen, haben sich über die sogenannten Missstände aufgeregt - zeigten aber keine Bereitschaft, das Problem gemeinsam zu lösen. Zumal Kollegen, die jammernd das Büro betreten, für die PDL so nervig waren, dass sie sich schon prophylaktisch die Ohren zuhielt.
Aus Deinen Zeilen lese ich heraus, dass Du nur für Dich zuständig bist und Deine Aufgaben bewältigst, die Dir aufgetragen wurden. Für Extra-Leistungen möchtest Du anerkannt werden. Für Lösungen und andere Aufgaben fühlst Du Dich nicht zuständig, weil das die Aufgaben anderer sind, und Du nicht soviel Geld erhältst, um diese zu übernehmen. Wenn Dir auf Dauer keiner zuhört, dann suchst Du Dir einen anderen Arbeitgeber.
Aber: Schuld daran sind die anderen. Die PDL, die nicht zuhört, die Kollegen, die Dir nicht zur Seite stehen. Du fühlst Dich machtlos, und das Rad dreht sich immer so weiter. Die Unzufriedenheit steigt.
Janina, man muss immer bei sich selbst anfangen und sich fragen:"Warum hört mir die PDL nicht zu? Warum macht sie nicht einfach das, was ich vorschlage?"
Du wirfst statt dessen die Flinte ins Korn, meckerst weiter und sagst gleichzeitig, Du hast alles mögliche versucht.
Solange nur andere für die Missstände verantwortlich gemacht werden, kann sich nichts ändern.
Wenn Du mehr Geld und Anerkennung möchtest, solltest Du zunächst mal Deine Einstellung ändern und Deine Erwartungen runterschrauben. Verbesserungen passieren nicht umgehend, sowie Du sie abverlangst.
Gemeinsam und konstruktiv, sachlich und fair - das klappt immer. Wer behauptet, das funktioniert nicht, der hat irgendwas nicht richtig gemacht!
LG
Trisha