Missstände im Betrieb

Ich schliesse mich Janinas Meinung an. Offensichtlich ist sie sehr wohl zu guter Teamarbeit fähig. Nur wenn die Obrigkeit derart 'borniert' ist, kann man halt nix machen. Nehmt das doch einfach hin. Nicht jeder Betrieb funktioniert so gut wie bei euch.
 
kattinka schrieb:
Offensichtlich ist sie sehr wohl zu guter Teamarbeit fähig. Nur wenn die Obrigkeit derart 'borniert' ist, kann man halt nix machen. Nehmt das doch einfach hin. Nicht jeder Betrieb funktioniert so gut wie bei euch.

Hallo kattinka!
Kannst Du Janinas Zeilen zitieren, aus denen Du heraus liest, dass sie zur Teamarbeit fähig ist? Vielleicht empfindest Du sie als teamfähig, weil sie aus Deiner Seele spricht.

"Bornierte Obrigkeiten" gibt es überall: aber es ist wie in allen Bereichen des Lebens, um miteinander klar zu kommen, muss man auch mal in des Spiegel schauen und bei sich selbst anfangen. Es sind nicht nur bornierte Obrigkeiten, die für Missstände in einem Betrieb sorgen. Ein Betrieb besteht aus vielen verschiedenen Mitarbeitern. Dazu zählst auch Du. Mit Deiner Einstellung "kann man halt nix machen...nehmt das doch einfach hin" brauchst Du Dich nicht zu wundern, dass sich nichts ändert. Hauptsache Du kannst weiter meckern, Hauptsache es ändert sich nichts. Ein solches Verhalten ist doch auch "borniert"!

Wie kommst Du darauf dass bei "uns" (wen auch immer Du damit meinst) gut läuft? Ich persönlich war viele Jahre in der ambulanten Pflege tätig. Ich weiß, was los ist und ich weiß wie Mitarbeiter ausgenutzt werden. Dennoch wußte ich mir und anderen bei sogenannten "Mißständen" immer bestens zu helfen, ohne dass es Konflikte gab. Rücken zukehren, sich aufregen und meckern war nie meine Methode gewesen. Und schon gar nicht aufzugeben.
"Missstände" herrschen solange, wie man sie auch zulässt.

LG
Trisha
 
Hallo Kattinka, vielleicht verdeutlicht ein kleines Beispiel was gemeint ist. Stell dir vor du versorgst einen Patienten (nehmen wir mal an du machst einen VW) und deine PDL begleitet dich. Anstatt mit dir zu sprechen nach Beweggründen oder sonstigem zu fragen, nimmt sie dir die Arbeit aus der Hand und versorgt den Patienten so wie sie denkt. Ich könnte mir vorstellen, dass dir das auch nicht gefallen würde einfach vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden auch wenn du zugeben müsstest, dass der VW den du vorher gemacht hast wirklich nicht der Renner war. Wie würdest du dich in so einer Situation fühlen? Ich glaube nicht, dass du deiner PDL dankbar wärest oder ihr einen anerkennenden Blick gönnen würdest sondern in erster Linie wärst du wohl stinksauer.

Janina hat geschrieben:
Konstuktive Kritik anbringen ist die eine Sache. Aber ich als "einfache Pflegekraft" bin nicht bereit mir großartig Gedanken über Lösungen von Problemen zu machen, die eigentlich in den Bereich der PDL gehören. So gut werden wir dann doch nicht bezahlt, daß wir die Arbeit von anderen noch mit machen.

Was heisst den einfache Pflegekraft? Hallo, Du bist doch wer und wenn du noch mehr werden willst, kommst du mit der Einstellung nicht weiter. Wenn konstruktive Vorschläge hast, bring sie ein.
 
Natürlich versuche ich konstruktive Kritik einzubringen aber wenn man des öfteren was sagt und darauf nicht reagiert wird oder man nur zu hören bekommt, daß das nicht geht. Und von vornherein gleich abgeblockt wird, dann werd ich mir ganz bestimmt nicht den Mund fusselig reden.
Und vor vollendete Tatsachen habe ich ganz bestimmt niemanden gestellt. X-mal haben ich und meine Kolleginen gesagt, daß die Tour so nicht zu fahren ist und X-mal haben wir entweder zu hören bekommen, daß es nicht anders geht oder das man sich mal zusammensezten muß um zu schauen ob nícht doch anders gefahren werden kann und genauso oft ist nichts passiert.
Da hätte ich genausogut mit der Wand reden können die hätte vielleicht zugehört.
Und wiso bitte bin ich nicht teamfähig? Den neuen Tourenplan habe ich z.B. mit meiner Kollegin erstellt und wir haben wunderbar zusammengearbeitet.

Lieben Gruß

Janina
 
Janina schrieb:
Manchmal gibt es aber nur den einen Ausweg zu gehen. Alleine kommt man da leider nicht weiter und es ist das beste sich dann einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Aber ich als "einfache Pflegekraft" bin nicht bereit mir großartig Gedanken über Lösungen von Problemen zu machen, die eigentlich in den Bereich der PDL gehören. So gut werden wir dann doch nicht bezahlt, daß wir die Arbeit von anderen noch mit machen.
... dann werd ich mir ganz bestimmt nicht den Mund fusselig reden.

Liebe Janina,

das sind Deine Worte, die mich wirklich nachdenklich gemacht haben. Mit Deinen letzten Sätzen, Du seist sehr wohl teamfähig, konntest Du mich nicht überzeugen.
Du hast einen Tourenplan mit Deiner Kollegin kreiert, und das Ergebnis war für alle Beteiligten zufriedenstellend. Dann freue Dich, dass Du auch ohne Vorgesetzte das hinbekommen hast - aber erwarte doch deswegen nicht, dass man Dich deswegen in besonderem Maße anerkennt!
Ich habe in meinem vorherigen Betrieb grundsätzlich mit meinen Kollegen die Tourenpläne erstellt oder neu angepasst, und zwar deswegen, weil wir, das Team, die Touren gefahren sind und die Bedürfnisse der Patienten am besten kannten. Was ist denn da dabei? Ist das für Dich eine Heldentat?
Wenn es draussen bei den Patienten Probleme gab, habe ich diese im Büro beim Chef oder bei der PDL geschildert und gefragt, wie wir gemeinsam das Problem lösen könnten, so dass Zufriedenheit herrscht.
Allerdings gab es auch Kollegen, die sind meckernd nach der Tour ins Büro reingekommen, haben sich über die sogenannten Missstände aufgeregt - zeigten aber keine Bereitschaft, das Problem gemeinsam zu lösen. Zumal Kollegen, die jammernd das Büro betreten, für die PDL so nervig waren, dass sie sich schon prophylaktisch die Ohren zuhielt.
Aus Deinen Zeilen lese ich heraus, dass Du nur für Dich zuständig bist und Deine Aufgaben bewältigst, die Dir aufgetragen wurden. Für Extra-Leistungen möchtest Du anerkannt werden. Für Lösungen und andere Aufgaben fühlst Du Dich nicht zuständig, weil das die Aufgaben anderer sind, und Du nicht soviel Geld erhältst, um diese zu übernehmen. Wenn Dir auf Dauer keiner zuhört, dann suchst Du Dir einen anderen Arbeitgeber.
Aber: Schuld daran sind die anderen. Die PDL, die nicht zuhört, die Kollegen, die Dir nicht zur Seite stehen. Du fühlst Dich machtlos, und das Rad dreht sich immer so weiter. Die Unzufriedenheit steigt.
Janina, man muss immer bei sich selbst anfangen und sich fragen:"Warum hört mir die PDL nicht zu? Warum macht sie nicht einfach das, was ich vorschlage?"
Du wirfst statt dessen die Flinte ins Korn, meckerst weiter und sagst gleichzeitig, Du hast alles mögliche versucht.
Solange nur andere für die Missstände verantwortlich gemacht werden, kann sich nichts ändern.
Wenn Du mehr Geld und Anerkennung möchtest, solltest Du zunächst mal Deine Einstellung ändern und Deine Erwartungen runterschrauben. Verbesserungen passieren nicht umgehend, sowie Du sie abverlangst.
Gemeinsam und konstruktiv, sachlich und fair - das klappt immer. Wer behauptet, das funktioniert nicht, der hat irgendwas nicht richtig gemacht!

LG
Trisha
 
Ich werf nicht gleich die Flinte ins Korn und es klappt eben nicht immer. Ich bin ja schließlich nicht die einzige die so denkt. Ist ja schön für dich wenn es bei dir besser läuft. Und du mit deiner PDL reden kannst. Aber du must auch akzeptieren das es eben nicht immer so ist und das einem manchmal keine andere Möglichkeit bleibt als zu gehen. Bei meinem vorherigen Pflegedienst gab es ähnliche Probleme. Der war etwas größer. Es hat also mit der Größe des Betriebes nichts zu tun. Und es gab viele Kollegen die nur gemekert haben ich wollte allerdings etwas tun und diesen Betrieb nicht unbedingt verlassen sondern lieber etwas ändern, so daß wir Mitarbeiter uns wohler fühlen. Ich und einige meiner Kollegen haben des öfteren Gespräche mit der PDL und auch mit dem Geschäftsführer gehabt aber diese haben sich immer nur attakiert gefühlt und dachten gar nicht daran sich vernünftig zu unterhalten. Und auch die Mitarbeitervertretung reagierte nur agressiv. Ende vom Lied war das eine Kollegin und ich gingen. Meine Kollegin war völlig fertig. Sie wurde nur noch gemobbt auch vom Chef und bei mir lief es in die selbe Richtung. Was hätten wir den machen sollen wir haben uns dann Kündigen lassen. Wir wären daran zu grunde gegangen. Was meinst du was das für Kraft kostet sich auf solch einen Kampf einzulassen weil man nicht gehen sondern etwas ändern will. Hast du so etwas schon einmal mit gemacht? Warscheinlich nicht sonst würdest du einsehen das es eben nicht in allen Betrieben so gut läuft wie bei dir.
Denk mal darüber nach.
Ich freue mich für dich, daß es bei dir so gut läuft und ich finde es auch nicht schlecht das ihr die Tourenpläne zusammen erstellt. Bei euch ist das so geregelt und ich finde das keine schlechte Idee. Leider kenne ich es nur so, daß diese Arbeit allein die PDL macht und dann erwarte ich auch das sie einen guten Plan macht und darauf eingeht wenn vom Personal und den Patienten Beschwerden kommen.

Lieben Gruß

Janina
 
Hallo Janina,

ich bin nun seit April diesen Jahres nicht mehr in der (amb.) Pflege tätig (Schwangerschaft).
Ich halte weiterhin Kontakt mit Kollegen, die mir das gleiche Leid klagen wie Du. Meine ehem. Kollegen werden ebenfalls gemobbt, ausgenutzt, bekommen von der Geschäftsführung Sachen erzählt, die arbeitsrechtlich nicht haltbar sind usw. Sie haben alle Angst, sobald sie sich in irgendeiner Form wehren, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Sie lassen sich sehr viel gefallen - aber es wird gemeckert und zudem sind sie auf der Suche nach besseren Arbeitsplätzen.
Wie Du siehst, da läuft es nicht besser und schon gar nicht anders.
Aber: es lief prima, als ich da noch arbeitete. Ich war stets auf der Suche nach Lösungen, bin die Probleme direkt ohne Umwege angegangen. Natürlich auch nach Rücksprache mit der PDL und dem Geschäftsführer.
Zugegeben, ich habe oft viel riskiert und mich auch weit aus dem Fenster gelehnt - aber ich verhielt mich fair gegenüber Kollegen sowie Vorgesetzten, und war stets sachlich.
Nein, Janina, ich kann nicht akzeptieren, dass es woanders nicht genauso laufen kann. Ich war in insgesamt 5 Einrichtungen tätig (KH und amb. Pflege) und habe so einiges erlebt.
Dort , wo sachlich und fair kommuniziert wurde, stimmte auch das Klima und somit die Qualität der Arbeit.
Es ist und bleibt immer ein Kommunikationsproblem, das sich mit Sicherheit lösen kann.
Du hast recht, wenn das nicht sofort funktioniert und Du erneut auf taube Ohren stösst, dann fühlt man sich unverstanden.
Aber die Devise heisst: Disziplin, guter Wille, und nie aufgeben. Engagement zahlt sich aus.

LG
Trisha
 
Na dann scheinst du ja das totale Kommunikationstalent zu sein. Und jetzt wo du nicht mehr da bist steht der Laden Kopf. Mann mußt du toll sein ohne dich ist die Welt verloren . Aber da du dich ja jetzt um dein Kind kümmern mußt (herzlichen Glückwunsch übrigens und das ist ernst gemeint) muß die Arbeitswelt ohne dich klar kommen und auch dann sollte es funktionieren.
Klar ist das ganze in den meisten Fällen ein Kommunikationsproblem. Das sind zwischenmenschliche Probleme meistens. Aber es müssen auch beide Seiten daran Interessiert sein dieses Problem zu lösen sonst kann das ganze nichts werden. Und wenn dann die Kollegin gesagt bekommt endweder du schaffst sieben Tage die Woche oder du kannst gehen, dann sehe ich da kaum Potential die Probleme aus der Welt zu schaffen. Spricht man die Chefin auf die Probleme an, wohlgemerkt gemeinsam und vorher gut überlegt, dann wird sich das ganze angehört, eingesehen, daß gewisse Dinge so einfach nicht machbar sind und dann wird einem gesagt, daß es aber nicht anders geht Punkt. Was soll ich dazu noch sagen? Da fällt mir nicht mehr viel ein und in einem solchen Fall ist es dann vielleicht wirklcih besser zu gehen.
Sorry wenn ich am Anfang vielleicht etwas spitz reagiert hab.:wink1:

Lieben Gruß

Janina
 

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