News Merkel: Bezahlung von Pflegekräften muss verbessert werden

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Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hält eine bessere Bezahlung von Pflegekräften für unumgänglich. Die Bezahlung sei im Hinblick auf die Belastungen, die dieser Beruf mit sich bringe, nicht angemessen, sagte sie der «Bild am Sonntag». Verbesserungsbedarf sieht Merkel auch beim Personalschl

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Die letzte Woche vor der Wahl.
Noch schnell allen Sozialberufen verbal über den Kopf streichen, Geld und Relevanz anmerken. Jede Stimme zählt!
Und nach der Wahl...
...sollte man nicht vergessen, das bei "schwarzer Null" und starken Lobbygruppen in anderen Bereichen die tatsächlichen Entscheidungen anders ausfallen werden.
 
...sollte man nicht vergessen, das bei "schwarzer Null" und starken Lobbygruppen in anderen Bereichen die tatsächlichen Entscheidungen anders ausfallen werden.
Welche Entscheidungen denn?
Es sollte doch mittlerweile JEDEM, auch den Menschen in der Pflege eindeutig klar sein, dass die Gewerkschaften die Tarifverhandlungen führen und nicht die Bundeskanzlerin oder die Regierung.

Wenn WIR keinen Streik hinbekommen, dann kann man weder Bundesregierung noch Bundeskanzlerin dafür Verantwortlich machen.

Mehr als ein Statement das aus der Politik kommt, für eine Bezahlung, kann es nicht sein.
Das sollte doch mittlerweile JEDEM klar sein.
Aber immerhin, jetzt müssten WIR was daraus machen.

Ich Lese in letzter Zeit immer wieder
Bessere Bezahlung, Bessere Bezahlung, Bessere Bezahlung
ja was ist denn das?
Wann ist eine bessere Bezahlung ein gute Bezahlung?
Vom TVÖD, oder AVR aus gesehen?
Und wenn ja wieviel mehr ist denn dann Gut?

Und wieviel mehr an Geld würde mich denn bewegen, bei diesen Arbeitsbedingungen weiter mitzumachen, länger durchzuhalten und evtl. sogar bis zur Rente zu machen?

Ich Behaupte:
Die überwiegende Anzahl, die aus der Pflege aussteigen, steigen nicht aus monetären Gründen aus, sondern aufgrund der Arbeitsbedingungen.
Auch 200 oder 300Euro mehr würden daran überhaupt nichts ändern, von welcher Basis aus auch immer.
Das löst nicht das Problem des Pflegenotstands oder der Arbeitsbedingungen.

Umfragen der letzten 20Jahre zeigen, dass die Arbeitsbedingen und Arbeitszufriedenheit an erster Stelle stehen und erst an zweiter, dritter, vierter Stelle das Gehalt.
 
Eine Sache die mich immer stört, ist folgendes:

Die Bezahlung sei im Hinblick auf die Belastungen, die dieser Beruf mit sich bringe, nicht angemessen...

Immer wird von Pflege nur als körperlich und psychisch belastender Beruf gesprochen. Dabei sollte auch ganz klar erwähnt werden, dass die Bezahlung gemessen an der Fachkompetenz und gemessen an der Verantwortung die dieser Beruf mit sich bringt, sowie den Folgen einer mangelnden Fachkompetenz, ganz klar zu wenig ist.

Durch dieses Bild welches durch die Medien (ob es nun Bild am Sonntag ist oder nicht spielt dabei keine Rolle) vertreten wird, wird der Pflegeberuf gerne mit anderen Berufen, deren komplexität weit unter denen des Pflegeberufes ist (nicht diskreditierend gemeint), in einen Topf geworfen. Was folgt sind Kommentare in den sozialen Netzwerken wie:

"Ja, aber wenn wir nur noch die Hochstudierten haben (ich will dieses Wort "Hochstudiert" nie wieder lesen), wer macht denn dann die niederen Tätigkeiten? Wer putzt denn die Räume oder pflegt kranke/alte Menschen! Es muss auch diese Menschen geben! Nicht jeder kann komplexe Berufe übernehmen. Wir brauchen auch Krankenschwestern, Müllmänner, Friseure und Putzkräfte!"

So, dies könnte man als unqualifizierten und unaufgeklärten Kommentar so stehen lassen. Aber wisst Ihr wer diese Posts kommentiert mit Dingen wie: "Da hast du sowas von recht!.... Auf den Punkt!!!... Das sehen die da oben ja nicht!"

Genau, die eigene Berufsgruppe! Kranken- und Altenpfleger sehen anscheinend ihre Aufgaben so "nieder", dass sie es nicht für nötig befinden sich gegenüber dem Vergleich und der eingruppierung "niederer Tätigkeiten zu wehren.

Da kannste dich sonst noch wie häufig in die öffentlichkeit stellen und sagen, dass Pflege ein extrem komplexer Beruf ist, wenn die eigenen Kollegen das so nicht sehen kämpfst du gegen Windmühlen.

Dies ist mir in letzter Zeit, dank des Pflegeschülers in der Wahlarena dessen Video ja Viral gegangen ist, extremst aufgefallen. Vorher ist es nur in der Zeitschrift "Die Schwester der Pfleger" aufgefallen als die Frage an die Leser gestellt wurde:" Was muss eine gute Pflegekraft mitbringen/besitzen?" und kein einziger von Fachkompetenz antwortete.

Anscheinend können wir gut mit Liebe und Zuneigung alles im Alltag regeln.
 
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Es sollte doch mittlerweile JEDEM, auch den Menschen in der Pflege eindeutig klar sein, dass die Gewerkschaften die Tarifverhandlungen führen und nicht die Bundeskanzlerin oder die Regierung.

Wenn WIR keinen Streik hinbekommen, dann kann man weder Bundesregierung noch Bundeskanzlerin dafür Verantwortlich machen.

Wer setzt die Rahmenbedingungen der Refinanzierung und hat bestimmt das sich die Pflegeversicherung und die Sozialhilfe sich an den Durschnittsgehältern bzw. bei der Sozialhilfe am billigsten Anbieter und nicht den Tarifentgeltern orientiert? (Mit dem PSGIII leicht abgeschwächt)

Wenn WIR keinen Streik hinbekommen, dann kann man weder Bundesregierung noch Bundeskanzlerin dafür Verantwortlich machen.
Wie wirkt sich den im Altenheim ein Streik aus wenn die Notbesetzung der Standartbesetzung entspricht und keine Operationen oder sonstige Profitbringer ausfallen können?

Wann ist eine bessere Bezahlung ein gute Bezahlung?
Vom TVÖD, oder AVR aus gesehen?
Und wenn ja wieviel mehr ist denn dann Gut?

In der Altenpflege stationär oder ambulant muss die Frage leider lauten wie viel weniger ist schlecht?
 
Welche Entscheidungen denn?
Es sollte doch mittlerweile JEDEM, auch den Menschen in der Pflege eindeutig klar sein, dass die Gewerkschaften die Tarifverhandlungen führen und nicht die Bundeskanzlerin oder die Regierung.

Wenn WIR keinen Streik hinbekommen, dann kann man weder Bundesregierung noch Bundeskanzlerin dafür Verantwortlich machen.

Mehr als ein Statement das aus der Politik kommt, für eine Bezahlung, kann es nicht sein.
Das sollte doch mittlerweile JEDEM klar sein.
Aber immerhin, jetzt müssten WIR was daraus machen.
Ich glaube, Surrogat meinte jetzt nicht "die Entscheidungen" über die in der Pflege zu zahlenden Gehälter (denn die werden tatsächlich nicht direkt von der Politik gefällt). Indirekt aber natürlich wieder sehr wohl (und da bin ich bei hyperion87), indem nämlich Politik die Rahmenbedingungen festlegt, an die sich z. B. Kranken- und Pflegekassen zu halten haben, wenn sie für diese oder jene Leistungen im Gesundheitssystem Geld auszahlen (oder eben auch nicht!). Man sollte nie vergessen, daß im Gesundheitssystem keine "echte" Marktwirtschaft, sondern nur eine "Pseudomarktwirtschaft" herrscht (im Gegensatz z. B. zur Autoindustrie).
Ansonsten gibt es ja noch andere politische Entscheidungen, die uns treffen, aber nichts mit Geld & Gehalt (jedenfalls nicht unmittelbar) zu tun haben; z. B. die Entscheidung, Pflegekammern zuzulassen oder auch nicht. Und da sieht man ja ganz genau, welche Parteien dies NICHT wollen.
 
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Reaktionen: Surrogat
Wie wirkt sich den im Altenheim ein Streik aus wenn die Notbesetzung der Standartbesetzung entspricht und keine Operationen oder sonstige Profitbringer ausfallen können?
Naja, im Altenheim sind die Pflegekräfte ja wohl die "Profitbringer". :wink1: Denn sie erledigen ja das Kerngeschäft ("Kernprozesse" im QM).
Abgesehen davon wurden jetzt ja z. B. in Bremen Pflegeheime für Neubelegungen gesperrt (z. T. von den Betreibern selbst, z. T. von der Politik), weil nicht ausreichend Pflegepersonal vorhanden ist. Finde ich sehr gut und hätte ich mir so auch in meiner Klinikzeit gewünscht, hat dort nur leider keinen interessiert. "Betten gesperrt" wurden nur bei Ärztemangel. :angryfire:
 
Bzgl. der
tatsächlichen Entscheidungen
geht es mir in der Tat nicht im Speziellen um "die Pflege", die m.E. im aktuellen Wahlkampf nur im Sinne der Abarbeitung der üblichen Phrasen genutzt wird. Stimmenfang eben, ad nauseam.

Faktisch kann mit der aktuell angeordneten Haushaltsdisziplin und der im GG verankerten Begrenzung der Staatsverschuldung natürlich nur Geld ausgegeben werden, welches zur Verfügung steht - also ist Umverteilung angesagt.
Man kann sich also politisch auf nationaler (oder kommunaler) Ebene entscheiden, die Verkehrsinfrastruktur zu erhalten und auszubauen, ebenso wie Kindertagestätten oder Krankenhäuser. Man kann Informationskampagnen starten um Berufsbilder "attraktiver" zu bewerben und Re-Finanzierung anpassen.
Man kann aber auch bestimmte Gruppen oder Firmen subventionieren, in dem man zum Beispiel den Entwürfen des NATO-Oberkommandos in Washington folgt und mittelfristig den Militärhaushalt verdoppelt...

Alles in allem werden sich nur Gruppen erfolgreich in diesem Verteilungskampf durchsetzen, die exzellente Netzwerke gepflegt haben und genug Bittsteller, Günstlinge oder "Freunde" in den entsprechenden Parteigremien haben.
Parteispenden sollen hier auch eine gewissen Rolle spielen, schliesslich muss der Willensbildungsprozess ja wie geschmiert laufen.
Und da sehe ich - im Guten oder Schlechten - auf weiter Flur wenig, was mit dem Label "Professionelle Pflege" assoziiert ist.

Um sich hierzu 'mal etwas zu informieren, ist LobbyControl nicht der schlechteste Startpunkt...

Anscheinend können wir gut mit Liebe und Zuneigung alles im Alltag regeln.
Versteht sich - schliesslich entstammt "die Pflege" des Jahres 2017 auch gefühlt ausschliesslich den christlichen Ordenstraditionen des Mittelalters. Und da fühlte man sich eben immer zur Nächstenliebe und Höherem "berufen"... (/Sarkasmus/off)
 
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