News Wahlkampf: Wie Kanzlerin Merkel einen jungen Krankenpfleger enttäuschte

Hab ich mich da verhört oder hat Merkel behauptet man plane eine Personalmindestgrenze für Normalstationen was Fakenews wären?
 
Wo hat sie das denn gesagt? In dem Artikel lese ich das nicht raus.
Mein bisheriger Kenntnisstand ist, daß nur in "pflegesensiblen Bereichen" (ha ha) Personalmindestgrenzen kommen sollen.
 
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Mein bisheriger Kenntnisstand ist, daß nur in "pflegesensiblen Bereichen" (ha ha) Personalmindestgrenzen kommen sollen.
Das ist auch mein Kenntnisstand aber wohl nicht der von Fr. Merkel
 
An welcher Stelle denn ungefähr (sorry, aber das Ding geht ja über 1 Stunde!)?
 
Einfach drauf klicken hab den Timecode im Link aber sonst genau bei Minute 20:00
 
Ok, jetzt hab ich´s gefunden...
Ja, da eiert sie ganz schön rum! Wenn man kurz vor Min. 20 reinklickt, hört man auch noch seine genauen Fragen.
Sie erzählt da was von "Betreuern" und "Pflegern" und "Bewohnern" in den Pflegeheimen, obwohl davon überhaupt nicht die Rede war... er bezieht sich explizit auf Krankenhäuser (er lernt ja auch Krankenpfleger und nicht Altenpfleger).
Dann schwenkt´s doch um auf Klinik, sie spricht von "Mindestpflegestandards" und versucht sich mit Hinweis auf die Intensivstationen rauszureden... aber er bleibt hartnäckig :up: und fragt nach, wie das bei Normalstationen sei, daraufhin behauptet sie, die Krankenhäuser müssten das dort "bis 2018 hinbekommen, sonst würden von der Regierung Mindeststandards festgelegt".
Das würde ich jetzt noch nicht direkt als Fakenews bezeichnen, aber es ist ein ziemlich schwammiges Rumgeeier, denn soweit ich weiß, sind Normalstationen nicht explizit von der geplanten Mindestpersonalregelung ausgenommen (dort heißt es ja nur "in pflegesensiblen Bereichen"); aber m. W. ist noch nirgends genau festgelegt, was genau unter "pflegesensible Bereiche" fällt? Das muß nicht notgedrungen nur die Intensivstation sein. Irgendwer hatte mal gesagt, überall wo Pflege stattfinde, sei ein pflegesensibler Bereich.
Aber geil fand ich auch ihren Abschlußsatz zu ihm:
"Ich finde es toll, daß sie als junger Mann jetzt Krankenpfleger lernen; und wenn Sie dann sehen, was Ihre Kollegen alle verdienen, die Mechatroniker gelernt haben, und was sie nicht verdienen, dann kriegen wir da noch ein bißchen mehr Druck rein und kriegen auch die Bezahlung besser." :wut:
 
aber m. W. ist noch nirgends genau festgelegt, was genau unter "pflegesensible Bereiche" fällt?

Habe jetzt irgendwo (ausnahmsweise keine Quelle :|) gelesen, dass mit "pflegesensiblen Bereichen" nur die Intensiv und neonatologie gemeint sind. Vielleicht finde ich das irgendwo noch.

Aber geil fand ich auch ihren Abschlußsatz zu ihm:
"Ich finde es toll, daß sie als junger Mann jetzt Krankenpfleger lernen; und wenn Sie dann sehen, was Ihre Kollegen alle verdienen, die Mechatroniker gelernt haben, und was sie nicht verdienen, dann kriegen wir da noch ein bißchen mehr Druck rein und kriegen auch die Bezahlung besser.

Wenn ich mir meine Mechatroniker Freunde/ Bekannte vorstelle, verdienen die rein vom Brutto gleich oder sogar etwas weniger (außer VW, BMW Vertragswerkstätten). Mit den Zulagen sieht das schon wieder anders aus. Kann auch jeden Mechatroniker verstehen, der da kurz aufschrickt.

Der Vergleich bezieht sich auf die Vergütung im TvÖD.
 
https://www.bibliomedmanager.de/new...ste-daten-zu-moeglichen-personaluntergrenzen/
Im schlechtesten Fall gibt's gerade mal 1200 neue Stellen und wenn man bedenkt wie sehr die Untergrenze blockiert wird ist das schon ein Witz (0,5 Kräfte pro KH in Deutschland )
Warum wird als Maß für mögliche Personaluntergrenzen eigentlich nur die zu erwartende Reduzierung von Patientenschaden herangezogen? Diesbezüglich würde ich erwarten, dass ein solches Bestreben sowieso für alle Gesundheitsdienstleister an erster Stelle steht.

Für die Berechnung der Personaluntergrenzen sollte aber vor allem auch die Gesundheit der Mitarbeiter herangezogen werden, genauso wie die Bereitschaft von Menschen, sich überhaupt für dieses Arbeitsfeld zu entscheiden und genauso die Bereitschaft, in dem Arbeitsfeld zu bleiben und natürlich auch das Vermögen, in diesem Arbeitsfeld bis zur Rente arbeiten zu können...
Sonst sehe ich schwarz für eine adäquate Versorgung der Bevölkerung hinsichtlich Demografie-Entwicklung.

Mal wieder nur verärgert über die Entscheidungsträger
spflegerle
 
"Ich finde es toll, daß sie als junger Mann jetzt Krankenpfleger lernen; und wenn Sie dann sehen, was Ihre Kollegen alle verdienen, die Mechatroniker gelernt haben, und was sie nicht verdienen, dann kriegen wir da noch ein bißchen mehr Druck rein und kriegen auch die Bezahlung besser." :wut:

Internetquellen geben für den Beruf des Mechatronikers eine recht grosse Gehaltsspanne an - sehr stark abhängig von Qualifikationsgrad, Mitarbeiterverantwortung, Bundesland und Einsatzort, wie Romsen schon schreibt.
Der Durchschnitt scheint irgendwo zwischen 2300 und 3300 €/brutto zu liegen, mit Ausreissern Richtung 1500 € (Autohäuser) und 5000 € (Grossunternehmen, Bereich E-Technik).
Alles in allem also vom Gehalt her vergleichbar, auch wenn dieser bei Sozialberuf vs. Technikberuf immer etwas hinkt.

Interessanter wäre hier nebenbei die aus der Aussage von Frau Merkel zu entwickelnde Frage, warum "die Pflege" - analog zu vielen Tätigkeiten im sozialen Bereich - als Beruf für männliche Bewerber so unattraktiv scheint.
Aber da macht man ein völlig neues Fass auf.

Zum Thema:

„Der junge Pfleger grillt die Kanzlerin besser als alle TV-Duell-Moderatoren“: Azubi wird nach ARD-„Wahlarena“ im Netz gefeiert › Meedia

Oskar Lafontaine
 
Interessanter wäre hier nebenbei die aus der Aussage von Frau Merkel zu entwickelnde Frage, warum "die Pflege" - analog zu vielen Tätigkeiten im sozialen Bereich - als Beruf für männliche Bewerber so unattraktiv scheint.
Aber da macht man ein völlig neues Fass auf.

Ist er das wirklich ? Ich habe das Gefühl, dass vorallem die Fachbereiche Neurologie/ Stroke-Unit oder Intensiv /Anästhesie und Psychiatrie Männer reizen.

Ich sehe diese ganze Diskussion kritisch. Es ist nun mal Wahlkampf. Dieser mutige und emotionale Einwand wird nun gefeiert, da er nun mal den Nagel auf den Kopf trifft. Dank sozialer Medien gibt es nun einen kleinen Hype. Aber in einer Woche oder nach der Wahl interessiert das keinen mehr.

Pflege ist KEIN attraktives Thema. Nicht so wie Terrorismus. Klingt erstmal komisch, aber dies ist nun einmal so. Pflege ist zu nah an der Bevölkerung und eine kritische Außeinandersetzung würde ala de Maiziere:"... einen großteil der Bevölkerung verunsichern!"

Terrorismus hat dabei etwas Mystisches. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit von einem Terror Anschlag zu sterben im Vergleich an unzureichender Pflege zu sterben oder schwere Komplikationen zu haben?

Ein weiterer Punkt ist, dass der Großteil der Altenheime doch in Privater Hand ist. Die Politik hat diesbezüglich doch keine "wirkliche Handhabe" mehr. Sie kann lediglich Rahmenbedingungen festlegen.

Ziehen wir wieder den Vergleich zum Terrorismus, so ist die innere Sicherheit rein von der Bundesregierung bestimmt. Daher reden sie auch lieber über diese Themen, da hier auch der gemeine Bürger das Gefühl hat:" Da kann die Politik noch eingreifen!"

Zum Thema Pflege und Gesundheit sieht der großteil der Bevölkerung es doch eher wie der Herr Lafontaine. Sie sehen in diesem Thema die Politik eher ohnmächtig und passiv.

Hoffe man kann mir hierbei halbwegs folgen :D
 
Ist er das wirklich ? Ich habe das Gefühl, dass vorallem die Fachbereiche Neurologie/ Stroke-Unit oder Intensiv /Anästhesie und Psychiatrie Männer reizen.

Das Gefühl trügt nicht - aber die genannten Bereiche sind eben auch nur ein Bruchteil des Berufsbildes.
Blicke ich auf meinen AG, so zentrieren sich männliche Mitarbeiter bei Intensiv/Anästhesie und in der ZNA. Wobei zentrieren gleichzeitig beinhalten, dass dort die Relation geschätzt immer noch 1:4 bedeutet.
In allen anderen Bereichen zusammen...arbeiten insgesamt sechs männliche Pflegekräfte (kleines Haus, man kennt sich).

Das passt auch gut zur Aussage des statistischen Bundesamtes von 2012, nach der 86% aller Pflegekräffte in Krankenhäusern weiblich sind.

Pflege ist KEIN attraktives Thema

Defintiv. Zu nah am Menschen, zu konkret.
Es lässt sich leichter über Dinge wie Terror, Klima, etc. reden - da "kann man ja eh' nichts ändern".
Erwartungsgemäss wird jeder Mensch in Deutschland irgendwann einmal unsere Dienste in Anspruch nehmen - einige sogar mehrmals und gegen Ende des Lebens immer häufiger.
Trotzdem wird die Thematik immer randständig behandelt, weil man zu ihr eine konkrete Meinung haben müsste.

Aber in der Realität gilt dann wohl dies - von 1:36- 1:55

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Die Personaluntergrenze wird nun mal vom GB-A, GKV-Spitzenverband sowie der Privaten Krankenversicherungen bestimmt.
Der größte Skandal für mich ist ja (und das predige ich immer wieder!), daß im GBA bis heute die Pflege als Profession NICHT vertreten ist (höchstens "indirekt", nämlich über die DKG (=deutsche Krankenhausgesellschaft), die aber ja ganz andere Interessen haben, nämlich die Kosten möglichst niedrig zu halten)...
Wird Zeit, daß WIR, als mit Abstand größte Gruppe der Gesundheitsberufe, dort endlich ein eigenständiges Mitspracherecht bekommen! Und sowas geht m. M. n. eben nur über mächtige Pflegekammern.
 
Internetquellen geben für den Beruf des Mechatronikers eine recht grosse Gehaltsspanne an - sehr stark abhängig von Qualifikationsgrad, Mitarbeiterverantwortung, Bundesland und Einsatzort, wie Romsen schon schreibt.
Der Durchschnitt scheint irgendwo zwischen 2300 und 3300 €/brutto zu liegen, mit Ausreissern Richtung 1500 € (Autohäuser) und 5000 € (Grossunternehmen, Bereich E-Technik).
Alles in allem also vom Gehalt her vergleichbar, auch wenn dieser bei Sozialberuf vs. Technikberuf immer etwas hinkt.
Das war mir gar nicht so genau bewußt; ich hab hier nur Frau Merkel zitiert. :wink1:
Ja, ich fand den auch super... leider ist es sehr oft, daß man in solchen Fernsehshows die Pflege (sicherheitshalber) entweder erst gar nicht einlädt (oder wieder auslädt, hatten wir auch schon mal :x ), oder man setzt dann irgendeinen "Hansel" (oder "Hanseline") hin, die den Mund nicht aufkriegen und keine Ahnung von nix haben. :roll:
Mit Verlaub ist dieser Ultralinke, genau wie die Betonkopf-Kommunistin Wagenknecht, für mich kein Maßstab...
Gibt durchaus vernünftige Leute in dieser Partei, aber ganz sicher nicht diese zwei.
 
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Mit Verlaub ist dieser Ultralinke, genau wie die Betonkopf-Kommunistin Wagenknecht, für mich kein Maßstab...
Gibt durchaus vernünftige Leute in dieser Partei, aber ganz sicher nicht diese zwei.

Endlich mal ein Thema in dem wir uns wohl nicht einig sind :D
 
Der größte Skandal für mich ist ja (und das predige ich immer wieder!), daß im GBA bis heute die Pflege als Profession NICHT vertreten ist (höchstens "indirekt", nämlich über die DKG (=deutsche Krankenhausgesellschaft), die aber ja ganz andere Interessen haben, nämlich die Kosten möglichst niedrig zu halten)...
Wird Zeit, daß WIR, als mit Abstand größte Gruppe der Gesundheitsberufe, dort endlich ein eigenständiges Mitspracherecht bekommen! Und sowas geht m. M. n. eben nur über mächtige Pflegekammern.

Dies wird ja in NRW momentan durch den Herrn Laumann aufgegriffen. Das Problem: Die FDP ist mit on board
 
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Endlich mal ein Thema in dem wir uns wohl nicht einig sind :D
Nun ja... seine Einlassungen z. B. zu Rußland, China und USA gefallen mir z. B. nicht, ich bin da halt komplett anderer Meinung (ist jetzt aber auch ein komplett anderes Thema). Die Positionen der Linken zur Pflegepolitik z. B. finde ich hingegen in vielen Punkten gut, aber Dir muß klar sein, daß die absolut gegen die Pflegekammer sind.
 
Nun ja... seine Einlassungen z. B. zu Rußland, China und USA gefallen mir z. B. nicht, ich bin da halt komplett anderer Meinung (ist jetzt aber auch ein komplett anderes Thema). Die Positionen der Linken zur Pflegepolitik z. B. finde ich hingegen in vielen Punkten gut, aber Dir muß klar sein, daß die absolut gegen die Pflegekammer sind.

Mache das per PN.