Medikamente richten im Nachtdienst

Hallo,
da wir bei uns ständig mit vielen Unterbrechungen rechnen müssen - egal ob Tag oder Nacht- stellt der SD die Medis und der ND kontrolliert sie, beim austeilen schauen wir auch noch mal "drüber". Die Infusionen, i.v. ATB's usw stellt der ND und der Tagdienst kontrolliert sie direkt vor dem Anhängen. So haben wir trotz des Trubels relative Sicherheit das alles stimmt.
 
Ich arbeite im Pflegeheim, und wir stellen die Tabletten immer am Wochenende, meistens im Spätdienst. In der Woche oder gar nachts hat man da keine Zeit für...
 
Hi.

Also, wir stellen die Tabletten auch in der Nacht. ich finde das für uns die beste Lösung. Denn am Tag sind wir grundsätzlich unterbesetzt was heißt max. 2 Examinierte im Früh und eine im Spät dienst. Dann kommen noch ops dazu die abgeholt werden wollen etc.

Und da die tabletten abends vom spätdienst vorm verteilen für den nächsten tag eh kontroliert werden...

Ausserdem denke ich das man nachts einfach 10 stunden zeit hat...sollte machbar sein.

Was das mit der müdigkeit/Konzentration angeht: wenn man nich fit genug is zum tabletten stellen, wie soll man denn verantwortungsvoll die Pat versorgen!?:gruebel:

Grüße...
 
hallo...
bei uns stellt der nachtdienst die medikamente für den ganzen tag vor...
die tagesverantwortung schaut morgens und mittags nochmal alles geau an und bringt sie dann erst zu den patienten...
das finde ich ist sehr sicher..
liebe grüsse
 
...
Was das mit der müdigkeit/Konzentration angeht: wenn man nich fit genug is zum tabletten stellen, wie soll man denn verantwortungsvoll die Pat versorgen!?:gruebel:

Grüße...


Bitte?? Ich muss doch beim Tabletten richten eine andere Konzentration an den Tag legen als beim betten oder waschen.

Also bei uns ist es zu ziemlich unmöglich Nachts die Tabletten zu richten, es kommt einfach zu zu vielen Unterbrechungen durch Klingeln etc.
Wie werden, auf Grund der Vorgaben zur Zertifizierung (danach darf man Nachts ohnehin keine Tabletten richten) unsere Dienste ein wenig optimieren. So wird es wohl darauf hinauslaufen, dass unsere Teilzeitkräfte täglich ihre Stunden ableisten müssen, also eine 50%-Kraft kommt für 4 Stunden, und wird dann mit dem Medi richten und austeilen beschäftigt sein. Die Vorgabe bei uns besagt auch, dass der jenige der die Medis richtet diese auch austeilen muss.
In der Testphase die wir hatten lief es schon nicht so schlecht, mal abwarten.
 
@ Joerg!
Du hast was von Vorgaben zur Zertifizierung geschrieben... Könntest Du die mal genauer darstellen? Interessiert mich brennend, da ich derzeit eine Projektgruppe leite, die eine Verfahrensanweisung zum Med.stellen erarbeitet, man aber nirgends verbindliche Vorgaben findet...
Wäre nen konkreter Anhaltspunkt...
Danke im voraus
 
Ich kann im Moment nur das wiedergeben, was täglich von Seiten der PDL zum Thema auf uns einprasselt.
Diesen Monat soll bei uns die Probezertifizierung laufen, da kann ich durchaus mal gucken ob ich auch irgendwelche Hinweise auf Paragraphen oder ähnliches bekomme.
 
Also wir stellen die Medis im Frühdienst und der Spaätdienst kontrolliert diese. Wenn der Nachtdienst stellen würde müßte man morgens vorm waschen ja ermal die Tabletten nachgucken, dass ist bei uns unmöglich.

Und allgemein zu Aufgaben für die Nachtwachen: Ich finde der Körper+Geist ist genug gestraft in der Nacht wach zu bleiben, da muß man nicht noch einen großen Bazen an Pflichtaufgaben haben.

Ich stelle nur da Labor, hefte die Ablage ab und mache die Desieimer neu, ansonsten kümmere ich mich ausschließlich um die Patienten und mein Wohl!!

Wir haben verschiedene Aufgaben in der NAcht ausprobiert, aber es wird immer wieder abgeschafft, weil die Fehlerquote zu hoch ist.
 
Nur ein kleiner Hinweis: Im Rahmen des Risikomanagements heisst es, dass die meisten Fehler im FRÜHDIENST passieren, da dort der Arbeitsanfall, die Hektik und die Störungen seitens Telefon, Arzt, weiteren Therapien und Diagnostik am höchsten ist.
Wider Erwarten passieren in der Nachtschicht weniger Fehler.
Daher finde ich es auch sinnvoll, verschiedene Aufgaben in die Nacht zu setzen, vorausgesetzt natürlich, dass man nicht auf einer Station arbeitet, auf der es alle 2 Min. klingelt ;)
 
Hallo Ogni,

das ist eine interessante Aussage, hast du einen Link der dies belegt?

Liebe Grüsse
Narde
 
Wir stellen oder besser gesagt verabreichen die Medis immer der Zeit angepasst...und geben sie direkt dem Pat.---haben natürlich auch nicht soviele Pat. wie auf den Allgemeinstationen.

Die Stationen in unserer Klinik stellen zu den unterschiedlichsten Zeiten die Medis---ist ne Organisationsfrage und wie es die Mitarbeiter ok finden.
Kann man ja im Team klären... Ich kann mir aber gut vorstellen, das es nachts zu höheren Fehlerquoten führen kann.

Trotzdem---> interessantes Thema:megaphon:
 
Bei uns hat der Spätdienst die größte Cance, die Tabletten nachgucken zu können. Wenn ich das morgens vor waschen noch machen sollte..wüßte gar nicht wie das geht.

Wir bilden zu den Krankenschwesternschulern auch Altenpflegepraktikanten aus und die meisten haben nur in dem Einsatz bei uns Kontakt zu Medikamenten. Deshalb stellen die im Frühdienst oft Medis (die natürlich danach kontroliert werden).
 
Bei uns hat der Spätdienst die größte Cance, die Tabletten nachgucken zu können. Wenn ich das morgens vor waschen noch machen sollte..wüßte gar nicht wie das geht.
Das ist etwas abhängig von Euerer Arbeitsabläufen auf Station und Deinem eignen im Bereich. Um die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten, sollten die goldenen 5 Rs schon eingehalten werden. Die Folgen von Medikamentenirrtümen wird meiner Meinung nach von Pflegekräften stark unterschätzt.
siehe dazu auch:
"Heinrich´s Gesetz"
Weit oben auf der Liste der "Schadensereignisse" steht inzwischen der Medikamentenirrtum. Nach Berechnungen des CKM kommt inzwischen auf 3.846 Patienten ein solches Versehen. Diese Feststellung basiert auf der Risiko-Systematik von "Heinrich´s Gesetz". Dieses Gesetz – so Eiff – zeige den Zusammenhang zwischen Bagatelle-Vorfällen und Katastrophen: "300 Beinah-Unfälle oder leichte Fehler oder kleine Verschwendungen bilden die statistische Grundlage für 29 mittelschwere Vorkommnisse bzw. sicht- oder spürbare Fehler. Diese 29 mittelschweren Vorkommisse sind wiederum die statistische Basis für einen Desaster-Fall."
Quelle: Heilberufe online - Thema des Monats

Das "kontrollierte" Ausgeben der Medikamente sollte eigentlich Pflicht sein. Ich finde, dass organisatorische Mängel nicht vorgeschoben werden dürfen, um die Sorgfaltspflicht zu umgehen. Wenn es hier eine klare Rechtssprechung gäbe (habe ich schon viel danach gesucht), könnte man sich so manche Diskussion in diese Richtung sparen.
Sinnvoller wäre es, meiner Meinung nach, sich zu überlegen, wie man seine Arbeitsabläufe ändern kann, um die bestmögliche Organisation seines Bereiches zu erreichen.

Je nach Arbeitsanfall ist es da eigentlich egal, wann die Medis gerichtet werden. Lediglich die Ausgabe hat kontrolliert zu erfolgen.

Für meinen Bereich bin ich allerdings auch absolut gegen das nächtliche Richten.

Im Vordergrund muss die Sicherheit des Patienten stehen!

Grüße
Michl
 
Hallo, Grüß Gott alle zusammen!:nurse:
Als langjährige Nachschwester möchte ich mal kurz Stellung nehmen. Ich habe viele Jahre auf einer Aktustation Innere mit Aufnahmebereich gearbeitet und wir sind nun seit ca. 3 Jahren eine geriatrische Akut-Reha.
Wir stellen die Tabletten nachts. Tags könnte ich mir das auch gar nicht vorstellen, da ist viel mehr Trubel und Unruhe. Ständig kommt jemand rein, sind Angehörige da etc. Ich stelle die Medis nachts und kontrolliere sie auch. Allerdings muß ich sagen, dass wir auch eine Stationshilfe haben, die währenddessen auf Klingel geht. Ich habe sicherlich mehr Ruhe nachts als die Kollegen tags. So ganz generell denke ich kann man nicht sagen, was besser ist. Es muß jede Station selbst abwägen und die Vor- und Nachteile gegenüberstellen. Außerdem ist es auch sehr stark vom Fachgebiet abhängig.
Wir aber kommen gut mit klar, dass es nachts gemacht wird.:)
Liebe Grüße!
 
Ich sehe das ganze auch genau so wie Michl. Ein Medikamentenirrtum ist nicht zu unterschätzen. Gerade im Nachtdienst ist die Kozentrationsfähigkeit herabgesetzt. Insbesondere dann, wenn man nicht Dauernachtdienst macht.

Irgendwie habe ich immer das Gefühl, das jede "Schicht" meint, sie müsse für die nächste "vorarbeiten". Im Nachtdienst für den Früh, der Frühdienst für den Spät, der Spätdienst für die Nacht.... kommt mir manchmal schon komisch vor....
 
Hallo
Ich bin auf einer inneren Station tätig, meist im Nachtdienst. "Eigentlich" sollen wir Nachts nicht mehr Tabletten stellen, ABER wenn am Tag viel los ist (meistens) dann wird der Nachtdienst schon mal gebeten diese Tätigkeit wieder zu übernehmen.Nachts bin ich alleine muß ständig wegrennen auf die Klingel oder/und Zugänge aufnehmen. Meine Fehlerquote beim Tablettenstellen liegt bei 0. Am Tag klappe ich meine Ohren zu, lasse meine Kollgeginnen die Glocken und Zugänge versorgen und bin nur in Notfällen anzusprechen.Meine Fehlerquote am Tag liegt bei 0. Warum mache ich keine Fehler ? Wenn ich Tabletten stelle sind nur die Tabletten auf dem Stelltablett die auch gebraucht werden und sie sind alphabetisch geordnet. Ich kenne alle gebräuchlichen Medikamente anhand von Form,Farbe,Geruch etc. Rutscht mal ein Blister in die falsche Schachtel erkenne ich das ohne auf den Namen zu schauen.
Warum machen so viele meiner Kolleginnen Fehler ? Das Stelltablett hat zu viele nicht gebrauchte Medikamente (an guten Tagen bis zu 30 Schachteln)
ein Alphabet existiert nicht, sie machen sich nicht die Mühe sich die Medikamente genauer anzusehen, (kontrollieren tut der Nachtdienst), deshalb brauchen sie dann auch viel länger, die Kolleginnen können so lange ihren Bereich nicht mittragen, also machen sie das Tablettenrichten dann nebenher.
Meiner Meinung nach hängt es nicht von der Tageszeit ab in der ich die Tabletten stelle, sondern von der Fähigkeit sich zu konzentrieren. Obwohl ich es auch vermeide die Medis zwischen 4:00 Und 5:00 Uhr zu stellen da ich in dieser Zeit mein Konzentrationstief habe. Wenn es aber nicht anders geht dann funktioniert es auch in dieser Zeit.
Alesig
 
Hallo ihr,

wir richten medis leider auch im Nachtdienst.
Und zwar stellen wir die Medikamente zweimal und dann kontrollieren wir diese in der nächsten Nacht. D. h. wir stellen nur alle zwei Tage.
Finde das nicht so toll meine selber gestellten Tabletten in der Nacht auch zu kontollieren.
Ich denke viele Fehler fallen da garnicht auf.
Hört sich jetzt blöd an, aber wenn man z.b. irgendwas Schriftliches verfasst, fällt einem kein Fehler mehr auf. Sobald aber jemand anderes den Brief ließt sieht er evtl. doch noch Fehler.
@alesig, will dir keine Fehler unterstellen aber wer bestätigt dir denn deine Fehlerquote von 0?

lg mary
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
bis vor zwei Jahren haben wir die Medikamente im Wochendispenser im Nachtdienst gesetzt, da hatten wir 3 Bereiche mit je 40 zu Betreuenden, verteilt war das von Mo-Mi je ein Bereich, Apothekenbestellungen wurden am WoE geschrieben oder bei Neuverordnung bei der Visitenauswertung. Aus dem Dispenser entnahm dann jeder Dienst "seine" Tabletten. Da es beim Setzen in der Nacht aber immer wieder zu Fehlern kam wurde durch unsere Vorgesetzten ein Vertrag mit der Apotheke geschlossen, die von nun an jede Wo an 2 Tagen vormittags die Wochdispenser befüllten, was aber zur Folge hatte das man bei Änderungen erst einmal die Schachteln kontrollieren musste wie die Tablette überhaupt aussieht und manchmal war die Ähnlichkeit im Aussehen so groß das nur noch wegwerfen und neu setzen half (kann auch so passieren). Nach einem Zwischenfall wurde dieses System aber auch wieder abgeschafft. Mittlerweile setzt eine Fachkraft nur die Tabletten in den Wochendispenser auf ihrem Bereich während die Zweite Fachkraft sich um den Stationsablauf kümmert, Grundpflege und Hauswirtschaftliches wird durch 2 Pflegekräfte abgedeckt, die setzende Kraft erledigt die Bestellung mit und die Kontrolle auf Beschriftung mit Anbruchsdatum, Verfallsdatum, Haltbarkeit nach Anbruch, so ist im Vergleich zu vorher pro Bereich wenigstens Einer der weiß was (Form, Größe, Hersteller) gesetzt wurde, natürlich sind Änderungen bei der Visite nach wie vor immer noch ein Problem, was sich meiner Meinung nach nur umgehen lässt wenn jeder Dienst seine Medikamente selbst aus der Schachtel vor dem Verabreichen setzt, Texte zu dieser Problematik kann ich jetzt keine konkret benennen, denke aber das hier das Arzneimittelgesetz und das Apothekengesetz Anwendung findet.
(juris BMJ - Aktuelle Texte)
ZU guter Letzt muß ich nach all den Jahren sagen das ich meine Tabletten am liebsten selbst richte, weil ich dann weiß was drin ist und ich mich nicht drauf verlassen muß das es richtig gerichtet wurde, beim "Überkontrollieren" kann man doch meist nur die Stückzahl feststellen.
 
Hallo zusammen!

Wir hatten stellenweise auch Probleme mit den in der Nacht gerichteten Tabletten.
Tagsüber wäre es aber sehr unpraktisch, die Zeiten der Visiten schwanken sehr, 2 mal am Tag Visite macht bei ca 5 Fachrichtungen (mal mehr mal weniger) 10 Visiten am Tag...

"Unsere Lösung" ist jetzt, dass wir die Tabletten immer schon 2 Tage im vorraus richten. In der Nacht kontrolliere ich die Tabletten die ich in der Vornacht gestellt habe (in Verpackung) und drücke sie aus dem Blister. Diese Tabletten bringe ich dann bei meinem letzten Rundgang den Patienten. Ausserdem stelle ich dann die Tabletten für den Tag drauf.
Das geht ganz gut. Ich kontrolliere und stelle gleichzeitig.

Wenn Medikamente bei Visite geändert werden, dann ändere ich sie beim Ausarbeiten auch im Dispenser.

Unser System ist zwar etwas umständlich, aber seit dem gibt es wesentlich weniger Fehler.

Viele Grüße,
es
 
Hallo mary_jane
die Tabletten die ich stelle kontrolliere ich nicht selbst. Das macht eine andere Schwester.Und da ich grundsätzlich einen Hang zur Perfektion habe, schlägt sich das auch bei meiner Arbeit nieder.Wenn ich denn mal eine Unterlassung irgendeiner Art auf meiner Arbeitsstelle begangen habe,ist dies Grund für meine Kolleginnen mir dies dann sofort unter die Nase zu reiben und sich Tagelang zu freuen.
Alesig
 

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