Aufgaben einer ungelernten Pflegekraft: Medikamente richten?!

AlexK

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Hallöchen....
kann mir vielleicht jemand weiter helfen? Wo finde ich etwas schriftliches dazu, in wessen Aufgabenbereich das Richten und Verteilen von Medikamenten in der stationären Altenpflege fällt? Möglichst verbindliches Schriftstück - gesetzliche Regelung o.ä.!
Definitiv ja wohl nicht in den Aufgabenbereich der ungelernten Pflegekraft - auch so etwas scheint es noch zu geben...:knockin:.

Vielen Dank im vorraus für Eure Hilfe!!!
 
...Danke - werde den Tipp direkt mal weiterleiten!
Gibts es noch etwas "offizielleres" - sprich gesetzliche Vorschriften, die hierzu etwas regeln???
 
Ärztliche Aufgaben dürfen nur an befähigtes Personal delegiert werden.

Hier zählt a) die pers. Befähigung und b) die Ausbildung.

Wenn es um Medikamente geht, muss derjenige etwas darüber gelernt haben und dieses Wissen auch anwenden können.

Ungelernte können dies nicht...!



Zum Delegationsrecht gibts ein paar Abhandlungen - such mal hier im Forum danach oder googel etwas, Wenn du nichts findest, sag bescheid, dann googel ich mal...
 
Was erwarte ich da genau beim Stellen der Medikamente? Geht es nur um das Umverteilen aus Packung/Blister? Oder will ich da schon die erste (und hoffentlich nicht einzigste) Kontrolle.

Lesen kann jeder. Eine Tablette aus dem Blister in ein Näpfchen drücken kann auch jeder. Was macht also den großen Unterschied aus?

Mir ist schon klar, dass im Alltag eher die Routine waltet und man selten alle Medikamentenwirkungen, - Neben- und vor allem Wechselwirkungen kennen kann. Da versagen hin und wieder selbst Ärzte.

Aber wenn ich diese Tätigkeit, die auch jeder Laie beherrscht, "adeln" will, dann braucht es Argumente, die über das: haben wir glernt- hinausgehen.

Elisabeth
 
Man kann jeden einigermaßen mit seinen Händen geschickten Menschen von der Strasse holen und dem eine einzelne OP beibringen. Und zwar ihm die OP auch so beibringen, dass er sie alleine durchführen kann.
Trotzdem macht man sowas nicht.

Warum? 1.tens: er kommt nicht mit unvorhergesehenen Situationen klar. 2.tens: rechtliches Problem, er ist schlicht nicht haftungsrechtlich abgesichert, wenn was passiert. Fehler passieren überall.

Auf die Schwester bezogen kann das z.B. heissen, dass er keine unsinnigen Anordnungen erkennen kann, und stur das setzen würde was auf dem Zettel steht.
Und die Haftungsrechtliche Absicherung ist klar. Wenn die Kontrolleure eine falsche Tablette übersehen, und es kommt jemand zu Schaden, sind sie geschützt, ausser sie machen grob fahrlässigen Fehler, was schwer nachzuweisen sein sollte. Die einzigen Mitarbeiter in dieser Kette die keinen Schutz vor Prozessen haben, ist der Ungelernte und die PDL, die diese Situation trotz des Wissens darüber zuließ.

Tabletten setzen und reichen ist eigentlich eine ärztliche Tätigkeit, das sollte man sich immer vor Augen halten. Das ist nur deligiert, und wir haben prinzipiell eigentlich nur das Recht das weiterzudeligieren, wenn der Doc dem zustimmt, und das wird er bei einem ungelernten wohl nicht machen.
 
Man kann jeden einigermaßen mit seinen Händen geschickten Menschen von der Strasse holen und dem eine einzelne OP beibringen. Und zwar ihm die OP auch so beibringen, dass er sie alleine durchführen kann.
Trotzdem macht man sowas nicht. ...
Stimmt- ist zu teuer. Man versucht sich an Robotern. Wobei das ja schon in die Hose ging. Der mensch ist halt keine Maschine. Deswegen funzt das Andressieren solcher komplexer Aufgaben net.

Auf die Schwester bezogen kann das z.B. heissen, dass er keine unsinnigen Anordnungen erkennen kann, und stur das setzen würde was auf dem Zettel steht. ...
Auchtung- nicht von sich auf andere schließen. ich hab schon die schönsten sachen erlebt und bin auch selber net frei von Fehlern gewesen. Liegt an dem Spezialisierungsblick.

Und die 6-Regel soll eigentlich unmittelbar vor der Gabe erfolgen. Aber wer macht das schon? Und witzig finde ich hier eh, wie man die eine weiße Tabellte von der anderen weißen unterscheiden kann- vor allem, wenn es sich um fachfremde Pillen handelt. Das Wunder wird sich mir nie erschließen.

Elisabeth
 
Und witzig finde ich hier eh, wie man die eine weiße Tabellte von der anderen weißen unterscheiden kann- vor allem, wenn es sich um fachfremde Pillen handelt. Das Wunder wird sich mir nie erschließen.

Elisabeth
Ich kann das in meinem gebiet ebenfalls! Und in dem Fall wo ich es nicht kann, schaue ich eben nach. (was der Pat bekommt oder was genau das ist)
 
Ich kann trotzdem nicht ausschließen, dass ich Fehler mache. Ebensowenig wie die ungelernte Kraft. Die Frage ist: Wer haftet für deren Fehler? Für meine eigenen Mist stehe ich selbst in der Verantwortung, aber wäre dies bei einer ungelernten Kraft genauso? Oder hängt da noch einer mit dran?

Wobei ich auch schon mit Schülern Medikamente gerichtet und anschließend kontrolliert habe. Da das legal ist, könnte das "Richten" der Tabletten auch durch ungelernte Kräfte erfolgen, solange die gelernte Kraft deren Arbeit nochmals überprüft. Ob das sinnvoll ist, darüber kann man sich streiten.
 
Da die 6-er Regel eh fällig ist, bevor du dem Pat./Bew. die Medikamente eingibst... warum net vorher von Hilfskraft stellen lassen? Laut Maniac kann die geübte Fachkraft genau sagen, was da im Näpfchen liegt. Was dauert länger? Aufstellen oder Blickkontrolle nebst eingeben?

Elisabeth
 
Als Examinierte dürfte ich die Kontrolle halt weglassen - richten Schüler, Praktikanten oder Ungelernte, dann geht das nicht. Wenn's um die Zeitersparnis geht, dann bin ich allein fixer.
 
Ich wollte mit meinem 2. post hier garnicht Stellung in eine andere Richtung beziehen. Bin nur auf den spöttischen(?) Kommentar von ED eingegangen.

Ich sehe keinen Sinn darin ungelernte Kräfte stellen zu lassen. Im Einzelfall, klar. Aber nicht auf Dauer - die Kontrollen dauern mir zu lange ;)
 
Ich glaube, wir mißverstehen uns gerade, weil ich ein anderes Prozedere beim Richten kenne. Bei uns wird für den ganzen Tag gestellt.

Deswegen mein Einwand: Ich darf unkontrolliert die Medikamente geben, die die Kollegin des nächstens aufgestellt hat? Ist bei uns untersagt. 6er Regel vor der Medikamentengabe.

Elisabeth
 
Nehmen wir doch mal an, wir hätten nur orientierte Patienten :)

Ich stelle die Med und verteile sie (als Tagesdispenser) an die Pat...
 
Was spricht gegen die Kontrolle vor der Abgabe der Dispenser. Wird bei uns so gehandhabt um Fehler zu minimieren. Hängt mit dem Zeitraum des Stellens zusammen.

Btw.- und trotzdem fallen so manche fehler erst dem Pat. auf. Unfehlbar scheint keiner zu sein. Ich denke mal, das hängt mit dem Wunder des Tablettenerkennens zusammen.

Elisabeth
 
Wunder

Willst du weiter darauf herumreiten? Kannst du nicht akzeptieren, dass jemand auch nur irgendetwas beherrscht, was DU nicht beherrschst?

Was soll daran ein WUNDER sein? Wer tagtäglich über Monate/Jahre die Medikamente vorbereitet, wird wohl ein Auge dafür bekommen - wenn du das nicht verstehen oder einsehen willst, dann hak es doch einfach ab und widme dich Dingen die dir mehr zusagen.

Zum Thema:
Sicher ist eine zusätzliche Kontrolle sicherer. Und Fehler macht jeder, ist sicher allen bewusst.
Aber eine zusätzliche Kontrolle benötigt a) Zeit und b) die ganzen Unterlagen der Station. Weder das eine, noch das andere ist übermäßig vorhanden; wir alle kennen die Realität (noch von früher)...
 
Die zusätzliche Kontrolle ist sinnvoll, aber rechtlich nicht vorgeschrieben. Ich bin examiniert, darf also Medis richten und anschließend austeilen -ohne Kontrolle. Beim ungelernten Mitarbeiter ist das nicht möglich.

Bei Schülern macht das Sinn, denn es fällt unter Anleitung. Die Tätigkeit regulär einer ungelernten Kraft zu übertragen finde ich nicht sinnvoll.

Wenn allerdings, wie bei Elisabeth, die Kontrolle sowieso schon im Ablauf mit eingeplant wird, dann kann auch der Ungelernte das Richten übernehmen.
 

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