Hallöchen,
freue mich, eine richtig schöne Diskussion
über diesen Absatz im anderen Forum möchte gerne hier weiter diskutieren ...
Dein Entsetzen was das Absaugen angeht, verstehe ich nicht. Wenn ich ein instabiles Kind absauge, dann mache ich das immer mit einer zweiten Person und wenn möglich mit dem Arzt (und es ist bei einem anwesenden Arzt und tagsüber zusätzlichem Oberarzt fast immer möglich)! Wir saugen tracheal natürlich mit Trachcare ab, aber es sollte hier nicht um spezielle Pflege gehen, sondern um Frühgeborenenmedizin in Deutschland. Und ein normal beatmetes Kind braucht i.d.Regel weder eine Druck noch Frequenzerhöhung. Dies gehört bei uns immer und ohne Ausnahme in den Kompetenzbereich des Arztes und ich fühle deshalb keineswegs degradiert.
Also mich würde es interessieren, was die anderen dazu sagen, vielleicht auch welche aus der Erwachsenen Pflege.
Behid, ich gehe davon aus, dass Du eine Fachausbildung hast, oder?
Also wir Beide haben eine etwa 5jährige Ausbildung, ich denke wir haben mindestens die Hälfte in Praktikas verbracht (kenne mich in Deutschland nicht so genau aus, da ich im Ausland gerlernt habe). Die Ärzte auf Station (ich spreche mal nicht von Fachärzten) haben, sagen wir mal 7 Jahre "gelernt", wieviel davon war Praxis ?
Richtig, ganz klar, bei einem instabilen Kind werde ich nicht alleine stehen, wenn ich es weiß es gibt Probleme (wäre ja auch blöd, warum sollte ich mich bewußt in eine Gefahrensitution fürs Kind bringen). Ob der 2te (oder die 2.te) ein Arzt ist, ..., mir egal, wenn der jemand weiß, was er zu tun hat.
Nächste Frage ..., Du oder Ihr würdet keine Veränderung der Beatmung vornehmen (ohne Arzt), ok nehmen wir die Situation, es ist Nacht, Section (im blödesten Fall eine Gemini), der Arzt ist bei der Sectio, die Beatmung alarmiert: Tubus blockiert; Ursache gleich klar, Sekret, Absaugen wäre gefragt (leider kein Arzt da, der 2te Arzt in der Ambulanz bei Röteln Kind), ok ich denke Du würdest absaugen (ich hoffe und weiß es eigentlich), gut nur es war ein instabiles Kind, Sättigung geht in den Keller, Lunge hebt sich nicht effektiv (was machen ?), ok eigentlich bleibt Dir keine Möglichkeit als das Kind an den Beutel zu nehmen und den Arzt zu rufen, oder ?
Ich sehe hier einen Nachteil, nahezu unkontrollierbarer Druck für das Kind und vielleicht hätte eine einfache Veränderung der Beatmung dem Kind viel Stress erspart (ich meine z.B. Pinsp um 2-3 rauf, O2 hoch halten, und 2-3 manuelle Inspiration).
Auf was ich hinaus will, man kann sich nicht immer darauf verlassen, dass immer jemand sofort und immer greifbar ist (wir kennen diese Situationen, wo es einfach mal nicht so glatt läuft wie gewohnt und dann muss man selbstständig handeln und wie können, wenn nicht geübt). Nehmen wir noch ein Beispiel (ich liebe praktische Beispiele
), Gemini Sectio in einer peripheren Klinik, blöderweise beide Kinder schlecht, ... dauert lange bis Verstärkung da ist.
2. Frage, was verstehst Du unter normal beatmetes Kind?
Also wir sind sehr zögerlich mit Intubationen und Beatmungen, daher sind fast alle in der Regel pulmonal schlecht und reagieren fast alle auf absaugen. Und da ist es doch eine wirklich feine Sache, wenn ich dem Kind etwas nachhelfe, um sich von diesem unangenehmen Eingriff zu erholen (falls Du hoffentlich noch nie selbst in der Situation gewesen bist, beatmet zu sein, ist eine echt negative Lebenserfahrung, am Tubus das Gefühl haben zu müssen zu ersticken, weil die Maschine nicht genug hergibt -> Tipp: z.B. mal mit Erwachsenen reden, die so etwas durchgemacht haben!).
3. Frage: Grundsätzlich würde mich einfach mal interessieren, wo Du Deine Aufgaben als Fachkinderkrankenschwester auf einer Kinderintensivstation siehst (bzw. warum macht es dann Sinn eine Fachweiterbildung zu machen?)
4. Frage: wie lange (wenn Du ehrlich bist) steht ein Arzt vor der Beatmungsoptimierung am Bett und wie lange danach (eine Nachhaltige Verbesserung stellt sich doch erst nach einigen Minuten ein, oder?). Wird es der Arzt sein, der die Notwendigkeit einer Optimierung sieht, oder Du?
Weil Du die Perspektive einer Erwachsenen Intensiv nennst ... (ich denke Du hast ebenso dort ein Praktika gemacht; ich habe auch auf INT gearbeitet), weißt Du welche Maßnahmen dort von der Pflege übernommen werden und da liegen auch Menschen (und für Angehörige macht es keinen Unterschied, ob ein Kind mit 5 Jahren oder 21 Jahre verstirbt).
Hoffe Du nimmst meine Bemerkungen, Kommentare und Fragen nicht böse!
Ich würde mich aber freuen, wenn sich auch andere an dieser Diskussion beteiligen würden!