Magensonde legen - Arztsache?

  • Ersteller Ersteller mary_jane
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Die Anatomie dürfte identisch sein???
Na ja, ... es gibt einfach Größenunterschiede in der Anatomie. Der Weg ist der gleiche, aber die Proportionen sind anders.
Deswegen gibt es ja bei Kindern auch andere Problematik bei der Intubation als beim Erwachsenen.
Aber bei Kindern ist es definitv leichter (also ich meine jetzt Neu- und Frühgeborene). Habe während meiner Fachweiterbildung auch einen Kurzeinsatz auf unserer pädiatrischen Intensiv gemacht und durfte dort auch mal die Erfahrung "Magensonde bei Frühchen legen" machen. Ist VIEL leichter als beim Erwachsenen. Die flutschte nur so rein, wo man beim Erwachsenen schon manchmal Probleme bekommt. Wollte es auch erst nicht glauben, ... war aber wirklich um einiges leichter.
 
Auf die Frage ob ich nur nach dem Legen einer Magensonde kontrolliere, kann ich nur NEIN antworten.
Ich kontrolliere die Lage vor jedem anhängen der Sondenkost, alles andere wäre grob fahrlässig.

Gruß tocher46
 
Moin zusammen :-)
zum Thema "Magensonde legen" - wir haben es auch in der Ausbildung gelernt und auf internistischen Stationen selber gelegt.
Bei den chirurgischen Stationen macht es (warum auch immer ) meist der Arzt.
Grundsätzlich ist es Arztsache - wie so vieles - !
Da ich in der Notaufnahme arbeite ,werde bei uns viele Arbeiten delegiert z.B.Braunülen legen, i.v. Spritzen ,Magensonde legen usw. - es ist eben aber auch eine besondere Situation.Ausserdem habe ich bei mir immer einen Arzt in Reichweite, falls es Probleme gibt.
Guten Wochenstart !

 
Hallo zusammen!
Grundsätzlich ist das legen eines MS eine delegierbare Arztaufgabe. Also kann aich das Pflegepersonal eine MS legen. Bei uns auf IPS legen wir die Sonden in 95% der Fälle selber, allerdings lasse ich persönlich z.B. bei Pat. mit Gesichtsfrakturen oder Verletzungen der oberen Atemwege einen Arzt die Sonde legen. Ich weiß aber, dass bei uns auf vielen Normalstationen die MS generell vom Arzt gelegt werden.

Ich persönlich mache es gerne selbst, einfach um in Übung zu bleiben.
 
Wo ich das Legen immer ablehnen würde ist bei HNO und MKG Patienten (das sollen die Herren Chirurgen bitte selber machen) und bei Patienten mit V.a. Schädelbasisfraktur.
Heieiei, ... da bin ich doch schon wieder zu chirurgisch geprägt. Hab ich doch noch eine absolute Kontraindikation für selber Magensonden legen vergessen. Bei Patienten mit Ösophagusvarizen -> FINGER WEG!!! Da macht man sich nicht glücklich.
 
hola,
zu der diskussion kommt mir ein spruch in den sinn, einmal mit profis arbeiten. wir haben uns in der ausbildung gegenseitig ms gelegt. wenn sich das nich mal pflegekräfte zutrauen dann kann doch auch jeder dk von nem arzt gelegt werden?fakt ist das meist die schwestern/pfleger mehr erfahrung im legen von ms,dk haben (außer natürlich die assis die haben es nur jahrelang nich mehr gemacht). bei uns im haus ist es grundsätzlich aufgabe der pflege die ms zu legen, lageprüfung is wohl auch selbstverständlich, sonst hat man den falschen beruf erlernt..
gruß
laßt euch nicht zur waschstrasse, s******wischer degradieren
 
laßt euch nicht zur waschstrasse, s******wischer degradieren

Interessante Berufsbildbeschreibung. Ohne ärztl Tätigkeiten also eigentlich ein Beruf, der keiner Ausbildung bedarf.

Wir legen MS regelmäßig. Ergo stellt sich die Frage nach "wer" nicht.

In anderen Fachgebieten sieht das anders aus. Da kommt die MS vielleicht alle 12- 24 Monate vor. Der Kollege ist unsicher und damit verpflichtet diese Tätigkkeit abzulehnen. Dann bleibt der Doc oder ggf. ein "Pflegekonsil".

Man muss keine ärztl. Tätigkeiten übernehmen- man kann. Dabei sollte man sich stets seiner Durchführungsverantwortung bewusst sein.

Elisabeth
 
@elisabeth,
waschen kann jeder zivi, natürlich muß! jeder das ablehnen was er nich kann. schon allein zum wohl des patienten. aber man kann ja lernen und das umsetzten was einem beigebracht wurde. mehr selbstverantwortung/bildung is doch bei unserem beruf selbstverständlich. sonst könnte -pflege heute- auch nur halb so dick sein. und die pflege darf sich nicht auf waschen, essen eingeben, s*wischen reduzieren lassen, wenn das so ist dann braucht keine schwester/pfleger mehr ne 3jährige ausbildung.
gruß
 
Genau !

Bei der Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten kommt es auf folgendes an:

Man muß sie beherrschen und zwar von A-Z und sich darüber im klaren sein, daß man die volle Durchführungsverantwortung trägt, für die man auch rechtlich zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn man die Tätigkeit eben nicht von A-Z beherrschte und so ein vermeidbarer Patientenschaden entstand.

Bevor z.B. von einem Stationspflegeteam grundsätzlich jeden Tag alle Blutentnahmen an allen Patienten der Station durchgeführt werden, sollte sich das Team ernsthaft fragen, ob man soviel Zeit erübrigen kann, ohne, daß die Pflege der Patienten vernachlässigt wird, oder wo man diese zusätzlichen Zeitanteile her bekommt, um die Tätigkeiten durchführen zu können, denn damit ist leicht eine Kollegin täglich über eine längere Zeit vollständig gebunden, die sich stattdessen um die praktische Schüleranleitung kümmern könnte ..

Es spricht im Zusammenhang mit kollegialem Verhalten gegenüber Ärzten überhaupt nichts dagegen, daß man eine ärztliche Tätigkeit, die man wirklich fachgerecht beherrscht, auch durchführt, wenn der Arzt z.B. nicht aus der Ambulanz zu einer Blutentnehme auf Station kommen kann.
 
Wieviel Fachkompetenz braucht es zum Blutabnehmen? Das dürfte nach kurzer Anlernphase (wars nicht 6 Wochen in den USA) auch von jedem Laien möglich sein.

Elisabeth
 
hallo Elisabeth,
es ging hier nicht um die Frage der Fachkompetenz, sondern um die Verantwortung von übernommenen ärztlichen Aufgaben, laut Thread-Titel am Beispiel der Magensonde!
 
Mir gings um den hinkenden Vergleich: MS und BE... gleich Äpfel und Birnen.

Elisabeth
 
Wieviel Fachkompetenz braucht es zum Blutabnehmen? Das dürfte nach kurzer Anlernphase (wars nicht 6 Wochen in den USA) auch von jedem Laien möglich sein.
Wie lange dauert es eigentlich, bis die OP-Pflegekräfte ein großes OP-Eingriffsspektrum selber operieren können ?

Vor 30 Jahren gehörten alle Blutentnahmen auf einer Station zur täglichen Arbeit jeder Krankenschwester. Oftmal gehörten auch alle i.v. Injektionen dazu.
Kann eigentlicher fast Jeder, der am Krankenhaus gerade vorbeiläuft, wenn man das erklärt und üben läßt - wozu da noch extra Geschäftsführer und Verwaltungsdirektoren ....?

Vor einiger Zeit schrieb der Chef der Medizinischen Hochschule Hannovers (Facharzt für Anästhesie, war u.a. medizinischer Geschäftsführer bei den Sana-Kliniken) sinngemäß, daß man sich die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kenntnisse im Krankenhaus eigentlich in einem Wochenend-Crashkurs aneignen kann...
 
@elisabeth,
waschen kann jeder zivi, natürlich muß! jeder das ablehnen was er nich kann. schon allein zum wohl des patienten.
O.K.: wenn jeder Zivi waschen kann, dann gehe ich mal davon aus, daß durchschnittlich so sechs Patienten A3 auf denen Stationen liegen. Logisch: mal mehr, mal weniger. Meistens mehr ...

Sind 30 Minuten "Waschzeit" mit Vor- und Nachbereitung pro "Fall" o.k. ?
Sechs mal 30 Minuten ergeben täglich drei Stunden Arbeitszeit x 365 = über 1090 Stunden / Arbeitszeit im Jahr. Macht ca. Wegfall einer Dreiviertel Stelle auf Deiner Station. Und natürlich auf jeder Station - gerechnet auf 2100 Krankenhäuser.....
 
Es ging hier um die Magensonde und ob das Legen Arztsache ist? Ich kann da jetzt keine Verbindungen zu Waschzeiten, OP o.ä. erkennen.

Elisabeth
 
Hallöchen,
also ich habe bis nun nie erlebt das dass ein Arzt gemacht hat, nicht in der Klinik und in der häuslichen Pflege auch nicht. (Kinderkrankenpflege!) Das haben "wir" immer selber gemacht und ich finde das auch völlig in Ordnung.:daumen:

LG aus Ostfriesland
 
Hallo!

Was da immer ein Zirkus draus gemacht wird.

Entweder lernt man es und kann es, dann darf man es und macht, wenn man es möchte.
Oder man kanns nicht, dann läßt man die Finger davon.

Telefonat zweier chirurgischer Chefärzte (es ging um eine komplizierte Operation, die der Andere noch nicht gemacht hatte): "Dann kommst Du halt mal zu mir Hannes und wenn Du das drei Mal gemacht hast, dann hast Du es auch drauf..."
 
hallo mary jane.ich hab in der Lehre auch 1 mal eine magensonde zu legen geübt seit dem nie wieder.lass das immer die ärzte machen ,...die machen das aber auch.gott sei dank.
 
Also, gelernt hat es denke ich jeder in seiner Ausbildung. Aber ist es n icht seit dem neuen KP-Gesetzt definitiv Arztaufagbe??? Dennoch deligierbar???
Ergo: Wenn etwas scheif geht, halten beide den Kopf hin. Delegationsverantwortung und Durchführungsverantwortung!

Aber mal ganz unter uns Pflegekräften:
Wenn gard kein Arzt da ist, und ihr wisst, dass ihr das könnt, macht ihr das dann nicht selber? nicht nur MS legen, sondern auch Blutentnehmen, i.v. Spritzen etc.???????

Davon kann sich keiner frei sprechen? Wir haben mal 5 h auf den Arzt zum Blut abnehmen gewartet... das geht doch so nicht!

Auf ITS machen wir das generell alles selber. Ist eine Absprache unter den Ärzten und uns... Find ich auch sinnvoll, sonst würd man manchmal den ganzen Dienst warten, dass das passiert.

Zum Thema "Lagekontrolle einer MS":
Das man vor jeder SK kontrolliert ist klar, bei uns muss das auch zur Antrittskontrolle erfolgen.
Es ist aber auch schon passiert, dass es "blubberte" und die MS lag tracheal/pulmonal...
 
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