Hepatitis-B-Ansteckung durch Wasser aus Magensonde?

Kit'jara

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17.09.2012
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Köln
Beruf
Azubi Krankenpflege
Hallo zusammen!
Mir ist letztens ein dummes Missgeschick passiert.Arbeite als BFD und Patient mit Hep B bekommt auf unsrer Station(HNO) Wasser aus dem Hydrobag durch eine Magensonde.Aus Unkonzentriertheit und Stress habe ich die Sonde abgestöpselt und verschlossen,ohne mir Handschuhe anzuziehen und es ist mir Wasser über die Hand gelaufen.Total erschrocken danach und sofort Hände gewaschen und desinfiziert...ich weiß:Darf so nicht passieren und wird mir allein durch meine jetzige Angst vor Ansteckung eine Lehre sein...Wie wahrscheinlich ist eine Ansteckung eurer Meinung nach?Hatte durch die Betriebsärztin eine Hep B-Auffrischungsimpfung,der Titer-Status wird aber noch getestet.Fane in zwei Wochen die Ausbildung zur GuK an und habe jetzt echt Angst...Vielen Dank für eure Antworten!!
LG,Kit
 
Hattest Du zu dem Zeitpunkt eine offene Wunde an den Händen, die mit Blut, Tränenflüssigkeit oder sonstigen Ausscheidungen des Patienten in Kontakt gekommen ist? In dem Wasser, dass sich noch in der Sonde - damit also noch nicht im Patienten - befand, dürfte eine Ansteckung ausgeschlossen sein.
Wenn Du so unsicher bist - warst Du in der Ambulanz zum Blutabnehmen?

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
... und wenn aus der Magensonde zurücklief - war es blutig?
 
ich halte eine ansteckung für sehr unwahrscheinlich. begründung:

schon bei einer nadelstichverletzung mit infektiösem blut liegt die wahrscheinlichkeit deutlich unter 50%. wenn du dir vorher die hände desinfiziert hast, sollte eigentlich eine remanenzwirkung des desinfektionsmittels einen 'verlängerten' schutz bieten (einen anterograden, also nicht nur die desinfizierende wirkung auf alles, das bis zum zeitpunkt des mittels da war, sondern für einige minuten auch für das, was ab dem zeitpunkt noch kam). dann war es (wie oben schon erwähnt) möglicherweise nicht nur magensaft, der sowieso schon kein gutes substrat für hep-b-viren darstellt, sondern auch noch verdünnter magensaft (oder sogar stark verdünnter, wenn ich das richtig verstanden habe) [bei galle sähe es anders aus, aber für diesen fall bin ich nichtmal sicher, ob magensaft überhaupt hep-b-v. enthält (über einer nachweisegrenze)] -> also nochmal eine stark reduzierte, potentielle virenlast. dann hast du zeitnah die hände gewaschen und danach desinfiziert, also eine nochmalige reduktion der virenlast (die müssen ja erstmal in hinreichender menge durch eine geeignete eintrittspforte gelangen). wenn deine hände keine risse, wunden, offene stellen oder derartiges aufweisen und du dir mit ihnen, nach der kontamination, nicht in die augen gefasst hast, denke ich, wird die wahrscheinlichkeit einer infektion sehr gering sein.
wenn der patient allerdings blutende magengeschwüre hatte und du rissige hände, dann verschieben sich die wahrscheinlichkeiten natürlich; entsprechend auch für andere, hier relevante aber unbekannte details.
 
Selbst bei einer offenen Wunde Deinerseits und einer Kontamination durch virenhaltiges Sekret vom Patienten muss eine ausreichend große Menge Viren in Deine Blutbahn gelangen um eine Infektion auszulösen! Das ist bei einem einfachen "darüberlaufen" von kontaminierter Flüssigkeit kaum zu befürchten.
Für die Zukunft solltst Du Dir allerdings merken: nicht die Hand (oder Hände) waschen, sondern erregehaltiges Material mit einem Einwegtuch (Handtuch, Mullkompresse o. ä. ) abwischen und sofort mit einem handelsüblichen alkoholischen HD-Mittel die Hände desinfizieren. Das Waschen inaktiviert die Viren nicht in ausreichender Zahl, sondern wäscht nur einige ab. Allerdings vermindert das retinierte (zurückgehaltene, gespeicherte) Wasser in der Haut den Erfolg der anschließend durchgeführten HD! Außerdem wirkt das HD-Mittel auf der gewaschenen Haut deutlich irritativer als auf der trockenen nicht gewaschenen Haut.
 
Hallo!Erstmal vielen lieben Dank für eure Antworten!
Ich bin mir halt so unsicher,weil ich gelegentlich Risse in der Nagelhaut habe und nicht mit Sicherheit sagen kann,ob das an dem Tag der Fall war.Und auch,weil mir das Wissen über Ansteckung fehlt.:weissnix:
Die Flüssigkeit,die zurücklief war keinesfalls blutig und ich bin auch nicht mit einer offenen Wunde mit besagten Flüssigkeiten in Kontakt gekommen.
Ich habe diese Woche einen Termin beim Hausarzt,da Freitag der letzte Tag von meinem BFD war.
Falls sich jemand berechtigterweise fragt,warum ich das nicht mit den Stations-Schwestern besprochen hab-es ist im allgemeinen Stations-Trouble einfach untergegangen*schäm*
@matras:Cool,das werd ich mir merken!
LG,Kit
 
mach dir mal echt nicht zu viele sorgen :)


sorgen würde ich mir bei hep b machen, wenn bei einer op auf irgendeine weise gallenflüssigkeit oder blut direkt in mein auge spritzt.



sag mal, wann bist du denn so ungefähr gegen hep b geimpft worden? hat sich nicht vielleicht damit eh jegliche sorge (vor allem in diesem fall hier, der ziemlich unproblematisch klingt) erledigt?
 
Hallo zusammen!
Sorry,falls die Antwort so spät kommt,aber mein I-Net wollte nicht so wie ich und dann ging natürlich meine Ausbildung los.:wavey:
Habe mich unterdessen auf Hep B testen lassen und Ergebnis war negativ.
Ich bin im August gegen Hep B geimpft worden,aber bin froh,jetzt Gewissheit zu haben.
Danke nochmal für all eure Antworten!
LG
Kit
 

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