Lagern bei KCI® Matrazen

Hallo ,

ich habe 4 Jahre auf einer Station für Menschen im Wachkoma gearbeitet. Aus Erfahrung kann ich sagen, das es aus mehreren Gründen für mich notwendig ist auch auf KCI - Matratzen zu lagern. Das Lagern dient ja nicht nur der Deku.Prophylaxe. auf diesen Matratzen verliert der Patient sehr schnell die Körperwahrnehmung. So das eine Lagerung die Körperwahrnehmung verbessert -> Kontrakturenprophylaxe. Viele Pat. nehmen auf diesen Matratzen wenn sie nicht regelmäßig gelagert werden die bekannte Embryonalhaltung ein und versteifen so. Einige Pflegekräfte neigen leider auch selten in die Patientenzimmer zugehen wenn der Patient nicht gelagert werden muß. Ich hab Fälle erlebt da war nach der Körperpflege bis Mittag niemand mehr im Zimmer!!!
 
@ moviliti-care : Ich finde wir müssen die Kirche im Dorf lassen! Ich bin sicherlich neuen Ideen gegenüber immer aufgeschlossen, aber ich habe das Gefühl mit Deiner Verurteilung von Wechseldruckmatratzen schießt Du über das Ziel hinaus. Dir liegt ja nunmal insbesondere die Mobilität des Patienten am Herzen und Du sagst, dass es bei einer 30° Lagerung "in Hinsicht auf Triggerpunkte und Muskelfunktionsketten vermehrt zu kompensatorischen Mustern führt, die Immobilität fördern".... Das sei mal als Einzelthese sicher richtig, allerdings müssen wir in unserer täglichen Arbeit einen guten Mittelweg finden aus: Dekubitusprophylaxe, Lungenbelüftung (Pneumonieprophylaxe), Kontrakturenprophylaxe, Lagerung gegen Verlust des Körperschemas und evtl. Unterstützung der Herz-Kreislauffunktionen (Herzbettlagerung)! Die von Dir empfohlene 85° oder 95° Lagerung ist z.B. bei den meisten Patienten aus Sicht der Dekubitusprophylaxe nur sehr kurz anwendbar. Welche Lagerungsintervalle müsste ich denn dann einhalten? 15 Minuten?! Wir müssen hier einen gesunden Mittelweg aus allen erforderlichen Prophylaxen finden.
Deine Idee hört sich in der Theorie fundiert und sicherlich auch richtig an, ist in der Praxis aber nicht umsetzbar, zumal wir nicht nur einen Patienten betreuen und die Lagerungstherapie sicher nicht unsere einzige Aufgabe ist.

Ich habe Wechseldruckmatratzen, als hilfreiche Systeme zur Unterstützung in der Lagerungstherapie kennengelernt und wir erzielen tagtäglich mit Wechseldruckmatratze und regelmäßiger Lagerung sehr gute Resultate!


Und wie sagt man so schön: Der Erfolg gibt uns Recht!

Ich schließe mich Narde an... Du konntest mich auch nicht wirklich überzeugen.
 
Mich hat der Einwurf von moviliti-care zum Nachdenken angeregt.

moviliti-care schrieb:
2. Werden Lagerungsmittel positioniert, so verschiebt es sich durch die Bewegung des Systems.

Da könnte was wahres dran sein. Wer erlebte nicht, dass die "Wellenbewegung" den Pat. nach unten befördert im Bett. Bei Seitenlagerungen sind weniger Auflageflächen- ergo weniger Gewicht des Körpers mit der Matartze in Kontakt. Das Gewicht wird hier an Lagerunsghilfsmittel abgegeben. Die Lagerungshilfsmittel haben eine andere Dichte als der Körper- könnte sich also anders bewegen als der Körper. Zumal es ja auch keine feste Verbindung mit dem Körper gibt.

moviliti-care schrieb:
3. Das kann dazu führen, dass z.B. bei einer 85° / 95°-Lagerung freigelagerte Gelenke unphysiologisch verschoben werden, was in der Folge Schmerz und logisch - Unruhe hervorruft, welches in der Folge zur Tonuserhöhung führt.
Hier heißt es: 85°/95°- nicht 90°. Der Mensch liegt also nicht konkret auf dem Trochanter. Läßt sich schwer erklären... einfach mal ausprobieren.

Unabhängig von moviliti-care (ich kenne nur den Namen hier aus dem Forum) beschäftige ich mich schon länger mit dem Lagern. Auch meine SeminarTN (BasStimiP) stellen immer wieder fest, dass die klassische 30° Lagerung nach Seiler (?) nur schwer zu ertragen ist und zu einer Muskeltonuserhöhung führt. Wir haben das mittlerweile adaptiert und bewegen über mehrere Schritte (sozusagen in "Zeitlupe") aus der Rückenlage in ca. 85°/95°.

Zu den Triggerpunkten kann ich leider keine Aussage machen da bisher nicht bekannt.

Elisabeth
 
Guten Morgen,

vielleicht sollten wir definieren über welches KCI-System wir sprechen? Ein Rick-Overlay[r] verhält sich anders als eine Therakair[r].
Handelt es sich um einen beatmeten Patienten oder um einen wachen Patienten - ich schreibe in der Regel immer von beatmeten Patienten.
Um welche Patientengruppe handelt es sich? Ein Schmerzpatient hat andere Ansprüche auf ein System.


Sonnige Grüsse
Narde, die keine Verallgemeinerungen mag
 
Damit sind wir wieder bei der Diskussion zu WDM, Low Airlows mit Pulsation usw.. *g* Hatten wir das nicht schon mal?

Also legen wir erst mal fest, welcher Matratzentyp hier gefragt ist und dann gehts weiter? Ich bin sehr dafür.

Von welchem Matratzentypus reden wir hier:
KCI: Therapeutic Surfaces


Elisabeth
 
Eine KCI-Matraze ersetzt auf keinen Fall die Lagerung!!! Weiterhin lagern und dokumentieren. Jedoch dürfen die Abstände etwas gedehnt werden---
War erst auf der KCI Schulung!

Und bitte nicht so viele Lagerungshilfsmittel mit auf die Matraze...:thinker:

MfG, tattoonurse
 
Zumindest ist das Lagern auf einer KCI TheraKair-Matratze schon deshalb fast unmöglich, da die Oberfläche sehr rutschig ist.

Ulrich
 
Ja trotzdem muss gelagert werden.

Ich kenne Kollegen die sagen das so rutschig da geht das nicht und lassens dann.

Fazit ist für mich das es sehr wohl geht und auch damit durchgeführt werden muss. Vielleicht etwas schwerer als bei normalen Matratzen aber es geht.
 
Hallo
Sicher sind 85/95° Lagerungen leichter zu ertragen. Viele bevorzugen die Bauchlage. Aber bei sehr kathektischen Patienten erscheint mir 30° Lagerung am sichersten. Nicht das Gelbe vom Ei, aber durchaus machbar auf KCI Auflagen/Betten. Lagerung ist eine von mehreren Maßnahmen zur Dekuprophylaxe, und sollte auch so behandelt werden. :gruebel:Aber ist Kinästhetik im vollen Umfang auf einer KCIauflage möglich?... Weis´et. was meint Ihr?
herion
 
Fazit ist für mich das es sehr wohl geht und auch damit durchgeführt werden muss.


Wieso muss man das? Man muss ja auch alle 2 Stunden lagern!? :thinker:

Reicht die Prophylaxe durch das entsprechende Hilfsmittel (Matratze) aus muss ich nicht zwanghaft den Patienten lagern! Ich würde es jedoch zeitweise tun, da man sich, wenn man selbst im Bett liegt, ja auch ab und an mal bewegt und die Position verändert. Hab gehört das soll vorkommen. :rofl:

Mach doch die Lagerung einfach vom Hautzustand des Patienten abhängig, so wie man es auch ohne "Extramatratze" tun sollte und nicht an der Zwanghaftigkeit, die das Lagern allgemein immer noch genießt, warum auch immer das so ist.


Gruß
Dennis
 
Hallo Dennis,

ich bin der Meinung, dass man die Lagerungsintervalle an den Hautzustand des Patienten anpassen sollte und nicht nach Schema F, weil wir das immer so machen (Ironie), alle 2 Stunden lagern sollten.
Es gibt sehr wohl Patienten, die auch auf einer z.B. Therakair, alle 2 Stunden gelagert werden müssen, bei anderen kann man das Lagerungsintervall auch verlängern.
Generell ersetzt ein KCI[r] System keine Lagerung - Ausnahme: Rotorest[r] und Triodyne[r].

Verschneite Grüsse
Narde
 
Ähm, sagte ich das nicht auch so?
Jedenfalls wollte ich das damit ausdrücken.


schneefreie Grüße

Dennis
 
Können wir nebenbei vielleicht feststellen, dass der Mensch dummerweise nicht nur aus der Haut und dem damit verbundenen Problem Dekubitus besteht?
Lagerung ist zur Vermeidung von Atelektasen notwendig: Bildgebung bei Minderbelüftungen der Lunge . Ursache der Atelektasenbildung ist laut Larsen das drückende Eigengewicht der Lunge auf die dorsalen Abschnitte.

Elisabeth
 
Hallo Kate,

ein KCI-System erspart keine Lagerung, das ist auch die Aussage der Firma KCI. Selbst der Techniker bei der Anlieferung des Systems, wird dir das erklären können.

Mit welcher Begründung wurde dir gesagt, dass man die Patienten nicht lagern muss?

Liebe Grüsse
Narde

wurde mir immer gresagt es wäre nicht nötig. hab es treotzdem gemacht.
 
danke für die antworten ich weiß wohl was mikrolagerungen sind und ich weiß wohl was percussion und alles bedeutet...und das mit dem körpergefühl kenn ich auch..naja mal sehen was draus wird.
 
Bestes Argument pro lagern: Lungenbelüftung= Atelektasenprophylaxe= Pneumonieprophylaxe.

Elisabeth
 
Moin,

ich war neulich auf einer Weiterbildung und da kam irgendwie das Thema Matratzen und Lagerung zutage. Viele dieser Leute sagten, das man nicht lagern müsste, wenn man eine Matratze eingezogen hatt.

Sehr viele von diesen Leuten waren im Pflegeheim angestellt.

Ich hatte mal auf der letzten Pflegemesse gefragt ( bei KCI/ HIllroom), wie und ob man lagern soll. " Lagern muss man auf jeden Fall, der Interwall kann dann angepasst werden.

Bei uns wird dies auch so praktiziert. Nachts lagern wir nicht so häufig wie am Tage. Dies wäre ja auch nicht imm Sinne der Erholung :-).


mfg Stefan
 
Können wir nebenbei vielleicht feststellen, dass der Mensch dummerweise nicht nur aus der Haut und dem damit verbundenen Problem Dekubitus besteht?
Lagerung ist zur Vermeidung von Atelektasen notwendig: Bildgebung bei Minderbelüftungen der Lunge . Ursache der Atelektasenbildung ist laut Larsen das drückende Eigengewicht der Lunge auf die dorsalen Abschnitte.

Elisabeth

Liebe Elisabeth,

manchmal frage ich mich wie du immer und überall an alles denkst...............das ist ja schon verdächtig! :D
Das ist natürlich ein wichtiger Aspekt, den ich total verdrängt hatte.

Unter diesem Aspekt, will ich nur noch einmal hinweisen, ist es meiner Ansicht nach, dennoch nicht notwendig den Patienten, je nach dessen empfinden, alle 2 Stunden zu drangsalieren und wieder in die alten Zwänge zurück zu fallen.
Auch dort ist Individualität gefragt.


Gruß
Dennis
 
Mach doch die Lagerung einfach vom Hautzustand des Patienten abhängig, so wie man es auch ohne "Extramatratze" tun sollte und nicht an der Zwanghaftigkeit, die das Lagern allgemein immer noch genießt, warum auch immer das so ist.


Gruß
Dennis

Also warten bis das Gesäss schon rot ist und erst dann lagern????
 

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