Krank machender Beruf Krankenschwester - Ein Vater berichtet

Hallo Vater!
ein toller Beitrag, leider ändert sich das nach dem Exsamen nicht wirklich es kommt noch eines hinzu, etwas grundlegendes, oft belastendes: DIE VERANTWORTUNG! Die hat sie als Schülerin nur bedingt zu tragen....

Leider wird in der Ausbildung schön häufig der Grundstein für ein Burn out gelegt, schade!

LG INTI 38
 
Jammern hilft auch nichts!!!

Ja, ich gebe zu, dass all das Geschriebene richtig zu sein scheint, nur muss ich dazu sagen, dass jammern einfach nichts hilft.

Beispiele, wie schlecht es die SchülerInnen in der Ausbildung haben gibt es Tausende! Aber Beispiele wie gut andere Seiten sind, auch wenn sie anscheinend in der Minderheit sind, werden nur in den seltensten Fällen vorgetragen. Meine Motivation als Schüler war immer der Vergleich mit anderen Berufsgruppen. Nämlich genau solche wie sie der Herr Vater der armen Schwesternschülerin hier angebracht hat. Fragen Sie doch mal bitte einen Lehrling aus dem Straßen- und Tiefbau, wie der sich nach acht Stunden fühlt. Ich denke dem geht es nicht anders als den SchülerInnen in der Pflege. Und wenn man nicht in der Lage ist, innerhalb von 14(!) Tagen Urlaub mehr als 7 Tage Urlaub in der Türei zu machen - dann tut es mir ganz doll Leid für Ihre Tochter Herr Vater. Andere Berufszweige zahlen so wenig Lehrlingsgehalt, dass sich deren Auszubildenen noch nicht mal 14 Tage Campingurlaub leisten können. Ich bekam im 3. Lehrjahr weit mehr Monatsgehalt als meine Cousine, welche zur gleichen Zeit als ausgebildete Friseurin arbeitet.

Und wenn es eine so schlechte Ausbildung ist - hat man doch immernoch die Möglichkeit nach der Probezeit zu sagen, dass die Anforderungen einfach zu hoch für jemanden sind und beendet das Ausbildungsverhältnis.

Und Fälle wie sie der Herr Vater beschreibt - da bin ich mir fast sicher - sind der extreme Einzelfall.

MfG Olli


P.S: Ich hoffe ich werde nicht falsch verstanden! Die einzige Möglichkeit gegen solche Bedinungen zu wehren ist der Dachverband für Pflegeberufe. Immerhin weit mehr als 3 Mio. Arbeitnehmer in der Pflege haben im Jahr 2009 die gleiche (schlechte Lobby) wie Friseure oder Kosmetikerin (ohne diese Berufe abzuwerten) - und dies trotz öffentlichen Dienst und tarifverträgen!!!:gruebel:
 
@ Oliwaes
wir sind mit den Müllmännern in einer Gewerkschaft (soll nicht abwerten, sind echt wichtige Leut die von der Mülle!).... aber was haben wir mit denen zu schaffen?
Als die Ärzteschafft sich 20% mehr Lohn und div. Arbeitszeitänderungen an Land zog bekamen wir zur gleichen Zeit 1,5%? Wenn ich mich recht erinnere......
Mit 1500€ montatlich ist man in der unteren Einkommenssparte des mittleren Einkommens angekommen, das bei der Verantwortung und etc. hatten wir ja alles schon!
WO IST UNSERE LOBBY? RICHTIG! Wir haben keine...........
Schade eigentlich, sieht in anderen Ländern ganz anderst aus.
Mal ne Frage an die neuen Lehrlinge der GuK: Ist die Bezeichnung Hilfsberuf eigentlich mal entfernt worden? Krankenschwester war früher per Definition ein Hilfsberuf (ärzlicher/medizinischer) und war nur ausführend, weisungsabhängig, auch per Definition. Gab es da mal ne Änderung?
LG Inti38
 
Man umschreibt heutzutage doch gerne Tätigkeiten. Da heißt die Reinigungskraft dann Bodenpflegerin und macht dasselbe wie vorher.

Du bist als GuK doch immer noch weisungsabhängig und nur ausführend. Ob mit oder ohne den Begriff "Heilhilfspersonal".

Eine Änderung dieses Zustandes wird nur von sehr, sehr wenigen Kollegen angestrebt. Denjenigen, die wissen, dass damit eine Verantwortungsübernahme einhergeht, wehren sich vehement dagen. Und dem Rest ist es egal. Stichwort: Pflegekammer

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth!
ich finde das bedauerlich, dass sich das immer noch nicht geändert hat:cry:
In anderen Ländern ist das nicht so.
Und ich finde man hat ja immer die Durchführungsverantwortung und naja mir ist das mit der Verantwortung nicht fremd als Intensivschwester:)
Aber ich finde es wirklich schlimm, dass wir nach so ner strengen, aufwendigen, Innhaltlich ausschweifenden Ausbildung, z.T. auch Weiterbildung immer noch nur ausführende Kraft sind. Irgendwie lächerlich, dass man nach 7jähriger Ausbildung, im schlimmsten überzogenen Fall auf Station einem Pat. nicht mal ohne Anordnung ne Aspirin geben darf (7 Jahre durch 3J Ausbildung, 2J Praxis, 2J Weiterbildung).

Pflegekammer? Was hat die damit zu tun :gruebel:
LG Inti38
 
Du wirst in der Ausbildung nicht auf eigenverantwortliches Handeln vorbereitet. Selbst die Weiterbildungen zielen darauf nicht ab. Ziel ist stets eine funktionierende, nach Ansage funktionierende Pflegekraft. Stichwort: Checkliste, Drehbuchstandard

Der Zusammenhang zwischen Diagnose und Therapie ist für viele Pflegekräfte nach wie vor ein Buch mit 7 Siegeln. Man glaubt, wenn man lange genug die Tätigkeit geübt hat, dann kann man sie auch ausführen... nicht achtend, welches Hintergrundswissen dahinter steckt beim Doc.

Elisabeth
 
Diese Zustände habe ich als Schülerin auch noch erlebt und später immer mal wieder. Sie hängen ein wenig von dem Haus und von der Abteilung ab, auf der man eingesetzt ist.
In unserer Klinik gibt es seit 2 Jahren Stechuhren. Und wir fahren damit sehr gut! Manche hatten Befürchtungen, daß es damit schlechter werden könnte.- wobei ich mich auf die Einführung sehr freute. - Jemand der täglich früher zum Feierabend rüstete, den hat die Einführung der Zeiterfassung natürlich weniger gepaßt, denn auch solche Mitarbeiter habe ich erlebt.
Die Stechuhren stehen an jedem Eingang und so erfassen sie die Umziehzeiten als Arbeitszeit, was auch den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Zudem mußten die Arbeitszeiten endlich geändert werden, denn plötzlich können die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten eingehalten werden in der Klinik. Wer bei uns um 22:30 Uhr Feierabend hat fängt auf keinen Fall um 6 Uhr morgens an, und siehe da : Es funktioniert plötzlich!
Denn nichteingehaltene Ruhezeiten bedeuten einen Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz, der schwere Strafen nach sich führt. Wenn man dafür dann plötzlich schwarz auf weiß einen Nachweis führen muß, dann können die Häuser das plötzlich umsetzen.
Die Stechuhren sind ein wahrer Segen gewesen und waren schon lange überfällig.
Warum manche Stations- oder Abteilungsleitung meint sie müsse sich an keine gesetzlichen Bestimmungen halten, leuchtet mir nicht ein. Es handelt sich bei denen auch nur um Arbeitnehmer, die das umsetzen könnten, dennoch handeln sie so, als hätten sie einen persönlichen Vorteil davon, wenn man alles was Arbeitsrecht ist umgeht. Es gibt viele Dinge, die unsere Leitungen im Laufe der Jahre dazulernen mußte. Der einen gelingt dieses Umlernen einfacher, einer anderen muß man erst auf die Sprünge helfen. Wenn die Mitarbeiter in diesen Punkten zusammenhalten ist das überhaupt kein großes Problem und dann geht das sogar ohne einen Anwalt einzusetzen. Am besten verlangt man diese Anweisungen ganz einfach einmal schriftlich von Ihnen. Die rundern dann nämlich sehr sehr schnell zurück. Nehmen das aber alle nur hinter der vorgehaltenen Hand nörgelnd einfach hin, so bewegt man nichts. Wenn ich so eine unsinnige Anweisung oder Regelung bekomme, verlange ich meist, daß man mir den Inhalt bitte schriftlich zugehen lassen sollte. Meist erledigen sich solche Bestimmungen dann sehr rasch, ohne das man weiter nachfassen muß. Allerliebste Grüße Fearn
 
In einigen Fällen keins.....

Die fachliche Spezialisierung eines Arztes würde ich nie in Zweifel ziehen. Dazu kann ich diese zuwenig beurteilen. Es fehlt mir dazu an Wissen. Alle Beurteilungsversuche wären reine Bauchentscheidungen.

Übrigens: auch Ärzte sind Menschen. Und wo Menschen arbeiten können Fehler auftreten. In Gegenwart von übereifrigen Pflegekräften scheinen sich diese Fehler zu vermehren. Obs an der Unsicherheit vieler junger Ärzte liegt? Denn auch deren Grundausbildung läßt sehr zu wünschen übrig.

Elisabeth
 
Es fehlt mir dazu an Wissen.

Elisabeth
hallo,

es fehlt aber nicht allen pflegekräften an dem wissen,dass deiner meinung nach wohl ärzten vorbehalten ist und ich finde,dass man sich dann auch ruhig mal zu wort melden darf, denn es gibt manchmal mehrere lösungen für ein problem und wenn man dann sein wissen zusammenträgt, ja dann kann der patient nur profitieren. (in den meisten fällen)

liebe grüße
 
Bitte den Thread nachlesen. Es ging mir um die Relativierung der Aussage, dass manche Docs keine Kenntnisse besitzen. Wie gesagt, die fachspezifische Komponente vermag ich nicht zu beurteilen. Das schließt nicht aus, dass ich im Rahmen des therapeutischen Teams durchaus auch pflegerelevante Aspekte (da kenn ich mich nämlich aus) anbringe. Und ich erwarte dann auch vom Doc, dass er meine Kompetenz achtet.

Jeder macht seinen Part bei dem Pat. und für den Pat.. Ich schreib dem doc nicht vor, was er tun soll und ich will keine Vorschriften von ihm bezüglich meiner pflegerischen Tätigkeit. Bisher hatte ich mit dieser Form der Arbeitsteilung eher selten Schwierigkeiten. Im Gegenteil. Man kommt mit Ärzten besser aus, wenn man sie nicht ständig auf Fehler hin abscannt.

Elisabeth
 
Man MUSS mit seiner Berufserfahrung den jungen Assi´s auf die Füße treten,denn die werden einfach drauf losgelassen und kaum an die Hand genommen!Wenn ich das im OP beobachte:knockin:!!Elementare Dinge zum Thema Sterilität kriegt er junge Assi von der OP-schwester beigebracht,nicht etwa von seinem Ausbilder!!
Und auch sonst finde ich ,sollten wir uns mehr an anderen Ländern orientieren.Da steht eine Krankenschweser fas auf der gleichen Stufe mit nem Arzt und hier??Herrscht bei den Herren Weißkitteln doch immer noch das Denken über essen servierende,arschabwischende Schwestern,die eh keine Ahnung haben.Is so,ich erleb es jeden Tag im OP wie über die Schwesern auf Station geredet wird.Nicht abwertend im bösem Sinne aber auch nicht wirklich respektiert.Und das muss sich ändern,von daher find ich sollten die Kollegen auf den Stationen auch mer Kompetenzen erhalten.
 
hallo schnabelbecher,
ich kenne beide seiten, die der station aber auch im OP habe ich schon sachen miterleben dürfen :knockin:

ja, du hast leider recht. aber was will man machen? solange jeder für dich selbst weiß was er wirklich wert is, kann auf eine abwertende meinung oder äußerung eines arztes sch***...:mrgreen:
 
In meiner Ausbildung muss ich sagen bin ich bis auf wenige Male immer pünktlich gegangen. Hatte auch echtes Glück mit dem Krankenhaus, wo ich gelernt habe. Dort war es auch üblich das sich vor dem Arbeitsbeginn aber genauso vor Arbeitsende umgezogen wurde (ein Entgegenkommen von seitens der Leitung, so das man pünktlich zum Haus raus ist). Kurze Wechsel gab es auch, aber ich habe nicht eine Station erlebt, wo dann bis zum Schluß arbeiten musste, ganz im Gegenteil ich durfte an solchen Tagen immer sehr überpünktlich gehen.
Das mit dem Zeigen und erklären, war immer so eine Sache, da die Zeit nicht gegeben war, aber ich bin dann einfach still mitgelaufen und habe nebenbei gefragt und bekam dann auch nebenbei erklärt. Nachtwachen waren dazu auch hervorragend geeignet, dewegen habe ich sie schon damals nur zu gern gemacht.
Ich habe sehr viel Gezicke und Streitigkeiten unter den Schwestern oder Stationen mitbekommen, habe mich da jedoch immer sehr distanziert.
Und das man während der Ausbildung mehr oder weniger ausgenutzt wird, ja das ist sicherlich so, aber irgendjemand schrieb bereits, Lehrjahre sind ...
Später habe ich dann in einer privaten Klinik gearbeitet und kann nur sagen, es kamen Überstunden auf, ja, aber es gab zum einen eine sogenannte Stechuhr und zum zweiten wurde darauf geachtet nach der Nachtschicht ein längeres Frei zu gewähren. Also wurden diese dort wieder oder zumindest ein Teil abgebaut.
Danach habe ich in einem Pflegeheim gearbeitet und dort hatte ich trotz großer Proteste seitens des Betriebsrates horrende Überstunden, die ich so niemals absetzen konnte und habe sie dann nach einigen Monaten ausgezahlt bekommen. Kurze Wechsel gab es dort nicht es wurden nicht mehr als 7 Dienste am Stück gearbeitet und anschliessend mindestens zwei Tage frei gegeben.
Jedoch ist dort die Diensthabende immer länger geblieben, da die Dokumentation sehr aufwendig war und während der Dienstzeit regulär nicht zu schaffen war. Vieles an Planungen wurden generell nach der Dienstzeit geschrieben. Chronische Unterbesetzung war leider ein Dauerzustand der natürlich vieles nach sich zog. Und einer nach dem anderen krank wurde...
Ich denke es gibt sehr viele positive Aspekte diesen Beruf zu erlernen, und die Lehrzeit dauert nicht ewig an.
Arbeitgeber gibt es solche und solche, siehe auch "ambulante Pflege, nicht attraktiv genug". Und es wird niemals den perfekten Job geben.

Ich für meinen Teil liebe meinen Beruf, kann und möchte auch nichts anderes machen.
Gehe jetzt in eine Klinik zurück und weiss das nicht alles gold sein wird.
Die Frage ist doch nur ob man dann mit den Gegebenheiten leben kann, oder nicht.
Denn an der Gesundheitspolitik wird sich so schnell nichts ändern, da müssten schon alle Pflegekräfte an einem Strang ziehen und auf die Barrikaden gehen.
liebe Grüße
 

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