Kollegin will nur Frühdienst

Ich persönlich finde, dass man solche Dinge alleinerziehenden Müttern schuldet.

Sie muss arbeiten, das kann man sich heutzutage - in Zeiten von Hartz4 - auch nicht aussuchen.

Ich war vor einigen Jahren - mit 2 Kindern - in der gleichen Lage. Ich habe nur Teilzeit gearbeitet und ALG 2 aufgestockt. Man hat mich gezwunden, mich Vollzeit in allen umliegenden Kliniken zu bewerben. Zu der Zeit hatte ich eine 50 % Stelle in der ambulanten Pflege, die ich prima hinbekommen habe zeitlich.

Vollzeit in der Klinik konnte ich einfach nicht, da ich für 3 Schichtbetrieb keine Kinderbetreuung gehabt hätte. Es ist eine Sache, dass man morgens früh aus dem Haus geht und die Kinder sich für Schule und Kindergarten alleine fertig machen müssen. Man ist mittags aber wieder da für sie.

Es ist eine andere Sache den ganzen Nachmittag bis spät abends weg zu sein und nachts. ICH hätte das jedenfalls niemals gekonnt.

Damals hatte ich Glück, dass mein Arbeitgeber Kinder und Mütterfreundlich ist. Fast jede der Frauen hat Kinder oder wird welche bekommen. Für jeden wird es passend gemacht, so auch damals für mich.

Heute sind meine Kinder groß und ich arbeite selbstverständlich und gerne so, wie es sein muss. Und die Mütter so, wie sie können.

Sie liegen nämlich sonst der ganzen Gesellschaft Komplett auf der Tasche! Ist doch lobenswert, wenn sie es mit 3 Kindern schafft zur Arbeit zu gehen und sich zu finanzieren, statt auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein.

Man könnte sich als Team auch zusammen tun und sagen: Hey, ja, das tragen wir mit, weil wir menschlich sind, Verständnis haben und auch in eine solche Lage kommen können.

Ich jedenfalls bin froh, dass ich bei einem Arbeitgeber arbeite, der das so handhabt. Bei uns kann man sich darauf verlassen, dass man in unwegsamen Lebenssituationen nicht alleine gelassen wird.
 
Damals hatte ich Glück, dass mein Arbeitgeber Kinder und Mütterfreundlich ist. Fast jede der Frauen hat Kinder oder wird welche bekommen. Für jeden wird es passend gemacht, so auch damals für mich.
Das ist doch der entscheidende Punkt. Aber meist schert sich ein AG nichts darum und die Dummen sind die, die keine Kinder haben. Der Beruf ist sowieso schon sehr belastend. Da noch immer wieder zusätzlich arbeiten müssen ist schon eine Kiste die nicht jeder gebrauchen kann.
 
Fast jede der Frauen hat Kinder oder wird welche bekommen. Für jeden wird es passend gemacht, so auch damals für mich.

Auch wenn es wahrscheinlich deutlich weniger sind, aber es gibt einige Pflegekräfte ohne Kinder. Ich kann von den Kinderlosen nicht erwarten, dass sie das Betreuungsproblem der anderen auffangen.
Jahrelang habe ich Rücksicht auf die Kolleginnen mit Kindern genommen, u.a. waren meist dreiviertel meiner Dienste Spät- oder Nachtdienste, habe 15 Jahre hintereinander Weihnachten komplett Nachtdienste oder Spätdienste gemacht, die möglichen freien Weihnachtstage den Kollegen überlassen.

Irgendwann habe ich selbst mal etwas offensiver meine Dienstplanwünsche vertreten, aber nur weil ich die Betreuung meiner inzwischen pflegebedürftigen Eltern mit übernehmen wollte und dafür eher meine freien Tage am Stück und nicht einzeln brauchte weil meine Eltern weiter entfernt wohnten. Was glaubst du, wieviel Rücksicht man darauf genommen hat?! Selbstverständlich waren Kindergartenfeste, Elternabende, Krabbelgruppen und sogar die Einladungen zu Kindergeburtstagen der Sprößlinge der Kolleginnen in 90% wichtiger. Ich habe von solchen Einzeldeals sowas von genug, ich finde es egoistisch und berücksichtigt die ebenfalls wichtigen Interessen der kinderlosen Kolleginnen nicht.
Neben deren ebenfalls wichtigen familiären Verpflichtungen sind die Möglichkeiten eines ausgefüllten Privatlebens mit vielen Spät- und Nachtdiensten nicht gerade groß.
Was nutzt es wenn ich ständig Rücksicht nehme, aber nie auf einen selbst Rücksicht genommen wird? Ich kann verstehen, dass sich diese dann wehren....

Gruß
Ludmilla
 
@Beetlejucine: So kenne ich das auch!:wavey:

Mein AG und meine Chefin haben mich damals, als ich mit meinen 2 Kindern alleine war, nicht im Stich gelassen. Zwar gab es Kollegen, die fanden es ungerecht, dass ich keine Spätdienste leisten konnte, aber meine Chefin und die meisten Kollegen im Team haben es mitgetragen. Je älter und selbständiger meine Kinder wurden, desto mehr konnte ich mich wieder einbringen und in Anteilen die geforderten Dienste leisten.

Nun leite ich die Abteilung und bin vielen meiner damaligen Kollegen vorgesetzt. Inzwischen haben genau diese Mitarbeiter großen Respekt vor mir, weil ich mich trotz der Widerstände ihrerseits nicht von meinem Weg habe abbringen lassen und sogar noch "Karriere" gemacht habe.

In meiner Abteilung gibt es viele alleinerziehende Mütter. Alle arbeiten TZ und jede hat ihren eigenen Dienstplan. Sie arbeiten so, wie sie es mit ihren Kindern und den Betreuungsmöglichkeiten vereinbaren können. Das klappt bei uns im Team prima und niemand ist ihnen böse, weil sie nicht so viele Dienste machen können, wie andere.
Wenn die Kinder dann älter und selbständiger werden, erhöhen die meisten auf VZ oder behalten ihre TZ, machen dafür aber ganz viele Rufdienste.

Ich sehe es als Geben und Nehmen an und finde es sehr schade, dass man durch solche Aktionen, wie die TE, arbeitswillige Mitmenschen, die ihren Lebensunterhalt selber finanzieren wollen, versucht ins Abseits zu drängen. Die Mehrheit des Teams hat sich für die Alleinerziehende entschieden und in einer Demokratie entscheidet die Mehrheit. Auch wenn die Kollegen jetzt lästern, sie haben dafür gestimmt.

So what!!

opjutti
 
Das ist sicherlich ein kontroverses Thema. Und ich kann die Sichtweise derer verstehen, die sich benachteiligt fühlen.

Es geht m.E. nur, wenn alle zu und abgeben, jeder zu seiner Zeit. Und bei uns im Team werden auch MItarebeiter getragen, die ihre Eltern pflegen. Selbstverständlich ist das ebenso wichtig, wie Kinder.


Unsere Dienstpläne richten sich aber nicht nach jedem Furz. Aber Kinder krank und z.B auch Kind Geburtstag oder auch Partner Geburtstag, der darf klar Wünsche äußern.

Weihnachten arbeite ich z.B freiwillig fast jedes Jahr. Macht mir nix aus, ich nehme z.B auch gerne alle Rufdienste, dafür dass ich vielleicht nicht jedes WE arbeiten muß. Man gibt, man nimmt. Alle im Team müssen beachtet werden. Bei uns klappt das gut und das gegenseitige Verständnis ist groß.
 
Wenn die kinderlosen Kollegen anmahnen, dass auch sie Bedürfnisse haben dann wird das als Affrint gegen die Mütter angesehen. Jemand der keine Kinder hat miss stets felxibel sein. Und das Organisieren der Freiteit wird er wohl auch hinkriegen. Geht ja nur um eine Person. Das kann ja wohl so schwer nicht sein.

Wenn ich die Vorstellingen so einiger hier bis zum bitteren durchdenke, dann kann man nur hoffen, dass die Anzahl der Mütter nie steigen möge. Es könnte ev. Probleme mit der Pflege unserer Generation geben.

*grummel*

Elisabeth
 
Warum sollte das mehr Probleme geben, als jetzt?

Wir haben Mütter bei uns, die würden gerne Dauernachtdienste machen, sie dürfen es nicht, weil es zu teuer ist und sich nicht querrechnen lässt. Es gibt Mütter, die würden gerne ausschliesslich Spätdienste machen, weil dann die Männer zuhause sind und natürlich gibt es auch Mütter die lieber ausschliesslich Frühdienste oder frühe Frühdienste machen möchten.
Insgesamt wird so was unterbunden, weil es "ungerecht" sei, weil alle alles machen sollen.
Die Mütter werden bei uns dadurch dazu gezwungen, in Teilzeitmodellen zu verharren, denn ab einer halben Stelle ist man komplett im Schichtsystem mit 7 verschiedenen, sehr flexibel verteilten Anfangs- und Endzeiten.


Bei den kinderlosen Kollegen ist es ähnlich - da gibt es auch unterschiedliche Lebensmodelle, aber darauf wird keine Rücksicht genommen, weil wahrscheinlich der Verwaltungsaufwand höher ist und man keine Dienstpläne einfach so zusammenwürfeln kann.
Das alles dann unter dem Deckmäntelchen der Gleichheit und Fairness.

Für alle gleich doof - ich ja auch irgendwie gerecht, nicht wahr?
 
Wenn die kinderlosen Kollegen anmahnen, dass auch sie Bedürfnisse haben dann wird das als Affrint gegen die Mütter angesehen. Jemand der keine Kinder hat miss stets felxibel sein. Und das Organisieren der Freiteit wird er wohl auch hinkriegen. Geht ja nur um eine Person. Das kann ja wohl so schwer nicht sein.

Wenn ich die Vorstellingen so einiger hier bis zum bitteren durchdenke, dann kann man nur hoffen, dass die Anzahl der Mütter nie steigen möge. Es könnte ev. Probleme mit der Pflege unserer Generation geben.

Im Gegenteil, bei uns sind die Mitarbeiter sehr zufrieden, da sie ob ihrer Lebensumstände Wertschätzung erfahren und man ihnen so gut es irgend geht entgegen kommt. Sie haben eine sehr hohe Loyalität.

Wie du es beschreibst entspricht es ja auch nur einer Einbahnstraße, dass nur Mütter etwas bekommen und die anderen nix.

Dem ist aber ja nicht so, es gibt viele Wünsche, z.B dass verheiratete Mütter lieber Spätdienste machen, weil ab nachmittags (bei uns fangen die SD erst spät nachmittag an) der Partner zuhause ist. So wird ihnen das arbeiten ermöglicht.

Dann gibt es welche, die bieten die Wochenenden an usw. Es ergänzt sich alles wunderbar.

DU könntest bei uns halt nicht arbeiten, das ist doch ok, es gibt ja noch genügend Arbeitgeber, die eine andere Qualitäts -und Firmenpolitik verfolgen, dies ist halt unsere und jeder kann sich entscheiden, wo er dazu gehören will.
Bei uns gehört es eben zur Qualtitäspolitik, dass die Mitarbeiter (nicht nur die Mütter) individuell berücksichtigt werden. Sie sind dadurch sehr zufrieden und arbeiten gerne bei uns. Unsere Fluktuation geht gegen Null.
 
Es soll die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen, wenn der AG es schafft, die Individualität der AN anzunehmen und diese miteinander zu verknüpfen.

Für mich ist einfacher eine TZK zu planen, die mir ihre Tage, an denen sie arbeiten kann, vorgibt:
1. Arbeitet sie dann gerne, weil sie weiß, dass an diesen Tagen die Kinder versorgt sind.
2. Habe ich an diesen Tagen die Möglichkeit einer VZK einen FZA einzutragen.

Auch VZK haben Tage, an denen sie unbedingt frei haben möchten oder keinen SD oder RD machen können. Oder es gibt MA, die lieber SD machen, weil sie gerne länger schlafen. Dafür gibt es andere, die machen sehr gerne RD. Das freut doch die MA im Team, die lieber FD machen oder dem RD nicht viel abgewinnen können. So ist doch jedem gerecht zu werden.
Das heißt jetzt aber nicht, dass keine ungeliebten Dienste mehr gemacht müssen, aber diese reduzieren sich automatisch und werden dann vom MA eher akzeptiert. Und bei krankheitsbedingten RD-Ausfällen finde ich ratzfatz Ersatz ohne betteln zu müssen oder Zwang auszuüben.

Bei mir hat eigentlich jeder MA mal Wünsche, die er im Wunschplan niederschreiben kann und die, so gut es geht Berücksichtigung finden.
Das wird von mir im DP dann so geplant. Und bis jetzt konnte ich, bis auf wenige Ausnahmen, allen gerecht werden. Und das Schreiben des DP wird immer einfacher, weil sich das Team größtenteils selber organisiert. Der Neidfaktor sinkt, die Fairness steigt und es muss miteinander kommuniziert werden.

Unsere Fluktuation ist auch gegen Null und unser Personalstand ist sehr gut.

LG opjutti
 
Schade, dass Du in Bayern arbeitest *seufz*
 
Ich denke, dass kommt immer auf die Dienstplanschreiber an. Und jeder Arbeitskollege muss einfach auch mal in den sauren Apfel beissen können. Bei Krankheitsausfällen sind ja auch immer mal wieder verschiedene gefragt, die Kollegen zu vertreten. Wenn ihr in eurem Team gar nicht mit der "Alleinerziehenden" zurecht kommt, müsst ihr die/den PDL drauf ansprechen. Dann doch lieber am besten sterilisierte und flexible Singles am besten ohne Anhang einstellen, die sind am flexibelsten, ach jung sollten sie natürlich auch sein....den je älter wir werden, desto langsamer sind wir ja wahrscheinlich und evtl ja auch desto häufiger krank....(ironisch gemeint alles). Ich finde gerade im sozialen Bereich, verhalten sich viele AGs und ANs, aufgrund von immer mehr Druck und Stress und Überstunden und was weiss ich noch alles, immer noch asozialer. Ich verstehe beide Seiten (Singles und Muttis), aber ich verstehe nicht, wieso wir nicht Hand in Hand zusammenarbeiten können und uns wie die oberen 2 Beispiele auf die für uns besseren Schichten einigen können. Sind nicht die allgemeinen Rahmenbedingungen bei uns in der Pflege einfach schlecht oder werden immer schlechter???? Sollten wir da nicht lieber uns wo anders beschweren, statt Frust und Ärger oder sogar Mobbing an den Kollegen auszuüben???? (Höre zur Zeit einiges an Mobbinggeschichten, da langts mir langsam)
 
Ein Rahmen muss ja nicht nur aus vier Ecken bestehen und quadratisch sein.
Ein vielgezackter und bunter Rahmen macht mehr her und ist viel interessanter anzusehen.:hippy:
Die Rahmenbedingungen können doch an die MA angepasst sein und trotzdem fällt keiner aus dem selbigen.

Es wird immer von Flexibilität geredet. Aber diese darf nicht nur vom AN erwartet werden, sondern der AG sollte flexible Rahmenbedingungen schaffen, die diese geforderte Flexibilität dem MA auch möglich macht.
Dann wäre schnell Schluss mit Mobbing und Fluktuation.

LG opjutti
 
Wiev viele Kollegen hat dein Team- TZ und VZ? Wie ist die Dienstgestaltung- Dienstbeginn, Dienstende? Wie viele Bereitschafts- und Nachtdienste sind zu besetzen? Wie häufig trifft es den Einzelnen?

Elisabeth
 
Dann doch lieber am besten sterilisierte und flexible Singles am besten ohne Anhang einstellen, die sind am flexibelsten, ach jung sollten sie natürlich auch sein....den je älter wir werden, desto langsamer sind wir ja wahrscheinlich und evtl ja auch desto häufiger krank....(ironisch gemeint alles)

Das ist auch mein Denken. Es gibt viele Mitarbeiter, die Einschränkungen haben. Z.B. chronische Krankheiten, nicht alle können Rufdienste leisten, da sie davon Schlafstörungen bekommen, andere können es sehr gut und machen es schon wegen dem Geld gerne.

Galt die Frage nach der Struktur meinem Betrieb?

Wenn ja, ich möchte nicht so gerne komplette Daten meines Betriebes detailliert hier äußern, es sagt auch nichts aus, da man Strukturen und Prozesse nicht ohne Weiteres bewerten oder vergleichen kann, da kommt es ja auf viele viele Dinge an, die mit rein spielen.
 
Also ich schulde nichts alleinerziehenden Müttern! Aber ich schulde allen Kollegen faires und ein vernünftiges Miteinander und meinen Arbeitgeber das ich meinen Dienst nach soll erfülle.

Ich springe sehr gerne ein für jeden der einen Dienst getauscht haben will, weil dort etwas wichtiges ist. Ich arbeite seit dem ich 16 bin jedes Jahr Weihnachten damit die Muttis bei ihren Kindern sein koennnen. Aber wenn das eine Einbahnstrasse ist, und es sogar als Bringschuld betitelt wird, dann kann ich auch anders. Auch Kinderlose haben durchaus Verpflichtungen (pflegende Angehörige), oder wichtige soziale Verpflichtungen( nicht nur die Klassenpflegschaftsvorsitzende ist wichtig, meine Vereinsvorstandsitzung für ein Charityprojektist es auch)... aber Kinderlose sind ja nur auf ihren eigenen Freizeitwert aus. Ironie aus.

Zu diesem Fall hier:
Ich wuerde mal eine Supervisorin einladen vielleicht findet man ja gemeinsam einen Weg raus aus dieser Lage! Bist du so sehr dagegen, weil du es auch gerne hättest? Oder weil du einfach nicht ihre Dienste übernehmen möchtest?

Wenn es das estere ist, sei stolz, das du dein Leben ohne Extrawünsche organisierst bekommst, und gönn ihr das!
Das zweiter würde ich dann auch nochmal ansprechen, denn das du mehr Dienste machen musst, ist nicht gerecht. Ich gehöre auch zu den Menschen, die keine Nächte machen, eine zeitlang habe ich das direkt eingetragen bekommen, dann gab es aber viele die das doof fanden. Also wurde ich wieder für Nächte eingtragen und meine Kollegen wussten das ich sie immer wegtauche und kamen direkt zumir und fragten... ich hätte sie meistbietend versteigern können. :) Ziel erreicht: gerecht geplant, gearbeitet wie gewünscht und doch gab es Kollegen die fanden es unfair. Als wir das mal in einer Supervision besprachen, waren es die Kollegen die gerne auch keine Nächte hätten. Als ihnen angeboten wurde das auch so zumachen, nee das ist ja doof, dann habe ich ja gar kein extrafrei und weniger Geld :D.
Sprechen hilft ungemein in solchen Situation.

Und niemals sprech für die Leute die nicht selbst ihrer Meinung stehen! Auf euerer Station haben 4 dagegen gestimmt und 8 dafür oder enthalten... Klares Bild! Und wenn es sogar von der PDL zugesichert wird. Hast du keinerlei rechtliche Handhabung
 
Also ich schulde nichts alleinerziehenden Müttern! Aber ich schulde allen Kollegen faires und ein vernünftiges Miteinander und meinen Arbeitgeber das ich meinen Dienst nach soll erfülle.

Ich fand das auch nicht sehr glücklich ausgedrückt mit dem "schulden". Wieso sollte einer dem anderen was schulden?
Ich schulde erst mal niemandem irgendwas.
Aber als Team sollte man ein gutes Ganzes ergeben, und das gelingt am besten, wenn man eben auch untereinander ein bißchen Rücksicht und Entgegenkommen aufbringt.
Das sollte aber in Balance sein und nicht so, dass ständig die einen auf die anderen Rücksicht nehmen müssen, über lange Zeit. Es gibt auch in unserem Beruf Abteilungen, in dem allein erziehende Mütter keine Schichten arbeiten müssen.
Da spreche ich aus eigener Erfahrung.-
Und da sollte einen der Arbeitgeber eben hinversetzen.
Und einen nicht zur Belastung werden lassen für einen Dreischichtbetrieb!
 
Ich persönlich finde, dass man solche Dinge alleinerziehenden Müttern schuldet.

Ich habe das extra in meine persönliche Empfindung verpackt. Die muss man ja nicht teilen, ich empfinde es eben so.

Andere Menschen empfinden, dass sie ihren Eltern etwas schulden oder ihren Freunden. Jeder fühlt sich anderen Dingen gegenüber mehr oder weniger verantwortlich. Und da ich eine sehr harte Zeit durchlebt habe (Vater meiner Tochter sehr früh gestorben) und später auch ohne den Vater meines Sohnes und auch ohne Familie (ich habe keine). Daher bin ich sehr sensibilisiert dafür und habe natürlich eine ausgeprägte Empathie. Allerdings auch für andere Lebens"notlagen".

Viele Menschen haben damals einfach nur gesagt: " Mußt halt klarkommen". Mein damaliger Arbeitgeber hat mich solange unter Druck gesetzt bis ich gekündigt habe. "Sie sind nicht belastbar, nicht flexibel usw." Weil ich nicht mal eben meinen kompletten Dienstplan umändern konnte, ich hatte mich danach organisiert. Die Folge war ein Jahr Krankheit mit dem ganzen Programm des Ausgebranntseins, weil ich alles leisten wollte, es nicht schaffte und dann auch noch abgestempelt wurde und meine Arbeit verlor.

Dann kam mein neuer Arbeitgeber, der - oh Wunder - andere Dinge in mir sah, Verständnis hatte, dass ich eben nicht so flexibel bin. Und aufeinmal konnte ich wieder ganz gesund und froh arbeiten. Bis heute. Ich fühle mich so gut wie nie überlastet oder ausgebeutet, ich arbeite richtig gerne und auch viel. Und ich versuche genau dies zurück zu geben und genau wie mein Arbeitgeber weiter zu geben. Daher empfinde ich es auch als "Schuld", etwas, was ich zurück geben möchte (von Herzen, nicht negativ als Last).

:-)
 
Ich halte es schon für einen "gesellschaftlichen" Auftrag, Müttern die Berufstätigkeit zu ermöglichen.
Diese Verantwortung aber gerade auf die Mitarbeiter der Pflege abzuwälzen, die sowieso zu den unattraktiven und gesundheitsschädlichen Zeiten arbeiten müssen... und dann zusätzlich noch mehr solche Dienste unfreiwillig zu übernehmen... das halte ich dagegen für weniger akzeptabel.
Mit meinem Arbeitsvertrag unterschreibe auch ich das Leisten von drei Schichten.. nicht für überwiegend Nacht- und Spätdienst... sondern auch für Frühdienst.. und das erwarte ich dann in einem anständigen Verhältnis.
Wenn sich die Vorlieben der einzelnen Mitarbeiter ergänzen, ist das ja alles in Ordnung...

Ich habe für die Situation der Mütter sehr viel Verständnis. Früher hätte ich das von denen mir gegenüber aber auch gewünscht. Vor einigen Jahren hatte ich eine Leitung, die den Wünschen der Mütter sehr nachkam - mit der Ergebnis, daß ich hauptsächlich im Spät- und Nachtdienst arbeitete. Daß ich meine Kinder sehe, schien scheinbar nicht nötig - meine Frau war ja daheim, weil sie keinen Job gefunden hat, in dem sie sich den Dienst aussuchen konnte. Das Geld hätten wir schon auch gebraucht.

Es wird immer ein Spagat bleiben. Einzufordern, daß "Fremde" (das sind Arbeitskollegen für mich in dem Kontext) ihre Lebensqualität so extrem einschränken, ist bei weitem egoistischer als nur sein arbeitsvertragliches Recht zu verlangen.
 
Da bin ich ja erleichtert, das Andere auch so denken wie ich. :boozed: Hörte ich doch in letzter Zeit vermehrt Sprüche wie:"da kann ich doch nichts dafür, das du Kinder hast" oder so was in der Art. Selbst aber für jeden Städtetripp das WE tauschen wollen und Karneval auf frei bestehen. Naja, Toleranz ist Alles. Laß die Sprücheklopfer mal selbst Kinder haben.
 

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