Und bevor wieder kommt: du hast keine Ahnung. Ich hab den Weg von der Intensiv in die Peripherie durchlaufen. Ich weiß, wovon ich rede. Jeder Intensivkraft, die glaubt, der psychischen und physischen Belastung einer Intensivstation entfliehen zu können, in dem sie in die Peripherie geht, kann ich nur davon abraten. Es geht vom Regen in die Traufe.
Adrenalin hast heut auch in der Perpherie. Das ist kein Privileg der Intensiv mehr.
Elisabeth
Ach schau an, ich habe genau die andere Erfahrung gemacht. Auch wenn ich auf der Normalstation bei weitem mehr Patienten zu versorgen hat, ich fand es dort für mich deutlich entspannter. Und ich weiß auch von was ich rede! Welche Erfahrung ist nun richtiger, Deine oder meine?
Der Belastungslevel ist eine ziemlich subjektive Größe, hängt von jedem einzelnen ab. Und Verantwortung ist nicht gleich Belastung. Vor 15 Jahren habe ich auf der intensivstation max. 2 Patienten versorgt, nachts auch schon mal 3-4 je nach Zustand. Geändert hat hat sich dies aber nicht erst vor 5 Jahren, sondern deutlich früher. Nicht nur die pripheren Stationen leiden unter den DRGs.
Nun gut,dafür wird man ausgebildet und in der Regel gehen die Kollegen aus freien Stücken auf ITS,man sollte also annehmen,sie wüßten um die Gegebenheiten des Arbeitsumfeldes.
Die anderen Kollegen bleiben auch freiwillig im peripheren Bereich, sie kennen auch die Begebenheiten des Arbeitsumfelds.
Allerdings haben Intensivpatienten ja keine andere Erkrankung,als wie vorher auf Peripherstation,es ergeben sich meist Komplkationen,die sich ohne die speziellen Überwachungsmöglichkeiten einer ITS auf Station so nicht mehr beherrschen lassen,deswegen wird der Pat. intensivpflichtig. Die ITS ist also die spezielle Abteilung im Haus,welche über die erforderliche Technik verfügt und dementsprechend auch über geschultes Personal.
Und diese Dinge komplizieren die Pflege und erfordert auch andere (Pflege)Maßnahmen, die wiederum Komplikationen hervorrufen können.
Hab ich ne innere AUfnahmestation,habe ich in der Regel 30-40 Patienten mit ZVK's,Dauerinfusionen /Perfusoren,MS,ZVD-Messung,halbstündliche Vitalzeichenkontrolle und und und. Dazu dann die Zugänge und ne Armada von Angehörigen sowie die Klingeln und so ganz nebenher noch die Stationsroutine,also Essen austeilen,BZ+Insuline,Medgaben und nicht zu vergessen für alle Mann die Doku.
Das macht aber in diesem geschilderten Umfang auch nicht eine Pflegekraft allein, ansonsten wäre hier meiner Meinung nach eindeutig eine Überlastungsanzeige erforderlich.
Es nimmt sich weder vom Stress noch vom Kompetenzlevel oder der Qualifikation was,darin sind alle gleich.
Ich wünsche mir an manchen Tagen,wenn die RTW's im Minutentakt vorgefahren kommen,mein Wartebereich brechend voll ist und alle sofort dran kommen wollen,schon die relative Ruhe einer ITS mit meiner 3-Pat.-Box,wo ich mich "nur" um diese 3 zu kümmern brauche,das währe dann wirlich mal ne Erholung !
Der Streß ist sicher häufig ähnlich, es geht hier doch im Thread nicht um Streß und Belastung, sonder um Verantwortung und Kompetenz. Dies ist aus meiner Sicht nicht gleichzusetzen. Um auf der Intensivstation zu pflegen benötige mehr Wissen und Kompetenzen bei verschiedenen Pflegemaßnahmen, als Beispiel seien nur die verschiedensten Drainagen und Katheter genannt. Das kann man sicher lernen, wenn man will, aber um verantwortungsvoll auf der Intensivstation pflegen zu können, reicht das theoretische Wissen der "Grundausbildung" in der Regel nicht aus. Auch im Notaufnahmebereich kommen nicht täglich im Minutentakt die RTWs und auch die Wartebereiche sind nicht immer brechend voll, habe ich jahrelang in diversen Kliniken gesehen, weil die Wege zur Intensivstation durch diese Bereiche führten.