Ist die Verantwortung des ITS-Personals wirklich höher, als die auf peripheren Stationen?

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Elisabeth, arbeitest Du eigentlich noch? ...
Gestern net, wenn du das meinst. Aber da meine Schwiegersöhne ebenfalls in dem Job arbeiten, ich immer noch Kontakt zu den Kollegen habe, kann ich feststellen: es hat sich seit gestern nix geändert in der Somatik. Es ist so, wie ich es beschrieben habe- und die Beschreibung würde ich noch unter: sehr positive Sichtweise einordnen.

Das Wikipedia keine Garantie für die Richtigkeit und Aktualität ihrer Beiträge gibt, ist dir sicher bekannt. Net umsonst gilt das Zitieren von Wiki in wissenschaftlichen Arbeiten als sehr riskant.

Elisabeth
 
Ach, ich liebe ein kalkuliertes Risiko. Vor allem, wenn es sich mit meinen Erfahrungen deckt.
 
Und bevor wieder kommt: du hast keine Ahnung. Ich hab den Weg von der Intensiv in die Peripherie durchlaufen. Ich weiß, wovon ich rede. Jeder Intensivkraft, die glaubt, der psychischen und physischen Belastung einer Intensivstation entfliehen zu können, in dem sie in die Peripherie geht, kann ich nur davon abraten. Es geht vom Regen in die Traufe.
Adrenalin hast heut auch in der Perpherie. Das ist kein Privileg der Intensiv mehr.

Elisabeth

Ach schau an, ich habe genau die andere Erfahrung gemacht. Auch wenn ich auf der Normalstation bei weitem mehr Patienten zu versorgen hat, ich fand es dort für mich deutlich entspannter. Und ich weiß auch von was ich rede! Welche Erfahrung ist nun richtiger, Deine oder meine?
Der Belastungslevel ist eine ziemlich subjektive Größe, hängt von jedem einzelnen ab. Und Verantwortung ist nicht gleich Belastung. Vor 15 Jahren habe ich auf der intensivstation max. 2 Patienten versorgt, nachts auch schon mal 3-4 je nach Zustand. Geändert hat hat sich dies aber nicht erst vor 5 Jahren, sondern deutlich früher. Nicht nur die pripheren Stationen leiden unter den DRGs.





Nun gut,dafür wird man ausgebildet und in der Regel gehen die Kollegen aus freien Stücken auf ITS,man sollte also annehmen,sie wüßten um die Gegebenheiten des Arbeitsumfeldes.

Die anderen Kollegen bleiben auch freiwillig im peripheren Bereich, sie kennen auch die Begebenheiten des Arbeitsumfelds.


Allerdings haben Intensivpatienten ja keine andere Erkrankung,als wie vorher auf Peripherstation,es ergeben sich meist Komplkationen,die sich ohne die speziellen Überwachungsmöglichkeiten einer ITS auf Station so nicht mehr beherrschen lassen,deswegen wird der Pat. intensivpflichtig. Die ITS ist also die spezielle Abteilung im Haus,welche über die erforderliche Technik verfügt und dementsprechend auch über geschultes Personal.

Und diese Dinge komplizieren die Pflege und erfordert auch andere (Pflege)Maßnahmen, die wiederum Komplikationen hervorrufen können.



Hab ich ne innere AUfnahmestation,habe ich in der Regel 30-40 Patienten mit ZVK's,Dauerinfusionen /Perfusoren,MS,ZVD-Messung,halbstündliche Vitalzeichenkontrolle und und und. Dazu dann die Zugänge und ne Armada von Angehörigen sowie die Klingeln und so ganz nebenher noch die Stationsroutine,also Essen austeilen,BZ+Insuline,Medgaben und nicht zu vergessen für alle Mann die Doku.

Das macht aber in diesem geschilderten Umfang auch nicht eine Pflegekraft allein, ansonsten wäre hier meiner Meinung nach eindeutig eine Überlastungsanzeige erforderlich.

Es nimmt sich weder vom Stress noch vom Kompetenzlevel oder der Qualifikation was,darin sind alle gleich.
Ich wünsche mir an manchen Tagen,wenn die RTW's im Minutentakt vorgefahren kommen,mein Wartebereich brechend voll ist und alle sofort dran kommen wollen,schon die relative Ruhe einer ITS mit meiner 3-Pat.-Box,wo ich mich "nur" um diese 3 zu kümmern brauche,das währe dann wirlich mal ne Erholung !

Der Streß ist sicher häufig ähnlich, es geht hier doch im Thread nicht um Streß und Belastung, sonder um Verantwortung und Kompetenz. Dies ist aus meiner Sicht nicht gleichzusetzen. Um auf der Intensivstation zu pflegen benötige mehr Wissen und Kompetenzen bei verschiedenen Pflegemaßnahmen, als Beispiel seien nur die verschiedensten Drainagen und Katheter genannt. Das kann man sicher lernen, wenn man will, aber um verantwortungsvoll auf der Intensivstation pflegen zu können, reicht das theoretische Wissen der "Grundausbildung" in der Regel nicht aus. Auch im Notaufnahmebereich kommen nicht täglich im Minutentakt die RTWs und auch die Wartebereiche sind nicht immer brechend voll, habe ich jahrelang in diversen Kliniken gesehen, weil die Wege zur Intensivstation durch diese Bereiche führten.
 
Wieso versuchen wir den Kollegen in der Peripherie generell die Verantwortung und die Kompetenz herunter zu reden.

Warum kommen wir da net auch zu einer versöhnlichen Sichtweise, wie du es bei der Belastung vorschlägst. Jeder ist in seinem Gebiet ein Spezialist. er verfügt über die dort notwendigen Kompetenzen. Bleibt noch die Verantwortung. Sie dürfte gleich sein nur anders ausgerichtet. Genau wie bei der Spezialisierung.

Es gibt kein mehr und kein weniger. Jeder muss in seinem Fachgebiet das Bestmögliche geben. Das wird dem einen oder anderen, an dem einen oder anderen Tag leichter oder schwerer fallen.

In der Endsumme ist unser Beruf ein psychisch und physisch belastender Beruf der durch hohes Verantwortungsbewusstsein und eine entsprechende fachliche Kompetenz gekennzeichnte ist.
Und ich denke, in dem Satz müsste sich nun wirklich jeder wiederfinden- egal wo er arbeitet.

Elisabeth
 
Wir sprechen den Kollegen in der Peripherie doch nicht die Kompetenz und Verantwortung ab. Natürlich haben sie die auch. Nur das Maß der Verantwortung ist aus meiner Sicht auf einer Intensivstation doch etwas höher. Mit der zweiten Hälfte Deines Beitrages gehe ich absolut mit Dir konform, elisabeth.
 
Hat man auf Intensiv Demente Patienten die völlig desorientiert sind, schreien weglaufen usw.? Wohl weniger denn wenn Pat. im Durchgang nach Ops sind kann man die Sedierung bissi erhöhen, da rumschrauben und hier und dann hab ich brave Pat. Was mach ich auf Normalstation? Den Ärzten ist das egal is ja nicht ihr Problem. Aber das wird wohl nicht zu einer hohen Arbeitsbelastung gezählt.
Ich versteh gar nicht wie oft man hier noch erwähnen muss das Intensiv ja mit viel mehr Verantwortung verbunden ist, ich knie nieder vor euch, was würde die Welt ohne euch machen?...
 
Wieso versuchen wir den Kollegen in der Peripherie generell die Verantwortung und die Kompetenz herunter zu reden.

Warum kommen wir da net auch zu einer versöhnlichen Sichtweise, wie du es bei der Belastung vorschlägst. Jeder ist in seinem Gebiet ein Spezialist. er verfügt über die dort notwendigen Kompetenzen. Bleibt noch die Verantwortung. Sie dürfte gleich sein nur anders ausgerichtet. Genau wie bei der Spezialisierung.

Es gibt kein mehr und kein weniger. Jeder muss in seinem Fachgebiet das Bestmögliche geben. Das wird dem einen oder anderen, an dem einen oder anderen Tag leichter oder schwerer fallen.
Elisabeth

Weil Belastung und Streß nicht mit Verantwortung und Kompetenz gleichzusetzen ist. Ich muss im Intensivbereich einfach mehr pflegerische Kenntnisse haben und habe die Verantwortung der korrekten Durchführung derselben. Dass heisst aber nicht, dass ich die Arbeit der nicht auf Intensiv arbeitenden Kollegen weniger wertschätze. Wenn Du das denkst, hast Du mich ziemlich mißverstanden. Mir stellt sich die Frage, warum es so schwer ist anzuerkennen, dass es unterschiedliche Kompetenzlevel gibt.
 
Fea, du mußt nicht nederknien. Ich knie auch nicht nieder und bin doch voller Achtung derer, die sich z.B. um demente Patienten kümmern!
 
Ich versteh gar nicht wie oft man hier noch erwähnen muss das Intensiv ja mit viel mehr Verantwortung verbunden ist, ich knie nieder vor euch, was würde die Welt ohne euch machen?...

Musst du nicht, aber scheinbar haben viele Kollegen ein Problem damit. Vielleicht kann man einfach mal zur Kenntnis nehmen, dass meine Meinung nicht gleichzusetzen ist mit der Herabwürdigung eurer Arbeit auf den Normalstationen. Dass ihr viel arbeitet, gestreßt und belastet seid, dem widerspreche ich doch nicht und da sehe ich auch keinen Unterschied zur Intensivpflege.

Ich würde mich freuen, wenn es hier auch mal ohne Zynismus gehen würde.
 
Ach so, fea: man hat auch auf Intensiv Patienten, die desorientiert oder im Durchgang sind. Diese Art von Umgebung ist nämlich für die meisten der pure Stress!!!
 
Hat man auf Intensiv Demente Patienten die völlig desorientiert sind, schreien weglaufen usw.? Wohl weniger denn wenn Pat. im Durchgang nach Ops sind kann man die Sedierung bissi erhöhen, da rumschrauben und hier und dann hab ich brave Pat. Was mach ich auf Normalstation? Den Ärzten ist das egal is ja nicht ihr Problem. Aber das wird wohl nicht zu einer hohen Arbeitsbelastung gezählt.
Ich versteh gar nicht wie oft man hier noch erwähnen muss das Intensiv ja mit viel mehr Verantwortung verbunden ist, ich knie nieder vor euch, was würde die Welt ohne euch machen?...

Genau jeder der nicht brav ist, wird erst mal sediert....
Solche Pauschalisierungen sind sicher hilfreich für gegenseitige Wertschätzung und Verständnis!
 
Ich muss im Intensivbereich einfach mehr pflegerische Kenntnisse haben und habe die Verantwortung der korrekten Durchführung derselben.
Und genau das ist eine Fehlinterpretation- respektive -gewichtung. Du verfügst lediglich ein spezifisches Wissen und eine entsprechende Kompetenz, die Dir außerhalb der ITS wenig nützen. Es ist sinnlos, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Der Umgang mit und die Versorgung von - wie es zum Beispiel Fea erwähnte- Demenzerkrankten Patienten birgt eine extrem große Verantwortung ( Selbst- und Fremdgefährdung...und kein Monitoring, dass uns vorwarnt...):( Warum meinen manche Kollegen, sich über den Fachbereich, in dem sie arbeiten, aufwerten zu müssen...schade das...
 
Weil Belastung und Streß nicht mit Verantwortung und Kompetenz gleichzusetzen ist.

Eigentlich ging es ursprünglich nur um Verantwortung.

Ich muss im Intensivbereich einfach mehr pflegerische Kenntnisse haben und habe die Verantwortung der korrekten Durchführung derselben.

Welche "mehr Kenntnisse"? Andere ja, speziellere ja, aber mehr?

Mir stellt sich die Frage, warum es so schwer ist anzuerkennen, dass es unterschiedliche Kompetenzlevel gibt.

Das erkennt jeder an, glaube ich. Es gibt durchaus verschiedene Kompetenzlevel. Aber die sind ja nicht zwangsläufig davon abhängig, in welchem Bereich man arbeitet. Ich kann auf Intensiv arbeiten und muss deswegen nicht kompetenter sein als eine Pflegekraft auf der Peripherie und natürlich umgekehrt. Sonst hieße das ja, dass ich in dem Moment, wo ich anfange, auf Intensiv zu arbeiten, gleich einen Kompetenzsprung mache...:wink1:

Mal im Ernst... es gibt in jedem Bereich verantwortungsvolle und weniger verantwortungsvolle Pflegekräfte, kompetentere und weniger kompetente Pflegekräfte... oder ist das nur in meinem Haus so?
 
warum meinen manche kollegen, daß es eine aufwertung ist, wenn einer von etwas mehr verantwortung spricht, die man da auch zweifellos hat? fühlen sie sich dann vielleicht entwertet?Gerade weil es sinnlos ist, äpfel mit birnen zu vergleichen, brauchen wir uns eigentlich gar nicht zu streiten...warum tun wir es doch?
 
warum meinen manche kollegen, daß es eine aufwertung ist, wenn einer von etwas mehr verantwortung spricht, die man da auch zweifellos hat? fühlen sie sich dann vielleicht entwertet?Gerade weil es sinnlos ist, äpfel mit birnen zu vergleichen, brauchen wir uns eigentlich gar nicht zu streiten...warum tun wir es doch?

lol ich frag mich das auch, ich schätze die Kollegen meiner ITS sehr und genau aus diesem Grund kann ich nicht sagen das sie MEHR Verantwortung haben, wir haben letztendlich die gleiche oder eher andere Verantwortung. Mach ich bei meinen Pat. mit Hochdosis Chemo irgendeinen Fehler kann er genauso sterben wie auf ITS oder hab ich dann weniger Verantwortung?
 
Ich finde es schon bezeichnend, dass ausgerechnet Kollegen aus diesem Bereich diese Mehr an Verantwortung für sich beanspruchen. Definiere doch bitte mal Veranwortung und an welchen Parametern misst Du diese? Vom Streiten bin ich weit entfernt....:flowerpower:
 
Ich bin nicht mehr in diesem Bereich tätig, hatte aber im Vergleich zu anderen Bereichen, in denen ich später auch gearbeitet habe, deutlich mehr Verantwortung. Das war einfach so, denn ich konnte wirklich vergleichen!
Meine Erfahrungen ändern sich übrigens nicht, auch wenn das ein anderer anders sieht! Das kann er /sie gerne tun...
 
Manchmal ist es besser eine Diskussion ruhen zulassen.
Es gibt halt zwei Lager und keiner wird den anderen überzeugen...
 
Definiere doch bitte mal Veranwortung und an welchen Parametern misst Du diese? Vom Streiten bin ich weit entfernt....:flowerpower:
@ squaw: Meine Frage hast Du leider nicht beantwortet. Du stützt Dich lediglich auf Deine ganz subjektiven Erfahrungen, die Du vergleichst, aber nicht als allgemeingültiger Maßstab für Verantwortung instrumentalisiert werden können.
 
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