Hab noch mal eine andere Frage:
Wer haftet , wenn ich keine Infos über den Pat. von der Kollegin (Pflegehelferin) bekomme und mir oder dem Pat. passiert etwas.
Es ist darauf bezogen, wenn der Pat. zum bsp. sehr aggressiv ist und um sich schlägt und er mich so trifft, das ich flach liege und sich der Pat. evtl. selber dabei verletzt???![]()
Du hast grundsätzlich erstmal die sog. Durchführungsverantwortung.

Wenn dem Pat was passiert, weil Du nicht genug Kenntnisse hast, kriegst Du eins auf die Mütze. Du bist verpflichtet, Dir die nötigen Kenntnisse zu beschaffen (Akte vom Bewohner, die in erreichbarer Nähe zu sein hat)
Wenn in der Akte drin steht, dass der Bewohner zu körperlicher Gewalt neigt und sich selbst verletzen kann dabei, kannst Du später nicht sagen, Du hast nichts davon gewusst, weil es ja schriftlich festgehalten ist.
Setze Dich mit den jeweiligen Akten auseinander.
Wenn jedoch nirgendwo in der Akte etwas darüber steht und alles neutral gehalten ist, dann kann später niemand sagen, Du hättest es wissen müssen.
Dann würde ich Dir aber empfehlen, Deine Beobachtungen festzuhalten, um Dich abzusichern.
Wir müssen uns nicht alles gefallen lassen.Du darfst Dich auch selber schützen. Wenn der Bewohner handgreiflich wird, musst Du nicht stillhalten, nur damit ihm nichts passiert.
Wenn Dir was passiert, haftet das Heim, bzw die BG. Sowas musst Du auch schriftlich machen. Es sollte ein Buch geben, wo Arbeitsunfälle (jeglicher Art) festgehalten werden mit Datum, Uhrzeit, Ablauf und so....
In Deinem beschriebenen Fall würde ich sagen wollen, dass es wirklich drauf ankommt, was in der Akte steht. Wenn es vors Gericht gehen würde, zählt das, was in der Akte steht.
Da kann es dann durchaus passieren, dass genau das Dir vorgeworfen wird - in der Akte steht, dass er handgreiflich wird und dazu neigt, sich selbst zu verletzen - die Pflege hätte angepasst stattfinden müssen.
Zum Bsp. zu zweit versorgen, oder notfalls auch den Bewohner in Ruhe lassen - was dann aber ebenfalls schriftlich festgehalten und begründet werden muss.
Ganz ehrlich - wenn ich nen Bewohner hatte, der aggressiv werden konnte, so hab ich ihn dementsprechend gepflegt. Da wurde er manchmal eben nicht von Kopf bis Fuß geschrubbt und schick angezogen, sondern mit schmuddeligen Nachthemd an den Tisch gesetzt zum Frühstücken.
Ich weigere mich schlichtweg, einen Bewohner zu waschen, der mit nem Stock auf mich losgeht, wenn er nen Waschlappen sieht.
Bei uns im Team hat das aber besser funktioniert als bei Dir. Manche Pflegekräfte hatten einen besseren Zugang zu den jeweiligen Bewohnern und dann sind die eben nach Absprache zu dem Bewohner und ich hab ihnen dafür was aus ihrer Tour abgenommen.
Das, was Du bei Deinem derzeitigen Arbeitgeber beschreibst, ist eine absolute Zumutung und die ultimative Katastrophe.
Ich befürchte, Du wirst dort nicht glücklich werden. Da ist niemand glücklich und jeder versucht selber mit dem Rücken an die Wand zu kommen.
Das mit Staatsanwaltschaft, BG und MDK halte ich auch für eine gute Idee. Diese Zustände gehören öffentlich gemacht, damit sich was ändern kann.