Höhergruppierung/Gehaltserhöhung durch besonderes Engagement

Mannimops

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Hi @all, ich bin der neue ;-)

Arbeite seit Jahren in der Krankenpflege und sitze am Ende meiner Entwicklungsstufen fest, nichts geht mehr.
Nun habe ich seit mehreren Jahren begonnen mich vom "Ich komme arbeite und gehe" zu verabschieden hin zu Engagement, Übernahme von komplexeren Verantwortungen innerhalb der Station usw.
Nun würde ich dies auch gerne honoriert haben, die leistungsbezogenen "Prämie" des TVÖD wird in unserem Haus durch alle Mitarbeiter geteilt was ich als ungerecht empfinde.
Nun die Frage, hat es schon jemand geschafft mehr Geld zu bekommen in ähnlicher Situation? Welche Argumentationsschiene soll ich gehen/nutzen. Was könnt Ihr mir raten?
LG
Manni
 
Die leistungsbezogene Prämie ist in den meisten TVÖD-Betrieben doch auf Eis gelegt? Und eine komplette Entwicklungsstufe würde die ohnehin nicht ausmachen?

Es käme auf die Aufgaben an, die Du übernimmst. Rechtfertigen die eine neue Stellenbeschreibung; d.h. übernimmst Du besondere Aufgaben, die so nicht Deiner ursprünglichen Tätigkeit entsprechen? Dann könnte man über eine neue Eingruppierung dieser Stelle nachdenken. Wenn Du Dich lediglich durch Pünktlichkeit o.ä. von Deinen Kollegen abheben solltest, ist das zwar lobenswert, rechtfertigt aber nicht mehr Gehalt.

Alternativ könntest Du natürlich auch eine Fachweiterbildung anstreben oder Dich auf eine Leitungsposition bewerben.
 
Leistungsprämie wird gerecht durch alle Mitarbeiter geteilt im TVÖD, das stimmt, man will ja niemanden benachteiligen.
 
Das ist aber Bestandteil der Tarifverhandlungen gewesen und keine Ungerechtigkeit des betreffenden Arbeitgebers. War das nicht die Idee von ver.di?
 
Wenn ich mich noch recht entsinne - ja.

Der TVÖD macht es insgesamt schwer für Positionen die er (TVÖD) nicht kennt mehr Geld zu bekommen.
 
Ja bei uns wird/wurde das Geld einfach irgendwann durch alle geteilt, wenn ich mich recht erinnere.
Nein ich will mich nicht in den Vordergrund stellen, ich engagiere mich in diversen Feldern welche so recht von niemand gemacht werden wollen, alles was mit Materialversorgung, mit Hygiene, Dingen welche meiner Chefin weiterhelfen (anfallende "Jobs" auf Station) nun ohne Eigenlob, einfach jemand der sehr engagiert das Ziel der Station verfolgt und sich nicht zurücknimmt wie die meisten anderen, die aber das gleiche wie ich verdienen. Meine Chefin signalisiert und sagte ganz offen wie sehr sie es schätzt und mich benötigt (kann sich nicht um alles kümmern....) aber die Leitungspostion und Stellvertretung ist schon vergeben :-(
Bitte nicht falsch verstehen, bislang war das auch ok so, aber wenn ich sehe wie wenig 90% der anderen über ihre Aufgabe hinaus machen ( steht ihnen ja prinzipiell zu ) und mir machts einfach Spaß, andererseits wirds auch gebraucht..... und nun dachte ich wäre eine Finanzielle Motivation oder eine Anerkennung durchaus nunja, toll!!
Ne Fachweiterbildung wäre schon auch was aber, das ist eigentlich nicht so ganz meine Motivation.....
Ich habe andererseits Sorge dass ich dann Neider hätte welche dann kommen würden und sagen "mit mehr Geld mach ich das auch....."
 
Eine solche Anerkennung war ja auch die Intention der leistungsgerechten Vergütung. Die würde allerdings, wenn ich es recht weiß, 1-2% des Bruttogehalts ausmachen - nichts dagegen, aber immens ist die Summe nicht.
 
Eine solche Anerkennung war ja auch die Intention der leistungsgerechten Vergütung. Die würde allerdings, wenn ich es recht weiß, 1-2% des Bruttogehalts ausmachen - nichts dagegen, aber immens ist die Summe nicht.
Da hast Du recht.....
Ist ja schon interessant dass die gesamte Geschäftswelt prinzipiell gehaltsmäßig was machen kann, klar mal mehr mal weniger, nur Krankenhaus ist es nicht vorgesehen.
Muß mal über ne neue Stellenbeschreibung nachdenken, aber sind die aufgezählten Dinge selbstverständlich? Oder könnte ich es damit versuchen, andererseits bekommen selbst Praxisanleiter nicht mehr.....
Bin grad etwas gefrustet, aber mit Familie ists halt auch nicht üppig in der Pflege.. :-(
 
Unsere freigestellten PA's werden besser vergütet. Deine aufgezählten Dinge reichen sicher nicht für eine Hochgruppierung.
 
Ich kann nun nicht recht beurteilen, wie überdurchschnittlich Dein Engagement ist. Es klingt, als würdest Du lediglich die gewöhnlichen Tätigkeiten eines GuKPs erfüllen - und das müsstest Du sowieso tun, dafür gäb's nirgendwo eine Gehaltserhöhung.

Du kannst Dich mal an den Betriebsrat wenden; vielleicht gibt es eine Möglichkeit, einen Versetzungsantrag auf eine höher bewertete Position zu stellen, die Deinen Interessen entspricht.
 
Mal was zur Leistungsprämie im TVöD, bevor hier wieder verd.di verteufelt wird.

Es ist durchaus vorgesehen, dass die Prämie entsprechend der Leistungen verteilt wird und nicht auf alle MA gleichmäßig. Dies wurde aber bei den Tarifverhandlungen (von Seiten der Arbeitgeber) in die Hände der Betriebe gelegt. So sollte eine für den jeweiligen Betrieb angepasster Leistungskatalog entstehen. Dieser sollte zwischen den Arbeitgebern und den Betriebs-/Personalräten ausgehandelt werden. Aber genau daran scheiterte es. In vielen Kliniken die ich kenne, wurden die Verhandlungen sehr schnell beendet, da man in der Regel eh nicht zu einer gescheiten Einigung kam.
 
So hatte ich es auch in Erinnerung. Und weil der Betriebsfrieden- was immer das auch sein mag- heilig ist, bekommen eben alle den gelichen Obulus. Der heilige Betriebsfrieden ist m.M. nach auch der Grund, warum man net verdi-Mitglieder nach Tarif und den Rest schlechter bezahlen kann. Denn wenn man das durchsetzen könnte- verdi könnte sich vor Mitgliederanträgen net mehr retten. Vielleicht ist das Wort Betriebsfrieden ein Deckmäntelchen für: wie bekomme die die Leute von den Gewerkschaften weg?

Elisabeth
 
Ich dachte, bei der letzten oder vorletzten Tarifverhandlung war dieses "Gieskannen-Prinzip" Teil des Abschlusses. Ich bin da nämlich als Leitung in Zielvereinbarungsgesprächen geschult worden, und einige Monate später hieß es, die nächsten zwei Jahre gibt's die Prämie wieder nur auf alle verteilt. Das war sicher nicht die Idee meines Arbeitgebers, sonst hätte der nicht teure Außendozenten sämtliche Stationsleitungen samt Stellvertretungen schulen lassen.

Die gleiche Entlohnung von Gewerkschaftsmitgliedern und Nicht-Mitgliedern hat sicher weniger mit dem Betriebsfrieden zu tun (durch die Entgeltstufen gibt's ja auch im TVÖD nicht "gleiches Geld für gleiche Arbeit") , sondern damit, dass ver.di den Chef, der damit ankommt, wahrscheinlich postwendend für's Bundesverdienstkreuz vorschlagen würde. :lol:
 
Ich glaube nicht, dass das sog. "Gießkannenprinzip" im Tarifvertrag festgeschrieben ist. Dort ist von einem Leistungsentgelt die Rede und der AG und der BR entscheiden, wie dieses verteilt wird und wer davon profitiert.

Da jeder AN der Meinung ist, er arbeite am meisten und auch ein BR sich nicht rechtfertigen möchte, warum AN - A eine Prämie bekommt und AN - B nicht, schlägt er dem AG vor, alle AN gleich zu beteiligen.

Habt ihr hier im Forum vielleicht gute Ideen, anhand welcher Kriterien der AN gerecht und leistungsbezogen gemessen werden kann?

LG opjutti
 
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Ich halte Zielvereinbarungen für eine gute Idee. Es würde dem TE allerdings nicht viel helfen - die Aufgaben, die er ohnehin schon hat, gewissenhaft zu erfüllen sollte der Standard sein und nicht ein angestrebtes Ziel.
 
Ich halte Zielvereinbarungen für eine gute Idee. Es würde dem TE allerdings nicht viel helfen - die Aufgaben, die er ohnehin schon hat, gewissenhaft zu erfüllen sollte der Standard sein und nicht ein angestrebtes Ziel.

Zuerst mal Danke für die Antworten, es bringt mich schon weiter.
Mir geht es nicht um mehr Geld für etwas was selbstverständlich ist: Pünktlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit usw, usw. nein es geht mir um die Extrapöstchen, Apotheke bestellen, sonstiges verantwortlich bestellen ( Posten welche ungern gemacht werden) Hygienebeauftragter usw. da gibt es schon so einiges; die anderen gehen nach Hause und ich mach dann eben noch die Bestellungen oder kümmere mich verantwortlich um verschiedene Dinge.
Das habe ich selbst so gewählt, vielleicht dum von mir keine Frage, aber wenn ich es nicht mehr mache dann wird es schwer jemanden zu finden der es macht. Und es hat sich eben so manches angesammelt, man kennt das ja. Aber wenn das selbstverständlich ist dann muß ich eben sehen was ich wieder los werde.....
Manni
 
Hallo Manni,

warum machst du deine Pöstchen bitte ausserhalb der Dienstzeit? Wenn du diese Job's übernommen hast, man hätte sie auch aufteilen können, dann muss dir auch die Zeitressource innerhalb der Dienstzeit gegeben werden, du solltest dies einfordern.
Ansonsten würde ich diese ganzen Aufgaben splitten und auf andere KollegInnen mitverteilen.
 
Welch Glück für den AG, dass es immer wieder Mitarbeiter gibt, die ihre Freizeit gerne zur Verfügung stellen in der Hoffnung, dass dies i-wann mal honoriert wird. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zwar zuletzt- aber hier stirbt sie garantiert. Warum soll der AG was bezahlen, was er doch eh umsonst bekommt?

Elisabeth
 
Da muss ich Elisabeth zustimmen. Ich bin z.b auch Brandschutzbeauftragter, Medizingerätebeauftr. Schülerbeauftr. und mache zudem meistens noch die wöchentliche Materialbestellung und bekomme leider auch keinen Cent mehr wie die Anderen. Wenn dich die Tatsache zu sehr nervt das du fast alles übernommen hast ohne es honoriert zu bekommen darfst du es einfach nich mehr machen.Dann müssen halt die Aufgaben gerecht auf alle verteilt werden.
 
Da muss ich Elisabeth zustimmen. Ich bin z.b auch Brandschutzbeauftragter, Medizingerätebeauftr. Schülerbeauftr. und mache zudem meistens noch die wöchentliche Materialbestellung und bekomme leider auch keinen Cent mehr wie die Anderen. Wenn dich die Tatsache zu sehr nervt das du fast alles übernommen hast ohne es honoriert zu bekommen darfst du es einfach nich mehr machen.Dann müssen halt die Aufgaben gerecht auf alle verteilt werden.
Nun ich werde das sicher überdenken müssen, aber meine Frage war ja ob jemand in ähnlicher Situation eine Höhergruppierung hinbekommen hat, nicht was mich nervt oder nicht nervt....
 

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