Höhergruppierung/Gehaltserhöhung durch besonderes Engagement

Fragen wir anders herum: Was ist besonderes Engagement? Kann man es definieren?

Wer die meisten Patienten wäscht? Wer auch krank noch zum Dienst erscheint? Praxisanleitung? Mitwirkung bei der Erstellung von Leitlinien? Mitarbeit in Arbeitsgruppen? Wer immer pünktlich ist? Wer keine Wünsche für den Dienstplan hat?

Genau das ist doch der Streitpunkt. Weil es genau darüber in der Regel keine Einigung zwischen Interessenvertretung und AG kommt, gibt es nur sehr wenige Kliniken mit einer entsprechenden Betriebsvereinbarung.
 
Genau das ist doch der Streitpunkt. Weil es genau darüber in der Regel keine Einigung zwischen Interessenvertretung und AG kommt, gibt es nur sehr wenige Kliniken mit einer entsprechenden Betriebsvereinbarung.

... und die müssen sich der Kritik ihrer Mitarbeiter stellen, die sich u. U. benachteiligt fühlen weil sie ihre Leistung damit nicht ausreichend geschätzt sehen.
 
In der direkten Patientenpflege ist besonderes Engagement tatsächlich schwer messbar. Deshalb sind die Übernahme anderer zusätzlicher Aufgaben (welche nicht zu den täglichen Tätigkeiten bzw. Außenarbeiten zählen) aber durchaus bewertbar und Ergebnisse messbar. Für solche Tätigkeiten könnte diese Zulage verwendet werden. Fände ich besser als das "Gießkannenprinzip".
@Mannimops: Stell doch einfach mal ´nen Antrag auf eine Zulage mit Auflistung Deiner zusätzlichen Aufgaben. Und wenn Du eine Ablehnung erhältst, gib zumindest einen Teil der Aufgaben wieder ab. Oder vielleicht kannst Du darauf hinarbeiten, dass Du eine Fachweiterbildung auf diesem Gebiet (z.B. Hygiene) bekommst.

Gruß

Arteria
 
Genau das ist doch der Streitpunkt. Weil es genau darüber in der Regel keine Einigung zwischen Interessenvertretung und AG kommt, gibt es nur sehr wenige Kliniken mit einer entsprechenden Betriebsvereinbarung.

Zumindest das Agaplesion scheint es aber hinbekommen zu haben.

Mit Sicherheit gibt es keine Definition, die jeden Mitarbeiter zufrieden stellt, aber ich denke schon, dass man betriebsintern definieren kann, was über das Normalmaß hinausgeht.

Ich persönlich finde auch interessant, dass Mitarbeiter frei entscheiden können, ob sie sich dem Wettlauf um die leistungsorientierte Vergütung stellen wollen oder nicht. Davon hatte ich bisher noch nicht gehört. Nachdem die ersten 150 Leute ihre Prämie erhalten hatten, ist das Interesse übrigens nochmals gestiegen.
 
Hallo,
diese Varianten INNERHALB einer Entgeltgruppe in den Entwicklungsstufen können genutzt werden....das ist gängige Praxis. Da Du ja aber schon am Ende der Entwicklungsstufen zu sein scheinst, würde nur eine Höhergruppierung in eine andere Entgeltgruppe bleiben. Hierfür braucht es imho sehr gute Argumente und die Übernahme "höherwertiger" bzw. "erweiterter" Tätigkeiten, welche über die Deiner jetzigen Position als GuKP hinausgehen.
Wenn Du z.B. temporär die Verantwortung für eine Station trägst, konsiliarisch als Wundmanager etc. für eine Klinik arbeitest oder eng in die Qualitätsentwicklung in einem Haus eingebunden bist, gäbe es eine Begründung für eine höhere EG.
 
Nachtrag: wäre es nicht für Dich eine Überlegung, dass Du Dich für andere Tätigkeiten qualifizierst (z.B. durch ein entsprechendes Studium oder eine WB) und eine Stelle annimmst, die höher dotiert ist?
 
"Offiziell" gab es schon immer die Möglichkeit zusätzlich zum TVÖD (oder auch anderen Tarifverträgen) ausertariflicher Zusatzleistungen zu gewähren. Diese konnten sich Leistungszulage oder wie auch immer nennen. Mehr als der Tarif fordert darf der (tarifgebundene) Arbeitgeber immer zahlen, weniger nicht.
 
@mannimops:

Wenn ich den Link bzgl. TVöD-umsetzen.de richtig interpretiere, kann die Möglichkeit des schnelleren Aufstiegs in den Stufen nur anhand einer jährlich stattfindenen Beurteilung des Mitarbeiters stattfinden.

Diese Beurteilung muss bestimmte messbare Kriterien haben, von der GF und dem BR abgesegnet sein und mit einer Berechnungsgrundlage in der Personalabteilung hinterlegt sein.

Es muss transparent belegbar sein, warum der eine Mitarbeiter in den Genuß des schnelleren Stufenaufstiegs kommt und der andere nicht.

Die Erwartungen sollen jedes Jahr übertroffen werden, was wieder für zusätzliche Stresssituationen und Konkurrenzdenken untereinander sorgen kann. Mobbing nicht ausgeschlossen!!

Allerdings liegt ergibt sich aus diesem Link ebenfalls die Gefahr der Niedrigstufung oder des Stillstandes, wenn der Mitarbeiter mal ein Jahr eine "schöpferische Pause" einlegt und nicht den Leistungskriterien entspricht.

LG opjutti
 
@mannimops:

Wenn ich den Link bzgl. TVöD-umsetzen.de richtig interpretiere, kann die Möglichkeit des schnelleren Aufstiegs in den Stufen nur anhand einer jährlich stattfindenen Beurteilung des Mitarbeiters stattfinden.

LG opjutti

Ich kenne Kliniken da geht das alleine durch Anfrage/Vorschlag des Vorgesetzten (Leitung/PDL) ohne explizite Leistungsbeurteilung, alleine um die Motivation und Leistungsbereitschaft zu steigern/ zu erhalten
 
Zumal es in den meisten TVÖD-Richtlinien ohnehin Mitarbeiterjahresgespräche gibt, die ja auch mit einer Einschätzung des Mitarbeiters von Seiten der Leitung verbunden sind.

Warum empfindet Ihr die Honorierung außergewöhnlicher Leistungen, ob nun durch Bonuszahlung oder höheren Stufenaufstieg, als "Gefahr"? Den Normalo-Mitarbeitern entsteht kein finanzieller Nachteil - sie erhalten ihre tarifliche Vergütung. Man kann sich darüber streiten, ab wann ein finanzieller Anreiz "verdient" ist. Aber hat jemand wirklich im Prinzip was dagegen, dass berufliches Engagement sich auch finanziell auszahlen sollte?
 
@mannimops:
Und du glaubst der Vorschlag der PDL/Leitung erfolgt, weil ihr/ihm deine Nase gefällt. Auch diese wägen anhand einer sog. Beurteilung ab, denn sie müssen den Vorschlag einer Höhergruppierung bei der GF begründen.

@claudia:
Prinzipiell habe ich nix dagegen, wenn jemand, der sich engagiert auch mehr bekommt. Aber leider ist es in der Pflege so, dass jeder der Meinung ist, er arbeite über das Maß hinaus.
Deshalb ist es schwierig Kriterien oder Instrumente zu schaffen, die für Gerechtigkeit sorgen.

LG opjutti
 
@mannimops:
Und du glaubst der Vorschlag der PDL/Leitung erfolgt, weil ihr/ihm deine Nase gefällt. Auch diese wägen anhand einer sog. Beurteilung ab, denn sie müssen den Vorschlag einer Höhergruppierung bei der GF begründen.
LG opjutti

Nö, so naiv bin ich schon lange nicht mehr, aber es wird dort tatsächlich der Leitung/PDL zugetraut dies zu entscheiden. Gerade wenn es keine harten Kriterien gibt geht das nicht anders! Oder?
 
Letzten Endes entscheidet die Geschäftsführung (auch bei der Leistungsprämie übrigens).
 

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