Frust... Jetzt mal Butter bei die Fische...

wantani

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03.09.2007
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Krankenschwester, Praxisanleitung
Akt. Einsatzbereich
Notfallambulanz
Jetzt mal ganz ehrlich....

seid ihr nicht auch manchmal total enttäuscht von der Arbeit?
Ausbildung gemacht,tolle Dinge gelernt und jetzt Funktionspflege auf der 40 Bettenstation?
All dies kranken Menschen? Immer wieder Druck von Seiten der Arbeitgeber? Schichtarbeit? schlechte Bezahlung? Überstunden über Überstunden? Und dann soll man immernoch weiter lächeln...

Fragt ihr euch nicht auch ab und zu ob ihr da wirklich was "Gutes" tut wenn ihr mal wieder ein 92jährige auf die Koloskopie vorbereiten sollt?
Also, ich hab ab und zu schon meinen Frust(und ich steh auch dazu)...aber der hat keinen Platz in unserem Job...
Ich habe auch oft das Gefühl dass wir uns das oft nicht eingestehen können und immer weiter machen....
Ich finde, auch Pflegepersonal hat das Recht auf einen gewissen Frust in der Arbeit...
Ich find auch dass die meisten MAVs oder Betriebsräte viel zu wenig sich um die Belange Pflegender kümmern....
Ich finde eine guter Portion Egoismus würde den Krankenschwestern und Krankenpflegern wirklich gut tun...
Gute Arbeit sollt meiner Meinung auch gut bezahlt werden.Arbeitbedingungen sollten bei so einem schwerden Job gut sein...oder nicht?
Ist das zuviel verlangt?

Und es scheint ja nicht wirklich besser zu werden....
warum machen die Pflegenden nicht mal endlich den Mund auf und gehen auf die Strasse für ihren Job bzw. legen ihre Arbeit nieder?
Was würde denn passieren wenn mal Schichtbeginn ist und keiner geht hin?

Ich weiss,das klingt alles sehr provokant...soll es aber auch...
Denn wenn es so weitergeht und die Pflegenden weiter diesen "Schmusekurs" beibehalten wird sich nix ändern...
Ganz bestimmt nicht....

Sorry....aber das musst einfach mal sein....
Denn auch ne Krankenschwester ist ein Mensch, der sich mal Luft machen muss...

Trotzdem allen anderen weiter viel Kraft!!!!!!!!!!!!!
 
Wie wäre es mal mit einem "Streik" der anderen Art: Mal einen Tag im KH völlig korrekt nach Standards, Hygiene- und Sicherheitsvorschriften arbeiten, wäre doch interessant, wieviel man dann schafft...

Vor ca. 14 Jahren ging es mir ähnlich, hatte das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen (mit dem Schreiben von Überlastungsanzeigen u.ä.), da kam mir das Schicksal entgegen und seitdem bin ich an einem Arbeitsplatz, an dem ich guten Gewissens tätig sein kann.
Aus den verschiedensten Gründen lassen sich die Kollegen nur schwer aktivieren, etwas zu ändern, "die Macht" wäre eigentlich mit uns. Ein Aspekt ist immer noch die große Opferbereitschaft ("das dankbare Lächeln eines Patienten ist mir Lohn genug"), die eben auch gerne ausgenutzt wird.
 
Hallo.

Ja also das mit dem Streik sollten wir Pflegekräfte mal machen, aber das geht aus dem Grund nicht, da wir mit Menschen arbeiten die man nicht einfach mal eben abstellen kann, wie eine Maschine in einer Firma. Es sind Menschen mit einer Seele und Bedürfnissen. Aber ich kenne das ich habe jetzt zwei Jahre ausgelernt und so manchmal packt mich auch die Wut, man hat keine wirkliche Zeit für die Patienten, da zu wenig Personal ist aus Kranheitsgründen ect. Aber dann wenn ein Patient einem ein Lächeln schenkt fühlt man sich besser, das ist doch auch eine Art Lohn. Lieben Gruß
 
ja, das entschädigt für alles.....macht den Kühlschrank voll, bezahlt Rechnungen und man höre und staune...ein lächeln kann sogar Notfallsituationen händeln und nebenbei den Stationsablauf aufrecht erhalten...


Gruß
Dennis
 
Tja,
Frust, den schiebe ich schon längere Zeit, wollte es mir nur nicht eingestehen!
Auf die Straße gehen, streiken?
Das haben wir doch schon alle hinter uns. Erfolg=Null!!!
Seit Jahrzehnten übe ich meinen Beruf nun wirklich sehr gerne aus, aber zur Zeit bin ich einfach nur lustlos, ausgelutscht und unzufrieden.
Habe auch große Angst nachlässig zu werden, dass wäre für mich das Allerletzte, bin aber ehrlich gesagt nahe daran.
Deshalb suche ich im Moment nach anderen Alternativen, versuche mich umzuorientieren, habe auch schon mit der Abteilungsleitung gesprochen um mich zu erkundigen, welche Wege ich sonst noch beschreiten könnte, leider bisher ohne nennenswerten Erfolg.
Nun werde ich meine Stundenzahl reduzieren, in der Hoffnung wieder etwas mehr Motivation zu erhalten.
Für ein dreijähriges Examen ist es doch wirklich traurig, nur für das Waschen und Duschen der Patienten zuständig zu sein.
Für alle weiteren Vorkommnisse haben unsere Ärzte zur Zeit kein Gehör. Ob ein Patient einlagert, Fieber entwickelt, einen Hypertonus entwickelt, Paracetamol 1,0 g in 24 Stunden bis zu 6 mal täglich abfordert usw.
Alles muss ihnen, trotz Dokumentation, wörtlich übermittelt werden.
So bringt es wirklich keinen Spaß mehr und ist für die Patienten nicht ungefährlich.
Gefrustete Grüße
Sanne
 
Also....

ich denke nicht Patienten zu vernachlässigen oder sie gar zu gefärden...

aber habt ihr euch mal Gedanken darüber gemacht wie das Pflegeperonal sich teilweise selbst total vernachlässigt...
Wir gehen total erkältet zum Dienst...arbeiten weiter auch wenn wir schon total erschöpft sind...Ruhezeiten werden nicht eingehalten...wir halten den Psychodruck von Patienten und anderen Personal aus....und..und...und...
lächeln immer noch am Krankenbett...Hallo? Ist das normal? :knockin:

Heissen wird doch nun "Gesundheits-und Krankenpfleger/innen" ...aber wie "gesund" ist das denn wie wir mit uns selbst umgehen?
Es ist wie ein Zahnarzt mit schlechten Zähnen....:gruebel:

Vielleicht sollten wir alle uns mal wieder etwas mehr um uns selbst kümmern,oder?

Wenn ich am Streik denke dann stelle ich mir vor ...

mal das Bett selbstständiger Patienten nicht zu machen....und zwar täglich!
Oder die Patienten nicht zu fragen was sie am nächsten Tag essen möchten(Es wird gegessen was auf den Tisch kommt. Klingt böse-aber uns fragt auch keiner was wir brauchen)
Oder(oh schreck!) PÜNKTLICH den Dienst beenden...
All die "bösen" kleinen Dinge, die meiner Meinung nach sehr weh tun würden(...und auch sollten)...

Was mich ärgert ist die ständige Ignoranz der Politik und unserer Arbeitgeber....Wo bleibt derer Fürsorgepflicht?
Wir sollten anfangen wirklich etwas zu bewegen und uns bemerkbar zu machen....
Damit so mancher versteht was ohne Schwester passiert...und ob sie DAS dann wirklich wollen...

Liebe Grüsse....

PS: in unserer Stadt hat eine Zeitlang mal die Müllabfuhr gestreikt....
Es war schrecklich....Unser Mietshaus hat den Müll auf den Balkonen gesammelt....das tat weh...und auf einmal war uns allen klar wie wichtig die orangenen Männchen sind....
Denn-egal welcher Job- Menschen,die viel leisten sollten gut behandelt werden!!!!!!
 
@wantani
was Du sagst entspricht schon sehr, was ich auch erlebe...sind wir nicht alle ein fast ähnlicher "Menschenschlag" - mit Helfersyndrom??
Da braucht es einige Jahre um sich selbst einzugestehen, das man auch mal an sich denken sollte, denn sonst macht man sich nur selbst zum Patienten- ich denke an psychosomatische Erkrankungen...
wie viele Kollegen kommen trotz seit Wochen bestehenden Rücken-Knie-Magenschmerzen o.ä. trotzdem brav zum Dienst???Sie rauchen sich vor lauter Streß die Seele a.d. Leib und was Pflegepersonal an Alkohol verträgt, verschlägt einem die Sprache..."sei gut zu Dir selbst" wäre eine gute Fortbildung und mal nicht das neueste Formular-das für Behörde XY ausgefüllt werden sollte.
In einer Kurmaßnahme, die ich im Sommer hatte, wußte die Psychologin nach 5Minuten, daß ich keinen wirklich an mich ranlasse und brachte mich selbst zum nachdenken.z.B. meine Freunlichkeit und mein Lächeln ist mein aufgesetztes "Krankenschwestern-lächeln"...traurig?mies drauf?-egal:Tür auf und LÄCHELN....und dies zieht sich durch mein ganzes Leben:
eigene Bedürfnisse und Wünsche anbringen fällt mir schwer, MEINE Meinung äußern ebenso,weiterhin auch mal NEIN zu sagen....
Ich arbeite dran!!!
Die 70er Jahre Erziehung spielt da bestimmt auch eine Rolle und ich hoffe und glaube es bei meinen Kindern besser hinzubekommen!!! :kloppen:
 
Wenn ich am Streik denke dann stelle ich mir vor ...

mal das Bett selbstständiger Patienten nicht zu machen....und zwar täglich!
Oder die Patienten nicht zu fragen was sie am nächsten Tag essen möchten(Es wird gegessen was auf den Tisch kommt. Klingt böse-aber uns fragt auch keiner was wir brauchen)
Oder(oh schreck!) PÜNKTLICH den Dienst beenden...
Man, bist du böse, da hast du`s aber allen gegeben...

cave, Ironie, denn da schert sich kein Mensch drum.
 
...
Ich find auch dass die meisten MAVs oder Betriebsräte viel zu wenig sich um die Belange Pflegender kümmern....

Viele MAVs oder BRs bekommen von ihren Angestellten auch kaum Aufträge was zu machen und ganz ehrlich, soll ein BR (auch wenn er natürlich über die Probleme weis) zur PDL oder GF flitzen, auf den Tisch hauen. Wenn die PDL dann die MA's frage ob das so ist wie der BR sagt, sagen alle brav "Nöö das stimmt doch net!". Super Sache, das und schon oft erlebt. Nur dumm, dass sich der BR dann lächerlicher macht, denn sei ehrlich, die PDL und die GF wissen genau was im Haus abläuft.
Ein BR braucht nun mal die Unterstützung der MA's und nicht MA's die ihm im Zweifel in den Rücken fallen und da viele Pflegekräfte im Zweifel aber lieber letzeres tun, als sich mit der PDL anzulegen, kann da net viel passieren.

Was würde denn passieren wenn mal Schichtbeginn ist und keiner geht hin?

Kommt drauf an. Würdet man einfach so auf die Idee kommen zu streiken, wäre das ein wilder Streik und man könnte nach dem Streik sich seine Papiere abholen.
Ist es ein offizieller Streik (also einer von einer Gewerkschaft ausgerufener, denn nur diese können das) muss zumindest eine Notfallbesetzung da sein. Ich habe jetzt keine Lust auf dem Wort Notfallbesetzung rumzureiten, da jetzt wahrscheinlich 99% hier sagen, wir schaffen immer in Notfallbesetzung, nur ist eine echte Notbesetzung noch mal was anderes und das wird schriftlich zwischen Streikleitung und GF geregelt.
Übrigens haben Pat. in solchen Situationen mehr Verständnis als viele annehmen und vor allem die mobilen, fitten Pat. helfen dann auch gern mal bei Kleinigkeiten mit.


Ansonsten hast Du aber in vielen Punkten recht! Es wird immer unbefriedigender in der Pflege zu schaffen.
Nur ist Pflege selbst verantwortlich dies zu ändern, denn es wird NIEMAND für uns was ändern, wieso auch? Unmündige, leidensbereite Pflegekräfte, mit denen man alles machen kann und denen man immer mehr Aufgaben aufdrücken kann und vor allem die nix dagegen sagen, außer im stillen Kämmerlein motzen, ist das beste was einem AG passieren kann.
 
Hallo "Leidensgenossen".

Ich habe letztes Jahr auch den Entschluss gefasst, das es so nicht weitergehen kann.
Ich war immer unzufriedener und genervt und dachte mir, das muss geändert werden.

Ich arbeite seit 10 Jahren als Dauernachtwache in einem Hospiz, vorher im Tagdienst.
Diesen habe ich verlassen weil ich damals schon oft genervt war von den Angehörigen unserer Gäste.
Das Leben und Pflegen ging also so seinen Weg aber ich bemerkte eine immer grösser werdende Unzufriedenheit mit meinem Job.
Im letzten Jahr also wie gesagt, habe ich gedacht jetzt muss etwas besser werden.
Zunächst schlug ich auf einer Teamsitzung vor eine MAV zu gründen.
Hatte mich bei meiner Gewerkschaft erkundigt und entsprechendes Infomaterial bekommen und auch mitgenommen.
Resonanz: Ich hatte Glück das mich meine Cheffin mich nicht erwürgt hat und von den anderen kam entweder keine Reaktion oder maximal die Anmerkung das wir "sowas" nicht brauchen.
OK, habe ich zur Kenntniss genommen.
Mein nächster Versuch.
Ich bat in einer Teamsitzung darum mal darüber nachzudenken, wie wir mit ständig nörgelnden Gästen oder Angehörigen umgehen sollten.
Das so Leute keinen Spass machen ist ja klar, nicht aber, das man solche als
Naturgegeben hinnimmt und sich alles gefallen lässt.
Mein Vorschlag war, einen Aufnahmebogen zu erstellen mit Wünschen etc. von den Gästen und Angehörigen und nach einer noch zu definierenden Zeit sozusagen ein Zwischengespräch zu führen was das wohlbefinden mit der jeweiligen Situation angeht.
Dieses sollte zum Ziel haben nach der besagten Zeit entscheiden zu können ob eine weitere sinnvolle Zusammenarbeit im gegenseitigen Einvernehmen geleistet werden kann.
Meine Idee war, Leute, die das ganze Team durch ihre Art runterziehen einfach auch mal zu entlassen, weil Hopizpflege doch eine gewisse Grundlage braucht.
Resonanz: Das ist unser Job.

Meiner Meinung nach bin ich aber in erster Linie Mensch und nicht Pfleger, und möchte auch so behandelt werden.
Also, auch keine Übereinkunft im Team.

Kurz und Gut.
Ich habe das versucht was ich für sinnvoll erachtete um eine Grundzufriedenheit zurückzugewinnen und bin gescheitert.
Weil ich mir aber selber viel zu wichtig bin habe ich den Entschluss gefasst,
dass dieser Beruf nicht mehr für mich geeignet ist.
Werde ihn also nach knapp 20 Jahren in den nächsten beiden Monaten unter die Rubrik Vergangenheit in meiner Vita einordnen und was ganz neues beginnen.
Freue mich schon auf die Gesichter im Team wenn ich meine Kündigung bekanntgebe und gehe seit ich mich für diesen Schritt entschieden habe nach langer Zeit mal wieder sehr beschwingt zur Arbeit.

Auf ein erfolgreiches Jahr
Hoppetosse
 
hallo ihr Lieben

vor ein paar Jahren gab es mal einen amerikanischen Film über ein sogenanntes "Heil Inn" ( hoffentlich richtig geschrieben)
In diesem Film sind Pflegekräfte in den Streik gegangen, eine Notbesetzung hat die Patienten versorgt und die anderen waren vor der Tür.
In diesem Film haben alle Betroffenen an einem Strang gezogen nur eines haben die nicht gemacht.
Es wurde keine Dokumentation geführt. Die Kliniken konnten keine Leistungen abrechnen, da sie nichts belegen konnte.
Das wäre doch für uns auch mal eine Möglichkeit um wirksame Veränderungen zu ermöglich. Mit Unterstützung der Gewerkschaften.
So wie die Streiks im Gesundheitswesen jetzt laufen haben weder Kliniken, noch Altenheime, noch amulante Dienste spürbare finanzielle nachteile weil immer schön abgezeichnet wird.



silverlady
 
@Silverlady:
Funktioniert in Deutschland zumindest für Krankenhäuser nicht. Die rechnen über DRG ab. Ob überhaupt Pflegekräfte vorhanden sind oder was die da tun, hat nichts mit dem Ertrag zu tun (überspitzt ausgedrückt).

Ulrich Fürst
 
@Silverlady

Nie und nimmer wird das nur in einem Haus funktionieren.
Stell es doch nur mal auf deiner Abteilung vor, es wird immer Leute geben die nicht mit machen. Und ich denke in so einer "Ausnahmesituation" gibt es mehr die nicht mitmachen, als die die mitmachen.
 
Dann ist es draußen vor der Tür beim Streiken aber leer. Wir sind nur noch Notbesetzung! Das wird man in seiner Freizeit machen müssen.
Liebe Grüße Fearn
 
Dann ist es draußen vor der Tür beim Streiken aber leer. Wir sind nur noch Notbesetzung! Das wird man in seiner Freizeit machen müssen.

Wiesò? Nehmen wir halt die Patienten/Bewohner/Klienten zum Streiken mit (können ein Plakat halten und immerhin gehts zu 50% auch um sie)!
Machen doch die Lehrer mit den Schülern nicht anders :emba:.

Gruß,
Lin
 
Wiesò? Nehmen wir halt die Patienten/Bewohner/Klienten zum Streiken mit (können ein Plakat halten und immerhin gehts zu 50% auch um sie)!
Machen doch die Lehrer mit den Schülern nicht anders :emba:.

Gruß,
Lin

Hm wenn ich im Krankenhaus liegen würde und es ginge mir echt schlecht und ich werde gefragt ob ich mit streiken will, dann gäbe es sicher kein Ja von mir.
 
Sorry, war nicht ernst gemeint, hab *zynisch* vergessen :mrgreen:.

Gruß,
Lin
 
Das ist ja das Problem.-
Die Patienten meckern nur über "unzureichende Bedienung"- wie sie sich ausdrücken. Daß es sich im Krankenhaus nicht um Bedienung handelt und daß das Pflegepersonal nicht dazu da ist die Blumen die man bekommt zu sortieren, haben nur wenige mitbekommen.
Verlangt wird mittlerweile Hotelstandard.
Ich erinnere mich an zig Patienten, die den Tagessatz mit Hiltonpreisen vergleichen. Wozu mir beim lezten der das machte einfiel: " Wenn das hier das Hilton wäre, dann wären Sie vom Pförtner operiert worden und nicht vom Chefarzt!"
Wir haben von allen Seiten in den letzten Jahrzehnten pflegefremde Tätigkeiten aufgebürdet bekommen, und zu allem " Ja und Amen " gesagt oder sagen müssen.
Der Mensch der die Wasserkästen brachte, hatte soviel zu tun, daß er die nur noch vor die Aufzüge stellen kann,- wer schleppt? Das Pflegepersonal. Die Putzfrau schafft es nicht auch noch Toilettenpapier aufzufüllen und Einmalhandtücher- an wem bleibt es hängen,- an der Pflege. Wenn ihr mal nachdenkt, in welchen Bereichen das alles funktioniert hat, dann sind Umstrukturierungen zu Gunsten der Pflegequalität zwingend notwendig. Die Ärzte schaffen bei uns die Blutentnahmen und die Viggos nicht mehr.- macht die Schwester/ der Pfleger.- Die Sekretärin schafft es nicht ihre Akten selbst zu suchen, wer sucht? und, und und. Natürlich bin ich mir nicht zu schade Toilettenpapier aufzufüllen oder Akten zu suchen, aber sind es die anderen Arbeitnehmer die mit diesen Dingen arbeiten müssen?
Wir Blöden wühlen und kramen und es gibt nichts wofür eine " anständige Schwester oder ein anständiger Pfleger" sich nicht zuständig fühlt. Nun sitzen wir mit dem Wust von aufgehalsten Aufgaben und einem enormen Stellenabbau in der Pflege. Es gibt kaum einer der weiß wofür er alles wirklich zuständig ist und wenn man eine Aufgabe zurückweist, dann ist die PDL die erste die empört ist, anstatt sich hinter ihr Personal zu stellen und auch einmal Aufgaben zurückzuweisen, sodaß ich mich mittlerweile frage mit welcher Motivation man PDL wird? Wollen die wirklich nur alle aus der "Pflege " heraus und am Schreibtisch arbeiten, eben mit allen diesen Tätigkeiten nichts mehr zu tun haben,-, oder wollen die die Situation in der Pflege für alle Seiten verbessern? Jeder normale Arbeitnehmer kennt seine Aufgaben und man kann einen KFZ Mechaniker auch nicht einfach als Raumpflegerin oder Müllmann einsetzen. Nur in der Pflege,- da geht so etwas. Dem dummen Pflegepersonal kann man alle Aufgaben zuschieben. 150000 kleine Handgriffe, wurden von allen Seiten auf das Pflegepersonal verlagert, damit andere Bereiche Entlastung erfahren.

Was auf Eurer Station gibt es denn für das ihr nicht zuständig seid?
Ist der Abfluß verstopft, dann meldet das nicht etwa die Putzfrau, die den sauber macht. Die merken das nicht oder wollen es nicht merken. Die Liste dessen was man umverteilt hat ist ellenlang. Liebe Grüße Fearn
 
hallo zusammen :wavey:

fearn da kann ich dir nur zustimmen, bei uns heißt es seit jahren das bild der krankenschwester bzw des krankenpflegers soll aufgewertet werden, ha ha ha. wie du bereits erwähnt hast wird relativ viel auf uns abgewälzt und kein ausgleich geschaffen. dadurch entsteht ja der eindruck den manche patienten vom pflegepersonal haben, nämlich mädchen für alles. zur zeit versucht man im haus sogenannte hilfskräfte einzuarbeiten mehr schlecht als recht, weil wenn die keinen bock haben bleibt die arbeit trotzdem an dir hängen und du mußt dich noch zusätzlich ärgern.

was mich vor allem ärgert ist das wir uns nach jedem und allem richten müssen, obwohl wir in der pflege diejenigen sind die einen tagesablauf zwar erstellen, aber es kommt meist nicht so wie man will, weil der Pat schmerzen hat, weil er stürzt, weil er einen stillstand hat. egal durch was, meist ist dann all die routine dahin. hat die apotheke oder das lager die bestellung nicht zu einen bestimmten zeitpunkt vorliegen, so heißt es halt dann bekommt ihr auch nichts, hä???, interessiert keinen ob wir da vielleicht grad halligalli auf station hatten und das dies das letzte war an das wir gedacht haben. letztens sagte die apotheke das sei eine erziehungsmaßnahme, sind wir im kindergarten?!
oder die putzfrau:kloppen:, wenn der zettel mit den zu putzenden betten nicht hängt dann dreht die um und geht wieder und du kannst bis nachmittag warten, oder selbst putzen. aber dafür bin ich ehrlich gesagt überqualifiziert und auch evtl überbezahlt.

ehrlich gesagt hätten wir uns schon viel eher etablieren müssen. das wissen und können das wir an den tag legen da kann uns eigentlich keiner so schnell das wasser reichen. auch so manchen frischen ass-arzt von der uni können wir noch was beibringen. aber ich glaube es liegt sehr viel daran das wir nicht nein sagen können. :wut:

schönen sonntag noch und laßt euch nicht entmutigen!
gruß lieba
 
Ich kann ziemlich gut nein sagen, es findet nur kein Gehör. :mrgreen:

Die meisten sind wohl auch das Mädchen für alles und man wehrt sich in großer Manier einfach zu wenig.......somit ist man, wenn man gehfähigen Patienten das Essen ins Zimmer trägt auch ein überbezahlter Kellner, aber das stört natürlich niemanden. :)


Gruß
Dennis