Frust... Jetzt mal Butter bei die Fische...

es stimmt alles, was Ihr schreibt, es ist ein *******job.
Und ich mache ihn seit 1966. Mit Unterbrechung der Kinder wegen, ja,
Und jetzt noch 5,5 Jahre. Dann wird er mir fehlen, wenn ich aufhöre.

Gut, ich arbeite nicht im Krankenhaus, sondern schon seit 1976 (!) in der Ambulanten Kranken- und Altenpflege. Als ich jung und dynamisch damit anfing zahlte kaum die AOK die Rechnungen, aber das Rote Kreuz begann hier und heute ist der Laden riesig groß geworden.

Trotz Frust wegen Schichtdiensten, Wochenenddiensten und an den Feiertagen auch noch dabeisein, ist es rückblickend betrachtet schon toll gewesen. Mir wird die Rente (falls nicht etwas gravierendes dazwischenkommen sollte) auf Dauer doch auf den Keks gehen.

Ich schaue mich jetzt schon um, in welches Altersheim ich denn mal einziehen soll, falls es soweit ist, damit ich da schon vorher nach meinem Rentenbeginn "ehrenhalber" mitarbeite, ohne Stress, ohne Hektik, verlässlich ja, organisiert, aber mit meinen Vorstellungen. Dann kenn' ich mich da schon einmal aus, kleine Hilfsdienste werde ich da doch noch lange übernehmen können und damit all den PflegerInnen zur Hand gehen, die auch in den kommenden Jahren sich beklagen werden.

Weil, es ist ein ******job.
"Übrigens, meine Kinder hätten den nicht gedurft"

Grüsse allen hier,
Atalante


mein Böswort wird hier ja automatisch umgesetzt! Das nenne ich Service! Danke.
 
Tja, mir graut es jetzt auch schon davor, dass meine Tochter und die ist erst 2 1/2, mir irgendwann offeriert.... ich will Krankenschwester werden... ich glaub, das könnte ich auch nicht gut heißen.

Wenn ich zu Beginn meiner Ausbildung gewusst hätte, was jetzt auf mich zugekommen ist, hätte ich ihnen einen Vogel gezeigt und was anständiges gelernt.
Ich habe einen Bekannten, der arbeitet bei einer Firma die Lebensmittelfolien herstellt....er macht Stichproben, fährt den Lagerungsbehälter ab und sieht zu, dass die Maschine läuft....alles im 3 Schichtsystem....komisch... er verdient Netto einiges mehr als ich.......warum bloß...

Jetzt gibt es noch Menschen, die sich wundern, warum der Pflegeberuf unattraktiv ist?


Gruß
Dennis
 
Wisst ihr was mich auch richtig nervt?
Wenn eine Verkäuferin schlecht gelaunt ist, versteht dies fast jeder. Denn sie hatte sicher einen langen, schlechten Tag und aggressive und irre Kunden.
Wenn eine Krankenschwester schlecht gelaunt ist, will sie nur nicht arbeiten.
Das denken viele? Warum?

Naja ich informiere meine Patienten wenn ich die Ansprüche zu hoch finde.
 
Weil du rauchst und Kaffee trinkst :-)

Nein, weil der Kunde in diesem Falle einfach das Geschäft wieder verlassen kann, im Krankenahaus, ist das je nach Beschwerden, so eine Sache.

Nebenbei denke ich auch, viele meinen noch, "die machen das aus Nächstenliebe und Berufung"

Allerdings sagte auch eine betagtere Dame mit einer leichten Demenz schon zu mir:

Wann fangen sie denn an?
Um 6.00
Wie lange bleiben sie?
Bis 14.00....hoffentlich
Und sie müssen die ganze Zeit hier über den Flur laufen?
Ja!
Mensch, haben sie einen XXX Beruf!

:nurse: :knockin: :mrgreen:

Gruß
Dennis
 
Weil du rauchst und Kaffee trinkst :-)

Nein, weil der Kunde in diesem Falle einfach das Geschäft wieder verlassen kann, im Krankenahaus, ist das je nach Beschwerden, so eine Sache.

Hm ne ich rauche nicht und trinke auch keinen Kaffee.

Zum zweitel Teil: Naja man muss auch nicht immer ins gleiche krankenhaus, meistens hat es ja auswahl. Zumindest in Grossstädten.
 
Ich finds auch immer lustig, wenn ich morgens zu arbeiten begonnen habe, mehrmals schon in einem Zimmer war, mich ausgiebig vorgestellt habe und erklärt habe, dass ich die nächsten x Tage für sie zuständig bin und am abend fragt mich ein Pat. von diesem Zimmer: "Haben Sie heute Nachtdienst?" :knockin:
Ja sicher, ich arbeite 48 h durch - Schlaf wird doch vollkommen überbewertet.

Kennt ihr das auch: das Personalklo ist am Gang, kaum öffnet man die Tür, weil man eben mal muss, reden einem von hinten zig Pat. an, da sie dieses und jenes brauchen oder wollen mir noch ihre Harnprobe in die Hand drücken. Und das obwohl sie genau sehen, dass ich gerade aufs Klo wollte (steht ja auch riesengroß "Personalwc" drauf - was soll ich dort also sonst machen?).

Genauso beim Essen. Man setzt sich gerade nieder, weil man schnell etwas essen will und schon steht jemand mitten im DZ (meist mit gaaanz wichtigen und dringenden Sachen).

Also mir kommt es schon des Öfteren vor, als ob Pat. uns als "Übermenschen" sehen. So auf die Art "Was? Eine Schwester muss auch essen, trinken und aufs Klo gehen :eek1:?"
Sorry, wenn ich das jetzt sagen muss, aber manchmal denke ich mir schon, wie kommen diese Menschen zuhause alleine zurecht? Ich meine damit selbstständige Menschen, die völlig orientiert sind.

Gruß,
Lin
 
hey!

@ jackdanielsx84x
Wenn ich zu Beginn meiner Ausbildung gewusst hätte, was jetzt auf mich zugekommen ist, hätte ich ihnen einen Vogel gezeigt und was anständiges gelernt.

das ist mittlerweile so ein standardspruch von mir wenns wieder mal extrem nervig ist: hätte ich was anständiges gerlernt wär ich auch nicht hier und hätte mehr freude am leben! :mrgreen: worauf viele patienten natürlich sagen, das haben sie doch! und verlangen dann das man ihnen ( den gehfähigen patienten) das fenster öffnet ( kicher)

naja gut das ich meinen Humor nicht verloren habe.

so denn dann husch ich mal ins bettchen morgen um halb fünf ists vorbei mit der ruh für die nächsten Tage!!

viel spaß und erfolg ihr lieben für die woche!

lieba
 
;-))
Mir sind schon beim Heimfahren auf dem Parkplatz Patienten, die draußen zum Rauchen waren nachgekommen, und meinten mir sagen zu müssen, daß sie Schmerzen haben. "Ja, seh ich denn so aus, als würde ich den Apothekenschrank mit nachhause nehmen?
Noch schlimmer finde ich, wenn man tatsächlich mal dazu kommt sein Frühstück zu beginnen, wenn ein Patient meint er könne sich zutraulich daneben setzen und mir von dem eingewachsenen Zehennagel erzählen. Viele sind distanzlos, wenn sie Schwestern und Pfleger sehen. Das Essen in der Gemeinschaftskantine wäre tödlich. Dann haben die dich gleich am Wickel. Wir gehen alle 1 bis 2 Stunden mit dem Verbands- und Tropfenwagen durch die Zimmer. Garantiert steht jemand ( meißtens mehrere) bei dem man gerade im Zimmer war und den man spätestens in 90 Minuten wieder sehen wird beim nächsten Durchgang hinter einem und verlangt etwas, was er gerade im Zimmer ganz leicht hätte haben können. LG Fearn
 
Hallöle!

Mir wird es auf ewig ein Rätsel bleiben, warum (besonders die eigentlich mobilen) Patienten meinen, im Krankenhaus muss man ein Nachthemd anziehen, sich ins Bett legen und darf sich nur zum Rauchen selbständig bewegen:gruebel:
Schön finde ich es auch, wenn ich bei Neuaufnahmen bereits Blut abgenommen, Zugang gelegt, EKG geschrieben und Vitalwerte ermittelt habe und dann der Patient nach 10 Min. Wartezeit sagt: "Schwester, wann kommt denn mal jemand, hier passiert ja nix." Jaja, ich bin also kein "jemand" und dementsprechend sind meine Tätigkeiten auch "nix":knockin:
Passend dazu vielleicht nochmal ein Satz einer Ärztin im Nachtdienst: "Für eine Krankenschwester bist du aber ganz schön intelligent!":schraube:
 
wenn ich die letzten posts hier durchlese, fällt mir auf, dass eigentlich nur das Image der Krankenschwester aufpoliert werden muss.

Wenn eine Frau Feldbusch es schafft, mit Dreck und großem Nix Millionen zu "ernten", wie kommt es, dass Krankenschwestern (@Silvana, Deine Ärztin hat aber eine seltsame Sicht der Dinge :eek1:) mit Können 1/500stel eines Herrn Ackermanns an Lohn erhält? Mich begleitete einmal eine (aus altem Adel stammend) Krankenschwester auf meiner Tour, und einer der Patienten fragte mich am nächsten Tag auch, "warum hat die nichts Besseres gelernt?"

Warum verkaufen wir uns so schlecht?
Natürlich kann ein schlechtbezahlter Job schlechte Bedingungen potenzieren, dass Berufe ausbluten, und keine(r) mehr nachkommt. Wenn hier so viele aussteigen, in Krankenhäusern 30Jähriges Pflegepersonal als uralt angesehen wird, ab 40 kaum einer in diesem Beruf mehr anzutreffen ist, dann ist das deprimierend.

@jackdaniels, Lebensmittelfolien täglich zu kontrollieren, kann ja auch nicht erstrebenswert sein, auch wenn es mehr netto gibt. Alleine der Vergleich stört mich. Welcher Vergleich stimmt mit anderen Berufen überein?

Früher waren Stellenangebote für KrankenpflegerInnen (das gilt auch für Erzieherinnen) in Tageszeitungen immer mit auf den gleichen Seiten wie für Dienst- und Hauspersonal aufgelistet. Auf welchem leavel ist unser Beruf dann eigentlich angesiedelt? Bestimmt nicht mit dem einer Zugehfrau, einem Hausmeister, Müllfahrer oder Spülerin. Aber genau da hat man uns gefunden. Und das ist auch unser Problem. Was ist vergleichbar? Ohne Bezug auf das Entgelt. Wo befinden wir uns?

Welche Werbeagentur bringt uns so groß auf Dauer raus, dass auch Krankenhauspatienten uns nicht zum Servicepersonal (Abräumen, Aufräumen, Aufwischen...) degradieren?

Mütter haben es auch geschafft, aus dem Muttchenflair herauszufinden. Man müßte genauso Mangelware werden und sich nicht ersetzen lassen durch Ungelernte, oder Angelernte. Die Politik hat festgestellt, dass für die Zukunft ein paar Kinder unabdingbar sind und schon hat Frau v.d.L. die ollen männlichen Betonköpfe zurechtgerückt. Und es fließt Geld. Die Leistung der Mütter wird so langsam anerkannt, die Qualität der Kinderkrippen und Vorschulen wird versucht zu erhöhen. So etwas müsste uns auch passieren.

Grüsse,
Atalante
trotzdem mit dem Beruf überaus zufrieden
 
Mich stört dieser Vergleich gar nicht und er zeigt ziemlich genau, wie unsere Gesellschaft ihre Schwerpunkte gesetzt hat.

Das Krankenhaus ist halt da, mehr Versicherung zahlen ist mist....Für den Sony LCD Fernseher, für 250€ produziert, bezahle ich aber gut und gerne 1500 € :gruebel: :mrgreen:

Ich bin da natürlich keine Ausnahme :)
 
"Für eine Krankenschwester bist Du aber ganz schön intelligent"hat mich schockiert...wie hast Du denn reagiert ??@silvana ??

Erst heute sitze ich nach dem Dienst total geschafft vor der Klinik in der Sonne...und rauche mir erst mal eine...da schieben 2 Handwerker vorbei:
einer zieht einen Hubwagen und einer hält die Ladung fest(die ohne ihn auch stehengeblieben wäre)und stellt sich hintendrauf...fröhliche Facharbeiter die garantiert mehr verdienen als ich.
Was mich in dem Job hält sind die Patienten, die nach Wochen endlich wieder auf die Beine kommen und sich bedanken,das ich ihn ihnen dabei geholfen habe.
 
aber schlimmer die, die dir noch kohle zustecken wollen damit du sie noch besser bedienst!!! da wär mir ein einfaches danke lieber, da sehe ich eher die wertschätzung wenn jemand höflich ist. (aber süßes ist auch nicht schlecht! :mrgreen:)
 
Hallöle!

@Teilzeitschwester:
Wie ich reagiert habe? "Zumindest zu intelligent, um als Ärztin zu arbeiten:)!"

Klar, ich war auch erstmal etwas irritiert, dann aber mußte ich doch herzlich lachen über so viel arrogante Naivität. Denn ich bin mir sicher, dass besagte Ärztin wirklich glaubt, dass alle Krankenschwestern einfach zu dumm für den Ärzteberuf sind, sonst wären sie ja auch Ärzte geworden.
Gott sei Dank weiß ich, was ich jeden Tag leiste, so dass ich meinen Beruf weder künstlich aufwerten muss, noch in irgendeiner Form abwerte.
Ich bin nicht "Schwester Stefanie", die nur für die "Dankbarkeit in den Augen der Patienten" arbeitet, sondern ich arbeite für mein Gehalt, dass gerne etwas höher ausfallen dürfte.
Aber so ist es erfahrungsgemäß in den "sozialen" Berufen: wir kosten "viel" und bringen "nichts" ein.:mrgreen:
 
Na ja, irgendjemand muss das eingebrachte Geld ja ausgeben. :mrgreen:

Vorsicht Witz:

Ich kenne einen intelligenten Arzt...


Klärst du die Patienten nicht auf, dass sie, auch wenn sie noch so viel "spenden", keine bessere Behandlung erhalten?? :)


Gruß
Dennis
 
Also mir kommt es schon des Öfteren vor, als ob Pat. uns als "Übermenschen" sehen. So auf die Art "Was? Eine Schwester muss auch essen, trinken und aufs Klo gehen :eek1:?"
<ironie ein>Du solltest nicht so viel essen und trinken, dann musst Du auch nicht so oft aufs Klo...:gruebel: <ironie aus>

Ulrich
 
Nicht nur die Patienten haben dieses Bild von uns Pflegekräften... leider auch eineíge Ärzte. Kann mich noch an einen Frühdienst erinnern, super stressig, gleichzeitig eine Aufnahme, eine Hubschrauberverlegung und ne Reanimation... ich war an meiner Patientin über 3 Stunden zugange (Morphinüberdosis in suiz. Absicht), sie kam um kurz vor 8, um viertel nach 11 war sie dann halbwegs stabilisiert (arbeite auf ITS), so dass ich die Möglichkeit nutzen wollte, mal eben flott auf Toilette zu gehen und evtl. mal nen Schluck zu trinken... der Doc, der mit mir die ganze Zeit an ihr zugange war, als ich das Zimmer verlassen wollte:

"Wo wollen Sie denn jetzt hin?"
Ich hüpfte schon fast von einem Bein aufs andere: "Ich muss dringend pullern." (Der Umgangston ist bei uns so locker, weil ich ihn schon seit Jahren kenne)
Darauf er, entsetzt: "Ja, muss das denn jetzt sein???"

Ich hab ihn nur angeguckt und bin trotzdem aufs Klo, Patientin war ja stabil und er war ja noch vor Ort. Komme nach nicht mal 2 Minuten vom Klo wieder, verlässt er gerade das Zimmer mit den Worten: "So.. jetzt gehe ich erstmal frühstücken und nen Kaffee trinken.. ist ja schon fast Mittag". :knockin::knockin:

Hab dann übrigens nach Feierabend um 13:30 auch mal endlich ein Brötchen gegessen....

Wird immer wieder gerne vergessen, das Krankenpflegekräfte auch "nur" Menschen sind mit ganz alltäglichen Bedürfnissen.. aber gerade bei vielen älteren Patienten kann es auch nicht anders sein.. ich meine, "Schwester Stefanie" ist in keiner einzigen Folge aufs Klo gegangen! :knockin: Leider stelle ich immer wieder fest, dass viele Menschen meinen, dass es im Krankenhaus wirklich so läuft wie in manchen Fernsehserien.