Fixierung von unruhigen Patienten mit Tracheostoma

Hallo,

@Gego

Das war nicht auf Dich bezogen mit der Freiheit sondern auf die Situation bei uns momentan.

Ansonsten habe ich ja schon dargestellt dass die Ursache für die Unruhe primär herauszufinden ist.
Aber ich bin ja nicht der Arzt hier der nun stundenlang über medizinische Umstände fachsimpelt.
Sondern ich muss die Entscheidung der Fixierung innerhalb einer Minute fällen, und ebenso rechtfertigen können.
Weil ich Pfleger bin mit 68 Patienten zu zweit.

Und meine Gedanken um die Ursachen können nur dann ihren Lauf finden während er fixiert ist oder nicht.
Es geht eben um die Fixierung bei Unruhe.

NF
 
Was passiert jetzt, wenn sich der Bew. die Kanüle gezogen hat? Welche Maßnahmen erfolgen dann?

Elisabeth
 
Dann legen wir ihm eine neue.

Das Problem ist aber die Zeit die dazwischenliegen kann.
Er kann sich die TK ziehen, oder weiterhin verletzen und dann mit seinem Problem evtl. 3 Std. alleine sein.
Weil dass die Realität ist im Heim.

Und dafür will ich den Kopf nicht hinhalten eben.
Dann will ich zu 100 % nicht die Verantwortung haben.
Weil Personalnotstand und Überforderung bade ich nicht auch noch aus.

NF

NF
 
Was kann konkret passieren ohne Trachealkanüle, was mit Trachealkanüle nicht passieren könnte?

Die Kontrolle eines fixierten Bew. nur alle 3 Stunden dürfte kaum im Sinne des Gesetzesgebers sein und dürfte dir im Falle eines Falles viel Ärger bereiten- egal ob mit oder ohne richterliche Bescheinigung.

Elisabeth
 
Hallo,

ist er fixiert habe ich die Verpflichtung den Pat. engmaschig zu überwachen.
Eine Massnahme die bei uns abgezeichnet werden muss.
Somit wird dies von mir in der Arbeitsablauf fix eingeplant, was natürlich an anderer Stelle an Zeit fehlt.
Doch dies ist somit gerechtfertigt und konkret nachvollziehbar.
Ich muss mich für diese Vorgänge in keinster Weise mehr rechtfertigen.



Der Patient schlägt zeitweise stark mit dem Arm und Hand, zudem oft gefährlich nah im Halsbereich.
Ich glaube trifft er mit seiner unbändigen Karft die TK ist das nicht unbedingt angenehm.
Weitere Komplikationen bei gezogener TK sind bekannt.

NF
 
Weitere Komplikationen bei gezogener TK sind bekannt.

Welche sollen das hier sein? Und warum nachts diese "Aggressivität"?

Interessant finde ich bei deinen Ausführungen, dass ein fixierter Bew. Anspruch auf häufige Kontrolle hat. Wenn ein Bew. nicht fixiert, aber ducrh seine Erkrankung eine häufigere Beobachtung braucht, dann geht es nicht. Du fixierst also um häufiger nach ihm sehen zu können- auch ein Ansatz, wenn vielleicht auch nicht der Beste.

Elisabeth
 
@Nachtfreak:
Du schreibst u. a. in deinem Eingangsposting:

[...]
Alle 2 Stunden wird der Pat. versorgt.
Zieht er sich nun die Kanüle sofort nach dem Verlassen des Zimmers, was kann da passieren?
Ist es nicht eher auch sinnvoll den Patienten dann bei bestehender Unruhe lieber zu fixieren?
Oder muss man wirklich mit dem Risiko leben das er sich die Kanüle dann eben zieht??????[...]

Deinen folgenden Postings entnehme ich allerdings, daß Du den Patienten sowieso fixieren willst, weil Du dich dann auf der sicheren Seite fühlst. Daher verstehe ich Deine Frage nicht, Du fragst nach etwas, was für dich eigentlich schon geklärt ist.

Im Übrigen schließe ich mich Elisabeth an, daß es am Sinnvollsten ist, der Ursache für die Unruhe nachzugehen und diese dann nach Möglichkeit abzustellen.
 
Hallo,

na, es kommt wohl nichts realistisches bei der Diskussion hier heraus.
Weil die Realität anders aussieht.
Ich wollte wissen wie es rechtlich aussieht, verletzt er sich sehr.
Und ich habe ihn nicht fixiert.
Ich wollte eigentlich keine philosophische Diskussion führen.

NF
 
Du wirst das Problem nicht zu deienr Zufriedenheit lösen können: absolute Sicherheit in jede Richtung. Die gibt es übrigens in unserem Beruf nicht. Es bleibt immer ein Rechtsrisiko. Du kannst es lediglich minimieren.

1. Du fixierst den Bew.. dann handelst du gegen die richterliche Anordnung. Der Bew. kann sich ggf. nicht verletzen.
2. Du fixierst den Bew. nicht und beliebt damit im Rahmen der richterlichen Anordnung. Der Bew. kann sich ggf. nicht verletzen.

Und jetzt ist es an dir eine Güterabwegung zu machen: was kann passieren wenn? Genug Gedankenanstöße und Ideen gab es hier im Thread dazu. Und wenn du dich für die Fixierung entschieden hast, dann musst du auch in der Lage sein dies zu begründen... ggf. vor dem Kadi.

Elisabeth
 
Hallo,

Es ist schon ein ziemlich emotionales Thema,

meine Frage allerdings dazu, hat der Richter tatsächlich die Fixierung der re. Hand angeordnet?

Bei einem unruhigen Patienten ist dieses aber doch auch eine Gefahr.

Wir müssen auch des öfteren Patienten fixieren,
aber nur drei Punkt ( Bauch ein Arm ein Bein und das endgegengesetzt)
oder fünf Punkt ( Bauch beide Arme,beide Beine)
Einzelfixierungen sind nicht erlaubt.

Ich kann verstehen das du nachts mit den vielen bewohnern angst um diesen patienten hast.Ich mache es immer so wenn ich stark unruhige Pat. mit Tk habe laß ich grundsätzlich die Tür auf, und gehe so oft wie möglich nachschauen. Patienten die Fixiert sind werden eh meistens noch unruhiger. Aber manchmal geht es nicht anders. Wir als Pflege sind dazu verpflichtet selbstgefährdende Tendenzen zu erkennen und den Patienten zu schützen.

Gruß Pedi
 
Hallo,

ja, es geht mir eigentlich nur um mein Recht dies auch selbst zu beurteilen.
Kann mir jemand vorschreiben was ich nachts zu tun habe, bin ich für alle alleine verantwortlich?
Kann man in die Pfegeplanung schreiben: Fixierung nur in lebensbedrohlichen Zuständen.
Und mir dann nachts vorschreiben wann das ist?
Zumal vom TD niemand Nachtdienst macht?

NF
 
Hallo Nachtfreak,

definiere mir doch bitte mal einen Lebensbedrohlichen Zustand, damit ich diese Frage vtl. beantworten kann.

Danke
Narde
 
Allgemein zu Fixierung!

wenn bei uns ein Fixierungsbeschluss vorliegt, muss es auch durchgeführt werden, denn wann dann etwas passiert ist die Hölle los, da gibt es bei uns keine Ausnahmen .

Allerdings gibt es bei uns nur Beschlüsse die auch wirklich Sinnvoll sind, und keine die einer bekommt weil "er mal Unruhig ist " (natürlich kommt es auf die situation des einzelnen Bew./Pat ) an.

Von uns war eine Bew. im Krankenhaus und dort wurden ihr gleich die Hände fixiert, weil sie wohl an ihrem venöse Zugang rummanipiliert hat, und warum ein venöser Zugang haben wir uns gefragt ? Die Frau trinkt gut und nimmt sogar wenn sie Schmerzen hat MNedikamente ein , man muss nur behutsam mit ihr sprechen also sprch nichts für die Fixierung ..............

Das wollte ich nur mal los werden inm Bezug auf Sinnvolle/unsinnige Fixierung


gruß airbrush
 
wenn bei uns ein Fixierungsbeschluss vorliegt, muss es auch durchgeführt werden
Hallo airbrush,

so kann ich es nicht stehen lassen. Wenn ein Beschluss vorliegt, aber es unnötig ist, dann werde ich auch nicht fixieren. Sollte der Beschluss auch längerfristig nicht mehr nötig sein, sollte er auch aufgehoben werden.

Selbst auf Anordnung des Arztes fixiere ich nicht.....wenn ich es nicht für nötig erachte. Natürlich übernehme ich dafür die Verantwortung, aber die übernehme ich auch in vielen anderen Dingen...Ich übernehme auch die Verantwortung, wenn ich einen Menschen fixiert habe und es aus meinem Ermessen garnicht notwendig dafür gewesen wäre.

Liebe Grüße Brady
 
Der Beschluß sagt doch nur aus, dass du unter bestimmten Bedingungen rechtlich abgesichert bis bei Fixiewrungen. (Die Freiheitsberaubung ist erstmal sanktioniert) Du müßtest den Beschluß ja sonst nachträglich einzuholen versuchen. Ein Freibrief ist das nicht. (Aber so habe ichs auch nicht verstanden.)
Durchgeführt werden muss nichts, aber du hast eben rechtlich die Handhabe.
MfG
rudi09
 
Hallo,

dass isses ja gerade.
Ich werde mit diesem Pflegeplanungeintrag konfrontiert.
So, darf ich jetzt entscheiden wann ein lebensbedrohlicher Zustand vorliegt?
Natürlich, denke ich.
Haut er sich permanent auf die geblockte Kanüle kann ich mir schon vorstellen dass sich daraus KomplikATIONEN ERGEBEN KÖNNEN.

Mein Problem ist zudem dass man mir vorschreiben will, aus der Ferne aus dem Bett, ob ein lebensbedrohlicher Zustand vorliegt.

Hier, bei uns geht es gar nicht um den Patient, sondern um persönliche Profilierung.

NF
 
Hier, bei uns geht es gar nicht um den Patient, sondern um persönliche Profilierung.

Und dem kannst du nur begegnen, wenn du von deiner emotionalen Ebene (alle wollen böses) wegkommst und versuchst sachlich zu bleiben und mit Fakten zu argumentieren. Und manchmal muss man auch bereit sein, die Fakten der anderen zu akzeptieren.

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus. Wobei es zu bedenken gilt: nicht nur die anderen rufen in den Wald.

Elisabeth
 

Ähnliche Themen