Pat. post-Op im Durchgangssyndrom versucht ständig das Bett zu verlassen und versucht alle erreichbaren Zu- und Abgänge zu ziehen.
Welche Maßnahmen werden zum Schutz des Pat. ergriffen? Wenn Fixierung genutzt wird- in welcher Form (2-Punkt, 4-Punkt, usw.)?
2-Punkt und 4-Punktfixierungen verwenden wir gar nicht (wir haben nicht mal Fixationsgurte im Haus).
Bettgitter auf einer Seite dürfen wir immer anbringen, aufgrund des Heimaufenthaltgesetzes dürfen wir Bettgitter beidseits nur nach bestimmten Kriterien anbringen. Meist lösen wir es so, dass wir die andere Seite des Bettes an die Wand stellen (naja ein kleines Schlupfloch haben sie uns gelassen
).
Würde der Pat. über die Bettgitter steigen, legen wir stattdessen Klingelmatten auf (da muss man aber schnell sein, damit man den Pat. vorm Sturz bewahrt).
Für die Zugänge und Ableitungen haben wir eigene Tricks: bei Fix, Drains und Co im Bauchbereich bringen wir die Bauchbinde verkehrt herum an, also sodass der Klettverschluss hinten ist. Venflon wird mit Pehahaft umwickelt.
Für die ganz harten Fälle gibt es einen Platz im Dienstzimmer mit Sauerstoffanschluss und Glocke (der einzige Nachteil ist, dass wir dann die Tür nicht mehr aufbringen und von der anderen Seite reingehen müssen).
Sonst Sitzwache, wenn Not am Mann ist, springen auch geistliche (pensionierte) Schwestern ein.
Wenn es gar nicht anders geht, werden Medikamente zur Beruhigung verabreicht und wenn das nichts hilft und Leben des Pat. und/oder Mitpatienten, Mitarbeiter gefährdet ist, wird der Amtsarzt verständigt und mitsamt Polizei- und Rettungseskorte ins psychiatrische Krankenhaus eingeliefert (hab ich aber bis jetzt erst zweimal miterlebt).
Achja, Sturzgefährdung wird bereits bei der Anamnese erhoben, Pat. (wenn sie orientiert sind) bekommen ein Informationsblatt, es muss im Pflegebericht dokumentiert sein, dass Pat. angehalten wurde, nicht alleine aufzustehen, usw. eigener Punkt in der Pflegeplanung und ein Schild "Pat. ist Sturzgefährdet" wird vorne an die Pat.mappe angebracht.
Gruß,
Lin