Hallo Alle
interessante Diskussion. Das grundlegende Problem scheint mir zu sein, dass demenzkranke Menschen jegliche Veränderung ihres Lebensumfeldes als bedrohlich empfinden, da sie aufgrund ihrer "Erinnerungslücken" bereits im gewohnten Milieu Personen, Situationen und Dinge nicht mehr wieder erkennen. Die erlebte Realität kann nicht mehr folgerichtig interpretiert werden , Sprache nicht mehr im vollen Umfang gedeutet und zugeordnet werden.
Ein Krankenhausaufenthalt ist dann der Ausnahmezustand; den Pflegekräften ist ja wenig über Biografie und Verhaltensweisen des Patienten bekannt, so dass auch wenig vertrauensbildende Maßnahmen stattfinden können.
Tom Kitwood beschreibt die Bedürfnisse Dementer nach Trost, Bindung an Personen, Einbindung in Gruppen, Beschäftigung und Wissen um die eigene Identität.... wie soll das nur im Krankenhaus funktionieren??
Fixierung zum Schutz vor Eigengefährdung- ist es wirklich immer die Eigengefährdung oder eher die Gefährdung des Organisationsablaufes?
Lösungen.... vielleicht spezielle Stationen für demenzkranke Menschen- unabhängig von Chirurgie, Innerer etc. , die überschaubarer sind, wohnlicher, eher ein "Zuhause" als ein Krankenhaus?
Machbar wäre vieles, finanzierbar ist die andere Frage.
Gruß