Erster Stationseinsatz und völlig irritiert...

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Eine Drei, verbunden mit konstruktiver Kritik, verbindest Du mit Unterdrückung? Meine Güte. Bin ich ein brutaler Mensch.
 
In den fünf, Beiträgen von Flutterby lese ich dies:
Sie ist auf die Schwestern zugegangen
hat ihnen die Hand gereicht
und wurde trotzdem ausgegrenzt.

Sie hat widersprüchliche Anweisungen bekommen.
Was heute wichtig ist, ist morgen egal.
Sie ist absichtlich auf´s Glatteis geführt worden.
Sie hat sich Ratschläge gewünscht, wie sie die Situation verbessern kann.
Sie ist sich der Tatsache bewusst, dass schlechte Erfahrungen zur Ausbildung dazugehören.
Sie hat mehrfach auch über gute Erfahrungen berichtet.
Sie ist sich der Diskrepanz zwischen theoretischen Ansprüchen und der Realität auf den Stationen bewusst (Stichwort Pausenregelung).
Sie wünscht sich Respekt und Wertschätzung und nicht, immer noch nicht, Zuwendung und Anerkennung.

Solche Aussagen kommen üblicherweise von ganz jungen überbehüteten Mädchen? Das sehe ich anders.

Gelernt hat Flutterby in diesem ersten Einsatz aber auch etwas. Nämlich, dass sie besser erst mal selbst und ohne Anleitung klarkommen muss.... Gratulation an die Station, so bringt man tolle Schwestern auf den Weg. (Setzen sechs)

All das hat für mich nicht viel mit „Anfängerpech“ zu tun, sondern mit einer unstrukturierten Schülerbetreuung gepaart mit schlechtem Benehmen. Die
konsequente Verfolgung einer selbsterfüllenden Prophezeiung
kann ich auch nach dem xten Lesen von Flutterbys Posts nicht erkennen.
Nur weil etwas wieder und wieder unterstellt wird, wird es nicht richtiger.

Es gibt tatsächlich einen Denkfehler bei manch Einem .
Auf der Basis der Lebenserfahrung kann man erwarten, dass eine „ältere“ Schülerin besser mit Problemen umgehen kann. Dabei wird aber (gerne?) übersehen, dass eben diese Schülerin auch das ihr entgegen gebrachte Verhalten legenserfahrener einordnen kann.

Problembehandlung dem Alter entsprechend, aber die Ansprüche in Bezug auf das Verhalten der PK doch bitte auf dem Level von lebensunerfahrenen jungen Schülern.
Und genau das ist mein Problem bei dieser sehr einseitigen, in meinen Augen unreflektierten Denkweise.

Übrigens- genau die freundlichen, fleißigen und empathischen = "lieb und nett" sind nach meiner Meinung besonders leicht zu erpressen, wenn es um die Einsatzbereitschaft geht. .
Das ist wohl so, aber was hat das mit dem Thema zu tun?

VG lusche
 
Ich lese aus dem Thread ... , daß von Zynismus (anders kann ich die EKG-Geschichte im 1. Einsatz nicht interpretieren) geprägt ist und eine Barriere zum Azubi aufbaut, dann kann ich doch wirklich nicht erwarten, daß der ständig auf mich zukommt und sich eine neue Abfuhr einholt.
...
Ich sehe das ganz anders, weil ich ähnlich arbeite. Ich bin der Meinung, dass auch ein Azubi der ganz firsch auf Station ist net nur waschen, füttern udn trocken legen sollte.
Ich finde es bewundernswert, wenn ein Azubi im ersten Jahr erkennt, dass die Zacken i-wie anders aussehen. Ich werde auch dem Azubi im ersten Jahr erklären, was da anders ist. Trotdem werde ich hinterher net erwarten, dass er sich mit der konkreten Diagnose meldet, wenn er wieder eine Veränderung beobachtet. Mir reicht völlig, dass er kommt und sagt: da ist was anders.

Wenn ich jetzt daran reflektiere, wie das beim Azubi ankommen kann... man sollte sich wahrscheinlich wirklich nur an das halten, was gerade in der Schule durchgenommen wird und nix anderes erklären. Muss ich mich halt umgewöhnen. Bisher hatten die Azubis immer positiv reagiert und Interesse gezeigt. War wahrscheinlich geheuchelt.

*ketzerischnachfrag* Welche Zensur wäre denn die richtige für den beschriebenen Einsatz?

Man kann sich viel zeit sparen, wenn man das Blatt schon im vornherein ausfüllt und dem Azubi am besten schon beim Antritt auf Station in die Hand drückt. Vielelicht geht man dann vorurteilsfreier miteinander um. *zynismusoff*

Elisabeth
 
Man kann natürlich jedes Wort aus dem Kontext lösen. Ich beziehe mich nicht auf die Note (die korrekt sein mag), sondern auf die Gesamt"stimmung", die aus der Schilderung bei mir ankommt. Es handelt sich um ein wenig lernfreundliches Umfeld, daß das "Nachfragen" nicht sonderlich fördert. (Azubis werden im Team ausgegrenzt.) Wenn genau das dann am Ende kritisiert wird, empfindet man das natürlich als nicht gerechtfertigt. Vor allem, wenn sowas erst am Ende präsentiert wird und keine Hilfestellung erfolgte, an dem Defizit zu arbeiten.
Vielleicht habe ich auch zu viel Restempathie oder schlimme Kindheitserfahrungen :gruebel:, die mich versuchen lassen, die Situation aus der Perspektive von butterfly zu sehen.

Bin ich ein brutaler Mensch.
Das kann ich nicht beurteilen. Aber ich habe ja im Vorposting implizit zur Selbstreflexion auch bei den Examinierten aufgefordert. Und mehr erwarte ich hier auch gar nicht. Mal Ironie und Zynismus zurückschrauben und überlegen, was mein Verhalten bei einem "Unterstellten" auslösen kann.
 
Ich werde auch dem Azubi im ersten Jahr erklären, was da anders ist. Trotdem werde ich hinterher net erwarten, dass er sich mit der konkreten Diagnose meldet, wenn er wieder eine Veränderung beobachtet. Mir reicht völlig, dass er kommt und sagt: da ist was anders.
Um es nochmal klar zu machen. Es geht um das "wie" und nicht um das "was".
Ich kann jemandem etwas lehren und sein Interesse wecken oder ihn vorführen und einschüchtern.
 
... sondern auf die Gesamt"stimmung", die aus der Schilderung bei mir ankommt. Es handelt sich um ein wenig lernfreundliches Umfeld, daß das "Nachfragen" nicht sonderlich fördert... .
Das ist deine subjektive Interpretation auf der Grundlage deiner Erfahrungen. Und auf dieser Basis sind unsere Empfehlungen logischerweise völlig unterschiedlich. Was passt, kann nur flutterby selbst entscheiden.

Empathie hat übrigens auch was mit Nähe und Distanz zu tun. Eigene "schlimme Kindheitserfahrungen" sind da schlechte Ratgeber. Empathie hat nix mit lieb und nett zu tun. Auch das muss ein Azubi übrigens lernen.

Elisabeth
 
Das ist deine subjektive Interpretation auf der Grundlage deiner Erfahrungen.
DAS wollte ich mit den nicht wirklich ernsthaft gemeinten "schlimmen Kindheitserfahrungen" ausdrücken.
 
Ob mit oder ohne "schlimme Kindheitserfahrung"- keiner kann von uns die Situation objektiv beurteilen. Wir kennen nur die eine Seite. Du wirst dich enstcheiden müssen, wem du glaubst. Und das tust du nun mal anhand deiner bisherigen Erlebnisse. Deine Lebenserfahrungen werden immer deine Beurteilung der Situation färben.

Elisabeth
 
Ist eigentlich schon jemandem aufgefallen, daß sich die TE gar nicht mehr äußert? Ist nach meiner Ansicht auch kein Wunder, bei DEN Angriffen. ich glaube nicht, daß es eine solche Grundaggression in anderen Berufszweigen auch gibt. Das gibt mir wieder einmal zu denken.
Es gibt keine Wahrheit außer meiner. So einfach ist das für einige.
 
Grundaggression ? Wenn man zu seinem Post nicht nur Beifall und Zustimmung erntet,sondern andere User andere Sichtweisen haben und diese schreiben,dann ist das schon Aggression ? Stelle ich hier einen "Beschwerdepost" ein,so ist dieser doch immer subjektiv und keiner von uns kennt die wahre Begebenheit oder die Sicht der anderen Beteiligten. Insofern kann ich doch nich erwarten,daß ich allein aufgrund meiner einzelnen Darstellung nun grundsätzlich Recht,Beifall,Mitleid oder was auch immer Positives bekomme,sollte mich also auch mit kritischen Stimmen auseinandersetzen können. Nennt man glaub ich "Konfliktfähigkeit".
 
Interesant, was so mancher schon als Grundaggression ansieht. Erklärt vielleicht, warum man das Wort Mobbing so gerne in der Pflege zur Beschreibung von Meinungsverschiedenheiten verwendet.

Elisabeth
 
Da mußte ich doch jetzt grinsen.
Grundaggression würde ich das nicht nennen.
Aber gibt es bei Krankenpflegepersonal tendentiell etwa einen Hang zur Besserwisserei?:besserwisser:

Ist ja nicht so, dass ich mich da ausnehmen würde.8)




Ich denke, Flutterby hat trotz kritischen auch genug konstruktive Beiträge zur Antwort bekommen.
Man muss auch offen für (konstruktive) Kritik sein, gerade als Azubi.
 
Aber ich habe ja im Vorposting implizit zur Selbstreflexion auch bei den Examinierten aufgefordert. Und mehr erwarte ich hier auch gar nicht. Mal Ironie und Zynismus zurückschrauben und überlegen, was mein Verhalten bei einem "Unterstellten" auslösen kann.

Ich hoffe, ich verstehe Dich falsch. Ich soll also einem Dreier-Schüler eine Eins geben, weil ihn die Note, die er tatsächlich verdient, frustrieren könnte?

Dann haste wieder die Schüler, die drei Jahre lang durchs die Ausbildung geschleift werden und nach dem Examen erstaunt feststellen müssen, dass sie doch keine Überflieger sind. Ich hab schon im praktischen Examen Dreier geben müssen - weil da nun mal lediglich eine Dreier-Leistung geboten wurde.

Ich muss einem Azubi Rückmeldung geben. Dabei muss ich auch sagen dürfen, was nicht so gut war. Konstruktive Kritik ist ein Muss. Daraufhin gleich das Handtuch werfen zu wollen ist für meine Begriffe ein wenig kindisch. Und dem Praxisanleiter die Schuld dafür in die Schuhe schieben zu wollen halte ich für ziemlich dreist. Der Azubi braucht Unterstützung, gar keine Frage - aber ich verlange auch Eigeninitiative und die Bereitschaft, an sich zu arbeiten.
 
Meine Güte!
KOMMUNIKATION ist der Schlüssel, und da wir ja glücklicherweise über eine gemeinsame Sprache verfügen, kann sowohl der Azubi, als auch die Krankenschwester oder der Krankenpfleger, der es mit dem Azubi zu tun hat, reden!
Und zwar am besten von Anfang an.
Wenn etwas unklar ist, wenn etwas gefordert wird, wovon der Azubi keine Ahnung hat, und wenn es nur ein Darmröhrchen in Form eines Frauenkatheters ist.
Was nützt es denn, wenn beide Seiten ihre unausgesprochenen Minuspunkte sammeln und am Ende kommt eine 3 als Note raus, der Schüler ist frustriert und die Station war auch nicht so besonders glücklich.
Ich habe eigentlich nie Probleme mit einem Schüler, im Gegenteil, die meisten freuen sich regelrecht darauf, mal einen Tag mit mir verbringen zu dürfen.
Und das kommt vielleicht auch daher, dass ich nicht so die Überlegene raushänge.
Soviel mal zum Thema Selbstreflexion und Co.
 
Ich hoffe, ich verstehe Dich falsch. Ich soll also einem Dreier-Schüler eine Eins geben, weil ihn die Note, die er tatsächlich verdient, frustrieren könnte?

Was willst Du immer mit Deiner Note?

Es geht darum, daß butterfly vom Verhalten der Pflegekräfte völlig irritiert ist.


Ja, wir haben wahrscheinlich ganz andere Sichtweisen. Und vielleicht muss ich konkret werden, wie ich mit solchen Situationen in der Praxis umgehe...
Ich bin Führungskraft und habe mehr mit Personalmanagement zu tun (und nehme das sehr ernst) und nur noch wenig mit der Pflegetätigkeit auf Station.
Wenn ich eine Situation, wie lusche sie zusammengefasst hat, geschildert bekomme:
Sie ist auf die Schwestern zugegangen hat ihnen die Hand gereicht



und wurde trotzdem ausgegrenzt.

Sie hat widersprüchliche Anweisungen bekommen. Was heute wichtig ist, ist morgen egal.


Sie ist absichtlich auf´s Glatteis geführt worden.
Sie hat sich Ratschläge gewünscht, wie sie die Situation verbessern kann.
Sie ist sich der Tatsache bewusst, dass schlechte Erfahrungen zur Ausbildung dazugehören.
Sie hat mehrfach auch über gute Erfahrungen berichtet.
Sie ist sich der Diskrepanz zwischen theoretischen Ansprüchen und der Realität auf den Stationen bewusst (Stichwort Pausenregelung).
Sie wünscht sich Respekt und Wertschätzung und nicht, immer noch nicht, Zuwendung und Anerkennung.

Solche Aussagen kommen üblicherweise von ganz jungen überbehüteten Mädchen? Das sehe ich anders.

Gelernt hat Flutterby in diesem ersten Einsatz aber auch etwas. Nämlich, dass sie besser erst mal selbst und ohne Anleitung klarkommen muss.... Gratulation an die Station, so bringt man tolle Schwestern auf den Weg. (Setzen sechs)

...dann "schreite" ich ein.
Ich möchte, dass sich Auszubildende "wohl" fühlen (was ich als lernfreundliches Umfeld bezeichne),
daß sie eine fachlich gute Ausbildung erhalten,
daß sie mir im Haus erhalten bleiben und
daß sie sich nicht negatives Verhalten abschauen.
Im Gegenteil. Ich möchte, daß sie sich eine gute Anleitung und teamfähiges Verhalten abschauen.

Wenn nun ein Azubi Probleme hat, dann erwarte ich von jeder examinierten Pflegekraft, daß sie zumindest reflektiert, ob sie dazu beigetragen hat. Das heißt nicht, daß prinzipiell die examinierte Kraft verantwortlich oder gar "schuld" ist! Der Auszubildende ist es aber auch nicht, hat nur die schwächere Position.

Und trotzdem bin ich auf der Arbeit nicht die Mutter der Barmherzigkeit und alle kriegen Deine 1. (damit Deine Frage nach der Note auch beantwortet ist). - Im Übrigen auch nicht alle Examinierten.

KOMMUNIKATION ist der Schlüssel
Sehr schön! :-) Und das ist Aufgabe der Anleiterin, Diensthabenden..., dem Azubi das Signal zu geben, daß Kommunikation auch erwünscht ist.
 
Können wir vielleicht versuchen, es net nur einseitig zu sehen? Azubi hat den Eindruck, dass... . Ob es wirklich so ist, kann sie nur über Kommunikation herausbekommen. Vielleicht wäre es hilfreicher, hier net nach Schuldigen zu suchen, sondern ganz konkrete Tipps für eine Lösung zu suchen. Wie fängt man es als Azubi an mit der gelungenen Kommunikation? Wie sorgt man dafür, dass der andere einen nicht mißversteht?


Elisabeth
 
Gegenfrage: Warum muss die Initiative vom Azubi kommen?

Der Azubi ist Gast auf einer Station und soll dort etwas lernen, was ihm in seiner späteren Beruftätigkeit hilfreich ist.
Im Praxisanleiterkurs lernt jede examinierte PK, wie mit Schülern umgegangen werden soll, damit sie sich gut aufgehoben fühlen und auch etwas lernen. Viele wollen PA werden, weil das gut für´s Prestige ist, aber sich dann nicht um die Schützlinge kümmern.
Ich will damit nicht sagen, dass man Azubis "bemuttern" muss, aber gerade an den ersten Tagen auf Station kann der PA viel dazu beitragen, wie der Azubi angenommen wird.
Und wenn wir examinierten PK nicht mit guten Beispiel vorangehen, wie sollen es dann unsere "nächste Generation" besser machen können.

Ich sehe es auch wie "lusche" und finde die Ansätze von "hyburg" echt super.:daumen:

Überall heisst es, der "Fisch stinkt vom Kopf". Warum soll sich diese nur auf die KH-Verwaltung oder unsere Regierung beziehen?
Wenn ich die Beiträge der TE so lese, finde ich das dieser Spruch auf diese Station hervorragend passt.

Und egal wie alt ein Azubi ist und über wieviel Lebenserfahrung er verfügt, auf Station ist er der Azubi ohne Erfahrung und fachliches Wissen.

Aber eins hat die TE bewiesen: Aufgrund ihrer Vorbildung, Lebenserfahrung und ihres Charakters hat sie wenigstens gute Manieren und die Weitsicht, das auf dieser Station einiges falsch läuft.

Ich wünsche der TE, dass sie durchhält und sich solche Beispiele gut, besser gesagt schlecht, in Erinnerung hält, wenn sie selber examinierte PK ist.

LG opjutti
 
Die Aktion kann in diesem Fall nur vom Azubi kommen, weil ER ein Problem sieht, wo die GuK keines erkennt. Siehe die unterschiedliche Interpretationsmöglichkeit bei der EKG-Frage.

Btw.- wir kennen nur die Wahrnehmung der Azubine. Was machen wir, wenn die Kollegen vor Ort es ganz anders erlebt haben? Glauben wir dann der Azubine weil sie das schwächste Glied in der Kette ist? Dann dürfte es zukünftig so sein, dass immer der vermeintlich Stärkere schuld ist. Interessanter Ansatz wenn ich unsere hierarchischen Strukturen so ansehe: Verschiebung der Verantwortung nach oben. Das hat was im Rahmen des Ausbildungszieles. *ironieoff*

Elisabeth
 
Natürlich fehlt uns die Darstellung der Gegenseite.
Würde mich durchaus auch interessieren, was diese zu sagen hätte.......
 
Werden wir kaum bekommen. Bleibt also nur zu überlegen, wie fange ich als Azubi ein Gespräch an und ab wann muss ich mir einen Moderator dazu holen.

Elisabeth
 
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