Ich glaub, ist nicht schlecht wenn ich da noch was richtig stelle!
Maniac hat da alle Zitate (nicht nur das Letzte) aus dem Zusammenhang gerissen, war aber fast klar das dies passieren kann. Also:
Ich schäme mich nicht Geld für meine Arbeit zu bekommen. (verdienen tun wir sowieso alle mehr) Ich arbeite mindestens 38,5 Stunden/Woche in der Krankenpflege. Dafür werde ich bezahlt.
Aber ich will und kann nicht für meine Menchlichkeit, für mein Mitgefühl, meine bereitschaft für Überstunden, für´s Zuhören, für´s verstehen bezahlt werden!
Meine Arbeit, das reine tätig sein, kann man in Minuten ausdrücken und nach geleisteten Minuten bezahlen. Für mich ist das reiner hohn weil dadurch nur die Quantität berücksichtigt wird. Die Qualität ist dabei völlig aussen vor. Eine befriedigende arbeitssituation kann aber nur erreicht werden, wenn sowohl die Qualität als auch die Quantität stimmt. Qualität in der Pflege kann aber nur dann verwirklicht werden wenn die Menschen die sie ausüben in der Lage sind mit den Gefühlen die auf einen einströmen klar zu kommen. Dafür wird man sie zulassen müssen, sie WAHRnehmen, sich damit auseinandersetzen. Mag sein das ich mich wie der Pfarrer einer Gemeinde angehört habe
... so von wegen Nächstenliebe. Aber hier geht es ja um die psychische Belastung in unserem Beruf.
Der von mir gemachte unterschied zwischen JOB, also die Funktion, die reine Tätigkeit, die Arbeit, und dem Begriff Beruf sollte zu besseren verständniss führen.
Mit meinem Fachwissen erfülle ich die Arbeitsanforderungen in der Krankenpflege.
Mit meiner Persönlichkeit fülle ich mein Fachwissen mit Leben.
Wenn ich hingehe und alle gleich behandel, ob sie mir sympatisch oder unsympatisch sind, ob ich gut oder schlecht gelaunt bin usw. erfülle ich zwar mit Fachwissen meinen Job, kann mich oder den Patienten aber nicht mehr erleben und mich daher auch nicht abgrenzen von meinen Gefühlen.
Die notwendige Distanz zum Patienten und zu meinen Gefühlen wie z.B. Ekel setzt voraus das ich mir klar darüber werde wovor ich mich Distanzieren sollte. Natürlich kann es sein das ich aggressiv bin und selbstverständlich ist das auf die z.B. arbeitsbelastung zurückzuführen, oder auf meinen Ehekrach zuhause, oder weil was wieder nicht funktioniert... Aber währe es jetzt für alle gut das ich nun versuche weiter zu funktionieren? Sollte ich mich nicht besser jetzt selbst pflegen mich abregen und erst dann versuchen weiterzumachen? Das setzt vorraus das ich vor allem mich selbst als Mensch sehen kann, eben den Ekel, die Wut, die agression WAHRnehme! Wenn ich das nicht mache bleibt der Ausweg in die Depression und damit in den Burnout.
Ein wichtiger Schritt ist es also, meiner Ansicht nach, festzustellen das ich den Pat. auf Zimmer 5 heute nicht ertragen kann! Das dies voll in Ordnung ist und ich mir deswegen keine Vorwürfe mache (Nächstenliebe). Das ich meinen Kollegen meine heutige überforderung mitteilen kann und um Hilfe bitten darf. Gegebenenfalls auch dem Pat. sagen "heut bin ich am Ende". Wenn es nicht anders machbar ist, die Versorgung des Pat im bewusstsein meiner eigenen überforderung zu übernehmen - so gut es geht - aber auch sein zulassen wenn es nicht mehr geht!
Mir selbst zugestehen Mensch zu sein.
Aber auch daran zu arbeiten mit der situation zukünftig klar zu kommen.
Wir arbeiten in einem enorm belastenden Arbeitsumfeld. Zwischen Pflicht, Leistung, funktionieren, einerseits und andrerseits Moral, Ethik, Glaube, eigener Anspruch. Wenn man da nicht unter die Räder kommen will bleibt nichts anderes übrig als zuzulassen, verstehen, wahrnehmen nicht zuletzt sich selbst und die eigenen Grenzen!!!!
Nächstenliebe... wer ist mir näher als ich selbst? ...vorausgezetzt ich nehme mich selbst WAHR!