Ein pures Chaos ohne Ende!

Du hast gesagt. man darf nicht schimpfen, wenn man die Sachen nicht ändert. Also scheint dich das kalt zu lassen, wenn ihr eine 1:3 Quote macht, wenn du darüber nicht schimpfst? Oder willst du was ändern? Sind eure Patienten in der Nacht signifikant arbeitsunaufwendiger? Dann solltet ihr eher über die Aufgabenverteilung innerhalb der Schichten nachdenken.

Du bist doch diejenige die persönlich geworden ist und den Menschen das Recht abgesprochen hat zu schimpfen, nur weil sie nichts ändern. Also darfste dich jetzt auch nicht so haben, wenn ich dich mal anspreche.
 
Darf auch ein Intensivpat. in der Nacht schlafen? Wenn ich mich recht erinnere, hatte der Tag-Nacht-Rhythmus Einfluß auf die Immunabwehr.

Elisabeth
 
Es gibt ja unzählige Arbeiten die man außerhalb des Patientenzimmers machen kann. Genau unter diesen Arbeiten sollte man auswählen, wenn man überlegt, was man dem Nachtdienst übergibt. Genauso wenn ich Systemwechsel im Zimmer machen muss, also Infusionssysteme,Perfusorleitungen,Dreiwegehähne, kann ich den meisten Lärm aufm Gang machen und alles draußen zusammenstöpseln und dann die einzelnen Strippen nur dann wechseln, wenn eh Medikamentenwechsel dran wären.

Ausserdem ist sie in der Herzthorax-Chirurgie, da sollten sich Zwischenfälle kaum an die Uhrzeit halten. Ich war da ja auch mal schnuppern, ob der Patient schläft oder milde bis stark sediert ist, das macht jetzt nicht so einen Unterschied zwischen Tag und Nacht.
 
@Elisabeth: Wir arbeiten bei uns schon lange mit abteilungsgebundenen Springerpools, trotzdem spitzt sich die Lage immer mehr zu. Diese Mitarbeiter sind auch nicht unbegrenzt einsetzbar und verfügbar.
Ein Mitarbeiter aus dem Springerpool ist immer nur eine kurzfristige Notlösung.
 
Keine Frage- es ist nicht die optimalste Lösung. Aber ohne diese wäre es noch schlimmer.

Elisabeth
 
Liebe Lilli, es ist sehr schön für Dich, dass ihr so gut besetzt seid. Du hast solch eine Situation wie die TE sie beschreibt, noch nie erlebt, deswegen dürfte es Dir auch schwerfallen, Dich in ihre Lage zu versetzen.
Das, was CocaCola beschreibt, ist Alltag in vielen deutschen Kliniken.
Mich würde interessieren, was Du konkret ändern würdest, wenn ein Wechsel aus verschiedenen Gründen nicht in Betracht kommt.

Nicht jeder kann einfach so die Klinik wechseln - schon gar nicht, wenn eine Familie mit im Spiel ist und mit einem Wechsel des Arbeitsplatzes z.B. auch ein Wohnortwechsel anstehen würde.
Also, her mit den Vorschlägen - was würdest Du konkret tun, wenn Du nicht einfach kündigen kannst?
 
Also ich kenne das Problem das man das Gefühl hat das man maßlos unterbesetzt ist auch nur zu gut. Dabei dann auch noch das Gefühl zu haben, das die PDL es nicht unbedingt verbessert sondern schlimmer macht kenne ich auch.
Bei meiner letzten Arbeitsstelle gab es für unsere Fachabteilung 4 Stationen. Als ich dort anfing bin ich auf eine andere Station gekommen als ich eingeplant war. Auf meiner Station waren mit mir insgesamt 5 Pflegekräfte (4 Vollzeit+ 1 mit ner 30 Std. Woche). Verantwortlich waren wir für 28 Patienten mit strenger Bettruhe die jeweils zwischen 250-400kg gewogen haben und wir hatten keine Hilfsmittel und nein auch keine zweite Pflegekraft im Dienst. Wenn wir ganz viel Glück hatten dann konnte man sich mal einen Praktikanten von einer anderen Station kurz ausleihen, aber mehr war nicht drin.
Ich bin damals wirklich mit Bauchschmerzen zur Arbeit gegangen und wusste schon vorher das man den Patienten nicht gerecht werden konnte.
Nachdem dann die zehnte Pflegekraft eingestellt wurde und immer noch keiner bei uns auf Station angefangen hat sondern auf einer der anderen 3 Stationen unserer Fachrichtung (die jeweils zwischen 15-25 Pflegekräfte hatten) war ich so entmutigt und habe mir eine neue Stelle gesucht.
Kollegen im Stich lassen ist nicht meine Art, aber ich konnte damals nicht mehr.
Dieser Schritt hat damals auch viel kraft und energie gekostet aber nach 1 Jahr gefühlt durch die Hölle gehen hab ich mir gedacht muss auch mal schluss sein. Ich hab in dem letzten Gespräch mit der PDL kein Blatt vor den Mund genommen und hab mal ein paar Takte dazu gesagt und komischer weise wurden 3 Tage später dann 12 Betten gesperrt, mehr ging wohl nicht laut den Kollegen und dann hat die PDL es geschafft 12 Pflegekräfte für die Station einzustellen die innerhalb von 4 Wochen alle Angefangen konnten. Laut meinen ehemaligen Kollegen ist es nun so erträglich wie schon ewig nicht mehr, die Arbeit macht denen wohl wieder spaß.
Und das positive für mich, ich hab ne richtig tolle Stelle gefunden, hab meinen Spaß und auch wenn es sehr stressig ist und man viele Patienten hat und wenig Zeit für den einzelnen, habe ich dennoch das Gefühl das richtige gemacht zu haben :-D
Tipp von mir, traut euch was zu sagen und zeigt das ihr da seit und was geändert haben wollt und wenn ihr nicht das Gefühl habt, das was geändert wurde, dann spielt wirklich mal mit dem Gedanken an eine andere Stelle. Ich drücke euch ganz doll die Daumen, egal wie ihr euch entscheidet und was ihr macht!!
 
Hallo meine Lieben!
Ich befinde mich momentan auch in dem lang bespotteten Teufelskreis.
Momentan sind 4 Leute auf meiner Station krank.
Jetzt hats mich auch erwischt. Ich bin keine Keimschleuder, sondern hab was am Bein. Was genau ist ja egal.
Jetzt habe icha uch dieses schlechte Gewissen, mich einfach nicht krankmelden zu können. Was werden ide anderen denken. "dass ich nr krank mache?" , dass ich sie im stich lasse?
Am liebsten würde ich mich heute (nach der spätschicht) direkt für morgen (frühschicht) krankmelden, aber ich kann einfach nicht.
Was soll ich denen denn sagen. dann sind sie morgen nur zu 3. statt eigentlich zu 6.
Also hab ich mich entschieden morgen auf jeden Fall noch zu kommen.
OH man.
Ich hätte nie gedacht dass es sich so anfühlt, dass man sich mal krankmelden muss :(((
 
Tja,herzlich willkommen im "sozialen" Teufelskreis. Wenn du krank bist, dann bist du krank. Glaub es mir, du selbst bist dir der nächste und niemand dankt es dir später mal. Würden wir uns immer krank melden, wenn wir wirklich krank sind, würden wir vielleicht nicht jedesmal automatisch "Kranke" auffangen müssen und die "oben" müssten sich endlich mal einen "Ersatzplan" ausdenken. Dieser stetiger Teufelskreis, ****t mich auch schon langsam an, ständiges Auffangen und Einspringen und für was, dass man selber kaputt ist und selber ausfällt. Im Amt schließen sie einfach das Büro oder schieben Termine, wieso geht dass bei uns nicht? Oder irgendwo die mobilen billigeren Reservepflegekräfte (aus Spanien,Griechenland,China...) im Hintergrund, flexibel, gut ausgebildet und überall einsetzbar?
 
Was soll ich denen denn sagen. dann sind sie morgen nur zu 3. statt eigentlich zu 6.
Also hab ich mich entschieden morgen auf jeden Fall noch zu kommen. ((
Du hast anderen vorgeworfen, dass sie schimpfen und nichts ändern. Du schimpfst ja nichtmal, du scheinst das als normal hinzunehmen, dass Leute krank werden und weder Ersatz kommt, noch Betten gesperrt werden?! Ist dir klar, dass dein Arbeitgeber in dem Moment deine Patienten gefährdet durch die Personalbesetzung? Wer noch nichtmal schimpft, dem scheint das egal zu sein?
 
Schimpfen tun wir. Und unser Chef ist heute auch zur Frúhschicht gekommen. Ich bin um 12 Heim, bzw zum Arzt. Auch morgen bleibe ich daheim.
Heute wird sich meine Thrombose bestätigen oder auch nicht. Davon hängt dann ab ob ich die Nachtschichten die Woche mache..
Ich bin halt auch den 4. Monat immer noch "neu" ,deshalb muss ch da noch etwas durch.
 
Schimpfen- ach wie niedlich. Wie ein Rohrspatz? Aber immerhin- es wird nicht gejammert. Oder ist schimpfen nur ein Synonym dafür?

Elisabeth
 
Liebe Lilli, nicht bös sein, aber
ich kann mir nicht vorstellen, dass Du Dir zur Gänze ausmalen kannst, was so eine langfristige Abwärtsspirale bedeutet, zusätzlich wie C.C. beschreibt, noch die Aussichtslosigkeit vor Augen, da erst mal nicht rauszukommen.
Kurzfristige Ausfälle sind das eine, das in Echtzeit zu erleben, dieses beschriebene "Chaos ohne Ende" über einen langen Zeitraum, das frisst völlig anders an Dir.
Für Normalstation haben wir auch einen Springerpool, was soll ich sagen - er reicht hinten und vorn nicht, aber gut dass es ihn überhaupt gibt, richtig.
So extrem wie C.C. das schreibt (soll sich doch mal melden!!!) hab ich es auch noch nicht erlebt. Spaßig ist es trotzdem nicht, trotz der Bemühungen Ausgleich zu schaffen.
Wobei es unsere IMCI gibt, einzelne Patienten bei uns sind anstelle auf Allgemeinstation, mengenmäßig ist das aber auch nur 1 Tröpfchen. Inzwischen verfügen wir aber auch über eine Aufnahmestation, eine Chestpain, die Tagesklinik für die Neuro und eine weitere für anderes.
Trotz allem - es reicht regelmäßig immer noch nicht die Belegung ausschließlich auf die Zimmer zu beschränken.
Hm, überwachen kannst nur soviele Patienten wie Du auch Monitore hast.....Rea-raum auf der Int. geht jetzt mal mit, da der auch häufig "besetzt" ist.

Wo mir der Vergleich mit dem Frosch im Topf mit lauwarmem Wasser einfällt, der draufgeht wenn die Temp. am Herd langsam hochgedreht wird.
Im heißen Topf - würd er nicht bleiben, ganz so deppert isser dann auch wieder nicht.
Mensch und Tier gewöhnt sich an vieles, viel zu lang.
Mensch lernt sich abzugrenzen, früher oder später (hoffentlich bevor man "gar" ist).

Ich wünsch Dir gute Besserung.
 
Hä?????
Ich habe doch garkeinen Bezug aufs vorherige Thema genommen, wollt nur keinen neuen Thread aufmachen!?!?!?!?!?!
 
Den Vergleich mit dem Frosch finde ich sehr treffend, den klaue ich und werde ihn bei nächster Gelegenheit im Job verwenden. :cheerlead:
 
Hä?????
Ich habe doch garkeinen Bezug aufs vorherige Thema genommen, wollt nur keinen neuen Thread aufmachen!?!?!?!?!?!

Ein neuer Thread wäre sicher die bessere Lösung gewesen, um hier nicht OT abzudriften und damit den Faden der TE zu zerstören.
 

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