Neue Stationsleitung für Chaos-Mannschaft

Hannibal07

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17.04.2007
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Berlin
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Pflegedienstleitung
Akt. Einsatzbereich
Kurzzeitpflege
Hallo,

zum 1. August darf ich die Leitung eines Wohnbereiches übernehmen.
Befinde mich kurz vor Beendigung der Weiterbildung zur Stationsleitung und fühle mich selbstverständlich geschmeichelt. Nein, im Ernst, ich habe mich sehr um diese Stelle bemüht, u.a. eine Woche in der Einrichtung hospitiert, danach Kontakt mit der PDL gehalten usw. und nun darf ich!

Was mir fehlt ist erstmal Praxis (erlangt der Mensch aber nur durch dieselbe!), hier habe ich eine Chance. Zur Zeit bekomme ich allerdings eher Zweifel vor meiner Courage. Naja, das ist jetzt so. Mir wurde berichtet das es sich um einen sehr schwierigen Wohnbereich handele, u.a. mit MA die wohl gegen die Einrichtung arbeiten sollen, mit Bewohnern die z.T. ihre Himverträge gekündigt haben und vieles mehr.
Der Wohnbereich war über ein viertel Jahr ohne Führung, Dokumentationen sind die reinste Katastrophe, Qualität völliges Brachland und nun komme ich!

Nicht gewünscht ist hier von seiten der PDL/Heimleitung ein gleicher zu sein. Im O-ton: Ihre Pausen nehmen sie dann bitte nur mit den anderen Leitungskräften wahr..... und gewünscht ist ein autoritär-harter Führungsstil
... den Rest erspare ich an dieser Stelle.

Habe nach 16 Jahren Pflege immer noch gehörig viel Idealismus und will diese Herausforderung trotzdem annehmen.

Ich wünsche mir ein paar Tipps von Menschen die schon ihren ersten Arbeitstag hinter sich haben und mir berichten wie sie mit so einer Herausforderung umgehen und auch ihren ersten Arbeitstag gestalten würden.

Ich wäre über zahlreiche Antworten recht glücklich:daumen:

Lieben Gruss, Hannibal
 
Hi Hanibal07,

... das klingt ja auf den ersten Blick gar nicht mal so einladend ;-)
Dir muss klar sein, dass Veränderung nur in klitzekleinen Schritten möglich ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man etwas verändern kann, wenn man erst mal "mit dem Widerstand" geht. Was Du brauchen wirst, ist viel diplomatisches Geschick und die Fähigkeit, Deine Mitarbeiter zu motivieren.
Man kann auch autoritär sein ohne übermäßig hart zu werden, einfach indem man eine klare Haltung/ Einstellung hat und diese auch nach außen darstellt.

Dass man in der Leitung kein "Gleicher" mehr ist, sollte Dir klar sein, Du bist "Frontmann" und musst die Richtung angeben und das werden auch alle von Dir erwarten.

Ich würde an den ersten Arbeitstagen erst mal so "mitlaufen" und mir alles anschauen - die Augen offen halten - besonders auch für die Dinge, die gut laufen (es ist nie alles nur schlecht).

Dass dort alles "in Schutt und Asche" liegt, ist vielleicht gar nicht mal so schlimm. So kannst Du gemeinsam mit Deinem Team überlegen, wie Ihr den Schutt wegräumen könnt. Binde Deine Mitarbeiter mit ein, schau ob es möglich ist Arbeitsgruppen zu formieren, die sich zu bestimmten Themen etwas (machbares) überlegen.
Was wichtig ist, sind regelmäßige Teambesprechungen. Wenn das Team seit so langer Zeit "kopflos" war, sind die vielleicht auch froh, dass endlich jemand kommt, der sagt was zu tun ist.

- Und Du kannst ja mit den anderen Leitungen Deine Pausen nehmen, wie es von der PDL gewünscht wird (vielleicht dient das ja dem Austausch auf Leitungsebene) und trotzdem den Gemeinschaftssinn im Team fördern, indem es gemeinsame Aktivitäten wie "Essen gehen" oder "Zusammen feiern" gibt....

Richte Dich auf einen Zeitraum von ca. einem Jahr ein, bis alles "rund" läuft. Der schlimmste Feind ist die Ungeduld!

LG und viel Erfolg
 
Hi,

sehe das ähnlich. Das Schlimmste was Du machen kannst ist wie die Axt im Walde alles verändern. Erst mal mitlaufen und gucken, bei grennzwärtigem Handeln einschreiten.

Was die Autorität angeht wird jeder einzelne Mitarbeiter eine andere Form benötigen, so wie er es gelernt hat und gewohnt ist. Du mußt das herausfinden.

Von gemeinsamen Aktivitäten würde ich Dir zunächst abraten. Du bist außen vor.

Hol Dir die Leute die den Ton bisher angegeben haben ins Boot, vielleicht ziehen sie die anderen mit.

Auf jeden Fall solltest Du zwischendurch immer mal wieder versuchen die Dinge aus der Distanz zu betrachten, manchmal hilft das.

Das wird sicher spannend!

Viel Erfolg, Kompresse
 
Hallo zusammen,

ich sehe das ein klein wenig anders als meine beiden Vorredner. Habe diverse Leitungswechsel im pflegerischen wie auch ärztlichem Bereich (auf verschiedenen Leitungsebenen) miterlebt und die Erfahrung gemacht, dass die Phase zum Gewinnen eines ersten Eindrucks nicht zu lange sein soll. Und mal ehrlich, als erfahrene Pflegekraft kennt man Arbeitswesien und merkt sehr schnell was gut und was schlecht ist.
Ich würde mir, sagen wir mal 2 Wochen ein Bild machen und mir dann ein Konzept erarbeiten wie ich mir diverse Änderungen vorstelle und dieses Konzept musst man dann auch durchhalten und überprüfen ob das auch so umgesetzt wird. Selbstverständlich muss man den MA die Möglichkeiten geben sich innerhalb Arbeitsgruppen an den Veränderungen konstruktiv zu beteiligen. Wollen die MA dies nicht, dann ist ein konsequenter (vielleicht nennt man dies auch hart) autoritärer Führungsstil gefragt. Meiner Erfahrung nach gibt es dann am Anfang ein Sturm der Entrüstung, aber auf die Dauer wird man sich durchsetzen.

Die Leitungskräfte, die versucht mit dem Team langsam die Veränderungen durchzusetzen sind meist gar nicht vorangekommen dem Umsetzen ihrer Vorstellungen. Es hängt sicher viel von der Motivation des Teams ab. Sind die bereit etwas zu verändern oder sehen sie in dir jemand, der ihnen Dampf macht und sie aus der Ruhe reißt.

Ich wünsch dir viel Glück, Ausdauer und Energie für dieses spannende Aufgabe, vielleicht berichtest du mal wasdaraus geworden ist.....
Gruß Behid
 
Ich denke,Du solltest Dich mit der Situatin vertraut machen,eine Zeit mitarbeiten und dann schon straight an Deinen Zielen,Vorstellungen usw arbeiten.
Viele Mitarbeiter sind ja erstmal immer gegen alles und bemerken im Laufe der Zeit doch die positiven Seiten.

Man kann ja einen sehr konsequenten Führungsstil haben,der aber menschlich und vorallem für Deine Mitarbeiter auch immer nachvollziehbar und transparent ist.
 
[FONT=verdana,arial,geneva](lat.) 1) A. ist eine sozial-psychologische Bezeichnung für menschliche Charaktere, die sich durch ein ausgeprägtes Überlegenheitsgefühl, überzogenen Machtanspruch und das Unterwerfen Schwächerer auszeichnen und dadurch Intoleranz, Dogmatismus und Unfreiheit fördern.

2) A. Regime zeichnen sich dadurch aus, dass sie a) die Möglichkeiten demokratischer Mitwirkung stark einschränken, b) öffentliche Willensbildungsprozesse (Presse-, Informationsfreiheit) und die öffentliche Auseinandersetzung über politische Entscheidungen stark behindern und c) die pluralistische Interessenvielfalt begrenzen. (
[/FONT][FONT=verdana,arial,geneva]Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 4., aktual. Aufl. Bonn: Dietz 2006.)

Und genau deshalb lehne ich einen wirklich autoritären Führungsstil sowohl als Geführte als auch als Führende ab. Kommt dazu noch der Begriff hart, so hättest Du mit mir eine MA, die Du niemals zu etwas gewinnen könntest und hätte ich auch noch so gute Ideen. Dienst nach Vorschrift wäre für mich angesagt, aber keinen Deut mehr als ich muss und ich würde Dich gnadenlos ins Verderben rennen lassen, wenn ich sehen würde, dass Du in die völlig falsche Richtung läufst und denkst.
[/FONT]


Mir wurde berichtet das es sich um einen sehr schwierigen Wohnbereich handele, u.a. mit MA die wohl gegen die Einrichtung arbeiten sollen, mit Bewohnern die z.T. ihre Himverträge gekündigt haben und vieles mehr.
.......Der Wohnbereich war über ein viertel Jahr ohne Führung, Dokumentationen sind die reinste Katastrophe, Qualität völliges Brachland und nun komme ich!
Hier wäre erstmal wichtig WER das berichtet hat, woher dieser diese Infos hat?
Nicht gewünscht ist hier von seiten der PDL/Heimleitung ein gleicher zu sein.
Da stimme ich meinen Vorrednern zu, als Leitung wirst Du niemals Gleicher unter Gleichen sein, das ist auch gut so, heißt aber nicht, dass Du deshalb autoritär sein musst.
... den Rest erspare ich an dieser Stelle.
Gerade der hätte mich sehr interessiert....:wink:

Habe nach 16 Jahren Pflege immer noch gehörig viel Idealismus und will diese Herausforderung trotzdem annehmen.

Warum auch nicht? Du hast sicher genug Erfahrung und kannst Menschen beobachten um zu erkennen, was Du von ihnen halten sollst.
Vielleicht ist es nicht so schlimm wie Dir berichtet wurde.
Den ersten Arbeitstag würde ich mit meiner Vorstellung beginnen und mit dem Wunsch auf gute Zusammenarbeit abschließen zum Anfang.
Danach würde ich mindestens 1-2 Wochen die Arbeitsweise beobachten, mir Notizen machen und alles was nicht richtig läuft in einem Teamgespräch ansprechen.
Bis dahin hast Du sicher genug beobachtet um Dir die Strategie dabei festzulegen. Vielleicht sind einige froh, dass endlich jemand wieder leitet. Vielleicht sind sogar einige froh, dass Dinge angesprochen werden und endlich geändert werden. Sicher hast Du auch Widersacher, und wie Du mit denen umgehst kommt darauf an, warum sie dagegen sind. Bei Neid und Missgunst würde ich z.B. komplett auf die rationale Schiene gehen.
Dinge, die von gesetzeswegen geändert werden müssen müssen auch nicht diskutiert werden uns auch als erstes geändert werden. Da würde ich die entsprechenden Gesetze/Anordnungen/Richtlinien nennen und fordern, dass sie eingehalten werden, ich selbst würde dies auch kontrollieren.
Notwendige Änderungen bei Arbeitsabläufen würde ich erst mal als Änderung auf Zeit zum Ausprobieren einführen, dabei nicht vergessen nach der gesetzten Zeit auch wirklich wieder darüber zu reden.
Wenn wir autoritär und hart durch konsequent und authentisch ersetzen, gepaart mit Empathie und den Willen die MA dort abzuholen wo sie stehen, durchaus auch verschiedene MA verschieden führen, dann sehe ich Deinem Erfolg nichts entgegen stehen.

Mal so nebenbei: Manche PDL`er fordern einen solchen Führungsstil, weil sie einfach nur Ärger mit solchen Stationen hatten und Ruhe wollen. Selten interessiert es sie WIE die Ruhe geschaffen wurden, bzw. welcher Führungsstil dazu angewendet wurde. (Selbst so erlebt)

Viel Glück, Du schaffst das schon
 
Hi,

also ich meinte "autoritär" eher im positiv gemeinten Sinne - (die genaue Definition habe ich mir vorher nicht zu Gemüte geführt). Grundsätzlich bevorzuge ich auch den kooperativen Leitungsstil - bin damit auch bisher gut gefahren.
Was ich meinte war, dass es Situationen gibt, in denen schnell gehandelt werden muss und nicht groß darüber diskutiert werden kann. Oder Situationen, die Mitarbeiter aufgrund ihrer Profession (noch) nicht einschätzen oder überblicken können - hier ist es schon wichtig, dass ich als "Autoritätsperson" akzeptiert bin und die MA meine Entscheidungen erst einmal so annehmen und durchführen können - anschließend über Unklarheiten bzw. Beweggründe zu reden versteht sich von selbst.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es noch Einrichtungen gibt, die "offiziell" einen autoritären Leitungsstil fordern - oder doch??

LG
 
Hallo,

wenn es Dich interessiert, habe mal eine interessante Seite zu Autorität gefunden, wo es auch um Führungsstile geht.
Falls es Dich interessiert: http://fuehren.dbfk.de/autoritaet/img0.html

Ich habe deshalb so absolut reagiert, weil es mich an eine ehemalige STL von mir erinnerte und ich damals einen steinigen Weg gegangen bin.
Sie wollte Autorität mit einem autoritären Führungsstil erhalten, was ihr nicht gelungen ist.

Für mich ist und bleibt der Begriff "autoritär" ausschließlich negativ und hat nichts bei jeglicher Führung zu suchen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ich wollte gerne berichten wie es mir in meiner neuen Position ergeht.
Habe mich sehr über die vielen Antworten zu meinem Chaos-Beitrag gefreut und mir zu jeder einzelnen so meine Gedanken gemacht.

Da bin ich nun, am Tage bzw. Abend und habe den 16. Arbeitstag hinter mir.
Wie ich mich fühle ist mir im Gunde nicht wirklich klar. Jedenfalls ziemlich ausgelaugt. Am 1. August war Tag eins, die stv. PDL hat mich kurz über den Wohnbereich geführt, mich im Dientzimmer stehen gelassen und mir viel Spaß gewünscht. Vor mir echtes Chaos. Habe knapp 6 Kilo alte, abgelaufene und auch nicht mehr verordnete Medikamente aussortiert und mir Überblick verschafft, selbst den Wohnbereich inspiziert und Notizen gemacht. Eine Menge Arbeit die hier vor mir lag. Dokumentationen könnte man schlicht als nicht geführt oder eben ungenügend betrachten. Grauenhaft aber absolute Herausforderung. Um 14 Uhr am Tag 1, teilte mir die PDL mit das am 13.8- Audit wäre und ich den Wohnbereich entsprechend vorbereiten müsste.

Seit dem 1. August habe ich zusätzlich zu meiner 40-Stunden Woche genau 81,5 Überstunden geleistet. :motzen: Im Schnitt habe ich morgens um 6 das Haus verlassen um mich um Mitternacht daheim wieder einzufinden.
Am 13. war Audit und mein Wohnbereich wurde nicht überprüft :wut: ich war doch ein wenig enttäuscht.......!!!!
Soll mir nun 1 Tag frei nehmen, mache auch seit Montag diverse Versuche dies umzusetzen, werde aber kontinuierlich zurückgepfiffen da ja akuter Personalmangel herrsche. Nun stehe ich da und fühle mich noch Fisch nicht Fleisch und zudem völlig veralbert ( das nicht schöne Wort wäre mir lieber!!).

Nicht das wir uns hier falsch verstehen, ich arbeite gerne!
In der Tat!! Nur müßen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Auf Nachfrage in freundlicher Beschwerdeform wurde mir mitgeteilt, ich sei nun Führungskraft und da sind Überstunden eben an der Tagesordnung. :schraube:

Das Team das ich führen darf benötigt Transparenz im Führungsverhalten, Anerkennung und auf jeden Fall Verantwortung. Alles taffe Frauen mit einer Menge guter Ideen, einem Herz und Leidenschaft in der Arbeit am und mit Menschen. Gewünscht wurde ja das ich hier alle zusammenfalte. Naja; das liegt mir ehrlich nicht, ansonsten aber gerne bei Bedarf.

Ich habe ja versucht mich relativ kurz zu fassen, ist mir wohl nicht wirklich gelungen. Schön wenn jemand meinen "nachbeitrag" liest und mir auch hierzu ein kleines Feedback gibt. :-?


Schönen Abend noch, Gruss Hannibal
 
Hallo Hannibal,

..willkommen imClub ;-)

mir ging es vor gar nicht mal so langer Zeit ähnlich. Im Januar wurde ich mit einem fast komplett neuen Team auf eine Station gesetzt auf der es relativ chaotisch zuging, da diese mit nur wenigen Pflegemitarbeitern des Stammteams und ständig wechselnden Aushilfen von anderen Stationen geführt wurde (da hohe Krankheitsrate). Wir sollten uns konzeptionell etwas überlegen, dass es dort besser läuft und es wurde bei laufendem Betrieb Einiges auf der Station renoviert, was mit mehrfachem Umzug des Teamzimmers verbunden war. Es lief nicht alles wie geplant, eigentlich war es ein ständiges Improvisieren über Monate.......
Die Arzneischrankaktion kam mir auch sehr bekannt vor. *g*

Dass Du auch noch ein ggf. anstehendes Audit vor Dir hattest, war dann bei Dir nochmal eine Nummer größer. Die Unterstützung der PDL scheint sich bei Euch ja auch sehr überschaubar zu halten.
Sieht so aus, als solltest Du Dich erst mal nur auf Dich und Deine (wie´s klingt ja zum Glück motivierte/ motivierbare) Mitarbeiterinnen verlassen.
Die Energie, optimale Rahmenbedingungen einzufordern solltest Du Dir im Moment eher sparen und dazu nutzen, intern einen "guten Boden" zu schaffen.

Am Anfang neigt man oft dazu, ein zu großes Tempo anzuschlagen. Ging mir jedenfalls so, dass ich gerne alles auf einmal regeln und klären wollte. Und neue Dinge installieren wollte, bevor sich alle an irgendwelche unsinnigen Abläufe gewöhnen.
Nach nunmehr 7 Monaten hab ich es geschafft, mein Tempo zu drosseln und zu akzeptieren, dass nicht alles so schnell gehen kann.
Ich schau mir die Dinge an, die inzwischen gut laufen und freue mich darüber.

Das Team das ich führen darf benötigt Transparenz im Führungsverhalten, Anerkennung und auf jeden Fall Verantwortung. Alles taffe Frauen mit einer Menge guter Ideen, einem Herz und Leidenschaft in der Arbeit am und mit Menschen.

Schaffe diese Transparenz, spare nicht mit Lob, schaut Euch gemeinsam an, was ihr bisher geschafft habt.
Das das Audit nicht stattgefunden hat ist zwar vielleicht enttäuschend, da Eure Arbeit nicht offiziell entsprechend "geprüft" wurde, dennoch ist sie ja nicht sinnlos gewesen....

Versuch einen Gang zurück zu schalten, und bleib bei Deiner Linie. Warum solltest Du Deine Mitarbeiter "zusammenfalten" wenn es gar nicht nötig ist??!!
Letztlich zählt doch für die PDL nur, dass "der Laden läuft" - wie Du das hinbekommst, solte Deine Sache sein und das würde ich auch so vertreten.

Ich wünsch Dir weiterhin viel Glück und die nötige Energie

LG
 
Hallo Hannibal,

ich fnde es schön, dass Du über die Entwicklung berichtest und wir erfahren dürfen wie es Dir so ergangen ist.
Ich kann mir bei Deiner Beschreibung und Deinen Überstunden seit Anfang August sehr gut vorstellen, dass Du momentan nicht so richtig weißt ob Du Männchen oder Weibchen bist.
Das Team das ich führen darf benötigt Transparenz im Führungsverhalten, Anerkennung und auf jeden Fall Verantwortung. Alles taffe Frauen mit einer Menge guter Ideen, einem Herz und Leidenschaft in der Arbeit am und mit Menschen. Gewünscht wurde ja das ich hier alle zusammenfalte. Naja; das liegt mir ehrlich nicht, ansonsten aber gerne bei Bedarf.
Dieser Absatz liest sich für mich absolut positiv. Ist das nicht für Dich ein Ansatzpunkt Dir Entlastung zu schaffen? Taffe MA, gute Ideen und dazu noch mit Herz und Leidenschaft bei der Arbeit...da müsste sich doch etwas machen lassen. Anerkennung kann sich auch in Form der Übertragung von Verantwortung wiederspiegeln. Vielleicht ein Ansatz Dich zu entlasten. Transparenz im Führungsverhalten ist sicher kein Problem für Dich.
Ich denke Du solltest, bei allem was noch vor Dir liegt, nicht vergessen auch mal zurückzuschauen was Du schon erreicht hast und dieses Deinen MA wieder zu spiegeln. Ich denke man kann schnell, bereits erreichte Erfolge, übersehen, wenn man nur auf den riesigen, noch zu bewältigenden Berg, vor sich schaut. Step by step, die Welt wurde auch nicht an einem Tag erschaffen und was dort schon über längere Zeit nicht gut läuft musst Du sicher nicht innerhalb kürzester Zeit komplett strukturieren und optimal organisieren.
Weiterhin viel Erfolg für Dich
 
Hallo,

habe mit Spannung deine Beiträge gelesen. Habe am 1.Juli diesen Jahres nach zwie Jahren Versuch in der Altenpflege als WBL/stellv.PDL das Handtuch geschmießen. Die von dir Thematisierten Rahmenbedingungen sind mir vollkommen bekannt, haben sich bei mir trotz mehrmaligem "freundlichen Beschweren" auch nicht nach 2 J geändert.

Das Ende vom Lied, meine wenigkeit war körperlich wie mental "bourn outed".

Was ich damit sagen will, egal wieviel Power du investiert, und am Anfang will man das ja, der Idealismus packt ja schließlich zu, warte niemals zu lange damit einen Strich zu ziehen und denn Absprung zu schaffen, ansonsten ergeht es dir so wie mir....:besserwisser:

Persönlich würde mich mal interressieren für welchen Träger du arbeitest, da gibts nämlich ziemliche Unterschiede...

Gruß
 
Hallo sigrid,

ich zitiere Dich mal: "Mal so nebenbei: Manche PDL`er fordern einen solchen Führungsstil, weil sie einfach nur Ärger mit solchen Stationen hatten und Ruhe wollen. Selten interessiert es sie WIE die Ruhe geschaffen wurden, bzw. welcher Führungsstil dazu angewendet wurde. (Selbst so erlebt)"

Also: man könnte auch über Diplompflegewirtinnen, oder Ärzte oder ....herziehen....
 
Hallo sigrid,

ich zitiere Dich mal: "Mal so nebenbei: Manche PDL`er fordern einen solchen Führungsstil, weil sie einfach nur Ärger mit solchen Stationen hatten und Ruhe wollen. Selten interessiert es sie WIE die Ruhe geschaffen wurden, bzw. welcher Führungsstil dazu angewendet wurde. (Selbst so erlebt)"

Also: man könnte auch über Diplompflegewirtinnen, oder Ärzte oder ....herziehen....

Sorry, aber ich verstehe gerade nicht was Du mir damit sagen möchtest, oder was Du in diesen Satz von mir hineininterpretierst???:gruebel::weissnix:
 
Hallo,

ein kleiner Zwischenbericht von mir und freundlicher Dank an alle hier mitfühlenden Menschen.
Nach genau 48 Tagen, 143 Überstunden (plus Vollzeitstelle) seit 1. August und einem nicht vereinbarten untragbaren Gehalt von 1700 brutto :deal: , unzähligen Gesprächen mit der PDL, einer nicht vorhandenen Geschäftsführung außer es muß eine Abmahnung verfaßt werden...., katastrophalen Zuständen in der pflegerischen wie sozialen Versorgung und Betreuung der Bewohner, usw.....
habe ich zum nächsten 1. meine Kündigung eingereicht. Verständnis geerntet von der zweiten WBL im Hause der es genauso erging und auch von den Mitarbeitern von denen ich mich ehrlich verabschiedet habe.

Ich hatte hier jeden morgen das Gefühl das ich mich zur Arbeit auf einem Friedhof einfinde. :-? Das war das gruseligste Haus das ich je erleben durfte.

...und wie ich feststelle sind Mißstände auch in den Führungsetagen immer noch steigerungsfähig und ganz klar ging es hier niemals um den Bewohner selbst. Ach ich grenzenloser Optimist!!!

Fast zwei Wochen lang habe ich gelitten, war schlaflos, häufiger Gast im WC und konnte nicht mal für ein paar Minuten runterschalten. Mache ich nun, minestens bemühe ich mich.

Am 1. darf ich nochmal von vorne. Im neuen Haus empfing mich als erstes der Haushund, überall Bilder und selbstgefertigte Dinge. Aus der dazugehörigen Cafeteria klang freundliche Musik. Mein neuer Wohnbereich umfaßt die Versorgung von 34 dementen Menschen über 2 Etagen. Dokumentation mit PC (muß ich erstmal lernen...) und ein lebensbejahender Geist der dieses Haus beherrscht. Seltsamer Satz, scheint mir aber angebracht!

Also nochmal dank an alle hier mitdenkenden Menschen:lol:


Schönes Wochenende, Gruss Hannibal07
 
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Krass.....echt krass kann ich da nur sagen.:wut:
 
Hallo,
ich hab mit Spannung Deinen Arbeitsverlauf verfolgt. Mich ärgert extrem, dass das Verhalten so mancher Vorgesetzter dafür verantwortlich ist, dass hochgradig motivierte Leute entweder im Burnout landen oder die Institution verlassen. Was zurückbleibt ist früher oder später ein kollossales Chaos.
Ich kenne Deine Problematik nur zu gut, denn ich arbeite auch noch nicht so lange als Stationsleitung, jedoch hab ich erst jetzt nach knapp zwei Jahren des "Immer-wieder-auf-der-Stelle-Laufens" eingesehen, dass man gehörigen Respekt vor eingefahrenen Strukturen haben muss und Veränderungen leider nicht von Heute auf Morgen umzusetzen sind. Manchmal denke ich, ich will ein Schiff auf trockenem Flussbett mit meinen Händen hinter mir herziehen. Aber wie hier schon oft geschrieben wurde, wichtig ist zu sehen, was man auch im Kleinen bewirkt hat.
Was Dein Beispiel allerdings gezeigt hat: eine Stationsleitung kann nur vernünftig agieren wenn die nächsthöhere Stelle einem absolutes Vertrauen, Zuversicht, Rückendeckung und gewissen Handlungsspielraum überlässt.
Im Übrigen eine fähige und loyale Stellvertretung ist auch nicht zu vergessen, denn so hast Du auf jeden Fall jemandem mit dem Du Interna ohne Vorgesetzten beprechen und ggf. aus anderem Blickwinkel beurteilen kannst.
Ich wünsche Dir für Deine Aufgabe weiterhin viel Optimismus, Ruhe, Kraft und Ausdauer. Vergiss den Spass an der Tätigkeit nicht, denn das war ja der Grund weshalb Du ursprünglich mal den Beruf ergriffen hast ?!? Alles Gute
und viele Grüße
FrauAntje :lol:
 
Hallo Hannibal,

schade, aber ich denke Du hast für Dich den richtigen Entschluss gefasst, bevor Du langsam aber sicher in einem Burnout endest.
Das "schade" bezieht sich übrigens darauf, dass es immer noch Vorgesetzte gibt, die einen guten, motivierten und engagierten MA weder zu schätzen wissen, noch bereit sind ihn wenigstens annähernd seiner Leistung entsprechend zu vergüten.

Viel Erfolg für Deinen Neuanfang.
 
Ich denke du bist auf dem richtigen weg....autorität kann sehr positiv sein wenn man die motivation nicht vergißt

Lass dich am ehesten von deiner inneren Stimme leiten...ich habe die erfahrung gemacht, dass mein bauchgefühl meistens richtig ist.

lass dich nicht entmutigen und bleib neutral....

liebe Grüße würde gerne noch viel mehr schreiben habe aber gerade meine 5 nacht hinter mir und bin ziemlich platt

chriss_y
 

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