ich glaube, dass du es dir einfach zu einfach machst.
WER hält 12 frühdienste TROTZ ausreichendem schlaf aus? ich halte mich nach frühdiensten zwanghaft wach, da ich um 15 uhr schon ins bett kippen könnte.
Was hat das mit einfach machen zu tun? Ich denke, dass dir deine körperliche Konstellation die Frühdienste schwer macht. Jeder hat so seine spezielle Zeit in der er besonders fit ist. Für mich waren 12 Frühdienste am Stück jahrelang die Regel, 6 Tage Woche, ergo nur 4 Tage im Monat frei.
Ich war früher auch eher der Spätdienst/Nachtmensch. Aber aufgrund meiner Kinder hat sich das geändert. Ich möchte lieber frisch früh morgens den Frühdienst antreten als erst gegen 14 Uhr zu beginnen.
Mag aber auch vielleicht ein wenig an der eigenen Disziplin liegen. Wenn ich nach dem Frühdienst müde bin, was durchaus mal passieren kann, gönne ich mir halt keine Ruhepause. Es sei denn, ich befinde mich im absoluten Ausnahmezustand. Aber das kommt äußerst selten vor. Dann suche ich mir die nächste notwendige Aktivität und beginne damit. Das lenkt von der Müdigkeit ab und eine halbe Stunde später ist man wieder fit. Denn oft genug ist diese Müdigkeit nur ein Tiefpunkt den jeder Körper im Laufe des Tages durchmacht. Sobald der Punkt überwunden ist, steigt die Leistungskurve wieder an.
Ich habe auch oft über meine Kolleginnen den Kopf geschüttelt wenn sie am jammern waren. Da gab es Kommentare, dass sie doch so müde sind und jetzt nach Hause gehen und erst einmal schlafen. Die Mädels haben mit Sicherheit keine anstrengendere Tour hinter sich gehabt als ich. Einziger Unterschied war, dass sie nach Hause gingen und sich erst einmal in die Kiste schmissen und ich nach Hause kam und meine Kinder dort schon vorfand oder wußte, dass sie gleich aus der Schule kamen.
Meine Chefin konnte auch jederzeit bei mir anrufen, wenn es Personalprobleme gab. Ich hatte dann auch kein Problem, mal eben einen Spätdienst einzulegen. Voraussetzung war allerdings, dass ich mich fit genug dazu fühlte. Wenn das nicht der Fall war, mußte sie ein Nein akzeptieren, denn letztendlich kann nur ich entscheiden, ob ich noch fehlerfrei arbeiten kann.
Die Einstellung zum Job macht auch eine Menge aus. Wenn ich immer mit dem Gedanken herumlaufe "Och Gott wie anstrengend ist doch mein Job" dann brennt sich mir das so ein, dass ich viel Energie abblocke die ich sinnvoll einsetzen könnte.
Mittlerweile hat sich meine Lebenssituation geändert. Meine Kinder sind groß. Aber trotzdem lasse ich keinen saloppen Lebensstil aufkommen. Die durch die Kinder geforderte Disziplin halte ich bei, denn letztendlich profitiere ich davon.
Bei meinen jungen Kolleginnen sehe ich immer wieder, dass diejenigen, die keine Doppelbelastung haben, wesentlich weniger strapazierfähig sind, wie die Leute, die auch neben dem Job immer noch ordentlich zupacken müssen.
Das ist eine Erfahrung, die ich seit Jahren mache, das tippere ich hier nicht einfach so hinein. Aber wer weiß. Vielleicht stimmt es ja. Ich habe es mir immer zu einfach gemacht.