Dauernachtwache plötzlich Tagdienst - Mobbing?

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schwester_x

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hallo,
ich habe folgendes problem: ich arbeite schon seit ca 8 jahren in einem pflegeheim als dauernachtwache mit ca 160-170 stunden im monat. nach vielem einspringen und überstunden sind bei uns einige mitarbeiter nicht mehr ans telefon gegangen, worauf der heimleiter bei einer besprechung gesagt hat, dass jeder privat erreichbar sein muss in der zeit von handy und computer. darauf habe ich ihm gesagt, dass es aber nach vielen überstunden verständlich ist, wenn ein mitarbeiter mal nicht ans telefon geht, schließlich haben wir keine rufbereitschaft und müssen auch mal vom dienst abschalten, da man sich auch regenerieren muss, um seine folgedienste gut abzuleisten. kurz nach dieser besprechung wurde ich wieder in meinem frei angerufen und bin wie immer für eine kranke kollegin eingesprungen, habe trotz überstunden noch nie abgesagt, wenn ich einspringen sollte.
nun kam der neue dienstplan raus und mein chef hat mich ohne mein wissen in den tagdienst eingeteilt, obwohl mir im vorstellungsgespräch, unter zeugen, zugesichert wurde, dass ich nur nachts arbeiten muss.
ich empfinde es als mobbing, da es kurz nach dieser besprechung kam. was meint ihr dazu mobbing oder nicht? gibt es möglichkeiten sich rechtlich zu wehren? die ganze sache macht mich einfach krank und dass nach dem vielen einspringen!
 
Nicht jede Schikane ist gleich mobbing.

obwohl mir im vorstellungsgespräch, unter zeugen, zugesichert wurde, dass ich nur nachts arbeiten muss.
Warum hast du dann nicht gleich einen Nachtwachenvertrag abgeschlossen? Oder steht davon was in deinem Vertrag?

Ob nach so langer Zeit abzuleiten ist, dass damit faktisch Begründet ist dass dich dein AG als Dauernachtwache beschäftigt, kann ich dir nicht wirklich beantworten.

Aber:
MAV befragen
Anwalt für Arbeitsrecht befragen
 
habe damals versucht einen nachtwachenvertrag zu bekommen, mir wurde gesagt, sowas gibt es nicht mehr. es handelt sich um eine private einrichtung. aber mir ging es hauptsächlich um mein empfinden, dass es mobbing vom chef ist. die ganze sache macht mich schon irgendwie voll fertig!
 
Nochmal

das was du schilderst ist evtl. Schikane, hat aber mit Mobbing nicht im entferntesten was zu tun.
 
hauptsächlich um mein empfinden, dass es mobbing vom chef ist. die ganze sache macht mich schon irgendwie voll fertig!

bevor dich etwas fertig macht, lies dir einfach mal deinen Arbeitsvertrag zwischen deinem AG und dir durch, was da ganz genau drin steht bezüglich deines Aufgabengebietes und und den Arbeitszeiten.

Als unhöflich würde ich es von deinem Chef evt. empfinden wenn er auf eine Frage von dir ihm gegenüber bezüglich deines Arbeitsvertrages etwa antworten würde: "Sie haben doch in der Schule lesen gelernt, es steht da alles drin, und im übrigen habe ich im Moment für sowas keine Zeit."

Grüße
Neuron
 
Wie renje schon schrieb es ist kein Mobbing .
Du könntest einen Anwalt befragen aber ich vermute mal daß Dir das wenig einbringen wird.
Wer waren denn die Zeugen ?Bist Du Dir sicher daß diese sich auch heute noch daran erinnern können/wollen ?

Was steht zu Überstunden/Mehrarbeit in Deinem Arbeitsvertrag ?

LG
 
zeugin war eine kollegin, im arbeitsvertrag steht weder nacht noch tagdienst nur wochenstundenzahl. vor ein paar jahren kam eine betriebsvereinbarung mit mehrstundenkonto dazu. bewegt sich alles im *rechtlichen* rahmen aber es nervt, sobald einer überstunden abbaut, baut ein anderer auf. oder baut man selbst in einem monat ab, muss man in den nächsten monaten wieder mehr arbeiten. man baut auch durch urlaub stunden ab, da weniger stunden als beim nachtdienst anfallen.
alles in allen eine blöde situation.
 
Wie gesagt, nicht jede Schikane ist Mobbing. Da Du schriftlich nichts über die Schichteinteilung hast, wirst Du rechtlich nicht viel dagegen unternehmen können. Mündliche Verträge lassen sich schlecht beweisen.

Es ist nicht nett, Dich ohne fragen anders als gewohnt einzuteilen, aber ein Recht auf nette Chefs gibt's leider nicht.
 
aber jetzt mal zu etwas ganz anderem, ist es überhaupt zulässig mehrstunden zu machen, habe ja nur meinen arbeitsvertrag unterschrieben und keine betriebsvereinbarung ( die kam viel später ). und aus meiner wochenarbeitszeit ergibt sich ja die sollstundenzahl, welche ich oft überschreite. darf das mein AG überhaupt?
 
Betriebsvereinbarungen handelt der AG mit den Vertretern der Arbeitnehmer aus. Wenn er mit jedem AN einzeln verhandeln müsste, hätte er viel zu tun. Allein in meiner 700-Betten-Klinik wären das über 1700 Gesprächstermine!

Wenn die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 48 Stunden nicht überschreitet (wohlgemerkt: durchschnittlich! Eine bestimmte Woche darf durchaus mal mehr Stunden haben!) sind Überstunden auch ohne Betriebsvereinbarung kein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz.
 
Du arbeitest seit 8 Jahren nur im Nachdienst? Hast aber nichts schriftliches, richtig??
Die einzige Möglichkeit die Du hast und die ist nur seeeehr gering, dass Du es als sogenannte "betriebliche Übung" deklarierst. Inwieweit "betriebliche Übungen" aber für Einzelpersonen herangezogen werden können, entzieht sich meiner Kenntnis. Dazu müsstest Du einen Arbeitsrechtler (Anwalt) oder einen Gewerkschaftssekretär fragen.
Wende Dich doch einfach mal an Eure Mitarbeitervertretung, die können sicher zwischen Dir und Deinem Chef vermitteln.
 
danke für die hinweise! es ist wohl besser, wenn ich mir etwas anderes suche, werde wahrscheinlich in dieser einrichtung nicht mehr glücklich!
gibt dort ja noch mehrere sachen, die ich hier nicht schreiben kann.
 
Mal die andere Seite, nämlich vom Arbeitgeber bzw. vom "Dienstplanersteller" her gesehen:
vielleicht erhofft sich dein Vorgesetzter dadurch eine personelle Entspannung? Ich kenne ähnliche Probleme, in denen Dauer-Nachtwachen so einfach nicht mehr machbar waren, weil zuviele Mitarbeiter im Tagdienst fehlten.
Ich kann das natürlich nicht beurteilen, aber ich würde einfach mal schauen, ob das vielleicht ein Grund sein könnte.
Und man könnte natürlich auch mal zum Äußersten greifen: reden! Vielleicht erklärt dir dein Vorgesetzter ja, warum er dich im Tagdienst eingeteilt hat?
Gruß
Philipp
 
eine andere pflegekraft, welche tag und nacht arbeitet hätte den tagdienst gemacht, sie steht aber in der nacht. naja, mit dem vorgesetzten kann man nicht großartig reden. ich bin normal ein sehr friedlicher mensch und lasse mir viel gefallen, aber ich werde mir wohl etwas anderes suchen, wie 10 meiner kollegen vor mir. ich finde es nur schade, weil ich so lange im haus bin.
 
Hast du einen handfesten Grund, warum du tags nicht arbeiten kannst?

Elisabeth
 
Hm- du übst aber doch deinen Nebenjob am Tag aus. Und die nicht gewollten Mehrstunden würden dir ja auch mehr Geld bringen. ... Egal, tut hier nix zur Sache.

Such das vertrauliche Gespräch mit deinem Vorgesetzten und erzähle ihm von der drohenden Privatinsolvenz. Da kannst vielleicht auf Gnade hoffen. Vielleicht gibts ja die Möglichkeit, sofern vorhanden, dass du auf mehreren Stationen eingesetzt werden kannst- sozusagen als rotierende Dauernachtwache.


Einen Ruhepuls von 120-140 habe ich auch- egal, wann ich gearbeitet habe. Niedriger RR- dito. P rauf und RR runter ist übrigens bei ner ganz bestimmten Körperkonstitution ne einfache Gegenregulation.
Und die Problematik des verdrehten Tag-Nacht-Rhythmus wird man dir mit der Dauernachtwache- ist ungesund- und mit dem Nebenjob widerlegen.
Die Argumente kannst also knicken. Sollte dein AG bis dato noch nix vom Nebenjob wissen, hast ein zusätzliches Problem.

Elisabeth
 
nebenjob ist nachts. AG weiss bescheid. solange man keine beschwerden hat bei hohem ruhepuls ist es ok, wenn man beschwerden hat nicht.

mehrstunden hab ich genug, werden aber nicht ausgezahlt,kein zuschlag, nichts... irgendwann... was in weiter ferne steht, bekommt man dafür frei.
 
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