Dauerkatheter bei Dekubitusgefahr kontraindiziert?

Das halte ich persönlich für etwas übertrieben. Ist doch noch genug Blut da. Wär aber schlecht wenn der ganze Körper unter-durchblutet wäre dank nem Schlauch in ner Körperöffnung...
 
Hallo Maniac,
leider ist die Erkenntnis richtig, das durch einen liegenden Katheter die Blutansammlung im Steißbereich herabgesenkt wird, auch wenn du es übertrieben findest.
Man kann dies nachlesen unter den Veröffentlichungen die Trisha bereits hier reingestellt hat. Diese sind leider kostenpflichtig.

Gruß Maja
 
Moin Moin!

In dem Jahr ambulanter Pflege,was zum Glück hinter mir liegt, mußte ich leider immer wieder feststellen das unsere inkontinenten Patienten ohne Dauerkatheter und mit intakter Haut, mit Dekubitus + Harnwegsinfekt wieder nach Hause kamen (wenn sie man überhaupt wieder nach Hause verlegt wurden, da man im KH der Meinung war voll Pflegebedürftige könne man zu Hause gar nicht optimal versorgen).
Die Pieschibüx wechseln heißt ja auch immer waschen, cremen und umlagern also was für die Durchblutung und Entlastung zu tun, zusätzlich wirft man wohl öfter nen Blick auf die gefährdeten Stellen.
Die Nachtschwester die meint sie könne nicht alle Stunde in die Büx schauen ist schief gewickelt ( Das regt mich voll auf, die ist doch nicht zum stricken im Dienst)! Und wenn man wie empfohlen alle 2 Stunden umlagert kann man doch auch mal eben die Hose checken, ist ja auch nicht nur Urin der dort rein geht. Wer stundenlang in seiner Sch.... liegt wird davon auch nicht wirklich profitieren! Dazu kommt das Patienten die zu Hause wenigstens noch auf den WC-Stuhl mobilisiert wurden im KH meist nur noch im Bett liegen, mag am Stellenschlüssel liegen, das sei mal so dahin gestellt.
In der amb. Pflege in der ich gearbeitet habe hatte jedenfalls kein Patient einen Kathteter und die im KH erworbenen Dekubiti haben wir immer wieder in den Griff bekommen.....bis zum nächsten KH-Aufenthalt!

Liebe Grüße Misse
 
Hat denn jetzt mal jemand nen Beweis/Studie dazu gefunden? Habe mir den Thread jetzt erstmal ganz reingezogen ...

Würd mich schon interessieren wie das funktionieren soll!?
 
Hallo @all,

ich finde eure Darstellungen sehr interessant.

Betrifft dies eigentlich auf Pufi's?

Ob Patienten in der Klinik aufgrund des DK's mehr Deukubitis bekommen, kann ich nicht sagen, da im Intensivbereich, viele Patienten einen DK haben, allerdings nicht auf Grund des nicht in Inkontinnenzeinlage schauen wollen, sondern wegen der Bilanz. Windel wiegen wäre sicher eine Möglichkeit, aber wir wollen es halt immer genau wissen.

Wir haben bei uns sehr selten Patienten, die sich in diesem Bereich einen Deku holen, allerdings bei Zuverlegungen aus anderen Häusern oder aus dem häuslichen Bereich, erleben wir es schon.

CU
Narde
 
hallo,
also ich habe diese Info von dem Pflegsymposium in Bremen.

Einfach mal in dem Krankenhaus Links der Weser nachfragen. Dort arbeitet jemand im Wundmanagement, der Name ist mir leider entfallen. Aber die Damen an der Info können gewiss weiterhelfen.
Gruß Maja
 
Ich schließ mich flexi an.

Ist es nicht möglich eine Zusammenfassung von besagter Studie zu bekommen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass da eine falsche Interpretation der Aussagen bzw. eine falsche Übersetzung (siehe auch Bradenskala) zu dieser "Wandersage" geführt haben.

Mich interessiert:
1. Der Studienaufbau- was wurde gemessen?
2.Welche Klientel wurde einbezogen? Alter, Morbidität?
3. Wie groß war die Gruppe? Wieveiel Pat./ Bew. wurden einbezogen in die Studie?
4. Gab es eine Vergleichsgruppe? Wie sah diese aus? Gleiches Alter, gleiche Morbidität?
Die Aussagen müßte eigentlich auch möglich sein, ohne gleich die ganze Studie zu veröffentlichen. Ich kaufe nun mal ungerne die Katze im Sack.

Elisabeth
 
Hallo zusammen,
Mich interessiert darüberhinaus:
Warum werden solche Erkenntnisse erst 18 Jahre nach Veröffentlichung als so bedeutsam hochgehängt?
Darf man wirklich aus der Erkenntnis folgern, dass man nun keinem Dekubitusgefährdetem mehr einen DK legen darf ?
 
Ich denke- da es sich hier im Groben um nicht Studiengebundene Aussagen dreht- ist zumindest erstmal die Gefahr da, dass eine Dekubitusgefahr eine Kontraindikation eines DK begünstigt.

v.G.
 
Hallo!:knockin: Ich find das ist wirklich eine Sache der lagerung und der Hautpflege. Man sollte die Patienten immer konsequent alle 2 Stunden lagern, egal ob die eine Schutzhose tragen oder einen Dauerkatheter haben!!!!
 
Hallo,



Ich bitte um Entschuldigung falls mein Aspekt schon genannt wurde und gestehe ich habe nur die erste und die letzten beiden Seiten gelesen.

Wenn du eine 2 mal tägliche Windelversorgung vollziehst bewegst du den Patient...beim DK vielleicht weniger?

Meine Theorie ist, es verhält sich wie beim damaligen und heute kontraindizierten Fönen und Co von Dekubiti....der Fön hat damals nicht gewirkt sondern die damit verbunde Druckentlastung um an die Stelle heran zu kommen....

Nun, ich habe gelernt, dass man eine DKversorgung immer kritisch hinterfragen sollte, diese aber bei starker Inkontinenz in Verbindung mit hoher Dekubitusgefahr oder schon bestehendem doch durchaus sinnvoll sein kann, aber da spielen natürlich auch individuelle Faktoren mit. Die Lagerung darf natürlich auch bei einem DK niemals außer Acht gelassen werden.


Greez
Dennis
 
Hallo Missedpig,

Missedpig schrieb:
In dem Jahr ambulanter Pflege,was zum Glück hinter mir liegt, mußte ich leider immer wieder feststellen das unsere inkontinenten Patienten ohne Dauerkatheter und mit intakter Haut, mit Dekubitus + Harnwegsinfekt wieder nach Hause kamen (wenn sie man überhaupt wieder nach Hause verlegt wurden, da man im KH der Meinung war voll Pflegebedürftige könne man zu Hause gar nicht optimal versorgen).
Meine Erfahrung ist die, dass Patienten, die im Krankenhaus liegen, das tun, weil sie krank sind. Dh. die potentiellen Risikofaktoren (extrinsische und intrinsische Risikofaktoren zur Entstehung eines Dekubitus) erhöhen sich meist im Krankenhaus. Daran ist aber nicht zwangsläufig die Pflege im Krankenhaus "schuld" oder der DK, der im KH gelegt wird, sondern eben die o.g. Umstände.

Im Krankenhaus konnte ich erleben, dass Patienten nach 2 Stunden Lagerung in einer Position bereits einen Deku Grad 1 hatten. Allerdings hatten die oft auch eine Herzinsuffizinenz, Niereninsuffizienz, Ateminsuffizienz... (was uns dann häufig zum Legen des DK bewogen hat)


@alle
mich würde auch die Begründung, bzw. der Zusammenhang DK und Deku interessieren, tatsächlich habe ich auch schon ähnliches beobachtet.

Susanne
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dauerkather - Dekubitus

Dekubitus ist in meinen Augen ein Lagerungsproblem und eine Frage des Az des betreffenden Patienten
Hatten schon komplett inkontinente Patienten die über Jahre gepflegt wurden und noch nie einen Hautschaden hatten (mit und ohne Dauerkatheter).
Andere Patienten werden eingeliefert und haben trotz Lagerung nach 2 Tagen eine Rötung (mit und ohne Dauerkatheter).
Vielleicht auch eine Frage der Gene damit könnte sich mal die Forschung beschäftigen und nicht immer gleich die Pflege an den Pranger stellen.:nurse:
 
haubelinchen schrieb:
Vielleicht auch eine Frage der Gene damit könnte sich mal die Forschung beschäftigen und nicht immer gleich die Pflege an den Pranger stellen.:nurse:

Das ist ein interessanter Ansatz, kannst du mir das mal erklären?

Ich dachte es hätte was mit Druck und Scherkräften zu tun

Danke
Narde
 
Trisha schrieb:
Torenpad,

bei diesen Pat., von denen ich spreche, wird in der Tat nur zweimal täglich eine Grundpflege durchgeführt und es erfolgt auch nur in diesen Momenten die Druckentlastung! Die Pat. sitzen ansonsten von früh morgens bis abends mit nassen Windelhosen im Rollstuhl oder liegen immer in der gleichen Position im Bett. Keine extra saugfähigen Windelhosen, die sind beim Wechsel immer extrem nass und die Haut feucht, aber nicht gereizt oder gerötet!

LG
Trisha

warum denn nur zweimal?? versteh ich nicht! als patient würde ich mich da unwohl fühlen 5h lang mit einer nassen hose dazuliegen/sitzen. ich bin erstes lehrjahr und arbeite z.zt. auf der urologie, wir haben einen haufen patienten da die inkontinent sind, und wir gehen wirklich mindestens pro stunde einmal nachschauen, ob auch noch alles in ordnung/trocken ist. :wink:
kannst du mir das erklären?
 
Stichwort "ambulante Pflege" !?
 
Hallo fleshi,

in der ambulanten Pflege ist es leider so, dass jeder Einsatz der Pflegekraft (Ambulanter Pflegedienst) nicht wenig Geld für den Patienten kostet. Das Pflegegeld reicht, wenn überhaupt, für 1-2 x tgl Grundpflege. Sprich morgens und evtl. noch abends. Wer "flüssig" ist, bezahlt aus eigener Tasche drauf und kann sich dann evtl. noch eine zusätzliche Versorgung z.B. mittags leisten.
Da viele Angehörige sich davor scheuen, einen Windelwechstel selbst vorzunehmen, liegen die Patienten leider lange Zeit im Nassen.
Es ist sehr traurig, aber wahr. Und keiner von uns kann diesen Mißstand ändern - außer die Pflegekraft opfert ihre Freizeit...

LG
Trisha
 
Trisha schrieb:
Da viele Angehörige sich davor scheuen, einen Windelwechstel selbst vorzunehmen, liegen die Patienten leider lange Zeit im Nassen.

8O 8O 8O kann man sich kaum vorstellen, dass man als angehöriger so jemanden behandeln kann(den man vielleicht früher mal, oder immernoch liebt!!!), oh man!

ich bin noch im 1. ausbildungsjahr, deswegen wusste ich das nicht, also danke für die information Trisha!

mfg fleshi
 
Ich kenne einen Fall, in der Nachbarschaft, da hat der Mann seine Frau immer. soweit ich zurückdenken bzw. das beurteilen kann (und nach Angaben meiner Eltern halt auch schon länger/immer), seine Frau angeschrien, geschlagen usw.
Jetzt ist ER Pflegefall - seine Frau pflegt ihn, Pflegedienst nur 1xtgl.
Inwieweit si ihn gut oder nicht so gut pflegt weiß ich nicht, aber ich weiß das ich ihr niemals einen Vorwurf machen würde, würde sie ihn auch in der Sch* liegen lassen!
:angry:

Aber wir sind Offtopic, tschuldigung...
 

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