Nicht die Schleimhaut selbst fängt in so einem Fall
möglicherweise das Bluten an, sondern die kleinen Gefäßverästelungen darin. Die Blase war überdehnt und muss sich wieder zusammenziehen. Einen Blasenkollaps gibt es nicht, das ist richtig, das ist ein Mythos. Aber ein Blutungsrisiko besteht trotzdem
möglicherweise, weil die Flexibilität der feinen Verästelungen nicht ebenso gegeben ist, wie bei den größeren Gefäße (wobei "größere Gefäße" hier als relativ zu verstehen ist) wenn diese sich, nach so einem "Überdehnungs-Stress" wieder "zusammenziehen" sollen. Sie müssen sich, relativ schnell wieder an die nicht mehr überdehnte Struktur der Blase anpassen und in diesem Zuge
kann es dort zu Mikroläsionen kommen, welche in Folge dessen eine Mikrohaematurie verursachen
können.
Merkste was? Häufiges Konjunktiv.
In der Literatur wird bzw. wurde das e-vacuo-Blutung genannt. Neuere Empfehlungen und Literatur schreiben, dass diese Mikroblutungen sehr selten sind und wenn überhaupt auftretend, derart leichter Natur sind, dass die Praxis der fraktionierten Entleerung als obsolet zu bewerten ist. Wie das aber so ist - bei Wechseln in der Standardvorgehen wie diesem - halten sich derartige Procedere sehr lange. Das wird sich wohl in der dezenten Belanglosigkeit der Sache (weil ob ich es jetzt fraktioniert ablasse oder nicht ist ja somit im Endeffekt fast egal) noch einige Generationen in der Pflege und unter den Fachärzten halten. Auch mich bat jüngst noch ein Facharzt, die Blasenentleerung bei einem Verhalt fraktioniert zu gestalten. Naja... dann mach ich des halt, wenn er es meint und beim nächsten Mal, wenn er mir nichts sagt bzw. es hausintern nicht so standardisiert ist (!), mach ich es halt wieder unfraktioniert.
