Bestehen der Probezeit

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Gelöschter User 57260

Gast
Hallo,
bin seit Oktober 2021 in der Ausbildung zur Pflegefachkraft.
Meine schulischen Noten sind top, Praxisanleiter sind mit meinen Leistungen sehr zufrieden, auch die Praxisbegleitung der Schule lief top mit einer Note im Einserbereich.
Das große Problem ist allerdings, dass ich bereits auf der zweiten Station nicht wirklich gut ankomme. Wobei ich mich mit einigen Kollegen auch richtig gut verstanden habe.
Ich werde permanent kritisiert und bin mittlerweile dermaßen verunsichert, dass ich mich fast nix mehr traue und meine Stimmung im Keller ist.
die Bewertung der ersten Station war zwar trotzdem im Einser Bereich, allerdings war die Bewertung aller anderen Azubis im ersten Jahr mit denen ich über die Note gesprochen habe noch besser. So dass die Note ja trotzdem aussagt, dass ich von allen am schlechtesten bin.
Die Note der aktuellen Station steht noch aus aber aufgrund der bisherigen Rückmeldung wird sie sicher nicht gut sein.
Da bei mir privat auch noch einiges los ist, kam einiges zusammen und als dann auch noch ein Kollege nachfragte weshalb ich so fertig aussehe, musste ich losheulen.
Das ist nun einerseits super peinlich, unprofessionell und hat sicherlich schon die Runde gemacht.
Habe glücklicherweise noch ein paar Tage frei, bin aber am Überlegen ob ich nicht kündigen soll.
Mir macht der Beruf zwar viel Spaß, zweifle aber daran ob ich wirklich geeignet bin. Und bevor ich noch in der Probezeit gekündigt werde. Vor allem mein emotionaler Ausbruch auf Station macht mir Sorgen.
Was meint ihr?
 
Ich könnte mir vorstellen, dass Du gerade in einem situationsbedingten Tief hängst. Du solltest Deine Entscheidung nicht in diesem Moment treffen.

Warum zweifelst Du an Deiner Eignung? Hat man Dir das so aus der Praxis zurückgemeldet? Bei einer Beurteilung im Einser-Bereich klingt mir das nicht danach.

Kritik ist wichtig. Du lernst auch aus Fehlern, aber nur, wenn Du sie auch als solche erkennst. Das ist möglicherweise unangenehm, aber es führt kein Weg daran vorbei. Wenn Du jetzt nicht darauf angesprochen wirst, dass Du etwas nicht korrekt machst (oder es einen besseren Weg geben könnte), gewöhnst Du es Dir falsch an und bekommst später erst recht Probleme.

Andere Schüler:innen sind vielleicht ein wenig besser als Du? Wen interessiert's. Das hier ist nicht die Olympiade, wo nur die ersten drei auf dem Treppchen landen.

Du bist auf Station in Tränen ausgebrochen? Peinlich - vielleicht. Aber keinesfalls unprofessionell. Wir sind Menschen, wir haben Gefühle, und gelegentlich müssen sie raus. Ich könnte mir denken, dass der Kollege, der Dich angesprochen hat, sich Sorgen um Dich machte und wissen wollte, ob und wie er helfen kann. Unser Beruf kann belastend sein und es gehört mit zu unseren Aufgaben, uns gegenseitig zu unterstützen.

Hast Du Freunde oder Familienmitglieder, mit denen Du reden kannst? Könnt Ihr Euch im Kurs gegenseitig unterstützen?
 
Was genau ist dein Problem, wie du zu dir stehst, oder wie andere dich finden? Es ist normal, wenn man kritisiert wird und wenn einige einen nicht mögen, oder du einige nicht magst.
Was heißt, die zweite Station wo du nicht wirklich gut ankommst? Was wird dir vorgeworfen?
Warum solltest du die Probezeit nicht bestehen?
 
Was genau ist dein Problem, wie du zu dir stehst, oder wie andere dich finden? Es ist normal, wenn man kritisiert wird und wenn einige einen nicht mögen, oder du einige nicht magst.
Was heißt, die zweite Station wo du nicht wirklich gut ankommst? Was wird dir vorgeworfen?
Warum solltest du die Probezeit nicht bestehen?
Guten Morgen und danke für die Antworten.
Auf der ersten Station hatte ich im Bereich soziales Miteinander, einfindung ins Team usw sogar ne 1,0 in der Bewertung. Habe mich natürlich drüber gefreut aber irgendwie auch ein bisschen drüber gewundert, weil ich das Miteinander insgesamt nicht so positiv bewertet habe. Vielleicht bin ich aber auch zu empfindlich. Ich weiß ja wie sehr die Kollegen teilweise unter Druck stehen.
bin auch eher ein zurückhaltender Mensch, was womöglich von dem ein oder anderen als Arroganz ausgelegt wird. Da muss ich vielleicht auch was offener werden.
auf der aktuellen Station hatte ich eben das Pech, dass es bei mir privat ne zeitlang rund ging. Das ist nun nicht mehr der Fall. Aufgrund dessen war ich wohl einfach den ein oder anderen Tag etwas unkonzentriert.
Klar muss Kritik geäußert werden, finde ich auch super wichtig. Aber konstruktiv. Da würde ich mir mehr Feingefühl wünschen, also in die Richtung „dies und das klappt schon richtig gut, da musst du noch dran arbeiten“.
Ich weiß schon, dass die Ausbildung kein Wunschkonzert ist und der Umgang im Krankenhaus halt oft auch ziemlich rauh.
da muss ich mich schon anpassen, seh ich ein.
Versuche jetzt einfach die letzten Tage auf dieser Station egal was ist freundlich und kooperativ zu sein und mein bestes zu geben. Mehr kann ich nicht tun.
 
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Reaktionen: aquarius2
Ich weiß nicht wie die Noten zu Stande kommen, aber ein sehr gut erhält man nicht einfach so jedenfalls nicht auf meiner Abteilung. Wir mussten sogar einige wirklich schlechte Beurteilungen schreiben von Schülern und von Mitarbeitern, denen wir lange vor dem Ablauf der Probezeit gekündigt haben.
Da muss man sehr aufpassen, wie man sich ausdrückt. Auch Zwischengespräche wurden zeitnah und wie ich fand professionell geführt. Oft merken beide Seiten schnell, wenn es nicht passt.
Es gibt Dinge, die kann man nicht ändern und einige Menschen auch nicht. Ich hatte Mal eine Stationsleitung, die mit mir ein Problem hatte, jedes Wort in den falschen Hals bekam und mir das Leben richtig schwer gemacht hat. Da habe ich dann einige Nächte wach gelegen, mit Freunden und Kollegen geredet um dann zu sagen, für so einen Menschen ist in meinem Leben kein Platz, also gekündigt und Bewerbungen geschrieben. Da die Beurteilung schlecht war und einige formelle Fehler enthielt musste ich sogar vor Gericht ziehen. Ich bekam Recht und meine ehemalige Vorgesetzte nach der Verhandlung einigen Ärger!
Meist ist es das Beste, wenn man selbst das Gespräch sucht, wenn es im Privatleben rund geht, denn sowas wirkt sich meist auch auf das Arbeitsleben aus. Ein Kollege erlebte eine sehr schmutzige Trennung und Scheidung, wo die andere Seite alle Register zog.
Sowas wirkt sich immer auch auf das Arbeitsleben aus. Aber da wir es wussten konnten wir einigermassen damit umgehen und auch der Kollege lernte irgendwann damit umzugehen und suchte sich professionelle Hilfe.
Niemand mag alle Kollegen und kommt mit allen immer gut klar, aber mit der Zeit lernt man damit professionell umzugehen. Einer geht sehr aus sich raus, einer ist eher in sich gekehrt und nicht jeder fühlt sich wohl auf der Intensiv als Schüler.
Außerdem ist die Ausbildung ja in den letzten Jahren verändert worden und beide Seiten Schule wie Station müssen sich damit auseinandersetzen. Manche Abteilung können höchstens als Wunscheinsatz gewählt werden. Einige Schüler waren auf Stationen, wo sie ihre Praxisanleitung nur zu den Gesprächen gesehen haben.
Auch die in der Fachweiterbildung müssen kämpfen, dass sie die vorgeschriebenen Praxisanleitung zusammenkriegen.
 
Hey Peter,

ich kenne dein Problem und ich kann dich gut verstehen. Ich habe das auch mal mit einem Arbeitgeber gehabt, da hat es vom 3. Tag an irgendwie nicht zwischenmenschlich absolut nicht geklappt. Obwohl mehrere Bewerber anstanden und meine Kritik auch nicht sonderlich gut aussah, was das Zwischenmenschliche anging war ich nach Aussagen des Arbeitgebers fachlich am besten geeignet.

Ich fühlte mich aber absolut unwohl in dem Laden. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich von den 2 Mädels nicht besonders gemocht wurde, sie jedoch erkannt haben, dass ich fachlich einfach gut war.

Ich musste mir Sprüche im abschließenden Gespräch geben lassen wie:
"Mir missfiel, dass du dir in der Zeit wo wir dir was erklärt haben, nichts aufgeschrieben hast"
Meine Antwort kam auch nicht gut rüber: "Das hier ist kein U-Boot dass ich bauen muss, das ist mir hier nicht neu und die paar Arbeitsschritte kann man sich gut merken". Fanden die Mädels absolut nicht geil. Dem Chef gefiel es aber, jedoch musste ich mit den Mädels arbeiten und nicht mit dem Chef! Merk dir das!

Das liegt aber den, wenn die sich nichts merken können, dann ist das so. Ich habe in meinen Jahren in der Arbeitswelt gelernt, dass es oft nicht um mich ging, sondern um die anderen. Du legst deine Persönlichkeit nicht an der Garderobe ab, betritts den Saal und sagst, hey hier bin ich! So läuft das nicht

Ich habe die Stelle nicht genommen! Mit dem Chef kam ich super klar, aber nach 2 Wochen Probearbeit, hatte ich kein bock mehr was zu fragen, weil ich die Reaktion darauf kannte. Wohlgemerkt, ein Unternehmen mit 3 Mitarbeitern!
In einem Krankenhaus, hast du deutlich mehr, und nach der Ausbildung kannst du ja wechseln. Ich weiß, dass es schwer ist, Lehrjahre keine Herrenjahre bla bla bla...

Ich weiß zwar nicht wie alt du bist, aber mit dem Alter kommt dann auch die Wehrhaftigkeit. Ich würde mich als 34 jähriger nicht mehr wie nen 19 Jähriger Azubi behandeln lassen und das kommuniziere ich auch ganz offen! Klar bin ich Azubi und in der Wissenskette ganz unten aber mir muss man als 34 Jährigen nicht erzählen, wie das Leben draußen läuft.

Suche dir verbündete, geh offen in ein Gespräch rein, auch wenn es dir ein gewisses unbehagen mitbringt. Selbstbewusste Menschen werden mehr wahrgenommen. Wenn du eher Introvertiert bist, eigene dir in gewissen Situationen Extrovertierheit an. Ja das ist Mega schwer und es kann defintiv in die Hose gehen wenn du zu hoch pokerst!

Ich war auch ein introvertierter Typ der immer alles geschluckt hat, aber irgendwann war das Fass einfach voll. Und seitdem läuft es gut.

MFG Chris
 
Ich sag dir mal eins.
Ich habe mit 17 die Ausbildung begonnen und hätte, wenn ich nicht den drang gehabt hätte unbedingt die Ausbildung zu schaffen, sofort aufgehört.

Ich hatte eine so dermaßen schlechte Bewertung bekommen, weil ich mich angeblich nicht ins Team einbringen konnte oder ich "Aufgaben" nicht gesehen hatte. Natürlich nicht, ich war fu*king 17 Jahre alt und SchwesterFeldwebel Hildegard (Stationsdrache) meint man solle doch bitte die Bettwäsche ordentlich zusammenfalten während der Übergabe, statt eine gescheide Übergabe zu lernen mussten wir ernsthaft Bettwäsche sortieren. Habe es nicht eingesehen und eine 5 kassiert.

Rückblickend war nicht ich derjenige der eine 5 verdient hat, sondern die Station war total ungeeignet für Schüler. Und solche Stationen gibt es immer noch. Wenn man so Schwachsinn wie "Einfindung ins Team" bewertet wundert mich gar nichts.

Kann ja jeder eine eigene Meinung drüber haben, aber wie gesagt rückblickend betrachtet würde ich heute noch auf manche Stationen eine 5 kassieren. Ich würde aber auch nie dort arbeiten, auch jetzt nicht.

Leider muss man da als Schüler durch. Es gibt Stationen da stimmt die Chemie und man lernt viel, es gibt aber viele nutzlose Stationen, da kannst eigentlich alles aufschreiben wie du nicht enden möchtest und lernst so.

Da brauchst nur einen Mentor haben der die Meinung vertritt man brauche beim Wechsel einer IKH keine Handschuhe tragen weil es nicht "wirtschaftlich" ist und schon kannst davon ausgehen das du eine 5 bekommen wirst, einfach weil der Mentor nicht taugt. Und solche gab es wirklich zu meiner Zeit. Wer es mag Urin an den Fingern zu haben solls weglassen, aber einen bei Wirtschaftlichkeit eine 5 deshalb zu geben ist einfach Schwachsinn, aber leider auch Realität.
Ich würde mir die Bewertungsbögen auch gar nicht so sehr zu Herzen nehmen.
Oft spielt da Sympathie eine zu hohe Rolle.

Vor allem in einem kleineren KH. Ich habe in einem solchen gearbeitet und wenn du mitm' Mentor auf Kerwa gehst oder zufällig im selben Fußballverein bist hast instant eine 1 gehabt.
 
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