Hallo zusammen!
Ich habe drei Jahre in der Schweiz als Pfleger gearbeitet, die letzte Zeit im Aussendienst einer Versicherung.
Um das kurz aufzugreifen was einige hier schon gefragt haben:
Ausbildungsabschlüsse in der CH:
DN 1: dreijährige Ausbildung
DN2: +1 Jahr , darin werden dann Pflegediagnosen, Theorien usw. rangenommen.
AKP: Gängige Bezeichnung für Pfleger aus dem Ausland mit mindestens dreijähriger Ausbildung, sind den DN2ern gleichgestellt.
Pflegefachkraft HF
Neueste Ausbildung in der Schweiz, DN2 wird es nicht mehr geben.
3 Jahre Ausbildung.
Soviel dazu.
Anerkennung SRK:
alles wesentliche findetr man hier:
http://www.srk.ch/activities/health/hocc/d02a02a-de.php
Stellenvermittlung vs. Direktbewerbung:
Eine gute Stellenvermittlung setzt sich mit Eurer Person sehr intensiv auseinander, analysiert/ändert Eure Bewerbungsschreiben, CV etc und ist auch behilflich bei allen Fragen zum ganzen Rest was die CH angeht.
Schliesslich kassiert sie ja bis zu 15%vom Jahresbruttoverdienst. Das zahlt der AG, Ihr bezahlt garnichts.
In der letzten Zeit ist viel über Direktbewerbungen gelaufen, weil man in Spitälern glaubte, das man das Bewerbungsverfahren auch selber managen kann. Mittlerweile sieht das teilweise wieder anders aus.
Euer Vorteil bei der Vermittlung:
Der persönliche Aufwand hält sich zunächst einmal in Grenzen. Die Agentur sucht für Euch. Nachteile sehe ich eigentlich kaum. Ausser vielleicht, das ein Krankenhaus sich im Zweifel für nen Direktbewerber entscheidet.
HR ist ein harter Markt. Wenn 1 Stelle frei wird kloppen sich bis zu drei Vermittlungen darum+die engagierte HR-Abteilung eines Spitals....
Wenn Ihr Euch ohne "CH_Vorkenntnisse" in nem Spital bewirbt, eventuell telefoniert kann das schon mal ins Auge gehen. Es gibt ohne Zweifel landestypische Eigenheiten, denen man sich tunlichst bewusst sein sollte.
Die Sprache ist da das kleinste Problem.
Zum Thema "Lohn" ( sicherlich das mit interessanteste!!!)
Ein frisch examinierter wird in Basel zwischen 4500-5000 CHF brutto bekommen. Davon werden dann gut 10% allgemeine Abzüge und etwa 14% Quellensteuer abgezogen.
Dann kommt noch die Krankenkasse etwa 200-300 Franken.
Das der Honig in der Schweiz auch nicht durch die Flüsse fliesst werdet ihr dann merken, wenn ihr wesentlich länger schaft ( 42 Std Woche ) weniger Urlaub 20-25 Arbeitstage ) und Ihr für einen durchschnittlichen Einkauf im Coop 250 Frabken hinblättert. Für Miete ( 1 Zimmer Wohnung rechnet mal 700 Franken in Basel.
Basel hat den Vorteil, das man um die Lebenshaltungskosten positiv zu beeinflussen mal kurz nach Deutschland rübermachen kann um billig einzukaufen und sich die Mwst. erstatten zu lassen. Ist mittlerweile Volkssport bei Schweizern....
Basel hat aber den Nachteil das auch die Konkurrenzsituation um einen Arbeitsplatz sehr gross ist genau wie in Zürich. Ziemlich gut siehts in der Innerschweiz aus. Ob man da aber sofort hin will ( oder sollte ) ist die andere Geschichte.
Wie gesagt: Es gibt gewisse Eigenheiten in der CH denen sich viele Deutsche anscheinend nicht so bewusst sind....
Eine Tätigkeit als Grenzgänger ( Wohnsitz D-Land, Arbeit in der CH ) könnte eine erste Alternative sein um mal zu schnuppern. Das funktioniert aber nur in den grenznahen Kantonen.
Wer noch mehr wissen will kann mich gerne fragen.
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