Neuromaus
Poweruser
- Registriert
- 23.12.2018
- Beiträge
- 900
- Beruf
- Ges.- u. Kinderkrankenpflegerin
- Akt. Einsatzbereich
- Studentin
Um zum ursprünglichen Thema zurückzukommen... Ich gehöre mit 3 Jahren Berufserfahrung eher zu den "Frischlingen". Bei uns im Team gibt es selten "Generationenprobleme". Das könnte aber auch damit zusammenhängen, dass ungefähr 80% meines Teams ungefähr das gleiche Alter und die gleiche Berufserfahrung haben wie ich. Und die wenigen, die älter sind, arbeiten in der Regel wegen ihrer Kinder Teilzeit. Und da sie dann selten da sind, fragen sie meistens, wie wir die jeweiligen Kinder versorgen. Da unsere Kinder sehr unterschiedliche Ressourcen und Bedürfnisse haben, kann man bei uns gar nicht nach Schema F pflegen. Individuelle Pflege ist das Einzige, was funktioniert (das ist auch einer der Punkte, warum ich diesen Bereich so mag). Wir erarbeiten während der Pflege für jedes Kind einzeln das, was funktioniert und geben das dann an die anderen Kollegen weiter. Da ist es völlig irrelevant, wie alt oder jung oder erfahren oder unerfahren jemand ist. Wer mit dem Kind gearbeitet hat, ist der "Experte" für dieses Kind (in der Regel vor allem die Primary Nurse, aber auch andere Pflegekräfte, die das Kind intensiver betreuen).
Trotzdem kenne ich es auch anders. Auf meiner vorigen Station gab es eine Schwester (Examen in den 90er Jahren), die häufig von uns verlangt hat, dass wir so arbeiten sollen, wie sie es tut. Leider hatte sie eine Arbeitsweise, die man einfach nicht so übernehmen konnte. Und das hatte bei ihr nichts mit Alter oder Berufserfahrung zu tun. Sie hat es sich halt immer sehr einfach gemacht. Im Rundgang nur bei den Kindern ins Zimmer, wo sie Lust darauf hat, bei den anderen werden die Eltern sich schon melden, wenn was ist. Morgens den ersten Pflegerundgang möglichst schnell beenden, damit man dann frühstücken kann. Dass dabei diverse Pflegemaßnahmen wie VZ-Kontrollen (RR-Kontrollen bei einem Säugling, der gerade neu auf Antihypertensiva eingestellt wird, finde ich jetzt nicht ganz unerheblich), Gewichtskontrollen, Einholen von Informationen und sogar die Beurteilung des AZ von Patienten nicht durchgeführt wurden... na ja... Kollateralschaden... Sorry, das soll jetzt nicht überheblich klingen, aber das ist ein Pflegeverständnis, dass ich sicher nicht übernehme und die anderen Kolleginnen eben auch nicht. Gab aber öfter mal Ärger deswegen. Sie hat uns ständig ein schlechtes Zeitmanagement vorgeworfen, weil wir für unseren Pflegerundgang länger gebraucht haben als sie. Dafür hatten wir dann aber auch alle Kinder gesehen, wussten wie es ihnen geht und ob es Probleme gibt, hatten den allergrößten Teil der Pflegemaßnahmen durchgeführt und für die noch anstehenden Maßnahmen Zeiten vereinbart. Bei ihr blieb das alles liegen, und sie übergab dann an den Spätdienst, dass sie das leider alles nicht geschafft habe. Das ist meines Erachtens ziemlich unkollegial. Klar kann es mal Dienste geben, wo man nicht alles schafft. Aber wenn es eigentlich entspannt auf Station ist und vor allem, wenn das jeden Tag vorkommt, dann ist es einfach nicht mehr in Ordnung. Und das war jetzt nur der harmloseste Teil. Über den Rest will ich gar nicht reden...
Und ständig dieses "hat früher auch kein Hahn nach gekräht" oder "haben wir immer so gemacht", egal wie man etwas verpackt hat. Selbst wenn man gar nichts gesagt hat, sondern es einfach gemacht hat. Und darüber reden, warum man etwas so macht, konnte man schonmal gar nicht. Ich bin froh, dass ich mit ihr nicht mehr zusammenarbeiten muss.
Aber auf der gleichen Station hatten wir eben auch eine Kollegin mit Examen Ende 70er oder Anfang 80er Jahre (weiß ich nicht mehr so genau), die das genaue Gegenteil war. Sie hat immer gesagt: "Bisher haben wir das so gemacht. Aber was meint ihr denn dazu? Habt ihr eine bessere Idee?" und war dann auch offen für Vorschläge. Mit ihr konnte man super besprechen, welche Sachen man beibehalten sollte und wo es Sinn macht, etwas zu verändern. Die war wirklich toll und ein Musterbeispiel dafür, wie die erfahrenen und die "frisch" examinierten Kollegen voneinander profitieren können im Sinne der Patienten.
Trotzdem kenne ich es auch anders. Auf meiner vorigen Station gab es eine Schwester (Examen in den 90er Jahren), die häufig von uns verlangt hat, dass wir so arbeiten sollen, wie sie es tut. Leider hatte sie eine Arbeitsweise, die man einfach nicht so übernehmen konnte. Und das hatte bei ihr nichts mit Alter oder Berufserfahrung zu tun. Sie hat es sich halt immer sehr einfach gemacht. Im Rundgang nur bei den Kindern ins Zimmer, wo sie Lust darauf hat, bei den anderen werden die Eltern sich schon melden, wenn was ist. Morgens den ersten Pflegerundgang möglichst schnell beenden, damit man dann frühstücken kann. Dass dabei diverse Pflegemaßnahmen wie VZ-Kontrollen (RR-Kontrollen bei einem Säugling, der gerade neu auf Antihypertensiva eingestellt wird, finde ich jetzt nicht ganz unerheblich), Gewichtskontrollen, Einholen von Informationen und sogar die Beurteilung des AZ von Patienten nicht durchgeführt wurden... na ja... Kollateralschaden... Sorry, das soll jetzt nicht überheblich klingen, aber das ist ein Pflegeverständnis, dass ich sicher nicht übernehme und die anderen Kolleginnen eben auch nicht. Gab aber öfter mal Ärger deswegen. Sie hat uns ständig ein schlechtes Zeitmanagement vorgeworfen, weil wir für unseren Pflegerundgang länger gebraucht haben als sie. Dafür hatten wir dann aber auch alle Kinder gesehen, wussten wie es ihnen geht und ob es Probleme gibt, hatten den allergrößten Teil der Pflegemaßnahmen durchgeführt und für die noch anstehenden Maßnahmen Zeiten vereinbart. Bei ihr blieb das alles liegen, und sie übergab dann an den Spätdienst, dass sie das leider alles nicht geschafft habe. Das ist meines Erachtens ziemlich unkollegial. Klar kann es mal Dienste geben, wo man nicht alles schafft. Aber wenn es eigentlich entspannt auf Station ist und vor allem, wenn das jeden Tag vorkommt, dann ist es einfach nicht mehr in Ordnung. Und das war jetzt nur der harmloseste Teil. Über den Rest will ich gar nicht reden...
Und ständig dieses "hat früher auch kein Hahn nach gekräht" oder "haben wir immer so gemacht", egal wie man etwas verpackt hat. Selbst wenn man gar nichts gesagt hat, sondern es einfach gemacht hat. Und darüber reden, warum man etwas so macht, konnte man schonmal gar nicht. Ich bin froh, dass ich mit ihr nicht mehr zusammenarbeiten muss.
Aber auf der gleichen Station hatten wir eben auch eine Kollegin mit Examen Ende 70er oder Anfang 80er Jahre (weiß ich nicht mehr so genau), die das genaue Gegenteil war. Sie hat immer gesagt: "Bisher haben wir das so gemacht. Aber was meint ihr denn dazu? Habt ihr eine bessere Idee?" und war dann auch offen für Vorschläge. Mit ihr konnte man super besprechen, welche Sachen man beibehalten sollte und wo es Sinn macht, etwas zu verändern. Die war wirklich toll und ein Musterbeispiel dafür, wie die erfahrenen und die "frisch" examinierten Kollegen voneinander profitieren können im Sinne der Patienten.