Zusammenarbeit mit "anderen Generationen", Arbeitsweise älterer Schwestern

So habe ich das auch gelernt, aber die 'frischeren' KollegInnen behaupten einhellig das Gegenteil.
Ich war ja auch jahrelang Mentor und weiß von den Prüfungen her, daß unnötiger/übermäßiger Handschuhgebrauch genauso als Minuspunkt gewertet wurde wie umgekehrt Hygienemängel (d. h. keine Handschuhe benützt, wo es geboten gewesen wäre, mangelnde/fehlende Händedesinfektion etc.).
 
Ich habe immer Handschuhe getragen, wenn ich mit Pflegeprodukten des Patienten, welcher Art auch immer benutzen musste.
Ich habe zuhause ausschliesslich Produkte ohne Parfüm und ohne anderweitigen Schnickschnack. Ich bin empfindlich was Duftstoffe und Konservierungsmittel angeht. Ich ertrage stark riechende, vor allem künstliche Düfte nur schwer. Ich will das nicht auf meiner Haut haben.
 
Ich habe immer Handschuhe getragen, wenn ich mit Pflegeprodukten des Patienten, welcher Art auch immer benutzen musste.
Das ist ja, soweit ich weiß, auch korrekt.
Aber wenn beim Gesichtwaschen - ohne irgendwelche Salben etc., und ohne Infekt o. ä. - Handschuhe getragen werden, dann hätte es bei uns damals Punktabzug gegeben.
 
Das ist ja, soweit ich weiß, auch korrekt.
Aber wenn beim Gesichtwaschen - ohne irgendwelche Salben etc., und ohne Infekt o. ä. - Handschuhe getragen werden, dann hätte es bei uns damals Punktabzug gegeben.

In Prüfungssituationen springe ich durch jeden Reifen, wenn es verlangt wird. Später werden ja keine Punkte mehr verteilt. Private Seifenzusätze, die riechen will ich nicht an meinen Händen haben. Fertig. Ich kriege heute noch Brechreiz, wenn ich an Fenjala denke. Gibt es das eigentlich noch? Das kam gestern im Gespräch mit Kollegen auf.
 
Mich stört nicht die Benutzung von Handschuhen aus den von Dir genannten Gründen. Nur die Begründung "hygienischer" lass ich nicht gelten.
 
In Prüfungssituationen springe ich durch jeden Reifen, wenn es verlangt wird. Später werden ja keine Punkte mehr verteilt. Private Seifenzusätze, die riechen will ich nicht an meinen Händen haben. Fertig.
Also ich weiß jetzt nicht, wo das Problem liegt. Beim Gesicht waschen nimmt man doch ehnehin keine Waschzusätze, sondern wäscht mit klarem Wasser.
Abgesehen davon gab es zumindest bei uns damals den Punkt "wirtschaftlicher Umgang mit Pflegemitteln" (oder so ähnlich); wenn jetzt der Schüler vollkommen sinnlos nacheinander 5 Paar Handschuhe verschwendet hat, dann fiel der nicht grade gut aus.
 
Also ich weiß jetzt nicht, wo das Problem liegt. Beim Gesicht waschen nimmt man doch ehnehin keine Waschzusätze, sondern wäscht mit klarem Wasser.
Abgesehen davon gab es zumindest bei uns damals den Punkt "wirtschaftlicher Umgang mit Pflegemitteln" (oder so ähnlich); wenn jetzt der Schüler vollkommen sinnlos nacheinander 5 Paar Handschuhe verschwendet hat, dann fiel der nicht grade gut aus.

Also ich wasche mein Gesicht nicht nur mit Wasser. Ist aber auch egal, solange ich mir mein Gesicht selbst waschen kann. Viele Frauen haben diverse Waschzusätze, Cremes, Wässerchen und was weiß ich noch was. Gut - nicht unbedingt mit im Krankenhaus, aber grundsätzlich gibt es da ziemlich viele Möglichkeiten. Und im Heimbereich - keine Ahnung - könnte ich mir vorstellen, das die eine oder andere ältere Dame durchaus noch Make-up benutzen möchte, oder nach dem Waschen irgendwelche duftenden, reichhaltigen Cremes.

Tatsächlich gab es aber immer mal Patienten, die ich überhaupt nicht ohne Handschuhe anfassen mochte. Da mochte ich nicht einmal die Bettwäsche berühren. Ich hätte das oft nicht einmal begründen können.
 
Abgesehen davon gab es zumindest bei uns damals den Punkt "wirtschaftlicher Umgang mit Pflegemitteln" (oder so ähnlich); wenn jetzt der Schüler vollkommen sinnlos nacheinander 5 Paar Handschuhe verschwendet hat, dann fiel der nicht grade gut aus.

Es gab tatsächlich für mich nichts unwichtigeres in dieser Situation, als genau diesen Punkt. :D

Nur die Begründung "hygienischer" lass ich nicht gelten.

Ist richtig. Ich empfinde es für mich lediglich als angenehmer. Und soweit ich weiß, benötige ich nach dem Gesicht waschen auch kein Handschuhwechsel um den Oberkörper zu waschen. Daher sehe ich da auch keine unwirtschaftlichkeit.
 
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Wie oft wascht Ihr denn die Patienten in Eurer Dialyse?
Auch die gehen mal auf die Bettpfanne oder kommen völlig verdreckt an, und dann legen wir los (man glaubt gar nicht, in welchen Zuständen die Patienten manchmal zu uns geschickt werden, besonders Altenheime sind hier - leider - aufgrund ihres Personalmangels immer Favoriten). Wir hatten schon alles bis hin zu Krätze...

Aber davon mal abgesehen: was hat das denn grundsätzlich mit der Dialyse zu tun? Ich hab nur gesagt, wie ich es mache, und jeder, wie er will. Wenn irgendwer unbedingt MRSA weiter verbreiten will: nur zu!
 
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Also ich wasche mein Gesicht nicht nur mit Wasser.
Klar, das kann ja jeder bei sich selber machen, wie er möchte. :D
Aber der Standard ist da eigentlich ziemlich eindeutig, z. B.:
"Das Gesicht wird stets mit klarem Wasser ohne Seifenzusatz gereinigt. Wir verwenden auch keine ätherischen Öle."
Quelle: pqsg.de - das Altenpflegemagazin im Internet / Online-Magazin für die Altenpflege
Steht auch sinngemaß so z. B. in "Altenpflege heute" (2010, S. 410).
Es gab tatsächlich für mich nichts unwichtigeres in dieser Situation, als genau diesen Punkt. :D
Das kann ich schon verstehen; im Zweifelsfall lieber einmal öfter Hände desinfizieren oder ein paar Handschuhe mehr verbrauchen, als einen Hygienfehler zu riskieren (der wäre nämlich schlimmer).
Und soweit ich weiß, benötige ich nach dem Gesicht waschen auch kein Handschuhwechsel um den Oberkörper zu waschen. Daher sehe ich da auch keine unwirtschaftlichkeit.
Ich verwende im Normalfall weder für Gesicht noch für Oberkörper Handschuhe zum Waschen, aber ok, den Einwand von Bachstelze, sie will nicht die ganzen Waschzusätze an sich ranlassen, verstehe ich natürlich.
Wenn irgendwer unbedingt MRSA weiter verbreiten will: nur zu!
MRSA verbreiten? :gruebel: Also falls der Pat. MRSA haben sollte, kannst Du eine Verbreitung auch nicht nur durchs Tragen von Handschuhen verhindern.
 
Mein Examen ist 3 Monate her. Bei NICHT infektiösen Pat. nimmt man Handschuhe, aus Hygienischen Gründen, nur für den Intimbereich und die Füße. So hab ich es gelernt.

Ich selber trage bei der Körperpflege immer Handschuhe da meine Hände bei Wasser/Seifen Kontakt regelrecht zerbröseln. Und selbst da kommt noch genug WasserSeifengemisch an meine Hände. Denn die Handschuhe müssen schon bis zum Ellenbogen gehen um dicht zu sein. Da geht es um meine Haut und nicht um die Hygiene etc. Ich sag den Pat. vorher aber auch immer das es dabei nicht um Ekel etc. geht sondern um meinen Haut vor dem austrocknen zu schützen. Es gibt auch Gele zur ASE die ich absolut nicht auf den Händen ertragen kann. Die ziehen sogar durch die Handschuhe.

Ich hab echt Probleme auf der Arbeit wenn ich nach dem ganzen Desinfizieren mir die Hände richtig Waschen muß, danach bin ich erstmal 10min mit eincremen beschäftigt.
 
Ich habe Anfangs der 80er Jahre meine Ausbildung gemacht. Wir hatten damals sehr wenige Mitarbeiter, die älter als 30 Jahre waren. Höchstens die Stationsschwester( meist Nonnen, oder aber unverheiratet) ein paar wenige Krankenpflegehelferinnen über 40J, auch oft ledig, und oft zum Inventar schon zählend.
Normal war meistens, Examen mit 20, dann geheiratet, mit 25 schwanger und weg aus dem Beruf.
Heute hat sich das ja dramatisch verändert. Die Jahrgänge 1958/70 sind wohl am meisten vertreten, vielleicht werden deshalb die Jungen nicht so leicht integriert, werden, da der "Kinder Generation" angehörend, nicht ernst genommen werden.
 
Die Jahrgänge 1958/70 sind wohl am meisten vertreten, vielleicht werden deshalb die Jungen nicht so leicht integriert, werden, da der "Kinder Generation" angehörend, nicht ernst genommen werden.

Hmm, das könnte ich mir schon vorstellen. Obwohl ich das bisher immer so erlebt habe, dass wir jüngeren sehr gerne gesehen sind. Gerade wenn es um Fachspezifische fragen ging, werden wir häufiger gefragt, ob man das "heute immer noch so macht", oder "gibt es da schon etwas neues" . Obwohl man dann sich auch in manchen die letzte Fortbildung in bestimmten Themen hinterfragen könnte.
 
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Ich habe und hatte nie Probleme damit, die Kompetenzen jüngerer Kollegen anzuerkennen.
Was mich nervt ist, wenn sie auftreten, als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen. Das gilt allerdings für Menschen jeden Alters. Das nervt immer. Es ist nicht alles, was neu ist, gut und es ist nicht alles schlecht, was bewährt ist. Schwarz und weiß gibt es nie.
Ich profitiere enorm vom umfangreichen pflegerischen Wissen meiner jungen Kollegin, sie profitiert von meinen breiteren eher spezialisierten Erfahrungswerten und meinem Wissen bei Dingen, die sich eben nicht so sehr ändern. Alles gut.
 
Mein Examen ist 3 Monate her. Bei NICHT infektiösen Pat. nimmt man Handschuhe, aus Hygienischen Gründen, nur für den Intimbereich und die Füße. So hab ich es gelernt.
"So habe ich es gelernt" ist eine genauso wenig stichhaltige Begründung: Warum hast Du es so gelernt? Handschuhe im Intimbereich wegen des potentiellen Kontakts mit Biostoffen, klar, aber Füße? Inwiefern geht von denen eine Hygienegefahr aus? (Wir reden nicht von Patienten mit infektiösen Hauterkrankungen, denke ich.)

Ich benutze die Handschuhe für die Körperpflege im Intimbereich (Begründung siehe oben) und für die Mund- und Prothesenpflege. Was ich dabei auf die Finger kriegen kann, stellt zwar in der Regel keine Gefahr für meine Gesundheit dar, aber dennoch fände ich es eklig, dabei keine Handschuhe zu tragen. Hat bisher auch jeder Patient verstanden.
 
"So habe ich es gelernt" ist eine genauso wenig stichhaltige Begründung: Warum hast Du es so gelernt?
Da sind wir wieder beim Problem der fehlenden pflegerischen Evidenz; es sind halt alles mehr oder minder erprobte Standards, die auch größtenteils logisch begründet werden, aber vielfach fehlt der letztgültige Beweis, daß irgendeine Pflegemaßnahme gut/schlecht ist (falls jemand hier wider Erwarten diesbezüglich Evidenz hat: Her damit! :wink1: ).
Problem hierbei, die Standards weichen durchaus voneinander ab! Z. B. waren bei mir damals auf Station sowohl KPH-Schüler sowie Krankenpflegeschüler von zwei verschiedenen Schulen. Beide Schulen verwendeten (leicht) unterschiedliche Standards, die eine Schule lehrte einen zweimaligen Wasserwechsel, die andere nur den einmaligen. Auch habe ich schon mitbekommen, daß an einer BFS für Altenpflege gelehrt wurde, die Füße getrennt von den Beinen zu waschen. Dies hatte ich vorher noch nie gehört, die Begründung war aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen: Es könnten sonst z. B. Keime (Fußpilz o. ä.) aus dem Bereich der Füße nach oben verschleppt werden.
Ich benutze die Handschuhe für die Körperpflege im Intimbereich (Begründung siehe oben) und für die Mund- und Prothesenpflege.
So kenne ich es auch.
 
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...(Wir reden nicht von Patienten mit infektiösen Hauterkrankungen, denke ich.)...

Mit Verlaub wir lernen verdammt viel wo wir uns sehr häufig auf "Das habe ich so gelernt..." beschränken müssen, denn vieles ist eben nicht stichhaltig festgelegt, bzw. müsste man Jahrzehnte studieren um das alles auf dem Kasten zu haben.

Natürlich habe ich es mit Begründung der Hygiene gelernt, Intimbereich weißt häufiger mal Erreger etc. auf wie Füße (Pilze) eben auch. Daher verwerfe ich nach beiden Regionen auch den Einmalwaschlappen sofort, um Potenzielle Erreger nicht zu verschleppen. Klar kann man jetzt sagen, das ist nicht nötig wenn da keine Erreger an den Füßen sind. Aber sind wir mal ehrlich, wer überprüft das denn wirklich...? bzw. bei den Füßen die ich so häufig zu Gesicht bekomme... Da kann mir keiner erzählen das da nichts dran ist. Und eben darum hab ich es gelernt, Füße mit Handschuhen, weil man nicht 100% wissen kann ob sie eine natürlich Flora haben und die Überprüfung unverhältnismäßig wäre.
 
Und schlussendlich scheint es doch eine Frage der eigenen Präferenz zu sein, ob man Handschuhe bei nicht infektiösen Pat. benutzt um Gesicht, Oberkörper und/oder Füße zu waschen.
 
Füße sind eigentlich immer irgendwie ekelig, finde ich. Ob Pilz oder nicht. :lol:
 
Was hat nun das Thema "Handschuhe bei der Körperpflege ja oder nein" mit dem Ursprungsthema:

"Zusammenarbeit mit anderen Generationen -Arbeitsweise mit älteren Generationen"

zu tun?

Klar gehen die Meinungen da auseinander, aber da das m E. kein Generationenproblem ist, könnte dafür vielleicht ein eigener Thread aufgemacht werden.

LG
 
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