Also in den meisten Fällen klappt die Arbeit reibungslos und man hat einen guten Umgang.
Das Ansehen wächst mit den Lehrjahren, Berufsjahren und vor allem der Selbstständigkeit.
Ich bin 36 und bin da auch noch so ein Zwischending in der Ausbildung. Ich bin nicht "jung und dumm" ich hab nur keine Berufserfahrung. Das hat auch schon mal Zunder gegeben. Manche Kollegen lassen es sich nicht nehmen neue Kollegen für ihren Nutzen für Dumm zu verkaufen. Ich sehe dann auch noch deutlich jünger aus als ich bin. Das hat schon die ein oder andere unangenehme Situation für mein Gegenüber gegeben, da ich dann doch Lebenserfahrener bin als der sonstige Schüler. Ich glaube denen schlichtweg nicht alles und weiß manches wirklich besser. Vor allem rechtliches und Arbeitsrecht. Hab auch 2 Kaufmännisches Ausbildungen und diverse Weiterbildungen. Wirklich rausgekehrt hab ich das aber nur wenn sich mir jemand gegenüber wirklich dreist daneben benommen hat. Ein mal viel der Satz "bist du dir wirklich sicher das du das mit mir diskutieren willst?" Danach kam nie wieder was und unverschämtes Benehmen nahm schlagartig ab. Aber das sind immer nur ein paar Pappnasen. Die hat jede Station. Meist habe ich das aber mit "Da rein das raus..." gelöst und eben das die Einsätze ja nicht ewig dauern. Ich hab mir auch gut überlegt ob ein Streit nutzen hat oder nur noch mehr stresst. Immerhin was lohnt ein Streit wenn man in 2 Tagen eh weg ist und den Kollegen bis dahin eh nicht mehr sieht. Wenns mir aber an die Nieren ging hab ich schon was gesagt. Bzw. ich konnte da auch ohne große Ansprache geschickt mit umgehen. Klarer Punkt für Lebenserfahrung und jahrelange Berufserfahrung im Beschwerdemanagement.
Viel Sprengstoff ist auch der Generationskonflikt den ich in beide Richtungen mitbekomme.
Sonst habe ich mich, auch wieder wegen meines Alters, mit den Kollegen normal bis sehr gut verstanden. Vieles sind halt Gesprächsthemen die gleich sind. Haus, Mann, Kinder, Hund, alternde Eltern... Sobald man über Kinder redet ist man irgendwie drin. Man hat was gemeinsam.
Ich persönlich finde wir brauchen unbedingt beides.
Mal ganz ehrlich was sind wir Jungspunde ohne unsere wandelnden Lexikons. Und ich zähle mich jetzt mal was Berufserfahrung angeht zum totalen Jungspund. Ja vieles war damals anders und hat man anders gelernt. Aber eins haben uns diese Kollegen voraus. ERFAHRUNG. selbst wenn es nicht mehr Lehrbuchmäßig ist wissen die was funktioniert und was nicht. Wie man manches Problem begegnet was gar nicht im Lehrbuch steht. Wenn wir mal ehrlich sind. im Lehrbuch steht viel schönes, aber wie will man das noch in der heutigen Zeit umsetzen? Das Buch ist auf ein Verhältnis von 1:5 ausgelegt. Oder weniger. Anders wäre die Arbeit gar nicht zu schaffen. Und ganz erhlich, ich habs versucht. In 3 Jahren konnte ich den Schinken nicht auswendig lernen.
Wer ist bei uns wenn wir unsere Erste Rea hatten? Von wem lernen wir auf Station?
Ja auch mich nervt es wenn man sich wieder Lebensweisheiten anhören darf etc. Ich kann aber auch die älteren verstehen. Da kommt da einer und hinter im versinkt die Station in Müll, dreckiger Wäsche etc. oder erzählen Schwachsinn und nerven.
Auf der anderen Seite was sind die älteren Kollegen ohne uns? Wenn ich den ein oder anderen da so rum humpeln sehe. Ich denke schon das er froh ist das wir die schwere Arbeit machen. Oder das Dienstzimmer übernehmen weil das EDV Zeugs Bömische Dörfer sind.
Was tue ich wenn das "neue" nicht angenommen wird. 1. Ist das was ich weiß wirklich neu und richtig?
Und jeder ist selber für sich verantwortlich. Ich frage meinen Bauch ob sich das Ansprechen lohnt. Auch eine geschickte Ansprache bringt viel. So hau ich dem Kollegen nicht um die Ohren das dass ja schon lange Obsolet ist, sondern frage ihn. "Hör mal... ich hab das so und so im Kopf, hab ich das jetzt missverstanden oder was ist da los? Bitte hilf mir das zu klären" Das ist eine ganz andere Basis und damit hatte ich bisher den meisten Erfolg. So sehr das eine Stationsleitung mal alle zusammengetrommelt hat und groß Sprach: Die Azubine hat da was neues, wir machen das jetzt so wie die Azubine"
Ansonsten wer total Beratungsresistent ist. Da rein da raus...
Unser Job funktioniert nur im Team und ist zu gewaltig um das alles mal eben so zu lernen das man keinen Erfahrenen Kollegen mehr braucht. Also meine alten Job konnte ich nach kürzester Zeit ohne Nachfragen zu müssen. Ich denke das geht in der Krankenpflege überhaupt nicht. Da musst du fragen bis zum letzten Tag. Eben auch die jüngeren was sich denn so geändert hat.
Ich hab gerne ältere Kollegen um mich. Sofern das keine Ka.Bra.tzen sind. Die geben mir ein sicheres Gefühl. Mit den meisten hat man auch viel Spaß. Gibt auch den ein oder andere wo ich mich am liebsten zum Dienst verstecken würde. Manche sind wirklich grausam.
Übrigens mir sind immer die Jüngeren Kollegen kurz nach dem Examen quer unter der Nase gestanden. Die die glaubten das ich jünger bin als Sie. War immer lustig wenn man sich dann in der Pause mit den älteren unterhalten hat und mal so erzählte was man bisher so gemacht hat. Einer, die sich mir gegenüber wirklich unmöglich benommen hat, ist dabei mal der Jogurt aus der Hand gefallen
War auch die die ich fragen musste ob sie mit mir wirklich diskutieren will. Die war Hausbekannt das sie Azubis gerne quält. Manche hatten einfach kein Gutes Elternhaus.
Am geilsten war auch mal der Blick einer Praxisanleiterin die mir im Abschlußgespräch eine Depression diagnostizierte, als ich ihr sagte "sehe ich nicht so" Die hat gar nicht damit gerechnet das ich da nicht einer Meinung bin und das mit Kusshand annehme.