Zusammenarbeit mit "anderen Generationen", Arbeitsweise älterer Schwestern

Sonchen97

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Hallo ihr Lieben,
wie gestaltet sich bei euch, die Arbeit mit "älteren Schwestern oder Pflegern"? Sind euch bei den älteren Generationen Unterschiede in Arbeitsweise etc. aufgefallen? Habe schon oft erlebt, dass ältere Pflegende sich oft an den jüngeren Pflegenden "stören". Gerade in Sachen, Ordnung, Fachlichkeit und generelle Arbeitsweisen, lassen sich enorme Unterschiede feststellen. Habe oft erlebt, dass ältere erfahrene Pflegende verlangen, dass die "Jungen" sich an ihre "Einzig richtige Arbeitsweise"anpassen sollen. Vieles was man heute in der Schule lernt, wird kritisch gesehen... Wurde früher wirklich so viel anders gearbeitet als heute? Wurden andere Schwerpunkte gesetzt? Sollte man sich evtl. dort mal eine Scheibe abschneiden? Sind solche Arbeitsweisen heute noch real? Ist es übertrieben? Gemeint sind Pflegende Ende 50 oder noch älter, Pflegende die seit den frühen 80er Jahren im Beruf sind.
Ich freue mich auf eure Beiträge:-)
 
Also in den meisten Fällen klappt die Arbeit reibungslos und man hat einen guten Umgang.
Das Ansehen wächst mit den Lehrjahren, Berufsjahren und vor allem der Selbstständigkeit.

Ich bin 36 und bin da auch noch so ein Zwischending in der Ausbildung. Ich bin nicht "jung und dumm" ich hab nur keine Berufserfahrung. Das hat auch schon mal Zunder gegeben. Manche Kollegen lassen es sich nicht nehmen neue Kollegen für ihren Nutzen für Dumm zu verkaufen. Ich sehe dann auch noch deutlich jünger aus als ich bin. Das hat schon die ein oder andere unangenehme Situation für mein Gegenüber gegeben, da ich dann doch Lebenserfahrener bin als der sonstige Schüler. Ich glaube denen schlichtweg nicht alles und weiß manches wirklich besser. Vor allem rechtliches und Arbeitsrecht. Hab auch 2 Kaufmännisches Ausbildungen und diverse Weiterbildungen. Wirklich rausgekehrt hab ich das aber nur wenn sich mir jemand gegenüber wirklich dreist daneben benommen hat. Ein mal viel der Satz "bist du dir wirklich sicher das du das mit mir diskutieren willst?" Danach kam nie wieder was und unverschämtes Benehmen nahm schlagartig ab. Aber das sind immer nur ein paar Pappnasen. Die hat jede Station. Meist habe ich das aber mit "Da rein das raus..." gelöst und eben das die Einsätze ja nicht ewig dauern. Ich hab mir auch gut überlegt ob ein Streit nutzen hat oder nur noch mehr stresst. Immerhin was lohnt ein Streit wenn man in 2 Tagen eh weg ist und den Kollegen bis dahin eh nicht mehr sieht. Wenns mir aber an die Nieren ging hab ich schon was gesagt. Bzw. ich konnte da auch ohne große Ansprache geschickt mit umgehen. Klarer Punkt für Lebenserfahrung und jahrelange Berufserfahrung im Beschwerdemanagement.

Viel Sprengstoff ist auch der Generationskonflikt den ich in beide Richtungen mitbekomme. ;)

Sonst habe ich mich, auch wieder wegen meines Alters, mit den Kollegen normal bis sehr gut verstanden. Vieles sind halt Gesprächsthemen die gleich sind. Haus, Mann, Kinder, Hund, alternde Eltern... Sobald man über Kinder redet ist man irgendwie drin. Man hat was gemeinsam.

Ich persönlich finde wir brauchen unbedingt beides.
Mal ganz ehrlich was sind wir Jungspunde ohne unsere wandelnden Lexikons. Und ich zähle mich jetzt mal was Berufserfahrung angeht zum totalen Jungspund. Ja vieles war damals anders und hat man anders gelernt. Aber eins haben uns diese Kollegen voraus. ERFAHRUNG. selbst wenn es nicht mehr Lehrbuchmäßig ist wissen die was funktioniert und was nicht. Wie man manches Problem begegnet was gar nicht im Lehrbuch steht. Wenn wir mal ehrlich sind. im Lehrbuch steht viel schönes, aber wie will man das noch in der heutigen Zeit umsetzen? Das Buch ist auf ein Verhältnis von 1:5 ausgelegt. Oder weniger. Anders wäre die Arbeit gar nicht zu schaffen. Und ganz erhlich, ich habs versucht. In 3 Jahren konnte ich den Schinken nicht auswendig lernen.
Wer ist bei uns wenn wir unsere Erste Rea hatten? Von wem lernen wir auf Station?

Ja auch mich nervt es wenn man sich wieder Lebensweisheiten anhören darf etc. Ich kann aber auch die älteren verstehen. Da kommt da einer und hinter im versinkt die Station in Müll, dreckiger Wäsche etc. oder erzählen Schwachsinn und nerven.

Auf der anderen Seite was sind die älteren Kollegen ohne uns? Wenn ich den ein oder anderen da so rum humpeln sehe. Ich denke schon das er froh ist das wir die schwere Arbeit machen. Oder das Dienstzimmer übernehmen weil das EDV Zeugs Bömische Dörfer sind.

Was tue ich wenn das "neue" nicht angenommen wird. 1. Ist das was ich weiß wirklich neu und richtig?
Und jeder ist selber für sich verantwortlich. Ich frage meinen Bauch ob sich das Ansprechen lohnt. Auch eine geschickte Ansprache bringt viel. So hau ich dem Kollegen nicht um die Ohren das dass ja schon lange Obsolet ist, sondern frage ihn. "Hör mal... ich hab das so und so im Kopf, hab ich das jetzt missverstanden oder was ist da los? Bitte hilf mir das zu klären" Das ist eine ganz andere Basis und damit hatte ich bisher den meisten Erfolg. So sehr das eine Stationsleitung mal alle zusammengetrommelt hat und groß Sprach: Die Azubine hat da was neues, wir machen das jetzt so wie die Azubine"
Ansonsten wer total Beratungsresistent ist. Da rein da raus...

Unser Job funktioniert nur im Team und ist zu gewaltig um das alles mal eben so zu lernen das man keinen Erfahrenen Kollegen mehr braucht. Also meine alten Job konnte ich nach kürzester Zeit ohne Nachfragen zu müssen. Ich denke das geht in der Krankenpflege überhaupt nicht. Da musst du fragen bis zum letzten Tag. Eben auch die jüngeren was sich denn so geändert hat.

Ich hab gerne ältere Kollegen um mich. Sofern das keine Ka.Bra.tzen sind. Die geben mir ein sicheres Gefühl. Mit den meisten hat man auch viel Spaß. Gibt auch den ein oder andere wo ich mich am liebsten zum Dienst verstecken würde. Manche sind wirklich grausam.

Übrigens mir sind immer die Jüngeren Kollegen kurz nach dem Examen quer unter der Nase gestanden. Die die glaubten das ich jünger bin als Sie. War immer lustig wenn man sich dann in der Pause mit den älteren unterhalten hat und mal so erzählte was man bisher so gemacht hat. Einer, die sich mir gegenüber wirklich unmöglich benommen hat, ist dabei mal der Jogurt aus der Hand gefallen :lol1: War auch die die ich fragen musste ob sie mit mir wirklich diskutieren will. Die war Hausbekannt das sie Azubis gerne quält. Manche hatten einfach kein Gutes Elternhaus.

Am geilsten war auch mal der Blick einer Praxisanleiterin die mir im Abschlußgespräch eine Depression diagnostizierte, als ich ihr sagte "sehe ich nicht so" Die hat gar nicht damit gerechnet das ich da nicht einer Meinung bin und das mit Kusshand annehme.
 
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Wo ich echt da stehe und mit den Ohren schlacker. Wenn die älteren Kollegen Anordnungen von Ärzten sehen und sofort ne ungünstige Wechselwirkung mitbekommen, Allergien, Kontraindikationen. Dämlich Anordnungen, Hieroglyphen entziffern, Vor und Nachsorge aus dem FF können etc... Ich kann das nicht und ich schaffe auch keine 20 Patienten in einer Schicht.
 
Da ich mittlerweile zu den Älteren gehöre - arbeite ich anders? Vermutlich, ich pflege nicht nach Checkliste und Schema F, ich hinterfrage so einiges. Ich versuche auch nicht nur die Krankheit zu sehen, sondern den ganzen Menschen.

Wenn Schülerinnen und Schüler mit in der Schule erlerntem kommen und ich es nicht kenne, lasse ich es mir erklären und frage nach Quellen zum Nachlesen - was für mich jetzt nicht die Schule ist, sondern fundierte Quellen.

Im Gegensatz zu so manchem "Kücken" kann ich mich mittlerweile besser abgrenzen als in meinen Anfangsjahren.

In der Regel klappt es aber gut, was ich nicht mag - wenn jemand kein Interesse an Fort- und Weiterbildung hat, bzw. der Meinung ist, nach der Ausbildung kann ich alles und muss nix mehr machen. Das ist allerdings in allen Altersstufen zu finden.
 
Hallo, mit meinen 38 Jahren in der Pflege, bin ein Pflegedinosaurier. Ich habe damals (in grauer Vorzeit) noch sehr intensiv Patientenbeobachtung gelernt. Patienten die heute sofort an den Monitor kommen, wurden früher mit RR Gerät überwacht, der Puls mit den Fingern gefühlt, Sättigungsgeräte gab es nicht. Als mußten wir den Patienten schon sehr genau beobachten um Veränderungen zu erkennen. Das ist heute viel einfacher mit all der Technik, aber der Patient wird oft nicht mehr genau angeschaut.
Den Spruch: "die jungen GKP sind schneller, aber die alten kennen Abkürzungen", kann ich genau so unterschreiben. Das Alter fordert seinen Tribut. Was ich bei den Jungen oft vermisse ist "Ordnung", in allen Bereichen. Wenn ich damals meinen Arbeitsplatz,Sozialraum,Arbeitsräume,Patientenzimmer etc, so hinterlassen hätte, dann hätte mich jede Stationsleitung( im übertragenen Sinne) an den Ohren auf Station zurückgezerrt, und ich hätte erst nach Hause gehen dürfen wenn ich die Ordnung wiederhergestellt hätte.Mag sein, daß ich da (sehr?) pedantisch bin, aber wenn viele sich einen Arbeitsplatz teilen, sollte jedes Ding seinen Platz haben.
Da mein Arbeitgeber sich förmlich überschlägt uns mit Fortbildungen zu überschütten, außer dem was Pflicht ist gibt es nichts,finde ich es toll, von dem neuen Wissen der Jungen zu profitieren. Was ich an vielen Alten so schrecklich finde, die haben vor Jahrzehnten ihr Examen gemacht und nichts dazu gelernt, haben noch nicht mal den Willen sich Wissen anzueignen.
Was ich bei so vielen Jungen und Alten vermisse, ist ein gesundes Selbstbewusstsein. Wir sind eine eigenständige Berufsgruppe, hochqualifiziert und méist auch sehr engagiert. Dennoch lassen wir uns so oft unterbuttern. Viele kennen noch nicht mal ihre Rechte und dass Gesetze auch für die Pflege gelten.
Wie oft werden im Netz die Fragen gestellt: muss ich im Frei einspringen; ich hab 2 Wochen Urlaub und meine Leitung sagt ich muss das Wochenende dazwischen arbeiten; weil da hab ich ja Frei, muss ich jeden Tag auf meinen Dienstplan schaun ob sich was geändert hat ? Ich könnte endlos so weiterschreiben.
Die Hoffnung daß die Jungen selbstbewußter auftreten, ihre Rechte einfordern, sich nicht mehr alles bieten lassen hat sich, jedenfalls in meinem Umfeld, nicht erfüllt.
Es macht mir Freude mit den Jungen arbeiten zu dürfen, leider streichen zu viele die Segel und orientieren sich außerhalb der Pflege.
Alesig
 
Ich kann mich meinen Vorrednern in den meisten Punkten anschließen. Ich habe inzwischen 15 Jahre Berufserfahrung. Zähle mich einerseits nicht zu den ganz alten aber auch nicht mehr zu den jungen. Ja die Ordnung............warum werden solche Grundfertigkeiten nicht mehr gelernt? Das sind Dinge die man in allen Alters/Lebenslagen wissen und können sollte!
Was das wirklich fachliche angeht kann man sicher bei den jungen sich ne Scheibe von abschneiden. Ich ertappe mich ehrlich gesagt auch immer wieder mal das ich mir denke.....was soll denn das schon wieder?

Manchmal denke ich mir dann aber auch.......so pingelich (was ja grundsätzlich gut und richtig ist) zu sein----da fehlt dann häufig das Quentchen Empathie. Manchmal heißt es ja nicht nur weil man es "fachlich" korrekt macht das dies auch nach Wunsch und nach den Bedürfnissen des Patienten ist.

Was ich mir von meinen jüngeren sowie von meinen älteren Kollegen wünsche, wie Alesig, mehr Selbstbewußtsein was das arbeitsrechtliche angeht. In dem Punkt sind wir im Mittelalter und bewegen uns wenn überhaupt nur in noch weiter Mittelalter. Wenn man unter der Hand mit den Kollegen spricht sind alle der selben Meinung, wenns dann aber um die Wurscht geht und Gespräche mit Leitungen, kriegt keiner den Mund auf oder besser noch stehen plötzlich alle wieder auf der Seite der Leitungen um bloß gut anzukommen. Somit passt ja eh alles und nichts änderst sich, also kann man getrost weiter meckern.
 
Wurde früher wirklich so viel anders gearbeitet als heute? Wurden andere Schwerpunkte gesetzt? :-)
Ja, früher waren Ordnung, Sauberkeit, sowie hauswirtschaftliche Dinge viel wichtiger als heute - in meinem Ausbildungshaus war z. B. wenige Jahre vor meiner Ausbildung noch ein hauswirtschaftliches Jahr Pflicht oder zumindest gern gesehen, bevor man die Ausbildung begann.
Nur mal ein Beispiel, als ich noch frischexaminiert war, war es auf meiner Station üblich, zweimal am Tag die Betten zu machen.
Das interessiert heute keinen mehr, sind allesamt Tätigkeiten für Stationshilfen o. ä.
Eine Scheibe abschneiden könnten sich viele Jüngere in punkto Ordnung, oder natürlich von den Erfahrungen der Älteren.
Umgekehrt täten viele Ältere gut daran, sich von den Jungen anzuhören, was es so neues gibt - die sind nämlich in der Regel auf dem neuesten Stand. Jedenfalls ich war da immer offen, als Mentor.
 
Wenn man unter der Hand mit den Kollegen spricht sind alle der selben Meinung, wenns dann aber um die Wurscht geht und Gespräche mit Leitungen, kriegt keiner den Mund auf oder besser noch stehen plötzlich alle wieder auf der Seite der Leitungen um bloß gut anzukommen.
Stimmt, wobei ich das jetzt nicht nur in Bezug auf die Leitung sehe, sondern auch in Bezug auf andere Berufsgruppen. Beispiel:
Bei uns gab es damals einmal die Woche große Übergabe, mit allen Berufsgruppen; da wurden alle Pat. besprochen.
Da hätte ich manchmal über meine Kollegen kotzen können.... keiner kriegt das Maul auf, während sich Ärzte oder auch Therapeuten in Monologen ergehen. :x Dabei ist die Beobachtung und Einschätzung der Pflege immens wichtig!!
 
Ich bin auch eine von den "älteren Kalibern", Examen 1983. Ich finde die Zusammenarbeit mit den jüngeren KollegInnen erfrischend, wobei allerdings doch der Lernfaktor eher einseitig ist. Dialyse lernt man nun mal nicht in der Krankenpflegeschule.
Das stellt hier selten vor Probleme. Wer sich überschätzt, stösst schnell an seine Grenzen.
 
Ich habe 1988 Examen gemacht, manche Kollegen sind Jg 1998 also ist Austausch gefragt... Ich weiß noch, wie ich mit einer älteren Kollegin am Anfang meiner Ausbildung geredet habt, 6 Wochen Arbeit am Stück immer geteilter Dienst... Privatleben ist was für andere...
 
Natürlich gibt es Unterschiede in der Arbeitsweise, aber nicht nur zwischen jung und alt.
Ich war lange Jahre die jüngste nach meinem Examen und habe damals vor allen Dingen die Ruhe der älteren Kollegen geschätzt, die sie auch in schwierigen Situationen behielten und dabei nie den Überblick verloren.
Was die Arbeitsweise angeht, habe ich mich schon sehr vielen Veränderungen anpassen müssen, auch mit der Erfahrung, dass so manches wieder rückgängig gemacht wurde. Insofern halte ich es für verständlich, wenn man nicht gleich den Ideen der Jungen folgt und erst mal kritisch hinterfragt und nach fundierten Fakten sucht.
Wie auch andere schon schreiben gibt es zumindest einen Schwerpunkt, der früher galt und das war Sauberkeit und Ordnung. Und das ist weder übertrieben, noch irreal, es erleichtert das Arbeitsleben ungemein. Wenn ich am Anfang meiner Schicht erstmal leere Flaschen und Tassen, Essensreste, verwelkte Blumen und vieles mehr von den Nachttischen wegräumen muss, ärgert mich das, ebenso wenn ich sehe dass da noch diue Tbl. aus der Schiht davor nicht gegeben wurden. Das ist keine Mehrarbeit, sondern schnell und nebenbei mit einem Rundumblick zu erledigen. Ich möchte gar nicht die ganzen Utensilien erwähnen, die sich sonst noch in den Zimmern finden, manches Mal frage ich mich wie man in einem solchen Zimmer arbeiten konnte, wo kaum Platz war.
Der Schwerpunkt war und ist bei mir heute immer noch der Patient als Ganzes. Sollte dieser Blickwinkel heute ein anderer sein?
Welche Arbeitsweisen denkst Du sind heute nicht mehr real?

Zuletzt denke ich, dass man evtl. auch keine Vergleiche anstellen kann, da sich medizinisch wie pflegerisch vieles verändert hat auf Grund neuer Erkenntnisse was auch die Arbeitsweise beeinflussen kann. Weiterhin lernen die Azubis heute unter ganz anderen personellen Bedingungen, da die Personalanzahl weitaus geringer ist als damals. Nicht selten leidet gerade die praktische Anleitung darunter sehr.

Ein Team braucht unterschiedliche Lebensalter, Charaktere, Arbeitsweisen...ect. Und meist findet man immer etwas bei dem jeweils anderen, was dieser gut macht und man sich abkucken kann.
 
Unser Team war vor einigen Jahren dabei zu "vergreisen", d. h. wir waren alle ungefähr im selben Jahrzehnt geboren.
Es war dringend erforderlich "frischen Wind" ins Team zu bringen. Inzwischen sind wir ein sehr guter Mix aus jungen und älteren Mitarbeitern.

Die Jungen zeichnen sich aus durch Flexibilität, schnelle Auffassungsgabe, das bereits erlernte Wissen anzubringen und die Bereitschaft Neues zu erlernen.
Bei den Älteren wird die Erfahrung geschätzt, die sie an die Jungen im Rahmen einer fundierten Einarbeitung weitergeben. Sie werden sehr respektiert und tw. auch bewundert, weil sie noch am OP-Tisch stehen und lange OP´s instrumentieren, sich in vielen Fachbereichen auskennen und jede Strukturveränderung mitgemacht haben.

In einem gut funktionierenden Team können die jungen von den älteren Kollegen lernen, aber auch umgekehrt. Die jungen Mitarbeiter können die "Älteren" mitreißen und Prozesse anstoßen, die die Arbeit evtl. vereinfachen.

Deshalb ist es sehr von Nutzen, wenn man voneinander lernt und dadurch einen gemeinsamen Wissensschatz zum Wohle der Mitarbeiter und Patienten anlegt.

LG opjutti
 
Unser Team war vor einigen Jahren dabei zu "vergreisen", d. h. wir waren alle ungefähr im selben Jahrzehnt geboren.
Es war dringend erforderlich "frischen Wind" ins Team zu bringen. Inzwischen sind wir ein sehr guter Mix aus jungen und älteren Mitarbeitern.

Die Jungen zeichnen sich aus durch Flexibilität, schnelle Auffassungsgabe, das bereits erlernte Wissen anzubringen und die Bereitschaft Neues zu erlernen.
Bei den Älteren wird die Erfahrung geschätzt, die sie an die Jungen im Rahmen einer fundierten Einarbeitung weitergeben. Sie werden sehr respektiert und tw. auch bewundert, weil sie noch am OP-Tisch stehen und lange OP´s instrumentieren, sich in vielen Fachbereichen auskennen und jede Strukturveränderung mitgemacht haben.

In einem gut funktionierenden Team können die jungen von den älteren Kollegen lernen, aber auch umgekehrt. Die jungen Mitarbeiter können die "Älteren" mitreißen und Prozesse anstoßen, die die Arbeit evtl. vereinfachen.

Deshalb ist es sehr von Nutzen, wenn man voneinander lernt und dadurch einen gemeinsamen Wissensschatz zum Wohle der Mitarbeiter und Patienten anlegt.

LG opjutti

Bei mir war das mal andersrum. Auf einer Station ein Team im Altersdurchschnitt von ca 25 Jahren. Also viele auch relativ frisch aus der Ausbildung. Fachlich wirklich hochqualifiziert und motiviert. Grundsätzlich sogar super. Aber irgendwie waren diese ganzen Jungspunde doch alle sehr frustriert weil vieles nicht so umsetzbar war wie sie es gelernt haben und es aber auch kaum jemanden gab der ihnen Halt gab und auch mal andere Betrachtungsperspektiven gezeigt hat (ohne es vielleicht auch gleich komplett anders, altmodisch oder gar "falsch" zu machen). Die Fluktuation auf dieser Station war dementsprechend hoch. Viele sind möglichst bald und frühzeitig schwanger geworden oder haben die Flucht ins Studium gesucht, die schlechten Rahmenbedingungen haben ihr bestes dazu getan.. Eigentlich schade!
 
Mit 36 Berufsjahren gehöre ich sicherlich auch zu den Dinos unserer Zunft und schließe mich alesigs und nardes Antworten in allen Punkten an.
Ergänzen möchte ich allerdings: ja, es gibt Punkte, an denen mir die Haare zu Berge stehen :-)
Z.B. wenn ich eine/n Schüler/in/Jungexaminierte/n dabei beobachte, dass er/sie Handschuhe anzieht, um den vom Patienten im Bad ausgezogenen Schlafanzug zum Bett zu tragen oder um einem alten - aber gesunden! - Menschen das Gesicht zu waschen/einzucremen.

Ich arbeite in der ambulanten Pflege, wir haben es überwiegend mit NICHT akut Erkrankten zu tun und einem Infektionsrisiko, das während des Dienstes nicht wesentlich höher ist als in der Freizeit.

Genau so sehe ich allerdings auch, dass eben jenen jungen KollegInnen die Haare zu Berge stehen, wenn sie mich ohne Handschuhe agieren sehen :D - allen voran mein Chef, der 2 Jahre jünger ist als mein Examen.

Über so etwas kann man reden, wenn beide Seiten dafür offen sind, und man kann auch beide Vorgehensweisen nebeneinander stehen lassen.

Was mir allerdings ausgesprochen schwerfällt, ist, zu akzeptieren, dass das Wissen um bestimmte Zusammenhänge, Neben- und Wechselwirkungen von (auch medikamentösen) Therapien offenbar schon lange kein Lerninhalt mehr zu sein scheint.
 
Ergänzen möchte ich allerdings: ja, es gibt Punkte, an denen mir die Haare zu Berge stehen :-)
Z.B. wenn ich eine/n Schüler/in/Jungexaminierte/n dabei beobachte, dass er/sie Handschuhe anzieht, um den vom Patienten im Bad ausgezogenen Schlafanzug zum Bett zu tragen oder um einem alten - aber gesunden! - Menschen das Gesicht zu waschen/einzucremen.
Ich bin auch eine von den "Dinos", trotzdem trage ich grundsätzlich Handschuhe wenn es sich um Körperpflege etc handelt. Unsere Haut kommt mit genug Zeug in Kontakt, da brauch ich nicht auch noch Keime/Seifen/Milben/Kosmetikprodukte etc.ect. zusätzlich. Mal ganz zu schweigen davon, dass DU auch ein Überträger bist von Siebensachen von denen Du vielleicht noch nicht mal weisst! So von einem Patienten zum Andern...
 
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Ich bin auch eine von den "Dinos", trotzdem trage ich grundsätzlich Handschuhe wenn es sich um Körperpflege etc handelt. Unsere Haut kommt mit genug Zeug in Kontakt, da brauch ich nicht auch noch Keime/Seifen/Milben/Kosmetikprodukte etc.ect. zusätzlich. Mal ganz zu schweigen davon, dass DU auch ein Überträger bist von Siebensachen von denen Du vielleicht noch nicht mal weisst! So von einem Patienten zum Andern...

ICH empfinde es als absolut ekelhaft, mir mit nassen/fettigen Handschuhen im Gesicht herumfahren zu lassen, und gestehe dassselbe auch meinen Patienten zu.
Ob ich dabei - trotz Desinfektion - einen Allerweltskeim übertrage (in welche Richtung auch immer), ist tatsächlich zweitranging.
Wie gesagt: ich rede von nicht-infektiösen Patienten mit heiler Haut und regelrechtem Immunstatus im häuslichen Umfeld - nicht von Kranken im klinischen Bereich.
 
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Auch bei Kranken im klinischen Bereich benötigt man zur Reinigung des Gesichts keine Handschuhe. Wenn es einem Kollegen lieber ist, soll er sie benutzen - solange er nicht fälschlicherweise von "Hygiene" spricht.
 
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Auch bei Kranken im klinischen Bereich benötigt man zur Reinigung des Gesichts keine Handschuhe. Wenn es einem Kollegen lieber ist, soll er sie benutzen - solange er nicht fälschlicherweise von "Hygiene" spricht.

So habe ich das auch gelernt, aber die 'frischeren' KollegInnen behaupten einhellig das Gegenteil.
 
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Wie merke ich eine MRSA-Infektion?

"MRSA ist ja zunächst mal ein Hautkeim und Hautkeime leben auf der Haut ohne sofort krank zu machen. Dennoch können auch Hautkeime, bei Vorliegen von Grunderkrankungen, z.B. Schnittwunde, Fremdkörper tiefer in den Körper vordringen und eine Infektion auslösen."

Jeder hat Mikroläsionen auf der Haut. Entweder man fängt sich selbst was ein oder man wird zum Überträger. - Jeder, wie er will! - Unser gesamtes Team trägt Handschuhe bei einschlägigen Tätigkeiten.

Gerade alte Menschen sind immungeschwächt.
 
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Wie oft wascht Ihr denn die Patienten in Eurer Dialyse?
 

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