Zu Frech? Entschuldigung notwendig?

Der Arzt füllt die Station. Wer glaubt die Leute kämen, weil das Pflegepersonal so nett ist, verkennt die Lage.

Und meiner Erfahrung nach ändert eine Beschwerde rein gar nichts. Es sei denn man will die betreffende Person sowieso loswerden und braucht nur noch einen Grund.
 
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PS: Ich hab mit dem Patienten eine Stunde später nochmal das Gespräch gesucht und ihm mein Bedauern ausgedrückt wie sehr das ausgeartet ist. Und das es grundsätzlich niemals mein Ziel ist mich mit Patienten zu streiten.
 
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Personalmangel rechtfertig keinen unsachlichen Umgang mit Patienten. Da sind wir uns alle einig. Dass ein Patient uns nicht einfach duzen darf auch. Natürlich liegen bei Arbeitsüberlastung und Personalmangel die Nerven blank und es gibt auch Beschwerden von Seiten der Patienten. Bevor aber eine Pflegekraft heute entlassen wird, muss ganz schön viel passieren. Pflegedienstleitungen, die Leute vergraulen werden manchmal selbst weggelobt oder auch entlassen.
Damit ein Krankenhaus reibungslos läuft braucht es genügend gute und engagierte Mitarbeiter. Damit die Patienten gerne hingehen auch.
 
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Bevor aber eine Pflegekraft heute entlassen wird, muss ganz schön viel passieren. Pflegedienstleitungen, die Leute vergraulen werden manchmal selbst weggelobt oder auch entlassen.
Grundsätzlich gebe ich dir Recht aber
es geht ja nicht gleich um Entlassung, es gibt noch andere kleine Nicklichkeiten.
und das mit den PDLs
auch da ist es zumindest bei uns im Umkreis so - wir finden keine mehr - also werden die behalten, die da sind und teils auch noch gepampert dass die nicht auch noch gehen,
hier ist die Latte ganz schön hoch bis die entfernt werden und manche dieser Exemplare kosten wiederrum Stationspersonal - hier entwickelt sich eine unheilvolle Spirale, die immer schneller dreht - habe ich den Eindruck.
 
Inzwischen bei uns nicht mehr, da ist meine "Lieblingsfreundin" weggelobt worden und treibt als Hygienekraft woanders ihr Unwesen. Andere wurde auch ersetzt, die Unis werfen ja jedes Jahr wieder neue Talente aus...Leider sind die oft auch nicht viel besser, aber immerhin so schlau, sich nicht mit dem Personal auf Station zu verscherzen. Wer einer Mitarbeiterin sagt, ihre Art gefällt mir gar nicht und die mal grade 5 Minuten erlebt hat der ist eben nicht der Überflieger, sondern der letzte, der mit ihr vor ihrer Kündigung gesprochen hat. Schön, wenn im Kündigungsschreiben auf dieses Gespräch Bezug genommen wird, die PD war "not amused".
 
Alleine schon die Frage nach dem warum, beinhaltet für mich, dass mein Gegenüber ein gewisses Defizit hat, was das Thema Respekt anbelangt.
Siezen ist ordentlicher, angemessener Umgangston.
Da darf, bei Missachtung, durchaus die Antwort etwas deutlicher ausfallen, im Rahmen, den ich nicht überschritten sehe.

Die Grenze, mich ungefragt duzen zu dürfen, ergab sich kürzlich erst, nachdem ich den (etwa gleichaltrigen ) Patienten für die Anamnese befragt hatte. Nein, reicht nicht.


Ich muss gestehen, dass der Titel, Zu frech? mich angesprochen hat, aus dem Grund, dass ich, wo Grenzen aufgezeigt gehören - dabei bin.
Ich tue das, öfters und ja - das kann als frech ausgelegt werden, wenn es jemand ins "falsche Ohr" kriegt. Das lässt sich nicht komplett vermeiden (vgl. Schulz von Thun).
Sachliche Erklärungen verfangen auch nicht bei jedem (wieder SvT).
Was ich auch sehe, dass - erwünscht - Patienten und Angehörige zunehmend Kunden sind.
Auch bedingt durch gezielte, dem zuträgliche Strukturveränderungen.
Damit erzeugt man Reibungspunkte und fungiert (m.M.n. deutlich schneller als früher) als Blitzableiter.
Mit Abstand zu (meiner) blöd gelaufenen Situation, wird das klarer - löst jedoch nicht das Grundproblem, was hier mit einen Anspruchshaltung, einer nicht realistischen, einging.

Ja, ich sehe diese Abwärtsspirale, ohne zu pauschalisieren.

Was macht das mit mir, wenn mir der Rückhalt fehlt, ich an den systemischen Problemen nichts ändern kann.
Ständig nur den (offensichtlichen) Mangel zu verwalten, irgendwie - noch mehr Prioritäten setzen, ständig fällt was hinten runter, was einen nicht zufriedenstellt. Hast dann noch fordernde Persönlichkeiten (aus welchen Gründen auch immer, gibt viele) wirds schnell ganz eng.

Pflege braucht unbedingt selbstbewusste Menschen, die sich klar abgrenzen können, auch aus Eigenschutz, das scheint mir heute noch viel wichtiger zu sein, bei allem Verständnis.

Niemand muss es sich gefallen lassen, ungerechtfertigt schlecht behandelt zu werden.

Aber es gibt (auch hier ohne zu pauschalisieren) Menschen, die es als ihr verbrieftes Recht ansehen, mit anderen so umzugehen.
Sehr wenige, insgesamt gesehen, schon klar.
Dennoch, je länger man schon dabei ist...desto mehr Erfahrungen hat man mit ziemlich krassen Menschen, die einen vor Herausforderungen stellen können - wenn man nicht sofort realisieren und umsetzen kann, worum es ihnen eigentlich geht.
Wem das immer gelingt: Glückwunsch.

Das wurde jetzt ziemlich OT, sorry, das Thema ist noch zu präsent.
 
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Huch ich bin nicht davon ausgegangen,dass mein Post solche Ausmaße/Diskussionen hervorbringt 8O

Ich hatte gestern den letzten Tag auf der Station.
Mein Patient war ,über dieTatsache meines Weggangs, sehr geknickt.
Er hat mir meinen Spruch in keinster Weise übel genommen, sondern lachte laut und zwinkerte mir bei der Grundpflege, am nächsten morgen, zu:rofl: und versicherte mir,dass er lange keine so nette Schwester bzw Schülerin getroffen gat und ich efrischenden Wind in seinen Alltag gebracht habe:flowerpower:


Ich danke euch sehr für eure Meinungen und wünsche euch alles Liebe und Gute,

Rynnala :nurse:
 
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