"Vermauschelung" von Leitungsstellen oder Ausschreibung zwingend notwendig ?

[Elisabeth Dinse]

Nehmen wir mal an, dass es eine Ausschreibung gibt. Was ändert das dann? Deine engagierten Kollegen werden sich bewerben. Und dann? Die Besetzung ist bereits geklärt.

Aber selbst wenn der AG das ganze durchspielt und er lässt alle antraben um sie dann aus dem Gespräch mit dem Satz zu verabschieden "Und hiermit haben wir dem Gesetzt genüge getan." Das ist dann eine Aufwertung für die Kollegen? Ich bezweifele das ernsthaft. Sowas sollte keinem zugemutet werden. Schon gar nicht Kollegen, die von anderen zur Bewerbung gedrängt werden.

Elisabeth

 

[Teilzeitschwester]

Wenn es berechtigtes Interesse an der Leitungsstelle, bei gleicher Qualifikation gibt...warum geht Niemand den Weg über den Personalrat-oder fragt erstmal die PDL?
Dieses "Kopf in den Sand" und hintenherum meckern bringt es nicht!

 

[Maniac]

"Ihr könnt das eh nicht."

Es hat ein bisschen mit Stil und Fingerspitzengefühl zu tun.

RECHTLICH ist es völlig in Ordnung und nicht zu beanstanden, das hab ich auch verstanden.

Ich für meinen Teil werde es auch hinnehmen (müssen); aber der Spaß an der Arbeit ist weg.
Weil das Ziel und der Anreiz fehlen, wenn Vitamin B wichtiger als Leistung ist.
.

Die Ausschreibung ändert nichts an Vitamin B oder Besetzung nach Qualifikation.

Du hast das Gefühl, die kann das nicht, die hat die Stelle nur bekommen weil ... was weiß ich

Vielleicht (eher wahrscheinlich) ist es aber so, dass diese Person für die Position qualifizierter ist, als alle Mitarbeiter bei euch auf Station - auch der, die meinen sie könnten das alles viiiel besser !

 

[Elisabeth Dinse]

Jetzt mal "Butter bei die Fische"- bist du diejenige, die das Team favorisiert und gerne als Chef hätte? Wie willst du unbeliebte Entscheidungen durchdrücken? Wohlgemerkt- nicht jede lässt es zu, dass man endlos diskutieren kann. Wie wirst du mit der Ablehnung umgehen? Kündigen?

Elisabeth

 

[opjutti]

Hallo slazenger!

Ich glaube, aus dir spricht die Enttäuschung, weil du für die Leitungsstelle nicht in Betracht kamst.

Auch wenn die Wahl dieses mal nicht auf dich gefallen ist, so brauchst du doch den Kopf nicht in den Sand zu stecken.
Bleib am Ball, aber mach nicht den Fehler und schieß gegen deine neue Leitung. Damit katapultierst du dich u. U. selber ins Aus.
Im Gegenteil, unterstütze sie nach deinen Kräften, damit du mehr Einblick in die Leitungsaufgaben bekommst.

Vergrößere deine Fach- und Sozialkompetenz. Die aber besteht nicht darin, bei allen beliebt zu sein und Versprechungen zu machen, die man im Ernstfall nicht halten könnte. Mach deinen Job und zeige anhand deiner Leistung inwieweit du für die Leitungsstelle geeignet bist.
Und wenn sich dann wieder ein Leitungswechsel ankündigt, bewerbe dich und du wirst sehen: Irgendwann klappt es!

Bei mir hat es sage und schreibe 10 Jahre gedauert, bis ich die stv. OP-Leitung angeboten bekam. Nach jeder meiner 3 erfolglosen Bewerbungen zur stv. war ich natürlich sehr enttäuscht, weil ich mich auch für die einzig kompetente Person für den Posten gehalten habe. Ich habe dann auch überlegt, den Job zu wechseln, habe aber seitens der Ärzte und Kollegen so viel positive Reaktionen erfahren, dass ich geblieben bin.
Dann habe ich angefangen unseren Nachwuchs auszubilden und bestimmte Bereiche (als Teamleitung und Praxisanleitung) nach meiner Fasson zu gestalten. Den Leitungen war das nur Recht, dann brauchten sie das nicht zu machen!! So habe ich immer mehr Einblick und Anerkennung bekommen. Als vor 2.5 Jahren der nächste Leitungswechsel anstand, sah die GF und die PDL keine Möglichkeit mehr, mich wieder zu übergehen.

Inzwischen bin ich aufgrund meiner Ausdauer und guten Leistung OP-Leitung und OP-Managerin. Die OP-Leitung, die mich 3 x abgelehnt hat, ist nicht mehr im Haus und die PDL nicht mehr meine Vorgesetzte. Ich unterstehe direkt der GF und das war für unseren OP ein sehr großen Schritt ins Positive.

Lass den Kopf nicht hängen und mach dich nicht zum Märtyrer.

Schöne Weihnachten

opjutti

 

[Slazenger]

Vielen Dank für die ermutigenden Worte, opjutti.

Ich werde natürlich nicht gegen die neue Leitung schiessen, da mir sehr daran gelegen ist, dass unsere Patienten optimal versorgt werden, Eitelkeiten und persönliche Grabenkämpfe passen da einfach nicht in die Landschaft.

Ich hab keine grossen Hoffnungen mehr, da viele, auch Chefärzte sagen, dass ich die ideale Leitung wäre, aber mir auch indirekt signalisieren, dass das Haus mich nichts werden lassen wird. Woran es liegt, weiss ich nicht, vielleicht fehlt mir irgendein Parteibuch, was weiss ich denn.
Sehr viele halten mich für sehr kompetent, auch, weil ich mich wirklich intensiv weiterqualifiziert habe, während alle Leitungen vor mir eigentlich gar nichts zusätzlich getan haben.

Ich werde weiterhin so gut wie möglich zum Wohl unserer Patienten arbeiten und sehen, ob sich an einem anderem Haus etwas ergibt (ich hätte bereits mehrfach OP-Leitungen woanders antreten können, bin aber an den Raum hier bei uns gebunden. (+/- 100 km)

Und irgendwie hänge ich halt auch an meinem Haus. *seufz

Auch Euch allen Frohe Weihnachten!

Slaz.

 

[hypurg]

dass ich die ideale Leitung wäre, aber mir auch indirekt signalisieren, dass das Haus mich nichts werden lassen wird.

Mach einen Termin mit den "Entscheidern" zur Karriereplanung aus. Dann wirst Du erfahren, wo Du stehst... und kannst Deine Konsequenzen ggf. daraus ziehen, wenn Deine Ambitionen in Richtung Führungsverantwortung gehen und Dir hier keine Zukunft bescheinigt wird..
Man darf aber auch nicht vergessen, daß sich die Entscheider manchmal verändern - zum Teil ganz schnell.
Der Prophet gilt im eigenen Land oft nichts und in der Chefetage wird eben meist nur das Selbstmarketing der Bewerber/Anwärter wahrgenommen.

Außerdem meine ich, daß Erfahrungen woanders nicht schaden, bei aller Verbundenheit zu seinem langjährigen Arbeitgeber und den Kollegen. Ich würde mich auf jeden Fall mal woanders bewerben um zu sehen, welche Chancen dort auf mich warten.

 

[Slazenger]

Vielen Dank, Hypurg,

ein Perspektivwechsel tut nach so langer Zeit am Haus sicher einmal gut.

UND: Nachdem ein Sturm der Entrüstung in der letzten Dienstbesprechung losgebrochen war, wird die Stelle nun doch ausgeschrieben, wie es sich für ein KH unserer Grösse auch einfach gehört.

Beste Grüsse,

Slaz.