Wunden heilen nicht...

Kleenes87

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Akt. Einsatzbereich
Häusliche Intensivpflege
Hallo Ihr Lieben,
Ich bin etwas am verzweifeln...
Ich hab einen Patienten mit 2 Wunden an beiden Gesäßhälften...
Rechts ist ein ca 50 Cent großer roter Fleck welcher jetzt teilweise leicht abgeschürft ist und leicht blutet...
Da sollen wir laut Ärztin nichts dran machen.
Links hat er mittlerweile eine größere Flächige Schürfwunde (Epidermis ist betroffen und Lederhaut auch etwas) ca 5*10cm, wo die Haut sich richtig weg schält und auch die verheilt einfach nicht... laut HA soll da Cutimed Hydro L aufgetragen werden.
Dieses trägt jedoch nicht zur Besserung bei da die Wunde so nur feucht gehalten wird und die umliegende Haut auch...
Der Pat. Hat eine Wechseldruckmatratze, ist aber dennoch ständig scherkräften ausgesetzt, zum einen durch das Hochziehen und (wodurch meiner Meinung nach die Wunde überhaupt erst entstanden ist) durch das ausziehen der Unterhose ohne anheben des Gesäß im Bett, was die Angehörige morgens selbst übernimmt und bislang auch nicht einsichtig ist dass das kontraproduktiv ist.
Gelagert wird der Pat kaum da er es selbst ablehnt, er könne dann nicht atmen.

Am Rücken hat er Hautanhängsel die immer wieder aufgehen durch die Reibung beim Hochziehen, schutzpflaster löst eine Hautreaktion aus...
Wie habt ihr solche Wunden behandelt?
Ich hab damals öfter Wundmanagmentfortbildungen gemacht... Aber wir haben hier keine im Haus, bzw möchte die Angehörige auch nur auf den HA hören.
 
Spontan hätte ich ja gesagt, hol einen Wundexperten/Wundmanager dazu.
Aber in Deiner Versorgung ist so viel Unverstand (Pat. uneinsichtig, Frau uneinsichtig, HA möglicherweise ohne Ahnung (kommt drauf an)...) versammelt, daß man da nur kapitulieren kann.
Daher: Alles so dokumentieren, insbesondere darauf, daß Pat. und Angehörige auf fachgerechte Versorgung hingewiesen wurden, dies mit Deinen Vorgesetzten auch so kommunizieren und das war´s.
Man kann die Leute nicht zur Vernunft zwingen.
 
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Spontan hätte ich ja gesagt, hol einen Wundexperten/Wundmanager dazu.
Aber in Deiner Versorgung ist so viel Unverstand (Pat. uneinsichtig, Frau uneinsichtig, HA möglicherweise ohne Ahnung (kommt drauf an)...) versammelt, daß man da nur kapitulieren kann.
Daher: Alles so dokumentieren, insbesondere darauf, daß Pat. und Angehörige auf fachgerechte Versorgung hingewiesen wurden, dies mit Deinen Vorgesetzten auch so kommunizieren und das war´s.
Man kann die Leute nicht zur Vernunft zwingen.

In gewisser Weise hast du schon recht... ich glaube wenn man mal etwas auf mich hören würde wäre es soweit gar nicht gekommen... allein das herunterreissen der Unterhose hab ich mehrfach erwähnt... nein die ist es nicht das ist nur durch das Hochziehen...

Anfangs haben meine Kollegen zu dekubitus tendiert... Aber das ist es nicht...

Wunddoku hab ich bislang nicht angelegt weil es hier bei Schürfwunden muss man nicht unbedingt...

Aber jetzt mal davon ab dass sie vllt nicht wollen etc. Zumindest das ich einen Vorschlag habe: was könnte man da jetzt drauf machen?
Mein Vorschlag wäre ja gewesen aufpassen beim ausziehen, lagern und panthenol drauf...
Kein Pflaster nichts...
Aber das bringt hier ja augenscheinlich nichts deswegen weitere Vorschläge...
 
In gewisser Weise hast du schon recht... ich glaube wenn man mal etwas auf mich hören würde wäre es soweit gar nicht gekommen... allein das herunterreissen der Unterhose hab ich mehrfach erwähnt... nein die ist es nicht das ist nur durch das Hochziehen...

Anfangs haben meine Kollegen zu dekubitus tendiert... Aber das ist es nicht...

Wunddoku hab ich bislang nicht angelegt weil es hier bei Schürfwunden muss man nicht unbedingt...
Ich kann Dir/euch nur raten: Dokumentiert das alles auf das Genaueste. Mit Datum usw. "Habe Fr. XY und ihren Mann darauf hingewiesen, daß...". Es hilft nichts, wenn sich diese Wunde verschlimmert und Du dann sagst "Ich hatte mehrfach erwähnt, daß..." - das muß wirklich schriftlich festgehalten werden.
Und unbedingt Deine Vorgesetzten darüber informieren. Ich kenne eure Strukturen nicht, in meiner Firma wäre PDL zuständig.
Aber jetzt mal davon ab dass sie vllt nicht wollen etc. Zumindest das ich einen Vorschlag habe: was könnte man da jetzt drauf machen?
Mein Vorschlag wäre ja gewesen aufpassen beim ausziehen, lagern und panthenol drauf...
Kein Pflaster nichts...
Aber das bringt hier ja augenscheinlich nichts deswegen weitere Vorschläge...
Die Scherkräfte könnte man evtl. vermeiden, wenn man ihn nicht mit dem Gesäß über die Unterlage hochziehen würde, sondern mitsamt dem Laken hochrutschen würde.
Wie ist er denn beieinander? Kann er etwas mithelfen (Gesäß anheben)? Ihr seid allein in der Versorgung, oder?
Kannst Du das Bett evtl. kippen, damit er leichter rutscht? (Vorsicht, toleriert nicht jeder Pat.!).
Kannst Du versuchen, ihn kinästhetisch nach oben zu befördern?
 
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Ach ja, noch was...
Die Wechseldruckmatratze entbindet euch nicht davon, lagern zu müssen! Ihr müßt nur nicht so häufig lagern.
Und was die Wundversorgung betrifft:
Wenn ihr da eine verbindliche Arztangabe habt, dann müßt ihr euch (nach deutschem Recht) eindeutig danach richten! Das ist eine verbindliche ärztliche vorgegebene Therapie. Wenn, dann in Absprache mit der Ärztin abändern.
 
@Martin H. Das er trotz Matratze gelagert werden müsste ist mir klar. Er möchte es aber nicht oder nur bedingt... alle paar Tage mal oder abends rechts 30Grad (oder links aber meist rechts) Lagerung... wurde ihnen alles erklärt und such dokumentiert.
Als die Ärztin dieses mal da war war ich leider nicht dabei. An die AO halten wir uns, sind aber auch auf gefallen der Angehörige und ihm angewiesen weil die nicht für alles anrufen wollen.

Er kann im Grunde beim hoch ziehen nicht mehr helfen dennoch winkle ich seine Füße an einer Decke an so dass er sich etwas wegdrücken kann.
Das Hochziehen machen wir zu zweit indem wir uns unter seinem Rücken, Hohe Brust und unter dem Gesäß an den Händen fassen. Somit Versuch ich schon dass das Gesäß währenddessen nicht geschleift wird...
 
wie wäre es mit einem kinästhetischen Transfer, für den Patienten garantiert angenehmer als alle "Hauruck" Methoden.

Ansonsten Dokumentation ist das A und O. Wenn du der Meinung bist, dass die Wunde nicht richtig versorgt wird, nimm dein Remonstrationsrecht war.
 
wie wäre es mit einem kinästhetischen Transfer, für den Patienten garantiert angenehmer als alle "Hauruck" Methoden.

Ansonsten Dokumentation ist das A und O. Wenn du der Meinung bist, dass die Wunde nicht richtig versorgt wird, nimm dein Remonstrationsrecht war.

Das geht über die kinästhetik schlecht da die extremitäten wie Gummi sind und er sie nicht an Ort und Stelle halten kann...
Hauruckmethode ist es ja keine. Eher wie bei einer Schaukel. Und für mich zumindest ist es nicht anstrengend.
Ich könnte natürlich das mit dem Bettlaken machen. Dazu muss ich aber ans Kopfende welches an der Wand ist und nicht verrückt werden darf ( wollen sie nicht). Angeboten hab ich es aber.
 
Bei dem kinästhetischen Gehen im Bett wird mit den Haltungs- und Transportbewegungsebenen gearbeitet. Da muss der Patient seine Extremitäten nicht an Ort und Stelle halten
 
@narde2003
Remonstration funktioniert nur, wenn Dein Chef hinter Dir steht ............
@Kleenes87
Die wunden Partien zum "Scherschutz" überzupflastern macht nur mit einem großflächig aufgebrachten Folienverbandmaterial Sinn. (Z.B. Suprasorb F)
Schwer zu verarbeiten und nicht zu bezahlen.
 
@Elfriede suprasorb F haben wir da (fixomull transparent ist Soweit ich weiß das gleiche). Danke ich warte mal ab wenn die Wundmanagerin von der Praxis kommt und werd das ggf vorschlagen.
 
@Resigniert wie darf ich mir das vorstellen? Hab mir dazu das Video auf YouTube angesehen aber das wird hier glaub ich nicht funktionieren.
Sorry mein Kinästhetikexkurs ist Jahre her und da war kein solcher Patient dabei. Deshalb die Frage
 
@narde2003
Remonstration funktioniert nur, wenn Dein Chef hinter Dir steht ............
@Kleenes87
Die wunden Partien zum "Scherschutz" überzupflastern macht nur mit einem großflächig aufgebrachten Folienverbandmaterial Sinn. (Z.B. Suprasorb F)
Schwer zu verarbeiten und nicht zu bezahlen.
Ich empfehle jetzt mal den nationalen Expertenstandards chronische Wunden - das steht das mit der Remonstrationspflicht.
Wo wirken Scherkräfte und wie soll ein Folienverband diese verhindern?
 

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