Wird die Mundhygiene des Patienten vom Pflegepersonal vernachlässigt?

@maniac- ich meinte Paula.

Elisabeth
 
als ich heute auf station war und die mundpflege bei einer pat., die ich bis dato nicht kannte, durchführen wollte stand auf dem nachttisch kamillan.
ich hab die mundhöhle inspiziert, war intakt, keine borken, nix.
ich also nach anderen möglichkeiten gesucht, fand aber nur diese glycerinstäbchen.
da ich gehört habe, dass die auch nicht das gelbe vom ei sind, hab ich die gleich an ihrem platz gelassen.
ich hab also den mund nur mit klarem wasser ausgewischt. (war das falsch?)
später hab ich die schwester gefragt, womit dort regulär auf station die mundpflege durchgeführt wird.
als antwort bekam ich kamillan oder eben diese glycerinstäbchen.
geil dachte ich.
ich fragte, ob es keine anderen möglichkeiten gäbe.
sie meinte nur, ne, am besten ist immer noch kamillan.
ich habe in meinem pflegebuch gelesen und dort habe ich gefunden, dass man zur mundpflege tee benutzen kann.
reicht es, wenn man bei intakter mundschleimhaut, keine borken etc den mund mit wasser oder tee auswischt?
andere lösungen, bis auf das kamillan, haben wir auf station nicht.
womit macht ihr das?
 
Womit spülst du deinen Mund aus?

Warum soll Wasser nicht ok sein?
 
Pflege macht nicht einfach... sollte sie zumindestens nicht.

Auf was für einer Station arbeitest du? Es ist durchaus denkbar, dass der Zusatz als Prophylaxe genommen wird.

Kamillan

Zusammensetzung:
10 ml (entsprechen 9,4 g) Flüssigkeit enthalten: 10 ml Auszug (1:7,4) aus einer Mischung von Kamillenblüten : Schafgarbenkraut (2,4:1); Auszugsmittel: Ethanol 96%: Trinkwasser : Ammoniak-Lösung 10% : Macrogolglycerolhydroxystearat (52,1:50,8:1:0,25).
Pharma Wernigerode - Patienten - Magen-Darm-Gallenbeschwerden

Kamille wirkt antibakteriell und entzündungshemmend... aber leider auch austrocknend. Letzteres wäre nur sinnvoll, wenn der Pat. unter einer Hypersalivation leiden würde.
Scharfgarbe wirkt desinfizierend... und leider auch austrocknend.

Nicht selten werden Pflegemittel zu Selbstläufern. Hat bei Pat. A gut funktioniert, dann wird es prompt bei den Pat. B-Z auch angewendet. Liegt leider daran, dass die wenigsten sich um Wirkunsgweisen scheren. Das ist ja Aufgabe des Arztes, gelle? *grübel* Vielelicht sollten wir die Ansetzung von Pflegemitteln doch lieber dem Arzt zuweisen.

Um eine korrekte Mundpflege zu machen, muss Pflegekraft Kenntnisse über die Anatomie und Physiologie der Mundhöhle haben. Sie muss Veränderungen erkennen können und Ursachen dazu fetstellen können. Aufgrund dieser (Pflege-)Diagnose setzt Pflege entsprechende Maßnahmen an.... wenn, ja wenn sie denn fachkompente arbeiten will. Leider beherrschen dieses Arbeiten nicht mal 50% der examnierten Fachkräfte.

Dimarias Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, weil wir den Pat. nicht kennen. Es ist lediglich möglich, zu sagen, dass auch Wasser und Tees in der Mundpflege Anwendung finden können...bei entsprechender Indikation.

Elisabeth
 
@maniac- ich meinte Paula.

Elisabeth

Ich habe ja auch nicht gesagt dass Kamillan böse ist. Ich hab nur vorgeschlagen dass Dimaria einfach mal sowas ausprobieren soll. Geht ja nicht nur im Kamillan, sondern der Vorschlag gilt prinzipiell. Jedem Patienten Kamillan angedeihen zu lassen, ohne die individuellen Bedürfnisse und Probleme des Patienten zu betrachten, ist jedenfalls auf keinen Fall das Gelbe vom Ei ;)
Kamillan hat bestimmt seine Daseinsberechtigung, obwohl ich zugeben muss, dass ich es noch nie live und in Action irgendwo gesehen hab.
Wie gesagt, wir benutzen Mundpflegelösung, Tee oder Wasser, je nach Patient. In meinem Ausbildungshaus ebenso. In der Onkologie wurde Salbeitee benutzt, oder bei schlimmen Fällen wurde vom Arzt was verordnet, zB AmphoMoronal, oder auch Bepanthen Mundspüllösung.
Kamillan kam mir persönlich noch nicht unter.
 

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