Wieviele ver.di-Mitglieder werden wegen der Pflegekammer aus ver.di austreten?

Wie beantworte ich die Anti-Pflegekammer-Kampagne, zu der mich ver.di nicht gefragt hat?

  • Ich bin nicht einverstanden, werde persönlich aber nicht eingreifen.

    Stimmen: 5 23,8%
  • Ich bin nicht einverstanden und werde vom FB 03 fordern, sie sofort einzustellen.

    Stimmen: 4 19,0%
  • Ich bin nicht einverstanden und werde aus ver.di austreten.

    Stimmen: 2 9,5%
  • Ich bin mit der Kampagne einverstanden, werde mich aber nicht beteiligen.

    Stimmen: 1 4,8%
  • Ich bin mit der Kampagne einverstanden, und werde sie persönlich unterstützen.

    Stimmen: 2 9,5%
  • Ich kenne mich mit dem Thema nicht aus und das kann ruhig so bleiben.

    Stimmen: 1 4,8%
  • Ich kenne mich mit dem Thema nicht aus, will mich aber informieren.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich bin Mitglied, mir ist das Thema aber egal.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich bin kein ver.di-Mitglied und finde die Kampagne nicht gut.

    Stimmen: 4 19,0%
  • Ich bin kein ver.di-Mitglied und finde die Kampagne gut.

    Stimmen: 2 9,5%

  • Umfrageteilnehmer
    21
Bei Deinem ganzen Enthusiasmus möchte ich betonen, dass es nicht überall Gesundheitsämter in dieser von Dir genannten Form extra gibt. Oft sind sie in das Landratsamt integriert und darüber hinaus sind die Aufgaben eines Gesundheitsamtes Andere und haben nichts mit der Abnahme von Prüfunge zu tun und zudem sich das Problem nur verlagern würde. Es ändert nichts am Kuddelmuddel. Derzeit werden Gesundheitsämter oft von Ärzten geleitet : Also wieder Fremdbestimmung.
Ja und, die Kammerverwaltung wird wohl auch nicht aus Pflegekräften bestehen.

Vllt. liest du mal was ich schreibe. Ich weiß dass Gesundheitsämter jetzt noch nicht diese Aufgaben wahrnehmen. Bis jetzt werden viele der Aufgaben die bei "Pflegekammer jetzt" genannt werden, von niemanden wahrgenommen.
Übertrage ich diese Aufgaben auf eine neu zu schaffende Kammer, kostet das aber mehr als wenn ich schon bestehende Strukturen nutzen kann oder bestehende Strukturen erweitern. Wo es Gesundheitsämter nicht gibt, müssen diese dann halt geschaffen werden, wenn die Aufgaben anwachsen.

Es kann doch nicht sein, dass die Pflege sich selbst kontrolliert, dann kommt am Ende so eine "effektive" Selbstkontrolle wie sie die Ärztekammer hat. Bock zum Gärtner gemacht.
Es gibt klare Regeln und die Aufgaben einer Kammer sind überall gleich.
Ich hab jeden Punkt der Aufgabenbeschreibung bei "Pflegekammer jetzt" hier aufgegriffen und gezeigt, dass es schon bestehende Institutionen gibt, die sowas übernehmen können. Funktioniert in Österreich mit der ÜBerwachung der Weiterbildungspflicht auch über Behörden.
Lest mal bitte die ganzen anderen verkammerten Berufe durch.
Ja, und schau mal wann das Kammerwesen erschaffen wurde. Das ist mittelalterlich. Andere Gruppen wollen das eher gestern als heute abschaffen und wir beamen uns direkt zurück in die Vergangenheit.

Eine Selbstverwaltung ist derzeit nur über eine Verkammerung eines Berufsstandes möglich.
Quatsch. Wenn Pflegekräfte die Gesetze schreiben würden, die unseren Arbeitsalltag bestimmen, dann ist das eine Selbstverwaltung. Die Aufgabengebiete die eine Kammer abdeckt, sind nicht die Gebiete wo die drängendsten PRobleme sitzen.

@Elisabeth: Es ist ja wohl ein deutlicher Unterschied zwischen einer Petition und einem Engagement in einer Partei, Mitarbeit in entsprechenden Ausschüssen, und direktem Mitschreiben an Gesetzesentwürfen die auch Aussicht auf Annahme haben. Warum gehen die Leute die sich für die Kammer engagieren nicht in die Politik? Nur da können unsere Probleme gelöst werden. Die genannten Aufgaben die eine Kammer oder mMn eben auch Ämter übernehmen könnten betreffen Bereiche, wo ich nur sehr nachrangige Probleme sehen kann.

Ich bin im Berufsverband. Es geht aber nicht um mich, sondern um die Lobbyisten der Pflegekammer. Wenn die schon ihre Zeit aufwenden für unseren Berufsstand, warum dann nicht als Politiker an der Stelle wo man wirklich Entscheidungen treffen kann, die unsere Probleme lösen. Das ist doch Verschwendung von Ressourcen. Kein Wunder dass sich nichts bewegt, wenn sich unsere Standesvertreter mit solchen Nebenschauplätzen und Debattierclubs beschäftigen.
 
Quatsch. Wenn Pflegekräfte die Gesetze schreiben würden, die unseren Arbeitsalltag bestimmen, dann ist das eine Selbstverwaltung. Die Aufgabengebiete die eine Kammer abdeckt, sind nicht die Gebiete wo die drängendsten PRobleme sitzen.

Da sehe ich aber demokratische Probleme....
 
Wie jetzt- ich soll als examinierte Pflegefachkraft den Sekretärinnen-Job übernehmen? Das habe ich hoffentlich falsch verstanden.

Wo die gelandet sind, die nach deinen Vorstellungen Politik betreiben wollten, ist dir bekannt? Am 1.4. waren es noch rund 2,9%.

Und nun ist es ja nicht so, dass sich da bisher gar keiner aus der Pflege in die große Politik bewegt hat. Vielleicht sollest dich einfach mal durch die Biographien kämpfen. Und wenn du schon dabei bist- vielleicht überlegst auch noch mal, wie man in die Position kommt in Ausschüssen usw. mitzuarbeiten.
Stichwort: "Volksvertreter".

Elisabeth
 
Fleschor_Max: Deine Einstellung in allen Ehren, aber daswas Du forderst und meinst ist ja schon öfter als einmal gescheitert. Wie lange bist Du in diesem Beruf ? Darüber hinaus wieso behauptest Du denn eigendlich, dass die Kammerverwaltung nicht aus Pflegekräften besteht ? oder wie definierst Du Kammerverwaltung ? Ist dies für Dich der rein administrative Bereich mit Buchhaltung, SekretärIn, Rechtsbeistand oder ?Darüber hinaus frage ich mich, ob Du überhaupt den Unterschied zwischen einer Körperschaft des öffentlichen Rechtes und des privaten Rechtes kennst ? Ausserdem frage ich mich, ob Du jemals einen Berufsverband von innen gesehen hast bzw. überhaupt weißt, was dies Alles für Leute benötigt und fremde Berufsgruppen, um überhaupt ersteinmal tätig werden zu können. Das fängt beim Notar an.

Ebenso befasse Dich mal mit den Grünen/Bündnis 90: Dort ist eindrücklich zu verfolgen, wie man sich veränderte, als man oben angelangt war und ebenso auch S21 sowohl als auch die Atomenergiepolitik ist insgesamt sehr eindrücklich, was bei unserem Staat gerne mal verdrängt wird. Politiker sind gerne mal vergesslich...treffen Versprechungen und geben unsere Steuergelder aus für eine mehr als z.B. fragliche Atomenergiepolitik bzw. es wird gerne der Bevölkerung verschwiegen, dass das Endlager noch immer nicht gesucht wird und ebenso wenig wird der Bevölkerung mitgeteilt, was es Alles für Zwischenfälle gibt und das wir alle neben und um tickende Atombomen leben. Ach ja....und Du scheinst tatsächlich an unsere Regierung zu glauben. Das da aber sehr viel fragwürdiges Verhalten dabei ist- zeigte uns ja auch das unnötige Moratorium von 10 Jahren im Jahre 2002, wo Herr Tritin (ehemaliger Umweltminister und Grüne/Bündnis 90) das AK- End Gutachten von Michael Sailer und Co unter den Tisch hat fallen lassen, obwohl ja sooo begeistert. Oh ja.. da kommt sehr viel Vertrauen auf und jetzt erzähl mir bitte nicht, dass die Pflege Gesetze schreiben soll ohne juristische Kenntnisse, die meines Wissens nach immernoch ein Jurastudium bedürfen. Darüber hinaus braucht unser Berufsstand tatsächlich eine Verkammerung und ich sehe derzeit auch keine bessere Möglichkeit. Wenn ich diese sehen würde, dann wäre ich sofort dabei. Viel wichtiger wäre es eine Pflege- Partei zu gründen und sich hochzuschaffen. Aber wieviele Pflegekräfte und wieviele andere Mitmenschen werden dabei bleiben, beitreten und uns nach Vorne bringen ? Bis wir dann mal oben angelangt sind- braucht es viel Kampfgeist, viel Biss und mutige Leute!
 
Bei Deinem ganzen Enthusiasmus möchte ich betonen, dass es nicht überall Gesundheitsämter in dieser von Dir genannten Form extra gibt. Oft sind sie in das Landratsamt integriert und darüber hinaus sind die Aufgaben eines Gesundheitsamtes Andere und haben nichts mit der Abnahme von Prüfunge zu tun und zudem sich das Problem nur verlagern würde. Es ändert nichts am Kuddelmuddel. Derzeit werden Gesundheitsämter oft von Ärzten geleitet : Also wieder Fremdbestimmung.

Eine Pflegekammer wird von Pflegekräften mit Unterstützung verwaltet und nicht von den externen Berufsgruppen, die man allerdings dennoch braucht. Auch glaube ich nicht, dass wir genügend Pflegekräfte innerhalb der nächsten 5 Jahre heranzüchten könnten, um dann an einem Gesetz mitzuwirken. Diese Wahrscheinlichkeit ist im Verhältnis zur sowieso kommenden ersten Landespflegekammer 2015 in RLP schwindend gering. Es gibt klare Regeln und die Aufgaben einer Kammer sind überall gleich. Lest mal bitte die ganzen anderen verkammerten Berufe durch. Es ist mir ehrlichgesagt Jacke wie Hose, ob nun ein paar Leute dies anzweifeln, aber ehrlichgesagt ist es hier nicht meine Aufgabe jemanden den Sinn und Zweck einer Kammer und die Pflichtmitgliedschaft zu erklären. Ebensowenig, was der Gesetzgeber sich dabei gedacht hat, wieso eine Personenkörperschaft eine Pflichtmitgliedschaft vorsieht. Darüber hinaus können Beiträge erhoben werden und ohne macht die Geschichte auch keinen Sinn. Eine Selbstverwaltung ist derzeit nur über eine Verkammerung eines Berufsstandes möglich. Dies ist die Gesetzgebung und darüber braucht es keine Diskussionen über Sinn und Unsinn dieser Tatsache. Sorry- musste mal gesagt werden!
:daumen::daumen::daumen:
 
So wie Du es beschreibst ist viel zu viel Kuddelmuddel und fremdbestimmt. Du scheinst es mit der Pflegekammer nicht zu verstehen. Genau das wollen wir ja nicht. Zudem dieses Spielchen schon mehr als 20 Jahre, wenn nicht sogar noch länger geht. Da hast Du noch nicht daran gedacht, diesen Beruf zu erlernen. Da warst Du, wenn die Rechnung richtig ist - noch in der Grundschule und ich schon inmitten der Krankenpflegeausbildung bzw. im letzten Ausbildungsjahr.
Derzeit nehmen unterschiedliche Mittelbehörden die Prüfung in der Kranken- und Fachkrankenpflege mitunter ab. Das kann es nicht sein.

Ich habe keine gradlinige Anlaufstelle. Überall nennt sich das Anders und ist dementsprechend unterschiedlich bürokratisch und zeitaufwendig z.B. bei einem Wasserschaden ein neues Zeugnis ausgestellt zu bekommen. Vorallem dauert es unterschiedlich lange von der Bearbeitung. Ich kenne das Spielchen und es nervt einfach nur.

Das ist eine wunderbares praktisches Beispiel. Vielleicht betrifft das Gewusel um Bescheinigungen/Urkunden nicht viele Personen in dieser Weise. Aber trotzdem gibt es für die Pflege kein durchgängiges System für die Ausbildung und Prüfung. Wenn von den Amtern die Prüfer zu den Examen hinzu kommen, haben wir es selten mit wisschaftlich qualifizierten Pflegekräften zu tun, sondern mit Amtsärzten. Es wäre besser, wenn die Pflegekammer die Examina abnehmen würde. Dann würde Pflegewissenschaft, Audbildung und Prüfung viel besser auf eine Linie kommen, die für die Praxis relevant ist.

Warum gibt es so wenig praktische Anleitung für Schüler? Weil wirtschaftlich nichts einbringt. Wenn aber eine Pflegekammer die Ausbildungsvoraussetzungen definiert oder bei der Gesetzgebung mit beeinflusst und ihre Einhaltung überwacht, haben einige ausbildende Krankenhäuser nicht mehr die Chance, die Schulen einfach mit einem unzureichenden Budget auszustatten oder auf Praxisanleiter zu verzichten. Die Krankenkassen als Kontrollinstanz drückt schnell beide Augen zu, wenn sie dadurch ein für sie finanziell vorteilhaftes Budget abschließen kann.

Die Ausbildung in Deutschland, insbesondere die praktische Ausbildung, ist schlecht. Sie ist schlecht, weil die Bedingungen in der Praxis schlecht sind. Ein Krankenhaus, dass keine praktischen Anleitungen durch qualifizierte Praxisanleiter nachweisen kann, sollte einfach die Ausbildungsermächtigung entzogen bekommen, so wie bei den Ärzten ebenfalls die Ermächtigung für die praktische Ausbildung an klare Bedingungen genüpft ist.

Und um auf das Thread-Thema zurückzukommen: An dieser Schraube hat ver.di bisher wenig gedreht. Ver.di hat diesbezüglich auch gar keine hinreichenden Befugnisse. Stattdessen verweist ver.di darauf, dass die Ausbildung Bundesrecht ist und deshalb für die Pflegekammer nicht relevant wäre. Das ist aber falsch. Denn eine Pflegekammer würde dennoch die Prüfungen abnehmen und könnte auf Bedingungen definierten, die einzuhalten sind, um als Ausbildungsplatz gelten zu können, und zwar durchaus gestützt auf das Bundesausbilldungsgestz. So einfach ist das.

Aber ver.di betreibt Desinformation und richtet sich gegen 84% der Gewerkschaftsmitglieder und hat nur 16% Befürworter. Wenn 69% der Pfege-ver.dianer aus ver.di austreten, wären die Pflegekammer-Gegner in der Mehrheit. Vielleicht wollen das ja die 16% Gegner.
 
...Warum gibt es so wenig praktische Anleitung für Schüler? ...
*ketzerisch* Weil sie überbewertet wird? Denn eigenartigerweise können die mit ausgiebiger Praxisanleitung nicht mehr als die ohne.

Man müsste sich mal so langsam überlegen, was man denn nun will? Die Ausbildungszeit ist nun mal begrenzt. Einen Handwerksberuf- dann sollte man die Theorie auf ein absolutes Minimum reduzieren und mehr wert auf die "Dressur" legen. Oder man will sich mehr der Profession widmen. Dann braucht es mehr Theorie und wenige Praktika. Oder wir bekennen uns nun endlich dazu, dass es zwei "Klassen" geben wird.

Elisabeth

PS Bitte jetzt nicht wieder die agressive Art und Weise Verdi zu belegen. Bite, bitte.
 
Weil dies mit Kosten verbunden ist ! Sie wird nicht überbewertet ;-) sondern unterbewertet. Darüber hinaus haben es die Azubis nicht leicht, denn der Theorie- Praxis-Transfer ist nicht ganz optimal. Die Lernmodule geben dies nicht ganz her und in der Praxis wird nicht selten mit genügend Verständnis reagiert. Allerdings hier im südlichen Württemberg gibt es dahingehend eine ganz kompatible Lösung: Praxislehrer
 
Dann erklär mir mal, warum keinerlei Unterschiede im praktischen Arbeiten zu vermerken sind. Kann es sein, dass die Fachkraft vor Ort- so ganz ohne jegliche pädagogische Ausbildung- die eigentlich praktische Ausbilderin ist?

Findest es net bedenklich, dass der Azubi differenziert zwischen Schulpflege und Realität?

I-wie hab ich es heute mit dem Erinnern. Uns wúrde im praktsichen Unterricht vom Medizinpädagogen (entspricht heute dem Pflegepädagogen) das Baden eines Säuglings beigebracht. Ganz wichtig: das Kind muss in der Wanne gedreht werden. Das wurde mit der Puppe und am lebenden Objekt ausgiebig geübt. Dann gab es das Bergfest und wir wollten den Theorielehrern natürlich zeigen, was wir so alles in der Praxis gelernt haben. Also Babypuppe gebadet. Wie wir anfangen wollten zu drehen fragte eine alte Lehrerin ob wir den Blödsinn herhätten. Wir würden ja fast mit in die Wanne steigen. Sie hats dann gezeigt und siehe da- es war bedeutend praktischer. Das letzte mal hab ich ein Baby bei der "Waschprüfung" gedreht und danach nie wieder. Ich hab es auch nie bei Kollegen gesehen.

Mein Fazit: Praktische Lehrer versuchen sich oft selbst zu überholen im Eifer dem Azubi was ganz besonderes beizubringen, was es im Alltag so nicht gibt. Begründet wird das dann mit Pflegewissenschaft. Und fragst dann einen Wissenschaftler, dann schüttelt der nur fassungslos den Kopf.

Elisabeth
 
Das ist doch nicht überall so und man darf nicht Alle über einen Kamm scheren. Ich will meinen zukünftigen Azubis garantiert die Praxis zeigen. Allerdings arbeite ich eben auch noch in der Praxis und werde dies auch während und nach meinem Studium noch tun. Ich empfinde es eher etwas unglaubwürdig, wenn ich etwas praktisches beibringen will und keine Ahnung mehr davon habe.
 
Nimm es mir bitte jetzt nicht übel- aber ich glaube, dass du einem romantischen Traum anhängst.

Um in der Praxis fit zu bleiben müsstest du regelmäßig längere Praktika in derselben absolvieren- unter den gleichen Bedingungen wie die Kollegen vor Ort. Nicht umsonst fordert das in aller Regelmäßigkeit der Praktiker. Wärst übrigens net alleine. Die Manager sind auch stets herzlich eingeladen. *ironieoff*

Elisabeth
 
Elisabeth : 1. bin ich alt genug, stehe mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsache, 2. bin lang genug im Job und kenne meinen Fachbereich 3. arbeite ich eigenverantwortlich und selbständig 4. bin ich ausserdem sehr flexibel 5. bin ich als Freiberuflerin so Einiges an Veränderungen gewohnt 6. mach ich mir darum keinerlei Gedanken, da ich ganz genau weiß, was ich kann und was mir nicht so liegt bzw. ich nicht kann
Ich schmunzel schon ein wenig über Deine unnötige Besorgnis.

Ich studiere zwar Vollzeit, aber nur an 3 Tagen die Woche von Morgens bis Abends! Da bleibt noch genügend Zeit für die Praxis ;-) zwinker

Es ist zudem mir überlassen, wann und wo und wie ich arbeite. Auch wenn ich nur 2-3 Dienste pro Monat absolvieren würde, so benötige ich durchaus eine größere Konzentration in den ersten Tagen, aber dennoch ist Alles sehr viel schneller abrufbar, als ich früher als Festangestellte dachte. Umso häufiger man die Umgebung wechselt, umso flexibler wird man. Dies dauert in der Freiberuflichkeit ca. bis zu einem Jahr- bis man sich an diese Wechsel gewöhnt hat.
 
So ist das halt mit den Erfahrungen im Leben- der eine so, der andere so. Was wieder schön deutlich wird- die Art, wie man als Nichtakademiker abgewatscht wird. Bestätigt meine bisherigen Erfahrungen- wobei ich sagen muss, ich hab auch ganz viele andere kennen gelernt. Das meiste für die Praxis haben mir aber stets die Spezialisten vor Ort beigebracht. Auf die lass ich nix kommen. Das Niveau kann man nur mit jahrelanger Berufserfahrung erreichen und sich net anlesen bzw. bei ein paar Besuchen auf Station lernen.

Elisabeth
 
@Elisabeth:
Genau das ist dieses Denken, was in Deutschland alles verhindert:

Nur am Arbeiten am Bett zählt, alle anderen könne eh nix.



Das man nach einiger Zeit keine Praxiserfahrungen mehr hat, weil die Praxis sich nunmal auch weiterentwickelt, ist normal. Da reichen schon wenige Jahre Erziehungsurlaub, Aufenthalt im Ausland(selbst wenn man dort pflegt) oder sprich eine falsche, aber häufige Einstellung....

Dazu braucht man nicht studiert zu sein!
 
*ballzurückwerf* Genau dieses Denken ist es, was in D alles verhindert: die Praktiker wollen die Akademiker nicht.

Im 2. Absatz bin ich voll bei dir. Das wollte ich rüber bringen. Also haben wir doch eine gemeinsame Sprache *freu*

Elisabeth
 
*ballzurückwerf* Genau dieses Denken ist es, was in D alles verhindert: die Praktiker wollen die Akademiker nicht.

Im 2. Absatz bin ich voll bei dir. Das wollte ich rüber bringen. Also haben wir doch eine gemeinsame Sprache *freu*

Elisabeth

Ja, und genau das ist das Problem. In Deutschland wird überhaupt nicht erkannt, was die Akademiker in der Pflege geleistet haben.
Woher kommt unser ganzes Wissen?

Du bist Praxisbegleiterin für Basale Stimulation? Nun, wer steckt hinter der basalen Stimulation? Die, die in der neuroloischen Pflege sind, wissen ganz gut, was basale Stimulation erreichen kann. Wäre Bienstein nicht gewesen- wir hätten diese Möglichkeit nie gehabt.

Habe im Studium über H.E. Peplau referien dürfen. Wusste anfangs nicht wer das ist- und ich gehe jede Wette ein, der größte Teil der Kollegen weiß das auch nícht. Dabei arbeiten wir tagtäglich mit Ihren Erkenntnissen: das wir verschiedene Rollen annehmen, das wir in der Pflegeinteraktion mit dem Patienten verschiedene Phasen durchlaufen, die wir uns zunutze machen.

Auch die Erkenntnisse Florence Nightingales, in GB eine berühmte Persönlichkeit mit eigenen Feiertag, sind uns in Deutschland häufig unbewusst- und doch nutzen wir sie tagtäglich.

Die Ablehnung in D mag geschichtlich bedingt sein. Das ändert aber nix daran, das sie uns schadet, und wir verglichen mit anderen Ländern zurückbleiben in Qualität der Pflege.

Ich finde diese Diskussionenn langsam ziemlich müßig- und klinke mich daher aus.
 
Stellen wir ff. fest: beide Fraktionen sind wichtig. Und können net ohne einander. Nur miteinander wollen wir net unbedingt was zu tun haben. Ist zu schwierig sich zum einen umzuwenden, zum anderen aufzuschließen. Und so bleibt es wie es ist.

Ich finde diese Diskussionenn langsam ziemlich müßig- und klinke mich daher aus.
Schließe mich an, weil ich wieder mal gelernt habe: ausgetretene Wege werden in D net verlassen. Sie bieten allen Beteiligten Sicherheit. Und das ist bekanntlich das Wichtigste.

Bis denne

Elisabeth
 
Ich werde derzeit nirgendwo eintreten noch austreten. Verdi disqualifiziert sich mit ihrer jetzigen Vorgehensweise. Ich muß dort aber nicht mehr austreten, weil ich das vor einiger Zeit schon gemacht habe. Grund: Es wurden nicht meine Interessen vertreten. Ich wurde abgewimmelt mit dummen Argumenten.

Bevor ich wieder irgendwo beitrete, sollte mir diese Institution beweisen, dass sie was auf dem Kasten haben und etwas erreichen können. Ich hab keine Lust dazu den nächsten Papiertiger zu finanzieren.

Wenn ich Probleme habe, setze ich mich selbst dafür ein und war bisher immer erfolgreich.
 
@Elisabeth:

Die Praxis kann nicht ohne die Theorie und die Theorie kann nicht ohne die Praxis. Es gehört eigendlich nah beeinander. Nur alleine mit der Praxis und ohne die Theorie wird die Praxis allerdings nicht erklären können, wieso und weshalb etwas so ist und wie man dies begründet, wieso man es tut oder nicht tut.

Somit benötigt die Praxis (Empirie, das Besondere) auch die Theorie (das Allgemeine). :)

Die Pflege braucht die Pflegewissenschaft!
 
Ich finde, dass wir im Punkt Theorie-Praxis-Konflikt von den Ärzten lernen können. Die "Lehrer" der Ärzte sind praktizierende Ärzte. Der Professor, der doziert, operiert auch am Tisch. Wenn der etwas aus der Theorie oder Forschung berichtet, weiß er aus seiner unmittelbaren praktischen Erfahrung, wie das in die Praxis passt.

Leider ist es in der Pflege so, dass der Leher seit seiner Weiterbildung oder seit seinem Studium sein Wissen in der Praxis nicht mehr testen oder sich bewähren lassen kann. Die Lehrer haben oft das Sendungsbewusstsein, über die Schüler die Praxis zu verbessern. Aber sie lehren Dinge, die man zu Anteilen als Halbwissen bezeichnen kann - klingt logisch, ist gut begründet, aber funktioniert in der Realität nicht. Die Kollegen aus der Praxis haben in ihrer Abwehr gegen die "Theoretiker" nicht unrecht, sind aber gleichzeitig auch nicht im Recht, wenn sie meinen, dass nur praktische Erfahrung das non+ultra ist. Das ist ein ernstes Problem in der pflegerischen Ausbildung.

Deshalb würde ich mir wünschen (zugegeben, zur Zeit wirklich Wunschtraum), dass eine Pflegekammer so nach und nach die Voraussetzungen für Ausbildungsstätten definiert und abnimmt und laaaangfristig den Anspruch verfolgt, dass Ausbilder/Lehrer bzw. Ausbildungsstätten ihren Unterricht in die realen Verhältnisse einbetten müssen. Dafür ist eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Praxis und Lehre erforderlich, von der wohl Lehrer, Praktiker und Auszubildende gleichermaßen profitieren dürften. Das ist sicher zur Zeit ein Wunschtraum, weil es keine Instanzen gibt, die genügend Durchsetzungskraft haben, um sich diesem Grundproblem der pflegerischen Ausbildung anzunehmen.

Die Ärzte sind jetzt nicht gerade Musterknaben, aber sie sind in der Anpassung ihrer Ausbildungsbedingungen um ein vielfaches schneller als die Pflege, weil sie es im Rahmen ihrer Selbstverwaltung ohne endloses Betteln bei Politikern selbst in der Hand haben. Und man kann ihnen nicht nachsagen, dass sie schlechter werden. Sie werden konntiuierlich besser, auch wenn man immer noch vieles kritisch sehen kann.

Hier könnte die Pflegekammer die fachlichen Bedingungen fördern/fordern und die Gewerkschaften die Arbeitsbedingungen/Personalschlüssel verbessern helfen. Beide könnten hier zusammenarbeiten, so wie sich das 84% der Gewerkschaftsmitglieder wünschen würden, aber 16% zu verhindern versuchen und das vielleicht auch schaffen, weil sie die 84% einfach hintergehen und weil der größer Teil der 84% nicht konsequent eingreift.

Ich befürchte, dass wir es alle zusammen vermasseln, aber ich weigere mich, mich damit abzufinden.
 
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