Wie oft wechselt Ihr Eure Tour?

Wieviel Geld willst/kannst du für die Versorgung deiner Mutter ausgeben?

Elisabeth
 
Wieso ist denn das was ich mir vorstelle, gegen die Interessen der Mitarbeiter? Du stellst diese Behauptung in den Raum, ohne sie zu begründen.

Meine Begründung war wohl zu subtil.

Dir geht es ausschließlich darum, Deiner Mutter eine optimale Versorgung zu bieten. Das ist bei dem Mitarbeiter anders. Der hat 15 bis 20 Patienten oder mehr, die alle optimal betreut werden möchten. Er hat aber auch noch eigene Interessen und ist - hoffentlich - nicht mit seinem Beruf verheiratet. Sprich: Er kann und sollte nicht unbegrenzt für seine Patienten da sein. Wir sind keine Nonnen mehr.

Du kennst Dich mit den Gegebenheiten in der Pflege zu wenig aus, um zu erkennen, was Du verlangst. Z.B. möchtest Du, das täglich derselbe Mitarbeiter kommt - was aber nicht geht, da wir nicht Montag bis Freitag von acht bis fünf arbeiten, sondern Montag bis Sonntag zwischen 6.00h und 22.00h (das dürfte in der ambulanten Pflege in etwa hinkommen). Trotzdem haben wir eine Fünf-Tage-Woche, viele von uns arbeiten Teilzeit (weil wir auch Familie haben, die versorgt werden muss). Die Versorgung am Nachmittag und Abend wird im ambulanten Dienst häufig durch geteilte Dienste abgedeckt, d.h. Du bist z.B. vormittags für sechs Stunden und abends nochmal für vier Stunden auf Achse. Dafür benötigst Du an anderen Tagen Freizeitausgleich.

Ich kann mit den derzeitigen Mitteln keine optimale Pflege für alle gewährleisten. Würde ich sie Deiner Mutter ermöglichen, kämen andere Patienten sowie meine Mitarbeiter zu kurz. Die gerechteste Lösung ist, allen Patienten eine angemessene Pflege anzubieten, die soweit wie möglich auf die individuellen Bedürfnisse eingeht, aber eine Grenze beim Nicht-Machbaren zieht.
 
Nur wirklich gute Pflegedienste schaffen es, eine Tour mit möglichst derselben Person zu besetzen. In den "schlechten" Pflegediensten fällt das Personal gerne durch Krankheit aus, wechselt sehr häufig durch viele Kündigungen. Also immer wieder Einarbeitungen. Bei solchen pfelgediensten hast du oft fast jeden 2. Tag jemand anderes in der Wohnung stehen.

Personalwechsel gibt es immer, schon alleine deshalb, weil die Pflegeperson freie Tage hat, Urlaubsanspruch und auch mal krank werden kann. Diese Lücken werden mit anderen Pflegekräften besetzt. Ein moderater Wechsel der Personen ist auch bei Demenz nicht problematisch. Wir Pflegekräfte haben gelernt, mit Demenz umzugehen und in der Regel reagiert der Demente nicht negativ auf moderate Wechsel. Ein guter Pflegedienst achtet schon von sich aus darauf, dass Wechsel nicht zu häufig erfolgen. Aber niemand wird dir eine bestimmte Regelmäßigkeit garantieren können.

Es ist schwer, einen guten Pflegedienst zu finden. Ich wünsche dir da viel Glück.
 
Auch im besten Pflegedienst wird ein Mitarbeiter mal krank oder schwanger, muss seine eigenen Angehörigen versorgen oder geht in Rente. Krankenstand oder Fluktuation mögen bei weniger guten Arbeitgebern höher sein, gleich null sind sie nirgends.
 
........und wegen der Kontinuitätsforderungen boomt die polnische Pflege.........
Prima, wenn man das "Rund-um-sorglos-Paket" buchen kann zu unterirdischen Preisen. Allerdings habe ich bei Beratungsgesprächen auch die Kehrseite gesehen (abgesehen von den Nachteilen, die unser Berufsstand dadurch hat): einmal im Monat Wechsel zu einer Pflegerin, die zwar Grundkenntisse der Pflege beigebracht bekommt, aber die Sprache nicht beherrschen muss (und dann erkläre mal einer redebedürftigen 90jährigen, dass da zwar immer einer ist, aber Unterhaltung gegen null geht.
 
Danke für Eure Meinungen.
Weitere Diskussionen sind wohl fruchtlos, ich fühle mich doch - ehrlich gesagt - sehr in die Ecke gedrängt und bewußt(?) falsch verstanden, wenn ich hier von einigen so dargestellt werde, als würde ich auf einer einzigen Pflegekraft bestehen wollen. Zwischen einer Einzigen und jeden zweiten Tag eine Andere gibt es einen himmelweiten Unterschied. Vielleicht ist ähnlich wie bei den Ärzten, der eine hat seine Praxis gut organisiert und trotz Akutbetrieb und hohem Patientenzulauf kurze Wartezeiten, der andere erstickt im Chaos und man sitzt Stunden im Wartezimmer.
Da es ja nach der Aussage von einigen von Euch den Pflegedienst, den ich suche, durchaus gibt, werde ich mich jetzt mal auf die Suche machen. Ich werde auch in den örtlichen Demenzvereinen und Angehörigengruppen nach Erfahrungen fragen und dann gezielt die "guten" ansprechen.
viele Grüße
Jassamin
PS Elisabeth, wir werden zukünftig alleine für die Fahrten mit dem Behindertenfahrdienst zur Tagespflege zweimal pro Woche rund 450 EUR aus eigener Tasche zahlen, plus den Eigenanteil an der Tagespflege von rund 150. Aber was hat das mit meiner Ursprungsfrage zu tun?
 
Jassamin ich glaube nicht, dass du mit Absicht falsch verstanden wirst - im Grunde berichten die Kollegen hier von ihren Erfahrungen - nämlich, dass sie es so, wie du wünschst, nicht kennengelernt haben.

Ich selbst denke schon, dass es sehr gut organisierte Pflegedienste gibt, bei der Fluktuation, Krankenstand u.ä. Faktoren gering (aber nicht auszuschließen) sind.

Viel wichtiger ist gerade für dich, die Nadel im Heuhaufen zu finden - nämlich genau diesen Pflegedienst - da hilft nur umschauen, Angebote einholen, an Selbsthilfegruppen rantreten, die Pflegedienste aus Erfahrung weiter empfehlen können.

Du kannst Glück haben und gleich beim ersten angefragten Tourenpflegedienst den Volltreffer landen - 2-3 PK in der Woche (empfinde ich als ok - kleinere Teams, wenn kollegial gearbeitet wird, sind in meinen Augen die bessere Wahl).

Schau dir die MDK-Noten an - aber entscheide nicht ausschließlich danach - es gibt mehrere Bewertungsportale im WWW (Pflegweiser u.ä.), bei denen Kunden den Auftragnehmer beschreiben. Mundpropaganda ist auch immer gut - und am besten bei Vorstellungsgesprächen der PD "fühlen" - wirken die seriös? Wie reagieren sie auf DIESE von dir gestellte Frage mit dem Personal? Welche Leistungen wollt ihr in Anspruch nehmen? Wie transparent werden euch Kostenvoranschläge berechnet.

Krankenkassen können euch auch Empfehlungen rüberreichen.

Lass nichts unversucht. Ich wünsche dir, dass das ganze Unternehmen Erfolg hat - im Gegenzug müssen Vorstellungen realistisch überdacht werden - sonst kehrt ganz schnell Enttäuschung ein.


Was wollt ihr genau?
Entlastung oder die komplette Übernahme? Formuliert euer Anliegen an den PD genau. Was könnt ihr leisten? Wo braucht ihr die Profis?
 
@Jassamin- die Frage war net bös gemeint. Pflege nach deinen Vorstellungen gibt es nun mal net zum Nulltarif.

Was fällt mir noch ein? Warum muss es ein Behindertentransport sein? Als meine letzten beiden Kinder noch klein waren, wollten sie net in der KiTa bleiben zum Mittagsschlaf. Was machen? Die Großerltern wollten net jeden Tag die Kinder abholen. Die großen Geschwister hatten Schule. ... Ich hab einen Taxifahrer gewinnen können, der sie täglich von der KiTa abgeholt hat. Bezahlt wurde im voraus. Es hat sehr gut geklappt. Sie waren ganz stolz, dass sie mit 5 Jahren schon alleine die Tür aufschließen konnten. Im heimischen Bett schlief es sich halt besser. *fg*

Wie ist es mit einer 400 € Kraft? Vielleicht lässt sich jemand finden, der sie net nur fährt sondern ev. auch noch zusätzlich haushälterische Tätigkeiten übernimmt- ev. sogar bei der Grundpflege hilft.

Vielelicht findet sich im Demenzverein, in Angehörigengruppen Leute, die sich ein paar Euro dazu verdienen wollen und deine Mutter fahren würden?

Ich glaube, du musst mehr "um die Ecke" denken, ungewöhnliche Wege suchen, wenn du das durchhalten willst, was du dir vorstellst. Und so bitter es in deinen Ohren klingen wird: du wirst für jede Dienstleistung zahlen müssen. Ich gebe dir recht, geld ist endlich udn auch Kinder haben ein Anrecht auf ein eigenes Leben, dass finanziert werden muss. Deshalb wirst du wohl oder übel Prioritäten setzen und ggf. Abstriche machen müssen.

Ich drück dir Daumen, dass du eine Lösung findest, die passt- für dich und für deine Mutter.

Elisabeth
 
Elisabeth der Aspekt ist in der Tat nicht unwichtig - die Idee mit der WG für Demenz Erkrankte fand ich gar nicht mal verkehrt - hier fällt Miete an - ein Versorgungsvertrag müsste mit den Kassen bekakelt werden - auch das ist nicht kostenfrei, womöglich aber unterm Strich günstiger, als das was jetzt anfällt.

Angehörige zu Hause versorgen ist kein Zuckerschlecken - viele Medikamente sind rezeptfrei und kosten richtig Asche - da fängt es an - da fällt mir ein: Zuzahlungsbefreiung schon geholt? (dringend durchrechnen!)...

Die Kassen zahlen Hauswirtschaftliche Versorgung anteilig, wo können Freunde mit einbezogen werden? Findet sich evt. ein Ehrenamtlicher für diverse kleine Tätigkeiten? (Besorgungen, die ihr nicht tätigen könnt).

Ihr müsst nicht alles zahlen - zwar sind die Kinder bei zu pflegenden Angehörigen in der Pflicht, aber es gibt Freibeträge, die ihr als Selbstbehalt ganz klar definiert habt.

Alles was drüber geht - an Sozialträger rantreten. Auf euch wird viel Papierkram in Form von Anträgen etc. zukommen. Auch hier helfen Selbsthilfegruppen gern weiter.

Holt euch, was euch zusteht. Leider ist dieses Wissen immer Eigenrecherche - von allein kommt kein Kostenträger auf euch zu und wird euch sagen, was ihr auf eurem Konto lassen könnt und wo ihr Unterstützung erhaltet.
 
... - 2-3 PK in der Woche (empfinde ich als ok - kleinere Teams, wenn kollegial gearbeitet wird, sind in meinen Augen die bessere Wahl).


Hä???
Es geht der TE ausschließlich um die Grundpflege morgens. Und da soll es normal sein, dass an 7 Tagen 2-3 verschiedene Pflegekräfte auflaufen?? Die Betonung liegt auf "Normal".
Und in Ausnamefällen kommt dann an jedem Morgen jemand anderes oder wie??
Welches Patientenklientel macht das denn mit???

Und ganz ehrlich, ich habe sowas wie bereits geschrieben schon hinter mir und daswar einer der Gründe, warum ich ganz bald das Weite gesucht habe.
 
Sickti zwei BIS drei - 2 PK finde ich schon ok ;) ich weiß nicht, wo dein Problem ist - eine Woche hat 7 Tage - das ist erträglich - und ein Team besteht nunmal aus mind. mehr als einer Person - eine Woche die eine PK, die andere Woche eine andere kann ich mir auch noch ganz gut vorstellen - ist die Frage, ob alle PD das so umsetzen :)


der TE geht es - wie du anmerkst - ausschließlich um die morgentliche Grundpflege - ich versteh dein Problem nicht. Vertrauen muss ein Klient immer aufbauen - dass das nicht von heute auf morgen geht ist auch klar und dass das durch dementielle Erkrankungen ausgebremst wird, seh ich ebenfalls ein.


Ich stell mir grad die Frage - was will die zu pflegende Angehörige der TE eigentlich? Ist es FÜR SIE ok, wenn mehr PK in der Woche erscheinen? @Jassamin hast du sie mal gefragt? Oder ist das EUER Wunsch!?
 
Wie gesagt, ich kann nur von dem Betrieb reden, in dem ich arbeite und da sind Touren und Patienten fest verteilt. Eine Pflegekraft pro Woche im Wechsel ist die Normalität.
Das ist auch für mich schön, denn ich kann die Tour und die Woche planen. Ich kann mir einteilen, wann ich wo Medis stelle, Vitalzeichenkontrollen mache, Duschtage ansetze und und und.
Ich bin auch für sämtliche Arztgänge etc. verantwortlich, soweit das die Angehörigen nicht machen. Wie soll ich eine Tour organisieren, wenn ich sie nur 1-2x in der Woche fahre?

Übrigens - geteilte Dienste gibt es bei uns nicht, nur im absoluten Notfall.
 
Hallo Elisabeth, Sickti und Advitamaeternam,
es ist lieb von Euch, dass ihe Euch so viele Gedanken macht.
Also Behindertenfahrdienst deshalb, weil meine Mama im Rollstuhl sitzt, dh es müssen 2 Leute helfen, es sei denn, es kommt ein Behindertentaxi wo man im RS sitzen bleiben kann. Außerdem beträgt die Fahrstrecke in die nächstgelegene Tagespflege rund 12 km, dh ein normales Taxi würde auch mindestens 20 EUR kosten.
Und wer es will, ich oder sie ? Tja, den Wunsch formuliere ich, aber halt aufgrund unserer Erfahrungen im Krankenhaus und in der geriatrischen Reha. Außerdem hatten wir zwischen Reha 1 und Krankenhaus 2 für gut 3 Wochen externe Hilfe mit zuerst 8 Tagen am Stück die gleiche Kraft (was ab dem 3. Tag recht gut ging)und dann dauernder Wechsel und sie hat sich ablehnend und aggressiv verhalten. Man hat mir dann dringend "empfohlen", nach der erneuten Heimkehr ins häusliche Umfeld mit einem Mittelchen zu arbeiten, um sie "lenkbarer" zu machen. Und da Aggressivität sonst überhaupt kein Thema ist, sehe ich natürlich den Zusammenhang zu den wechselnden Gesichtern.
Und ich frage mich natürlich auch, was würde ich wollen. Und dann wäre es mir auch lieber, wenn mir ein vertrautes Gesicht (bitte jetzt nicht wieder als absolute Einzahl sehen) bei den intimsten Dingen helfen würde als dauernd ein anderer.
vg
Jassamin
ach so, was heißt denn eigentlich TE?
 
Hallo,

habe grade mal so ein wenig quergelesen und falls meine Idee schon mal da war, sorry.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das ein kleineres Pflegeteam mit wenigen Touren und weniger
Personal halt konstanter die Touren fährt, als ein großes Team. Da wird öfter gewechselt.
Auch viele 400 Euro Kräfte, Aushilfen und Teilzeitbeschäftigte bringen "Unruhe" in die
Touren. Es hilft aber auch immer ein Gespräch mit der PDL und den zuständigen Personal.
Auch wir sind bemüht es den Patienten so angenehm wie möglich zu machen.
LG Ellie
 
Wofür brauchst du nun ganz konkret Hilfe? Körperpflege? Fahrt zur Betreuung? Irgendwie erschließt sich mir das im Moment gerade nicht. Wie ist sie aktuell versorgt? wer macht was?

Elisabeth
 
Hallo Ellie,
das klingt für mich logisch, ich werde das auch berücksichtigen. Danke.
Elisabeth, das führt jetzt doch weit vom eigentlichen Thema weg, ich habe Dir per PN geantwortet
vg
Jassamin
 

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