ZNA nach Examen? Fremdes Haus? Wie "gut"? Eure Bewerbung?

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28.11.2019
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Beruf
Auszubildende/r Gesundheits- & Krankenpfleger/in
Akt. Einsatzbereich
Krankenpflegeschule
Funktion
Schüler
Hallo liebes Forum!


Ich sollte, wenn alles gut geht, September 2020 mein Examen in der Tasche haben (voraussichtlich wird es 1,3 oder 1,7).

Ich würde danach supergerne in einer chirurgischen Notaufnahme bzw. Ambulanz arbeiten.
Obwohl ich in unserer hauseigenen ZNA eine super Bewertung bekommen habe, hat mir das Team und die Struktur bei uns nicht gut gefallen (auch wenn die Art des Arbeitens total super war! :cheerlead:)
Deshalb würde ich mich gerne bei einem anderen Haus bewerben und wo anders frisch examiniert einsteigen. :nurse:


Allerdings stellt sich mir jetzt die Frage, wo man sich / wie man sich danach erkundigen kann, wie "gut" eine fremde Notaufnahme ist?

Viele Mitarbeiter aus fremden Häusern in der Nähe haben zu unserem Haus gewechselt, allerdings sind fast alle von Peripherstationen und berichten von ihrer eigenen ZNA auch immer nur Schlechtes...


Kann ich das echt bloß herausfinden, indem ich mich blind in irgendwelchen Häusern ab Januar bewerbe und dort ggf. für eine Hospitation vorbeischaue?

Falls ihr gewechselt habt und nicht zufällig selbst Patient wart, wie habt ihr euch erkundigt, welche Notaufnahmen in eurem Ort/ Wunschort verhältnismäßig gute Arbeitsbedingungen aufweisen?
(Von Patienten hört man zwar auch immer paar Eindrücke, aber das ist ja kein Vergleich zu dem, was das Personal selbst preisgibt. Und die Websites mögen noch so schön sein und die PDL/ SL noch so enthusiastisch und optimistisch, aber wie es dann in der Realität aussieht, ist ja viel schwieriger abzuschätzen)

Oder wie war das bei euch, falls ihr als frisch Exam. in ein fremdes Haus gewechselt seid? Wie liefen eure Bewerbungen etc.?


Würde mich über jegliches Input freuen! (Auch falls ihr allgemeine Empfehlungen/ Tipps habt) :-)

Liebe Grüße,
euer Merlin
 
Kann ich das echt bloß herausfinden, indem ich mich blind in irgendwelchen Häusern ab Januar bewerbe und dort ggf. für eine Hospitation vorbeischaue?
Ja. Wenn es Dir um das Team und die Stimmung dort geht, gibt es meiner Meinung nach keinen anderen Weg. Kein anderer kann auf die Frage antworten, ob DU Dich dort wohl fühlen könntest oder nicht.
 
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So isses.... Musst du probieren.
Frisch nach dem Examen wäre für mich noch die Frage nach Weiterentwicklung relevant. Wie kannst du dich weiterentwickeln, was wird geboten (z.B. Fachweiterbildung). Ansonsten probieren und zwar so lange bis es taugt...
 
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Ich bin zwar nicht Frisch-Examiniert, aber ich habe bis Ende 2015 in einer ZNA gearbeitet, war dann knapp 4 Jahre in Praxen unterwegs und bin dann doch wieder zurück in eine (andere) ZNA.
Ich war in 3 ZNAs hospitieren, bis ich in meiner jetzigen gelandet bin. Ich kann dir gar nicht sagen, warum ich in den anderen nicht anfangen wollte... nenn es Bauchgefühl. Zweimal habe ich nach drei Stunden die Hospitation beendet, weil ich wusste, hier will ich nicht arbeiten.
In meiner jetzigen ZNA habe ich die Hospitation bis zu Ende gemacht und bin mit einem Lächeln da raus.... ich wusste es einfach.

Das Team ist in jeder ZNA ein wenig.... anders :freakjoint:als in anderen Abteilungen. Auch in meiner jetzigen ZNA hat jede/r Kollege*in ihren eigenen "Spleen".... aber das empfinde ich als das Salz in der Suppe.
Möglicherweise ist es aber auch das, was du als "nicht gut gefallen" bezeichnest. In ZNAs arbeiten "spezielle Menschen", die ZNA polarisiert... entweder man liebt es - oder man hasst es.
Darum wird auf peripheren Stationen oft auch negativ berichtet. Es gibt sehr viele PK, die sich das Arbeiten in einer ZNA nicht vorstellen könnten, denen es zu hektisch ist, zu schnelle, zu viele Patientenwechsel.
Das muss man mögen. Ich habe irgendwann für mich festgestellt, dass ich keine Pflege- und Tüddelschwester bin. Ich mag es nicht, tage- und wochenlang die gleichen Pat zu haben. Für mich ist das genau das richtige (das musste ich aber auch erst durch meinen Ausflug in den letzten 4 Jahren feststellen).
Ich mag dieses Gewusel, die wechselnden Patienten, keine Beziehung aufbauen müssen, nicht wissen, was heute kommt, das eigenverantwortliche Arbeiten und das Arbeiten mitten Ärzten auf Augenhöhe.

Geh hospitieren wann immer du die Gelegenheit dazu bekommst. Vielleicht auch mal mehr als nur einen Tag. Fokussier dich dichtauf dieArbeit an sich, sondern um die Dinge drumherum. Wie gehen die Kollegen miteinander um, wie ist dieStimmung im Haus, wie die zwischen Ärzten und PK, wie hoch ist der Krankenstand, wie sieht der Dienstplan aus (wie oft wird eingesprungen / getauscht etc).

Ich bin in zwei ZNAs auch mal "inkognito" gewesen, hab mich einfach auf den Flur gestellt und mal geguckt, wie die Stimmung ist.

Aber ein bißchen Glück gehört auch dazu..... selbiges wünsche ich dir!
 
Leider funktioniert es nur über machen. Niemand kann dir beantworten ob es dir irgendwo gefällt.

Ich bin direkt nach dem Examen im 08/2018 in die ZNA eines Max.Versorgers gegangen. Ich hatte höhen und tiefen, aber auch tollen Kollegen. Leider ist es bei mir mies geworden. Die schlechten tage überwiegen. Daher habe ich mich entschieden in die Anästhesie zu wechseln. Wieder komplett unerfahren, frisch und neu. auch von dort hört man nichts gutes. Dennoch ich schau es mir an. Um die Erfahrung in der ZNA bin ich sehr dankbar. Auch wenn ich dort jetzt mein Ende gefunden habe. Mir hat man übrigens dringend von dieser ZNA abgeraten. Man hat man fürchterliche Dinge über die Kollegen erzählt. Die Kollegen sind nicht der Grund warum ich gehen werde.

Die Erfahrung die ich machen konnte. Die Mitarbeiter sind auf frisch examinierte bedingt eingestellt. Bei uns ist es leider extrem anstrengend. Sehr viele junge unerfahrene Kollegen. Das müssen schlichtweg die Ärzte ausbaden. Die müssen eben genauer erklären was sie wollen und die Pflege ist eben kein Selbstläufer. Ich rufe den Arzt jedenfalls öfter an bei Unstimmigkeiten als es die Kollegin mit 30 Jahren Berufserfahrung. Bis auf wenige Ausnahmen war das miteinander mit den Ärzten dennoch entspannt und wertschätzend. Auch mit den Kollegen. Es gibt allerdings auch immer ein Paar Graupen darunter. Die kennt man ja auch schon von der Ausbildung.

Bei uns ist die Arbeit, das Patientenaufkommen und der Krankenstand ins unermessliche aufgelaufen. Es ist fürchterlich anstrengend geworden und mir bekommt es nicht. Ich stelle Wesensveränderungen bei mir fest. Wir müssen sehr häufig Dienste bei halber Besetzung aber voller Auslastung fahren. Eigentlich jeder Dienst. Ich bin ungeduldig und fürchterlich unfreundliche geworden. Ich kann nicht mehr ertragen wenn meine Eltern mir von "unwichtigen" dingen umschweifend erzählen, das ich mich zum Hund ins Körbchen verkrümel wenn die Familie beisammen ist. Das ist für mich der Grund nun zu gehen. Ich kann es nicht mehr ertragen das mir so viele Leute gleichzeitig am Kittel ziehen. Ich rede hier von bis zu 80 Pat. gleichzeitig bei 7 Pflegern. 5 RTWs die zu gleicher Zeit ankommen, Beatmete Pat. insgesamt 4 Intensivplätze und 18 IMC Betten. 4 Telefone die Klingeln. Überwachungsmotitoere etc. es fehlt Struktur und Organisation. Wäre es ruhiger und Koordinierter würde ich bleiben. Es liegt nicht daran das mir die Notfallpflege nicht liegt, die werde ich sogar schmerzlich vermissen. Vllt. geh ich mal wieder zurück. Wenn ich mich beruhigt und gefestigt habe, oder die Strukturen wider erwarten sich verbessern. Das Leben ist keine Einbahnstraße.

Probier es aus. Wenn du dich schlecht fühlst rede. Ich habe gerade noch einen alten Faden von mir hier wieder ausgekramt. Und man ging es mir mies an dem Tag. Aber ich habe sehr viele freundliche und aufbauende Worte erhalten und ich erinnre mich wie sehr mir das geholfen hatte. Halte aber auch die Augen offen und finde ggf. den Absprung. Da wo ich gerade noch arbeite sind Kollegen schon Jahrzehnte kleben geblieben. Es klingt gemein, aber sie haben Menschliches verloren. Sehr eigenartige Charaktere. Es gibt aber auch die Kollegen die dieses Chaos mit einer Leichtigkeit bewältigen ... unfassbar wie man mit soviel Schei.... noch so lächeln kann... :D ich glaub die nehmen was :D:freakjoint:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find es übrigens zum :motzen:, dass TE um umfangreiche Erfahrungsberichte bitten, sich dann aber nicht mehr an der Diskussion beteiligen.....
 
Ich find es übrigens zum :motzen:, dass TE um umfangreiche Erfahrungsberichte bitten, sich dann aber nicht mehr an der Diskussion beteiligen.....
Hi liebe Malu!

Tatsächlich war das zugegebenermaßen unhöflich wirkende Timing Absicht: ich hab den Thread bewusst vor Beginn meines Kurzurlaubs gestellt, damit ich mich (hoffentlich) bei der Rückkehr auf viele gute Antworten freuen kann!

Das tut mir sehr aufrichtig Leid, falls mein späte Antwort als mangelndes Interesse aufgefasst wurde, das war wirklich nicht die Intention dahinter (auch wenn ich retrospektiv sehr gut erkenne, warum das vielleicht so ankam)!
In Zukunft achte ich auf jeden Fall darauf!

Auch an dich nochmal erstmal vielen herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Erfahrungen so im Detail zu schildern!:flowerpower:


Ich war doch sehr positiv überrascht, dass du schon so schnell aus deinem Bauchgefühl bei der Hospitation heraus differenzieren konntest, welche Notaufnahme intuitiv zu dir passt.

Ich befürchte nämlich, dass mir das vielleicht schwerer fallen wird auch bei einer vollständig absolvierten Hospitation wirklich zu spüren, ob das Setting zu mir passt, weil ein anderes Haus ja an sich befremdend ist und ich in diesem Funktionsbereich bloß 4 Wochen im Rahmen meiner Ausbildung absolviert habe.
Würdest du sagen, dass man das auch ohne vorher schon in dem Bereich gearbeitet zu haben, vermutlich schnell merkt? :gruebel:

Als du die oft polarisierende Wirkung, die die ZNA und ihre Mitarbeiter haben, beschrieben hast, musste ich unweigerlich an unser Team denken, da hast du sicher Recht.
Ein Bisschen beunruhigt mich deine Aussage über Tüddelschwestern ja doch, weil ich persönlich auch auf jeden Fall Psychiatrie- oder Palliativpflege-Material wäre und mir auch bei meinem Einsatz in unserer ZNA die Empathie für und Kommunikation mit den Patienten (natürlich nicht auf akute Notfallsituationen, in denen schnell etwas gemacht werden muss, bezogen) oft sehr mangelhaft vorkam.
Meinst du, dass das allgemein ein Problem darstellt und sich so jemand wie ich dann eher "out burned" in einer ZNA?:eek:

Und vielen Dank, dass du auch nochmal auf die ganzen Vorteile für dich eingegangen bist, vor allem die positiv spannende Aufregung, nicht abschätzen zu können, was einen im heutigen Dienst erwartet, und die Selbstständigkeit beim Handeln und die engere Zusammenarbeit mit den Chirurgen vermisse ich oft auf Normalstation.:king:

Deine Anregungen zu dem, was ich so „drumherum“ abchecken sollte, empfinde ich als super hilfreich, das mit dem Dienstplan hätte ich z.B. gar nicht mit bedacht! :cheerlead:

Eine komische Frage, aber meinst du, dass auch kleinere Praktika möglich sind?
Habe mit meiner Kursleitung gesprochen, ob das erlaubt ist, dass man an anderen KHs Praktika absolviert und sie hat mir dringlich davon abgeraten (Begründung Versicherungsschutz und geringe Wahrscheinlichkeit, dass mich überhaupt ein KH als Praktikant annimmt; sowie zusätzlicher Stress bei Examen) aber hat zugegeben, dass es meinen aktuellen Arbeitgeber (also meinen Ausbilder) prinzipiell erst mal ja nicht zu interessieren hätte, was ich in meiner Freizeit machen würde.
Eine Arbeitskollegin von mir, die früher auf einer Uniklinik in unserer Nähe in der chirurgischen Ambulanz gearbeitet hat, hat mir nämlich empfohlen, vor einer Hospitation ganz formlos und ohne den größeren Bewerbungsaufwand mal ein paar Tage Praktikum zu machen.
Was würdest du von der Idee halten?
Habt ihr solche Fälle bei euch je erlebt?

Liebe Grüße,

Merlin
 
Ja. Wenn es Dir um das Team und die Stimmung dort geht, gibt es meiner Meinung nach keinen anderen Weg. Kein anderer kann auf die Frage antworten, ob DU Dich dort wohl fühlen könntest oder nicht.
Hallo Claudia!
Vielen lieben Dank für die Antwort!
Ich habe es fast befürchtet, dass kein Weg dran vorbei führt. :rolleyes:

Ich habe es schon in meiner Antwort an Malu erwähnt, aber kann ich dich vielleicht auch nochmal dazu befragen, ob du vielleicht von Fällen weißt, wo jemand in meiner Situation (Pflege Azubi an anderem KH) Praktika in einem anderen KH macht (also wirklich Praktika statt Hospitationen)?
Ich denke, dass es mir vielleicht eher den Druck nehmen würde, wenn es sich um ein zwangloseres Setting handelt und ich habe auch den Eindruck, dass ich da vielleicht das Miteinander im Team anders wahrnehmen würde.
Was würdest du von der Idee halten?
Liebe Grüße,
Merlin
 
So isses.... Musst du probieren.
Frisch nach dem Examen wäre für mich noch die Frage nach Weiterentwicklung relevant. Wie kannst du dich weiterentwickeln, was wird geboten (z.B. Fachweiterbildung). Ansonsten probieren und zwar so lange bis es taugt...

Vielen Dank, dass du dir die Zeit zum Antworten genommen hast! :cheerlead:

Das ist ein sehr guter Hinweis, die Weiterbildungsmöglichkeiten hatte ich bisher noch nicht so im Fokus, aber das sollte ich wahrscheinlich wirklich mitbedenken. Obwohl z.B. bei mir im Haus in den meisten Bereichen immer noch 2-3 Jahre Berufserfahrung vor einer Fachweiterbildung vorausgesetzt wird (Ausnahme z.B. Palliative Weiterbildung)

Darf ich fragen, mit dem Probieren meinst du auch wirklich bloß das Hospitieren oder würdest du sagen, dass man erst mal eine Stelle annehmen sollte und es da so lange wie möglich probieren sollte?

Liebe Grüße,
Merlin
 
Leider funktioniert es nur über machen. Niemand kann dir beantworten ob es dir irgendwo gefällt.

Ich bin direkt nach dem Examen im 08/2018 in die ZNA eines Max.Versorgers gegangen. Ich hatte höhen und tiefen, aber auch tollen Kollegen. Leider ist es bei mir mies geworden. Die schlechten tage überwiegen. Daher habe ich mich entschieden in die Anästhesie zu wechseln. Wieder komplett unerfahren, frisch und neu. auch von dort hört man nichts gutes. Dennoch ich schau es mir an. Um die Erfahrung in der ZNA bin ich sehr dankbar. Auch wenn ich dort jetzt mein Ende gefunden habe. Mir hat man übrigens dringend von dieser ZNA abgeraten. Man hat man fürchterliche Dinge über die Kollegen erzählt. Die Kollegen sind nicht der Grund warum ich gehen werde.

Die Erfahrung die ich machen konnte. Die Mitarbeiter sind auf frisch examinierte bedingt eingestellt. Bei uns ist es leider extrem anstrengend. Sehr viele junge unerfahrene Kollegen. Das müssen schlichtweg die Ärzte ausbaden. Die müssen eben genauer erklären was sie wollen und die Pflege ist eben kein Selbstläufer. Ich rufe den Arzt jedenfalls öfter an bei Unstimmigkeiten als es die Kollegin mit 30 Jahren Berufserfahrung. Bis auf wenige Ausnahmen war das miteinander mit den Ärzten dennoch entspannt und wertschätzend. Auch mit den Kollegen. Es gibt allerdings auch immer ein Paar Graupen darunter. Die kennt man ja auch schon von der Ausbildung.

Bei uns ist die Arbeit, das Patientenaufkommen und der Krankenstand ins unermessliche aufgelaufen. Es ist fürchterlich anstrengend geworden und mir bekommt es nicht. Ich stelle Wesensveränderungen bei mir fest. Wir müssen sehr häufig Dienste bei halber Besetzung aber voller Auslastung fahren. Eigentlich jeder Dienst. Ich bin ungeduldig und fürchterlich unfreundliche geworden. Ich kann nicht mehr ertragen wenn meine Eltern mir von "unwichtigen" dingen umschweifend erzählen, das ich mich zum Hund ins Körbchen verkrümel wenn die Familie beisammen ist. Das ist für mich der Grund nun zu gehen. Ich kann es nicht mehr ertragen das mir so viele Leute gleichzeitig am Kittel ziehen. Ich rede hier von bis zu 80 Pat. gleichzeitig bei 7 Pflegern. 5 RTWs die zu gleicher Zeit ankommen, Beatmete Pat. insgesamt 4 Intensivplätze und 18 IMC Betten. 4 Telefone die Klingeln. Überwachungsmotitoere etc. es fehlt Struktur und Organisation. Wäre es ruhiger und Koordinierter würde ich bleiben. Es liegt nicht daran das mir die Notfallpflege nicht liegt, die werde ich sogar schmerzlich vermissen. Vllt. geh ich mal wieder zurück. Wenn ich mich beruhigt und gefestigt habe, oder die Strukturen wider erwarten sich verbessern. Das Leben ist keine Einbahnstraße.

Probier es aus. Wenn du dich schlecht fühlst rede. Ich habe gerade noch einen alten Faden von mir hier wieder ausgekramt. Und man ging es mir mies an dem Tag. Aber ich habe sehr viele freundliche und aufbauende Worte erhalten und ich erinnre mich wie sehr mir das geholfen hatte. Halte aber auch die Augen offen und finde ggf. den Absprung. Da wo ich gerade noch arbeite sind Kollegen schon Jahrzehnte kleben geblieben. Es klingt gemein, aber sie haben Menschliches verloren. Sehr eigenartige Charaktere. Es gibt aber auch die Kollegen die dieses Chaos mit einer Leichtigkeit bewältigen ... unfassbar wie man mit soviel Schei.... noch so lächeln kann... :D ich glaub die nehmen was :D:freakjoint:
Ach herrje, es ist richtig erschreckend, wie sehr ich mich selbst in der Zukunft gerade in deinem Erfahrungsbericht sah!! :mrgreen:

Wirklich vielen vielen lieben Dank, dass du dir nochmal die Zeit genommen hast, so ausführlich über alles zu berichten und auch nochmal in dich zu gehen und auch kritische Aspekte öffentlich hier zu reflektieren und mich gleichzeitig vor den Gefahren auf eine aufbauende und schonende Art und Weise zu warnen!!
:flowerpower:

Ich war neulich im Gespräch mit einer Kollegin, die ehemals in einer Uniklinik bei uns in der Nähe jahrelang auf der chirurgischen Ambulanz war. Vieles was du beschrieben hast, spiegelte sich in ihren Worten wieder.
Alles in Allem war ihr Fazit, dass die Arbeit unheimlich anstrengend sei, sie regelmäßig an ihre Grenzen gebracht habe; sie aber im Vergleich zu meinem Haus (wo sie nun auf Peripherstation arbeitet), wirklich viel gelernt hätte und diese Erfahrungen sehr wertvoll gewesen wären. :besserwisser:

Einerseits würde ich mich gerne da ran wagen, aber in letzter Zeit plagen mich doch sehr viele Zweifel. :angry:
Zu meinem Einsatzzeitpunkt war ich im Mittelkurs und habe sehr wenige Patienten selbst betreuen dürfen.
Meine Verantwortung war sehr klein, von den organisatorischen bürokratischen Rahmenbedingungen blieb ich wirklich größtenteils verschont und da bei uns wirklich selten kritische Fälle behandelt wurden, habe ich mich selbst eigentlich nie richtig in einer richtigen Notfallsituation selbst erlebt (bzw. keinen aktiven Part währenddessen einnehmen können). Grundsätzlich macht mir die Art d. Arbeitens aber so viel Spaß und ich denke schon, dass es zu mir passen könnte. Mir fehlt einfach ein Referenzbereich, in dem ich meine Eignung und Fähigkeiten besser beurteilen könnte. :gruebel:

Ein Teil von mir denkt sich deshalb, dass es Sinn macht, anzufangen und es so direkt zu testen; ein anderer Teil von mir ist stark verunsichert, ob ich denn den Herausforderungen wirklich gewachsen bin.

Als Examinierte neu anzufangen im eig Haus, nicht in einem Funktionsbereich ist ja oft schon eine Herausforderung, wenn ich mir unsere letzten paar Oberkursler ansehe; da mach ich mir schon Gedanken um mein Können :cry:

  • Wie war das bei dir?
  • Du erzählst ja auch, dass du die Notfallpflege auf jeden Fall missen wirst, wusstest du vorher, ob du dem Ganzen gewachsen bist?
  • Und was hat deine Entscheidung, das Haus zu wechseln bzw. zu einem Maximalversorger zu gehen, motiviert?

Was du mit deiner charakterlichen Veränderung beschrieben hast, hat mich wirklich tief berührt. :cry: :troesten:
Ein Grund, weshalb mir das Team bei uns nicht gut gefallen hat, war eben die mehr oder weniger generalisierte ungeduldige, desinteressierte, distanzierte Art vieler Mitarbeiter.
Finde wirklich sehr schlimm, dass sich die Veränderungen bei dir auch im Privatleben bemerkbar gemacht haben und indirket auch auf die strukturlosen Rahmenbedingungen bei euch zurückzuführen waren.
Wie du ja beschrieben hast, gibt es die Leute, die das wirklich gut wegstecken und weiter aufblühen auf der Arbeit und die, die ihre Erschöpfungsgrenzen weitaus überstrapazieren und mit der Zeit dabei deutlich inhumaner werden/ wirken.

  • Darf ich vielleicht fragen, wie lange du in der ZNA geblieben bist und wie lange es gedauert hat bis du ...
a) dich richtig eingearbeitet gefühlt hast (v.a. in Bezug darauf, dass du ja wenn ich dich richtig verstehe, auch das Haus gewechselt hast?)
b) du für dich erkannt hast, dass die "schlechten Tage überwiegen" und es Zeit wird, doch zu wechseln?

  • Meinst du, dass die schwierigen Arbeitsbedingungen vielleicht bei einer Teilzeitstelle (z.B. 75%) besser zu kompensieren wären? (Nicht, dass das eine richtige Lösung wäre )

  • Und am Wichtigsten, was hätte es vielleicht für dich gebraucht, damit du besser auf die Arbeitssituation vorbereitet gewesen wärst?

  • Auch wenn man die äußeren Rahmenbedingungen vielleicht nicht ändern kann, was hättest du als Person benötigt, um dich besser aufgefangen zu fühlen?:fidee:

  • Gibt es allgemein Tipps, die du für mich hättest, falls ich in einer ähnlichen Situation (Nach dem Examen Wechsel zu einem großen ggf. arbeitsüberlasteten Betrieb) wäre?:nurse:

Nochmal vielen Dank für alles! Deine Erfahrungen haben mir wirklich Anregung zum Denken gegeben!
Mit lieben Grüßen,
Merlin
 
Hallo Merlin,
das ist ja schön, dass du dich so rege an der Diskussion beteiligst. :flowerpower:

Um nochmal auf deine Fragen einzugehen (und teilweise auch auf die, die du an InetNinja gerichtet hast):

Ich war doch sehr positiv überrascht, dass du schon so schnell aus deinem Bauchgefühl bei der Hospitation heraus differenzieren konntest, welche Notaufnahme intuitiv zu dir passt.

Ich befürchte nämlich, dass mir das vielleicht schwerer fallen wird auch bei einer vollständig absolvierten Hospitation wirklich zu spüren, ob das Setting zu mir passt, weil ein anderes Haus ja an sich befremdend ist und ich in diesem Funktionsbereich bloß 4 Wochen im Rahmen meiner Ausbildung absolviert habe.
Würdest du sagen, dass man das auch ohne vorher schon in dem Bereich gearbeitet zu haben, vermutlich schnell merkt? :gruebel:


Du weisst doch durch die 4 Wochen, wie in einer ZNA gearbeitet wird. Die grundlegende Frage ist doch eigentlich nur die, ob dir das Arbeiten an sich, also der schnelle Patientenwechsel, Stressspitzen, "Leerlauf" und das Springen von 0 auf 180 gefallen könnte. Der Ton in einer ZNA ist auch oft ein bisschen ....rauher (oder direkter?) als anderswo. Das muss man abkönnen und darf es nicht persönlich nehmen.
Das was ich als Bauchgefühl wahrgenommen habe, war die Stimmung imTeam und im Haus. Ich kann das schlechte beschreiben, aber ich war dieses Jahr inzwischen schon häufiger hospitieren und habe in den letzten 4 Jahren 5 Arbeitsstellen gehabt (Arztpraxen), vielleicht ist mein Unterbewusstsein in diesem Bereich inzwischen besonders sensibel. Ich weiss dadurch auch mittlerweile, was ich will, bzw nicht will.
Ich brauche ein modernes Arbeitsumfeld (eine Hospitation war in einer ZNA aus den 70ern ohne Tageslicht ) und klare Strukturen (eine Hospitation in einer ZNA fand mitten im Modernisierungsprozeß statt, die ZNA war ausgelagert auf eine Station, und es herrschte Chaos pur - das hätte ich noch nichtmal 2 Monate ausgehalten).
Ich möchte eine Leitung, die den Dienstplan nicht als Machtinstrument mißbraucht und das Privatleben ihrer Mitarbeiter respektiert (sollte selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht..... hierzu könnte ich einen Roman über meine letzte ZNA-Leitung schreiben - bin immer noch traumatisiert). Sowas rieche ich mittlerweile gegen den Wind und nehme sofort Reiß-aus.
Die Stimmung im Team/Haus nimmt man eigentlich auch eher unbewusst wahr.Wie redet man miteinander, wird gelacht? Wird sich untereinander im Haus auf dem Weg zum Labor / Röntgen etc gegrüßt? Rennen alle nur aufgescheucht hin und her, oder bleibt auch mal Zeit für ein persönliches Wort? (Was mir imponiert hat war, dass bei uns sogar die Personalabteilung und der Parkhauswächter super freundlich waren und sich vielZeit zum Erklären genommen haben - kannte ich aus dem alten Haus nicht)
Und schau den MA (auch aus anderen Abteilungen) mal ins Gesicht.... verhärmte Gesichtszüge sprechen auch nonverbal Bände....

Dies sind Dinge, die mir mittlerweile wichtiger sind als die Arbeit...... ohne "good vibrations" will ich nicht mehr arbeiten. Viel Arbeit mit einem guten Team kann man gut bewältigen, viel Arbeit in einem ****** Team funktioniert nicht.[/QUOTE]

Als du die oft polarisierende Wirkung, die die ZNA und ihre Mitarbeiter haben, beschrieben hast, musste ich unweigerlich an unser Team denken, da hast du sicher Recht.
Ein Bisschen beunruhigt mich deine Aussage über Tüddelschwestern ja doch, weil ich persönlich auch auf jeden Fall Psychiatrie- oder Palliativpflege-Material wäre und mir auch bei meinem Einsatz in unserer ZNA die Empathie für und Kommunikation mit den Patienten (natürlich nicht auf akute Notfallsituationen, in denen schnell etwas gemacht werden muss, bezogen) oft sehr mangelhaft vorkam.
Meinst du, dass das allgemein ein Problem darstellt und sich so jemand wie ich dann eher "out burned" in einer ZNA?:eek:


Das kannst nur du selbst beantworten.... Ambulanz und Tüddel ist eher selten, und meist auch nicht gefragt.
Ob das für dich ein Problem darstellt, wirst du ausprobieren müssen. Ich hatte in meiner alten ZNA auch eine Kollegin, die unter den Begriff "Tüddelschwester" fällt. Sie war bei den Patienten mega-beliebt - läg ich in einer ZNA als Patient, würde ich froh um sie sein-, sie selbst rödelte regelmäßig ohne Pause, machte Überstunden ohne Ende und kroch meist ziemlich geschafft nach Hause. Mit ihr zu arbeiten war aber auch sehr anstrengend, weil vieles liegen blieb und sie sich mit zwei Patienten so lange beschäftigen konnte wie andere mit zehn. Als Mensch war sie im Team sehr beliebt, als Kollegin, mit der man einen Spätdienst Samstags rocken musste, eher nicht so.....

Eine komische Frage, aber meinst du, dass auch kleinere Praktika möglich sind?
Habe mit meiner Kursleitung gesprochen, ob das erlaubt ist, dass man an anderen KHs Praktika absolviert und sie hat mir dringlich davon abgeraten (Begründung Versicherungsschutz und geringe Wahrscheinlichkeit, dass mich überhaupt ein KH als Praktikant annimmt; sowie zusätzlicher Stress bei Examen) aber hat zugegeben, dass es meinen aktuellen Arbeitgeber (also meinen Ausbilder) prinzipiell erst mal ja nicht zu interessieren hätte, was ich in meiner Freizeit machen würde.
Eine Arbeitskollegin von mir, die früher auf einer Uniklinik in unserer Nähe in der chirurgischen Ambulanz gearbeitet hat, hat mir nämlich empfohlen, vor einer Hospitation ganz formlos und ohne den größeren Bewerbungsaufwand mal ein paar Tage Praktikum zu machen.
Was würdest du von der Idee halten?

Frag nach in dem Haus, in dem du anfangen könntest.... eine 100% Gewissheit gibt es allerdings nie.... sonst hospitier doch mal zwei FD und zwei SA mit unterschiedlichen Besetzungen.


Dem was InetNinja geschrieben hat, kann ich auch nur zustimmen. Auch ich habe in der alten ZNA im Laufe der 5 Jahre, die ich da war, Veränderungen in meiner Persönlichkeit wahrgenommen, ich wurde auch bärbeissig zu meinen Mitmenschen, habe den Postboten angeknurrt und mir war alles zuviel. Ich war allerdings nicht bei einem Maximalversorger sondern in einem 230-Betten Haus und auch jetzt bin ich wieder in einem kleinen Haus.
Mein Sozialleben brach ein, Einladungen verliefen meist im Sand, Verabredungen platzten durch den damalig unberechenbaren Dienstplan. (5-6 Wochenenden in Folge mit entweder einem oder auch beiden Tagen Dienst oder Samstag ND (kurzfristig, weil mal wieder jemand ausfiel) und dann war noch unklar, wer wie am WE arbeitete (das entschied sich meist Donnerstag oder Freitags). Das führte dazu, dass ich schon gar keine Lust hatte, überhaupt Einladungen anzunehmen....
Ich arbeitete da mit 75%. Der Knackpunkt war die Leitung, sie war schon 30 Jahre im Haus, war mit der PDL per du und hatte auch in der MAV ihre Freunde... sie treibt dort heute noch ihr Unwesen, noch viele nach mir sind gekommen und auch wieder gegangen.....
Mir persönlich hat ein Hörsturz gezeigt, wann es genug war.....

Da ich durch meinen Ausflug durch Arztpraxen gemerkt habe, dass ich doch in eine ZNA gehöre, bin ich wieder zurück gegangen. Im jetzigen Haus sind die Strukturen besser, es gibt keinen "Klüngel" und die Stimmung ist positiv... auch wenn da auch nur mit Wasser gekocht wird.
Das hat mir meinen Glauben an meinen Beruf wieder gegeben und mein Herzblut wieder zum Fließen gebracht.

Wenn sich die jetzt als positiv empfundenen Zustände ändern sollten, warum auch immer, werde ich wieder gehen. Das steht fest.
So wie man mit mir bis Ende 2015 umgegangen ist, wird mir nie wieder passieren....das steht auch fest.

Wir haben einen vielseitigen Beruf in einer für AG schwierigen Zeit.... wir müssen uns das nicht gefallen lassen.
Inzwischen weiss ich, dass ich überall jederzeit Arbeit als Krankenschwester finden werde... auch mit 51 oder älter.
 
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Hallo Merlin,
das ist ja schön, dass du dich so rege an der Diskussion beteiligst. :flowerpower:

Um nochmal auf deine Fragen einzugehen (und teilweise auch auf die, die du an InetNinja gerichtet hast):
Du weisst doch durch die 4 Wochen, wie in einer ZNA gearbeitet wird. Die grundlegende Frage ist doch eigentlich nur die, ob dir das Arbeiten an sich, also der schnelle Patientenwechsel, Stressspitzen, "Leerlauf" und das Springen von 0 auf 180 gefallen könnte. Der Ton in einer ZNA ist auch oft ein bisschen ....rauher (oder direkter?) als anderswo. Das muss man abkönnen und darf es nicht persönlich nehmen.
Das was ich als Bauchgefühl wahrgenommen habe, war die Stimmung imTeam und im Haus. Ich kann das schlechte beschreiben, aber ich war dieses Jahr inzwischen schon häufiger hospitieren und habe in den letzten 4 Jahren 5 Arbeitsstellen gehabt (Arztpraxen), vielleicht ist mein Unterbewusstsein in diesem Bereich inzwischen besonders sensibel. Ich weiss dadurch auch mittlerweile, was ich will, bzw nicht will.
Ich brauche ein modernes Arbeitsumfeld (eine Hospitation war in einer ZNA aus den 70ern ohne Tageslicht ) und klare Strukturen (eine Hospitation in einer ZNA fand mitten im Modernisierungsprozeß statt, die ZNA war ausgelagert auf eine Station, und es herrschte Chaos pur - das hätte ich noch nichtmal 2 Monate ausgehalten).
Ich möchte eine Leitung, die den Dienstplan nicht als Machtinstrument mißbraucht und das Privatleben ihrer Mitarbeiter respektiert (sollte selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht..... hierzu könnte ich einen Roman über meine letzte ZNA-Leitung schreiben - bin immer noch traumatisiert). Sowas rieche ich mittlerweile gegen den Wind und nehme sofort Reiß-aus.
Die Stimmung im Team/Haus nimmt man eigentlich auch eher unbewusst wahr.Wie redet man miteinander, wird gelacht? Wird sich untereinander im Haus auf dem Weg zum Labor / Röntgen etc gegrüßt? Rennen alle nur aufgescheucht hin und her, oder bleibt auch mal Zeit für ein persönliches Wort? (Was mir imponiert hat war, dass bei uns sogar die Personalabteilung und der Parkhauswächter super freundlich waren und sich vielZeit zum Erklären genommen haben - kannte ich aus dem alten Haus nicht)
Und schau den MA (auch aus anderen Abteilungen) mal ins Gesicht.... verhärmte Gesichtszüge sprechen auch nonverbal Bände....

Dies sind Dinge, die mir mittlerweile wichtiger sind als die Arbeit...... ohne "good vibrations" will ich nicht mehr arbeiten. Viel Arbeit mit einem guten Team kann man gut bewältigen, viel Arbeit in einem ****** Team funktioniert nicht.



Das kannst nur du selbst beantworten.... Ambulanz und Tüddel ist eher selten, und meist auch nicht gefragt.
Ob das für dich ein Problem darstellt, wirst du ausprobieren müssen. Ich hatte in meiner alten ZNA auch eine Kollegin, die unter den Begriff "Tüddelschwester" fällt. Sie war bei den Patienten mega-beliebt - läg ich in einer ZNA als Patient, würde ich froh um sie sein-, sie selbst rödelte regelmäßig ohne Pause, machte Überstunden ohne Ende und kroch meist ziemlich geschafft nach Hause. Mit ihr zu arbeiten war aber auch sehr anstrengend, weil vieles liegen blieb und sie sich mit zwei Patienten so lange beschäftigen konnte wie andere mit zehn. Als Mensch war sie im Team sehr beliebt, als Kollegin, mit der man einen Spätdienst Samstags rocken musste, eher nicht so.....


Frag nach in dem Haus, in dem du anfangen könntest.... eine 100% Gewissheit gibt es allerdings nie.... sonst hospitier doch mal zwei FD und zwei SA mit unterschiedlichen Besetzungen.


Dem was InetNinja geschrieben hat, kann ich auch nur zustimmen. Auch ich habe in der alten ZNA im Laufe der 5 Jahre, die ich da war, Veränderungen in meiner Persönlichkeit wahrgenommen, ich wurde auch bärbeissig zu meinen Mitmenschen, habe den Postboten angeknurrt und mir war alles zuviel. Ich war allerdings nicht bei einem Maximalversorger sondern in einem 230-Betten Haus und auch jetzt bin ich wieder in einem kleinen Haus.
Mein Sozialleben brach ein, Einladungen verliefen meist im Sand, Verabredungen platzten durch den damalig unberechenbaren Dienstplan. (5-6 Wochenenden in Folge mit entweder einem oder auch beiden Tagen Dienst oder Samstag ND (kurzfristig, weil mal wieder jemand ausfiel) und dann war noch unklar, wer wie am WE arbeitete (das entschied sich meist Donnerstag oder Freitags). Das führte dazu, dass ich schon gar keine Lust hatte, überhaupt Einladungen anzunehmen....
Ich arbeitete da mit 75%. Der Knackpunkt war die Leitung, sie war schon 30 Jahre im Haus, war mit der PDL per du und hatte auch in der MAV ihre Freunde... sie treibt dort heute noch ihr Unwesen, noch viele nach mir sind gekommen und auch wieder gegangen.....
Mir persönlich hat ein Hörsturz gezeigt, wann es genug war.....

Da ich durch meinen Ausflug durch Arztpraxen gemerkt habe, dass ich doch in eine ZNA gehöre, bin ich wieder zurück gegangen. Im jetzigen Haus sind die Strukturen besser, es gibt keinen "Klüngel" und die Stimmung ist positiv... auch wenn da auch nur mit Wasser gekocht wird.
Das hat mir meinen Glauben an meinen Beruf wieder gegeben und mein Herzblut wieder zum Fließen gebracht.

Wenn sich die jetzt als positiv empfundenen Zustände ändern sollten, warum auch immer, werde ich wieder gehen. Das steht fest.
So wie man mit mir bis Ende 2015 umgegangen ist, wird mir nie wieder passieren....das steht auch fest.

Wir haben einen vielseitigen Beruf in einer für AG schwierigen Zeit.... wir müssen uns das nicht gefallen lassen.
Inzwischen weiss ich, dass ich überall jederzeit Arbeit als Krankenschwester finden werde... auch mit 51 oder älter.

Hallo liebe Malu! Weiterhin vielen Dank, dass du dich so aktiv hier am Thread beteiligst :-)
Deine Antworten haben mich wieder viel zum Nachdenken angeregt. :gruebel:

Vor allem in Bezug auf deine alte Kollegin, da hab ich mir mich selbst geistig vorm inneren Auge auch pötzlich als zukünftiger Patientenflüsterer mit viel zu langsamen Arbeitstempo & entsprechend geringem Respekt vom Team & mit der Tendenz, sich dann bei jedem Dienst immer kaputt zu rackern, vorstellen müssen. :knockin:
Vielleicht würde man das bei mir dann von Seiten des Teams eher am Anfang noch auf die Unerfahrenheit schieben, aber nicht mehr lange tolerieren... :confused:

Dass du da ähnliche Veränderungen wie InetNinja in deiner Person bemerkt hast (v.a. trotz reduzierter Stelle) finde ich wirklich sehr sehr schade zu hören und hoffe, dass dich das nicht erneut bei deiner Rückkehr erfährt. :troesten:

Einen Teil von mir schreckt das jetzt auch ganz schön ab, aber andererseits weiß ich schon, dass solche Dinge dennoch einen hohen Stellenwert für mich besitzen und naiver Idealismus hin oder her; es wäre vielleicht einen Versuch wert, zu schauen, ob ich diese Werte auch im Angesicht des Berufsalltags weiter vertreten kann. :engel:

Zufrieden werde ich natürlich auf keinen Fall sein, wenn ich feststelle, dass mein Arbeitstempo zu langsam und meine Belastung zu hoch ist und falls das Team mir dann eher vorwurfsvoll/ enttäuscht/ spöttisch/ verständnislos entgegentreten würde; aber deshalb dann meinen Umgang mit Patienten radikal entgegen meiner Natur zu gestalten, würde mich vermutlich noch viel unglücklicher machen. :|
Natürlich können die Patienten auch nicht die Kompetenz eines Pflegers so umfassend beurteilen, wie jemand aus dem selben Berufsbild; aber am Ende des Tages mach ich persönlich ja doch irgendwie schon die Qualität des Kontakts und die hoffentlich positive Reaktion des Patienten für mich als Erfolgsparameter fest. :weissnix:

Das muss ich wahrscheinlich wirklich einfach in der Praxis erfahren (mich aber leider auch auf sehr viele negative Erfahrungen in der Hinsicht vorbereiten wies scheint). :nurse:

Was du mit deiner Rückkehr in die Notfallpflege in einem besseren Setting beschrieben hast, hat mich schon aufgeheitert. :-)
Auf die Frage meiner Kursleitung hin, ob er sich denn vorstellen könne, nach dem Examen im Haus zu bleiben, hat ein Mitschüler von mir auch zu Antwort gegeben, dass wir Pflegenotstand haben und wenn unser Haus nicht bereit sein wird, ihn entsprechend seiner Leistung zu vergüten, dann gäbe es da genug andere Häuser, die ihn haben wollen würden... :king:
Das kam mir zwar im ersten Moment etwas selbstüberschätzend vor, aber grundsätzlich haben er (und du) Recht.
Aktuell ist die Lage vom Arbeitsmarkt her wirklich so geebnet, dass man mal ein Bisschen mehr wählerisch beim Arbeitsplatz sein darf....:mrgreen:

Liebe Grüße,
Merlin
 
Aufgrund deines Schreibstils und deiner Selbstreflexion vermute ich mal, dass du keine 20 mehr bist.... damit hast du ja wahrscheinlich auch schon eine gewisse Berufserfahrung (in einem anderen Metier?) und auch eine gewisse Lebenserfahrung.
Versuch es einfach, wenn dich die ZNA reizt. Ansonsten hast du ja auch schon einen Plan B (Palliativ....), da geht es doch deutlich gemäßigter zu und die Pflege und die Betreuung des Patienten in physischer sowie auch psychischer Hinsicht hat einen hohen Stellenwert.
WAs ich deinem Kollegen aber noch sagen würde ist, dass gute und wertschätzende Arbeitsbedingungen und ein guter Personalschlüssel ein übertarifliches Gehalt nicht aufwiegen(Tarif sollte allerdings selbstverständlich sein)... aber auch das sehen einige anders....
 
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Aufgrund deines Schreibstils und deiner Selbstreflexion vermute ich mal, dass du keine 20 mehr bist.... damit hast du ja wahrscheinlich auch schon eine gewisse Berufserfahrung (in einem anderen Metier?) und auch eine gewisse Lebenserfahrung.
Versuch es einfach, wenn dich die ZNA reizt. Ansonsten hast du ja auch schon einen Plan B (Palliativ....), da geht es doch deutlich gemäßigter zu und die Pflege und die Betreuung des Patienten in physischer sowie auch psychischer Hinsicht hat einen hohen Stellenwert.
WAs ich deinem Kollegen aber noch sagen würde ist, dass gute und wertschätzende Arbeitsbedingungen und ein guter Personalschlüssel ein übertarifliches Gehalt nicht aufwiegen(Tarif sollte allerdings selbstverständlich sein)... aber auch das sehen einige anders....

Hallo Malu!

Tatsächlich ist Lebenserfahrung etwas, was mir mit meinen 19 Jahren noch ganz schön mangelt :mrgreen: (leider auch keine vorherigen Berufserfahrungen außer kleineren Schulpraktika vor dem Abi)
Finde aber spannend, dass ich anscheinend einen erfahrerenen Eindruck erweckt habe :-)

Das mit dem Plan B stimmt, Psychiatrie ist da aktuell die nächste Präferenz.
Ich sehe die Generalistik zwar kritisch, aber an sich sehe ich in der Heterogenität der Arbeitsfelder und dem Spektrum an möglichen Weiterbildungen und Tätigkeiten weiterhin eins der größten Potenziale des Pflegeberufes.

Dein Hinweis in Bezug auf meinen Mitschüler ist auf jeden Fall angebracht! Ich gebe dir da absolut Recht!
Auch wenn einige Pflegekräfte andere Prioritäten setzen, denke ich, dass die Mehrheit tatsächlich (auf längerfristige Sicht) die von dir genannten Faktoren genauso wenn nicht sogar stärker gewichtet (ohne die Bedeutung des Gehaltes abwerten zu wollen - von finanziellen Nöten ist jedenfalls im Fall dieses spezifischen Mitschülers nicht die Rede :king:).

Vielen lieben Dank, dass du dir mehrmals die Zeit genommen hast, so en detail zu antworten! Ich weiß deine Anregungen sehr wertzuschätzen! Sie haben mir sehr weitergeholfen.

Liebe Grüße,
Merlin
 
Hallo Merlin,
nun ist ja bald September...wie hast du dich denn jetzt entschieden?
 

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