Welche Tätigkeiten im Vorpraktikum?

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Akt. Einsatzbereich
Vorpraktikum
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Hallo an Alle,

ich mache ein dreiwöchiges Vorpraktikum im Krankenhaus für die Ausbildung zum Pflegefachmann.

Welche Tätigkeiten kommen konkret auf mich zu und gibt es Quellen anhand derer ich mich etwas einlesen, also vorbereiten kann?

Vorkenntnisse habe ich keine. Ich vermute, dass ich die Patienten Wasche, Morgentoilette mache, Ihnen Essen gebe, vielleicht die Betten mache.

Ich will ein gutes Praktikum machen darum möchte ich es etwas genauer wissen. Bitte keine Horrorgeschichten. Das sehe ich alles selbst, wenn es soweit ist. Bin ein Mann der langsam auf die 40 zugeht und stark. Habe kaufmännische Vorkenntnisse.

Ich freue mich über Hilfe.

Viele Grüße
 
Hallo Namenloser,
Tätigkeiten wie Grundpflege, Essen anreichen sind nichts was unbeaufsichtigt in die Hände von Praktikanten gehört. Einer examinierten Fachkraft zur Hand gehen wäre u.U. möglich, aber wenn man dich all das allein machen lässt, würde ich von einer weiteren Beschäftigung in diesen Haus dringend Abstand nehmen. Praktikanten werden gerne für qualifizierte Tätigkeiten missbraucht. Ich hoffe, dass dieser Kelch an die vorüber geht.

Typische Tätigkeiten für Praktikanten: Botengänge, Servicetätigkeiten, Reinigung, Aufräumen/Auffüllen, 2. Hand für alles Mögliche sein, Essen austeilen/einsammeln.

Andere Idee: Ruf dort an und frage nach, ob man dir schon mal die Nervosität nehmen und grob umreißen kann, welches deine Tätigkeiten sein werden. Fragen kostet nix. ;)
 
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Danke für Deine Hilfe Jillian.

Im Vorstellungsgespräch hat man sich bedeckt gehalten, was die Inhalte und den Einsatzort des Praktikums angeht, wahrscheinlich um in dieser Phase nicht zuviel zu verraten. So war zumindest mein Eindruck.
Wenn ich die für das Praktikum angeforderten
Unterlagen zusammen habe, frage ich bei der Einreichung nochmal nach.

Was kann ich mir grob unter Servicetätigkeiten vorstellen?
 
Bin ein Mann der langsam auf die 40 zugeht und stark. Habe kaufmännische Vorkenntnisse.
Erstmal finde ich es toll, dass Du noch einmal einen beruflichen Neuanfang wagst.
Darf ich fragen, wie es dazu kam bzw., was Du vorher gemacht hast? Nicht, dass ich zu neugierig herüber komme, aber ich finde sowas immer spannend.

Zu Deiner Frage - bei uns haben Praktikanten immer bei einfachen, nicht qualifizierten, Tätigkeiten geholfen. Das bedeutet morgens haben sie bspw. die Betten gemacht, sind bei der Körperpflege zur Hand gegangen, haben die Nachttische gereinigt. Sie gehen den Stationshilfen zur Hand beim Essen verteilen/einsammeln, bringen den Patienten Getränke, führen die erlaubten Botengänge durch, begleiten Patienten zu der Diagnostik, zu der es erlaubt ist. Wie Jillian bereits sagte, fällt ansonsten noch das Auffüllen der Verbandsschränke etc. an., oder sie helfen bei Aufnahme/Entlassung/Umzug in Form von Assistenz beim Ein- oder Auspacken.

Es kommt immer auch ein wenig darauf an, um was für ein Praktikum es sich handelt. Bei den Schüler-/Sozialpraktikanten liegt der Service im Vordergrund, bei berufs- bzw. ausbildungsvorbereitenden Praktika nehmen ich und auch viele meiner KollegInnen, so die Zeit es erlaubt, die Praktikanten auch immer gerne mit zur Grund- und Behandlungspflege. Selbst, wenn es sich nur um‘s Schieben des Verbandwagens handelt, dann versuchen wir, den zukünftigen KollegInnen so viel, wie möglich, zu zeigen. Vielleicht hast Du ja Glück und die derzeitige Situation erlaubt das auch.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir eine schöne Zeit und viel Freude! :-)
 
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Das Ziel des Praktikums ist es, dir einen Einblick in die Welt der Pflege zu geben.
Mache dir keinen Stress, es gibt immer jemanden, der dir das erklärt, wenn du etwas nicht weißt.

Daß man dir den Einsatzort noch nicht genannt hat, liegt sicher damit zu, daß er wahrscheinlich noch nicht festgelegt ist. Je nach Zeitraum, kann man es nicht sicher vorhersagen, dass nicht zuviele Schüler und Praktikanten gleichzeitig auf einer Station sind.
 
Was kann ich mir grob unter Servicetätigkeiten vorstellen?
Unter Servicetätigkeiten wird bei uns quasi alles verstanden, was von nicht-examinierten Hilfskräften erledigt werden darf: Getränke verteilen, Essenstabletts hin- und wegräumen, Patientenplätze reinigen, Telefone anmelden, Materialien auffüllen, Botengänge im Hause; ab und an auch mal zur Schelle gehen, nachfragen und dann die Pflegekräfte informieren. Im Grunde all das was oben schon beschrieben wurde von Jane und mir. Nur unter anderem Namen.
 
Erstmal finde ich es toll, dass Du noch einmal einen beruflichen Neuanfang wagst.
Darf ich fragen, wie es dazu kam bzw., was Du vorher gemacht hast? Nicht, dass ich zu neugierig herüber komme, aber ich finde sowas immer spannend.

Nach meinem Studienabschluss habe ich unter anderem in der steuerlichen Unternehmensberatung gearbeitet. Der Einstiegslevel heisst Assistent. Wir haben uns um die großen Konzerne gekümmert.

Nach beinahe 5 depressiven Jahren ohne Arbeit jedoch mit sehr viel Therapie, habe ich mich für diesen Bereich entschlossen.

Ich denke, dass ich dort mit meinen Stärken die ich habe, gut reinpasse, weil ich Menschen und Machen und viel Kommunikation brauche.

Zusätzlich bieten sich in diesem Bereich sehr viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, auch mit meinen Vorkenntnissen. Was in Zukunft ist, sehe ich dann, wenn es soweit ist.

Momentan möchte ich den Einstieg schaffen und mache mir, wie ihr das richtig erkannt habt, wirklich etwas Druck deswegen. Ich habe die Ausbildungszusage schon und will es nicht versemmeln. Das ich mir oft Druck mache ist unabhängig von diesem Praktikum und liegt an meinen hohen, unrealistischen Erwartungen an mich und andere wie ich mittlerweile weiss.

Danke für Eure zahlreichen Antworten, das hilft mir schon sehr:-)
 
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Das finde ich wirklich toll. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade diejenigen, die sich „spät“ für diesen Neuanfang entschieden haben, wirklich großartige Kollegen wurden. Einfach durch ihre Reife und Lebenserfahrung, weil sie auch wussten, was sie sich wünschten, was ihre Ziele sind. Attribute, die man mit Anfang 20 oder in der Jugend noch nicht hat. Haben kann.
Die Sache mit dem „Druck“ machen kenne ich sehr gut, von daher kann ich gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Ich hab‘ auch einen enormen Anspruch an mich (und oft auch meine Mitmenschen), dass ich so manches Mal an mir selbst scheitere
Aber denk‘ daran, Du hast mit Deiner Biografie einen großen Vorteil, Du kennst Dich aus im Leben - und den Rest zeigen Dir die Kollegen. Und wir alle haben so angefangen. Das wird schon. Behalte Dir Deine Neugierde und die Freude auf das Neue.
Lass‘ Dich überraschen und Du wirst von den wunderbaren Seiten dieses Berufes überrascht werden. Versuch‘ unvoreingenommen und ohne Druck an die drei Wochen heranzugehen, das brauchst Du nämlich nicht.
Alles Liebe und viel Erfolg.
 
Danke für Deinen schönen Kommentar Jane88. Du bestärkst meine Intuition nun etwas gefunden zu haben, das zu mir passen könnte und sinnvoll ist, sodass ich nun mit nem guten Gefühl arbeiten gehen kann und damit zukünftig erfolgreich bin.:)
 
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Lass dir deinen Idealismus nicht nehmen. Der ist in unserem Beruf ein Stück weit nötig. Der Beruf ist hart, aber er ist schön. Du wirst sicherlich Momente erleben, in denen du dich fragst, warum du dir "das alles" antust. Aber du wirst ganz sicher auch Momente erleben, in denen du die Antwort darauf findest. Lass dich überraschen.:flowerpower:

Um zur Ursprungsfrage zurückzukommen: Bei uns ist es normalerweise (außerhalb von Corona) so, dass Praktikanten in der morgendlichen oder abendlichen Versorgung eine examinierte Pflegekraft unterstützen und den Rest des Dienstes "Service-Tätigkeiten" übernehmen. Zur Unterstützung in der pflegerischen Versorgung gehört z.B.:
  • Materialien richten für die Grundpflege, z.B. Handtücher und Waschlappen bringen, Waschutensilien bereitstellen
  • kleine Handreichungen bei Patienten, die weitgehend selbstständig sind, z.B. Zahnpastatube öffnen
  • Betten frisch machen
  • Essen ins Zimmer bringen und ggf. mundgerecht vorbereiten und später das Tablett wieder abräumen
  • Essensbegleitung/Essen anreichen bei Pat. ohne Schluckstörung (bei Pat. mit Schluckstörung ist das immer die Aufgabe einer examinierten Kraft!!!)
Zu den sonstigen Tätigkeiten gehört (bei uns) konkret:
  • Auffüllen der Wäscheschränke
  • Wechsel der Wäschesäcke und Müllsäcke bei Bedarf
  • darauf achten, dass die Patientenzimmer gelüftet werden bei den Pat., die das nicht alleine können oder nicht darauf achten (manche Jugendliche leben ganz gerne in ihrem eigenen Mief)
  • Getränke bereitstellen und ggf. ein Auge darauf haben, dass der Pat. auch etwas davon trinkt
  • in der Stationsküche für Ordnung und Sauberkeit sorgen
  • im unreinen Pflegearbeitsraum Ordnung halten
  • Unterstützung des Patientenbegleitdienstes (die Mitarbeiter, die die Pat. zu den Therapien und zu Untersuchungen außerhalb der Station bringen und abholen)
  • Desinfektion der Türgriffe und Handläufe auf Station
Ansonsten versuchen wir, Praktikanten soweit es möglich ist, auch bei komplexeren Pflegesituationen zuschauen oder soweit möglich auch mitmachen zu lassen. Und wir versuchen Hospitation bei verschiedenen Therapien zu ermöglichen. Wir sind ja eine Rehaklinik, und wenn man bei uns arbeitet, ist es schon sinnvoll, auch grob zu wissen, was in den Therapien mit den Patienten gemacht wird, da wir mit den Therapeuten eng zusammenarbeiten und i.d.R. gemeinsame Ziele verfolgen.
 
Habe mittlerweile mit der Stationsleitung sprechen können. Ich werde mit einer examinierten Kraft mitlaufen, so wie Du es beschreibst Neuromaus.

Kann es sein, dass die Ausbildung mit dem Unterrichtsblock beginnt? Falls ja, gibt es einen Lehrplan der konkret beschreibt, welche Themen gelehrt werden? Der Rahmenlehrplan ist ja sehr allgemein gehalten und deshalb nicht so ergiebig. Ich habe diesen gefunden:

 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es sein, dass die Ausbildung mit dem Unterrichtsblock beginnt?

Huhu!
Also, wie das jetzt zu den neuen Ausbildungsrahmenbedingungen ist, das kann ich nicht sagen.
Aber bei uns fing‘ die Ausbildung mit einem 6-wöchigen Unterrichtsblock an.
Die ersten drei bis vier Wochen hatten wir beinahe ausschließlich „Waschen lernen“, „Mobilisieren“ und so etwas in Form praktischer Übungen (in Badekleidung ), dazwischen Grundlagen der Anatomie und Physiologie... aber das ist jetzt über über 10 Jahre her. Da hat sich sicherlich vieles geändert.
 
Dann fange ich mal an die Grundlagen der Anatomie zu lernen. Damit liege ich sicherlich nicht falsch und entlaste mich etwas von diesem Auswendig-Lernen.
 
Was vielleicht immer eine gute Idee ist, ist das „Pflege heute“ Buch, das ist eine schöne Grundlage. Dicker Schinken und sicherlich etwas anderes, als eine nette Abendlektüre, aber der Aufbau und der Inhalt sind prima. Daran kann man sich, sofern man sich vorbereiten möchte, auch immer orientieren.
 
Dann fange ich mal an die Grundlagen der Anatomie zu lernen.
Spar dir das. Es gibt in der Ausbildung wichtigere Dinge als das stupide Auswendiglernen von Anatomie. Ich halte nichts vom Ich-fang-schon-mal-vorher-an-mit-Lernen. Dazu hast du in der Ausbildungszeit noch Gelegenheit genug, und dann kannst du auch sicher sein, dass du das Richtige, im korrekten Kontext, lernst.

Kann es sein, dass die Ausbildung mit dem Unterrichtsblock beginnt?
Das kann durchaus sein und macht auch viel Sinn. Je mehr Grundlagen ein Unterkursschüler zum 1. Praxiseinsatz mitbringt, desto mehr Basis hat man um darauf aufzubauen und Lernziele zu etablieren.
 
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Ich halte nichts vom Ich-fang-schon-mal-vorher-an-mit-Lernen.

Der Aktionismus ist stark in mir:) Du hast Recht Jillian, ich lasse es einfach mal auf mich zukommen. Es wird schon gut werden. Ich bin ja sehr motiviert. Das merken die Leute hoffentlich.
 
Bei uns fing die Ausbildung auch mit Theorie an. Macht auch Sinn, denn sonst kannst du als Azubi im ersten Einsatz nicht mehr machen als im Praktikum, wenn du noch nichts anderes gelernt hast.
 
Möchte mich den vorher genannten Aspekten anschließen und hinzufügen, dass die Ausbildung seit einem knappen Jahr für viele mit einem Praxiseinsatz anfängt, schlicht und ergreifend, weil die Schulen zu sind. E-Learning zum ersten Kennenlernen ist nur mäßig sinnvoll, d.h. die Theorie wird so lange geschoben, bis ein Präsenzunterricht erlaubt ist. Ich drücke dir die Daumen, dass du mit der Theorie anfangen kannst.
 
Soo, Montag, um 6 Uhr geht das Praktikum los. Ich habe mich maximal vorbereitet und freue mich, dass es endlich soweit ist.

20 Uhr geht's ins Bett, 3 Uhr raus, damit ich die Bahn um zehn vor 5 nehme, um eine Bahn als Puffer zu haben, damit ich auch ja pünktlich um Viertel vor 6 Uhr da aufschlage.

Freitag habe ich sogar schon meinen Ausbildungsvertrag bekommen. Jetzt wird alles gut und ich bin wirklich wirklich sehr sehr glücklich.:)))

Danke an Euch alle, für Eure große Hilfe.<3
 
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Freitag habe ich sogar schon meinen Ausbildungsvertrag bekommen. Jetzt wird alles gut und ich bin wirklich wirklich sehr sehr glücklich.:-)))
Prima! Das freut mich, Glückwunsch dazu! :-)
Und natürlich eine tolle Zeit im Praktikum, auf dass Du vieles mitnehmen kannst und den Beruf auch von seinen tollen Seiten sehen und erleben kannst!
 

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