Was nach Studium der Pflegewissenschaft?

Jule2510

Newbie
Registriert
24.09.2014
Beiträge
6
Hallo ihr,
Ich überlege mir ein ausbildungsintegriertes Studium an der HFH aufzunehmen (Bachelor Health care). Hatte auch schon ein Beratungsgespräch im Studienzentrum der HFH. Dass die HFH ihr Studium ganz,ganz toll findet ist mir klar. Das Konzept sagt mir auch zu.

Allerdings stellt sich mir die Frage, was danach? Habt ihr Pflegewissenschaften studiert? Wo arbeitet ihr jetzt? Arbeitet ihr noch "am Patienten" oder nur im Büro? Gestaltet sich die Suche nach Stellen bzw. Das Finden als schwierig? Wie reagieren die Arbeitgeber darauf? (Mir fehlen nach Ausbildungsende ja noch ein paar Semester, in denen ich gerne arbeiten möchte). Und ganz klar, wie ist denn die Bezahlung so?

Viele Grüße
Jule
 
Health Care ist nicht Pflegewissenschaft. Du planst ein Bachelor-Studium, das Dich für die Arbeit am Bett hervorragend qualifiziert.

Viele der Ausbildungszentren, die mit der HFH kooperieren, ermöglichen es den dual Studierenden, nach dem Examen Teilzeit im Haus zu arbeiten und somit das Bachelorstudium auch wie geplant abschließen zu können. Danach arbeitest Du in der Regel weiter am Bett, zurzeit fürs gleiche Gehalt wie Deine Kollegen ohne Bachelor. Oder aber Du hängst ein Masterstudium dran, um Dich z.B. pflegewissenschaftlich zu qualifizieren.

Ich würde jedem, der die Möglichkeit dazu hat, zum dualen Studium raten. Die Weiterbildungsmöglichkeiten bessern sich dadurch einfach immens; die Lehrkräfte müssen inzwischen studieren und bei den PDLs regelt dies der Markt von selbst; ohne Studium kommst Du da praktisch in keinem Krankenhaus mehr unter.

Pflegewissenschaftler findest Du an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, in Stabsstellen von Leitung oder Management, im Casemanagement, im Projektmanagement, als Dozenten in Aus-, Fort- und Weiterbildung oder als Advanced Practice Nurses teils am Bett, teils in der Forschungsanwendung. Die Stellensuche gestaltet sich nicht einfach; vor allem an Hochschulen gibt's für wissenschaftliche Assistenten (und Du kannst nicht gleich als Professor einsteigen!) oft nur befristete Teilzeitstellen, mit praktisch dem Workload einer Vollzeitstelle.
 
Wird ein Master tatsächlich in D besser bezahlt, als ein Bachelor ? Worin unterscheidet sich mein Bachelor von den Inhalten im Master ? Bedeutet so viel wie, dass es einen Dozenten gibt, der an unterschiedlichen Unis und Hochschulen sowohl im Bachelor als auch im Master die gleichen Aufgaben stellt. Wie kann das sein ? Gleiche Zeit, gleich viel Stoff, gleicher Inhalt. Mit dem Unterschied: Einmal Semester 4 Bachelor und einmal kurz vor der Masterarbeit. Sehr seltsam.
 
dann hast du einen besch...eidenen dozenten.

die bezahlung richtet sich in vielen bereichen nach der tätigkeit und dem verhandlungsgeschick. die pflegekraft am bett verdient z.b. im TVÖD nach der EG 7a, ob sie einen akademischen abschluss hat oder nicht. advanced practice nurses dagegen, nur so als beispiel, brauchen den master in pflegewissenschaft und werden dann auch höher eingruppiert.
 
Nun ja wohl eher einen anspruchsvollen Dozenten, der glaubt, dass ein BachelorstudentIn dies schon alles können muss ...wer weiß...in jedem Falle die Diskrepanz zwischen Bachelor und Master in den Bundesländern und im Komplettsystem im Vergleich zu Österreich, Schweiz empfinde ich total extrem.
 
die pflegekraft am bett verdient z.b. im TVÖD nach der EG 7a, ob sie einen akademischen abschluss hat oder nicht.
Der TVöD kennt halt die Studierten noch nicht. "Wir" sind da trotzdem großzügiger und stufen die als fachweitergebildete Kräfte in EG 9a ein. Aber wie ich festgestellt habe, sind wir da wirklich im Vergleich sehr großzügig.

Ich halte es für absolut zukunftsweisend (bzw. für einen persönlich als sinnvollen Karriereschritt) den Bachelorabschluß zeitig zu machen. Und da bieten sich die HCS an der HFH oder jeder andere duale Studiengang an. Bei der Ausrichtung des Masters ist man danach noch offen, wenn man weiter machen will.
 
ja großzügig für einen jungen Menschen der über keine einschlägige Berufsausbildung und/ oder Berufserfahrung verfügt, aber für jemand mit einer umfangreichen Aus- und Weiterbildung sowie Berufserfahrung, die dann nochmal studiert - ist 9c unattraktiv. Allerdings kommt es dabei auf die Betrachtungsweise an. Wenn man in unserer Branche studiert, dann muss man durchaus damit rechnen, dass man genauso auch einsteigt oder kleben bleibt. Das ist ja schon in der Weiterbildung so. Die wird ja auch kaum bis überhaupt nicht bezahlt. Jegliche Zusatzquali wird nicht adäquat honoriert.
 
Wenn man in unserer Branche studiert, dann muss man durchaus damit rechnen, dass man genauso auch einsteigt oder kleben bleibt. Das ist ja schon in der Weiterbildung so. Die wird ja auch kaum bis überhaupt nicht bezahlt. Jegliche Zusatzquali wird nicht adäquat honoriert.
Es hängt auch immer etwas vom Verhandlungsgschick bei Einstellung sowie der"Begehrtheit" der (Zusatz)-Qualifikation(en) ab....
 
Hallo.

Mir war auch lange nicht klar wie Pflegewissenschaftler gut in die Praxis einzubinden sind. Habe jetzt einen neuen Arbeitgeber, der den Wissenschaftlern enorme Bedeutung zukommen lässt.
Jede größere "Abteilung" (z.B. Onkologie, Pneumologie, ITS, Innere) hat pro Abteilung einen Wissenschaftler, der sich 1 bis 2 Themen pro Jahr widmet, diese hinterleuchtet und danach sein Wissen multipliziert, fortbildet, Prozesse verändert. Aktuell z.B. bei uns auf der Station zum Thema "Delir" mit einer kleinen Fortbildungsreihe und einer Veränderung der Sedierungsprotokolle.

Zum Gehalt kann ich nichts sagen.

Grüße

P.S.: Einer der Kollegen hat seinen Job auf Eigeninitiative erhalten - er hatte eine Podiumsdiskussion auf einem Kongress gemacht zum Thema "Braucht Pflege Wissenschaft?". Wurde dann von der PDL eingeladen.
 
Hallo Toolkit,

sehr interessanter Artikel, der die derzeitigen Probleme der Pflegestudiengänge zeigt:
a: es gibt zur Zeit noch wenige Stellen, die der Ausbildung gerecht werden
b: die Ärzte in Deutschland werden sich mit Händen und Füßen wehren, Kompetenzen an Kompetente abzugeben…..Leider:troesten:

LG Einer
 
Aber wir sollten nicht den Mut verlieren und alles total schwarz malen. Alles benötigt seine Zeit.... und bei unseren Pflegestudenten steht eindeutig " Student Pflege" auf dem Namensschild. Ich finde es gut, dass es solch ein Angebot gibt und ich unterstütze dies zu 100 %.
Ich studiere aktuell ja Pflegepädagogik an der gleichen Hochschule und tausche mich da durchaus aus. Auch im Rahmen einer wiss. Arbeit behandelte ich das Thema intensiv. Ich finde das Konzept gut und obwohl es noch Optimierung bedarf. Aber so ist das in vielen Dingen...alles braucht seine Zeit.
 

Ähnliche Themen