Danke, danke - den Humor verlieren, ich??? Niemals, sonst müsste ich doch den ganzen Tag weinen.
Also, kleiner Zwischenbericht:
Nachdem Orthopäden bin ich zur Physiotherapeutin meines Vertrauens gegangen. Es ist doch gut, wenn man Ehrenamtlich bei den Johannitern ist, da hat mein ein breites Netzwerk an Spezialisten für viele Fachbereiche. Eine Kollegin hat eine Praxis für Physiotherapie.
Also mit meinem Rezept dort angemeldet und tatsächlich gibt es jemanden mit Hirn und Verstand, der mir weiterhelfen konnte.
Mittlerweile ist mein Bein wieder relativ fit. Ich kann schon wieder ins Fitness-Studio gehen (mit "irrsinnsbelastungen"), das baut die Muskulatur wieder auf, die das "fehlende" Kreuzband ggf. ersetzen wird.
Die erste Woche im Dienst ist hinter mir, und heute habe ich erstmalig auf einer Station ausgeholfen. Meine PDL hatte mich dort angekündigt, dass ich eben entsprechende Probleme hätte. Es ist ein kleiner, überschaubarer Wachraum oder auf Neudeutsch eine IMC.
Als Aushilfe erwarte ich ja keinen roten Teppich, aber heute wurde ich richtig freundlich von der Kollegin begrüsst.
Wieso kommen Sie überhaupt auf die Idee hier auszuhelfen????
Ich: Ich kann auch gerne wieder gehen, ich habe nicht darum gebeten hierher zu kommen. Sie haben jetzt die Wahl.
Sie: PDL XY weiss wohl nicht was hier abgeht, sie hätten sich weigern müssen hier auszuhelfen.
Ich: Nein, muss ich nicht, ich teste was mein Knie aushält. Ich kann nicht schwer heben (keine Definition von schwer), darf keine Drehbewegungen aus dem Knie machen (meine Verantwortung), keine Betten schieben und nicht spurten.
Sie: Samstags müsse man keine Betten schieben
Ich: dann passt das doch und den Rest werde ich sehen
Sie: Mault mich weiter an.
Ich: Gut, dann gehe ich jetzt wieder
Sie: das war nicht persönlich gemeint, es geht um das Prinzip
Ich: Aha
Nachtdienst macht seine Übergabe - Narde im Halbschlaf zugehört, nix mitgeschrieben, steht ja eh alles in den Intensivkurven.
Sie, nach der Übergabe: Und, was sagen sie jetzt?
Ich: nix, warum?
Sie: Welche Patienten wollen sie nun nehmen?
Ich: das ist doch wohl ihre Entscheidung, oder? Ich kenne die Patienten nur von der Übergabe.
Sie: mault weiter - teilt mir Patienten zu und fragt: Was wollen sie dann machen wenn ein Patient aus dem Bett fällt?
Ich: Sie holen, dass sie ihn wieder hineinbringen
Sie: Sie wollen ihn also nicht auffangen
Narde: stellt sich gerade einen 180 kg Patienten vor, den sie während des Falls aus dem Bett, vor dem sie nicht steht, auffangen soll.
Ich: Nein, warum auch? Wenn ich vor dem Bett stehe wird keiner rausfallen.
Im Laufe des Vormittags wurde Madame dann etwas freundlicher, was mich aber nicht sonderlich beeindruckte, die Dame ist bei mir nicht in die Kategorie, nette Kollegin eingestuft worden und wird in der "Zickenschublade" bleiben.
Mein Bein freut sich übrigens gerade darüber auf dem Sofa liegen zu dürfen.
Frau Narde freut sich auch, dass sie sich nimmer anhören muss, dass sie zu langsam läuft - hat mich stark beeindruckt und soviel interessiert wie wenn in New York ein Sack Reis vom Fahrrad fällt
Es war nicht sonderlich stressig, immerhin habe ich ihr 4 Patienten gewaschen und sie nur 2
. An das Tracheostoma eines Patienten durfte ich nicht mal guggen - damit bin ich überfordert in ihren Augen. Ja, schon gut, bin ja nur die dumme Aushilfe.