- Registriert
- 24.12.2014
- Beiträge
- 5
- Beruf
- Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin, Lehrrettungsassistent
- Akt. Einsatzbereich
- IMC, internistische Intensivstation, ZNA
- Funktion
- Praxisanleiter
Wir haben auf unserer internistischen Intensivstation aufgrund der derzeitigen Überbelegung im Haus ausnahmsweise ein 15-jähriges Mädchen aufgenommen, welche von den Ärzten der Pädiatrie betreut wird und eigentlich auf der pädiatrischen Intensiv liegen soll.
Dieses Kind wurde wegen akuter Appendizitis notoperiert und ist zwar stabil, aber hat die Narkose irgendwie nicht vertragen und ist ziemlich "verhangen", schläft den ganzen Tag nur und öffnet nur auf stärkeres Schütteln die Augen. Pädi-Docs sehen da ein postoperatives Delirium.
Jedenfalls liegt das Mädchen in einem 4er-Zimmer, das ich mir mit meiner Kollegin, die das Mädchen betreut, teile.
Heute morgen habe ich bei der Pflege beobachtet, wie "ruppig" die Kollegin mit dem Mädchen umgegangen ist. Hat wortlos die Decke weggezogen, Flügelhemdchen runter, das Pflaster an der OP-Stelle "abgerissen", Waschlappen genommen und einmal den ganzen Körper abgeschrubbt.
Das Mädchen hat die Augen zwischendurch leicht aufgemacht, aber die betroffene Kollegin hat es scheinbar nicht beachtet, sondern ihre "Prozedur" fortgesetzt. Danach noch kommentarlos zweimal Fragmin in den Bauch gespritzt, woraufhin die Patientin etwas stärker zusammenzuckte. Zum Schluss drehte und wendete, es sah eher wie ein "schleudern" aus, die Kollegin die Patientin wie eine Roulade im Kühlschrank um ihr eine Windel anzulegen. Sie hatte während der ganzen Zeit kein Wort mit der Patientin geredet, obwohl diese zwischenzeitlich wohl "wach" war.
Ich bin zwar noch nicht so lange in der Intensivpflege dabei, aber uns wurde immer gesagt, dass wir bei solchen Sachen mit den Patienten reden sollen, v.a. wenn diese nicht intubiert + sediert sind, und unser Vorhaben bzw. Tätigkeiten immer ankündigen sollen, um die Patienten nicht zu verunsichern.
Mir würde es z.B. auch niemals in den Sinn kommen, einer jungen Patientin, die offenbar noch all das mitbekommt, völlig wortlos die Schamlippen zu spreizen und dort zu waschen oder anderweitig in die Intimsphäre einzudringen, ohne vorher anzukündigen.
Desweiteren hat sie einige Zeit später, gerade als der päd. Oberarzt samt Visite (+ 4 Mann/Frau) da war um ihr nochmal in die Augen zu schauen, auskultieren, etc. pp. ausgerechnet in dem Moment die volle Windel der Patientin gewechselt.
Den Oberarzt störte es scheinbar nicht, der war ja nur "obenrum" mit der Patientin beschäftigt, die Assistenzärzte und Ärztinnen sagten kein Wort, sondern standen einfach nur daneben. Meiner Meinung geht das gar nicht, dass man Patienten die Schutzhose wechselt, während "Publikum" daneben steht.
Da ich die Kollegin auch erst heute kennengelernt habe, kann ich sie auch nicht einschätzen, wie sie sonst so drauf ist und habe sie daher erstmal nicht angesprochen.
Ihre zweite Patientin war eine ältere Dame, die jedoch völlig wach war. Mit dieser hat sie dann doch ab und an ein nettes Wort gewechselt und auch ihre "nächsten Schritte" seitens der Pflege erklärt.
Wie seht ihr das? Hat die Kollegin da mit dem Mädchen vielleicht etwas falsch gehandelt oder hab ich mir das nur eingebildet? Sollte ich sie vielleicht noch einmal ansprechen?
MFG Vecuronium
Dieses Kind wurde wegen akuter Appendizitis notoperiert und ist zwar stabil, aber hat die Narkose irgendwie nicht vertragen und ist ziemlich "verhangen", schläft den ganzen Tag nur und öffnet nur auf stärkeres Schütteln die Augen. Pädi-Docs sehen da ein postoperatives Delirium.
Jedenfalls liegt das Mädchen in einem 4er-Zimmer, das ich mir mit meiner Kollegin, die das Mädchen betreut, teile.
Heute morgen habe ich bei der Pflege beobachtet, wie "ruppig" die Kollegin mit dem Mädchen umgegangen ist. Hat wortlos die Decke weggezogen, Flügelhemdchen runter, das Pflaster an der OP-Stelle "abgerissen", Waschlappen genommen und einmal den ganzen Körper abgeschrubbt.
Das Mädchen hat die Augen zwischendurch leicht aufgemacht, aber die betroffene Kollegin hat es scheinbar nicht beachtet, sondern ihre "Prozedur" fortgesetzt. Danach noch kommentarlos zweimal Fragmin in den Bauch gespritzt, woraufhin die Patientin etwas stärker zusammenzuckte. Zum Schluss drehte und wendete, es sah eher wie ein "schleudern" aus, die Kollegin die Patientin wie eine Roulade im Kühlschrank um ihr eine Windel anzulegen. Sie hatte während der ganzen Zeit kein Wort mit der Patientin geredet, obwohl diese zwischenzeitlich wohl "wach" war.
Ich bin zwar noch nicht so lange in der Intensivpflege dabei, aber uns wurde immer gesagt, dass wir bei solchen Sachen mit den Patienten reden sollen, v.a. wenn diese nicht intubiert + sediert sind, und unser Vorhaben bzw. Tätigkeiten immer ankündigen sollen, um die Patienten nicht zu verunsichern.
Mir würde es z.B. auch niemals in den Sinn kommen, einer jungen Patientin, die offenbar noch all das mitbekommt, völlig wortlos die Schamlippen zu spreizen und dort zu waschen oder anderweitig in die Intimsphäre einzudringen, ohne vorher anzukündigen.
Desweiteren hat sie einige Zeit später, gerade als der päd. Oberarzt samt Visite (+ 4 Mann/Frau) da war um ihr nochmal in die Augen zu schauen, auskultieren, etc. pp. ausgerechnet in dem Moment die volle Windel der Patientin gewechselt.
Den Oberarzt störte es scheinbar nicht, der war ja nur "obenrum" mit der Patientin beschäftigt, die Assistenzärzte und Ärztinnen sagten kein Wort, sondern standen einfach nur daneben. Meiner Meinung geht das gar nicht, dass man Patienten die Schutzhose wechselt, während "Publikum" daneben steht.
Da ich die Kollegin auch erst heute kennengelernt habe, kann ich sie auch nicht einschätzen, wie sie sonst so drauf ist und habe sie daher erstmal nicht angesprochen.
Ihre zweite Patientin war eine ältere Dame, die jedoch völlig wach war. Mit dieser hat sie dann doch ab und an ein nettes Wort gewechselt und auch ihre "nächsten Schritte" seitens der Pflege erklärt.
Wie seht ihr das? Hat die Kollegin da mit dem Mädchen vielleicht etwas falsch gehandelt oder hab ich mir das nur eingebildet? Sollte ich sie vielleicht noch einmal ansprechen?
MFG Vecuronium