Überforderung in der Ausbildung

Concertina

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26.06.2013
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Hallo,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Während des letzten Schulblocks bekamen wir (6 Monate vor Ende der Ausbildung) die Mitteilung dass unser Krankenhaus mit einem Verbund fusioniert (ist).
Jetzt wieder in der Praxis ist das sehr deutlich zu spüren.

Ich bin für die nächsten 2 Monate in unserer Aufnahme eingesetzt und bin dort jetzt den 8. Tag. Es handelt sich um eine kardiologische, chirurgische und internistische Notfall- und Zentralaufnahme)

Es gibt jetzt kaum noch examiniertes Pflegepersonal in der Aufnahme, die meisten Angestellten sind jetzt Arzthelfer oder medizinische Fachangestellte. Vor einem halben Jahr arbeiteten pflegerisch in der Aufnahme ausschließlich examiniertes Pflegepersonal.

Das gewechselte Personal ist natürlich selbst noch neu. Einen Praxisanleiter gibt es derzeit nicht (mehr), die Leitung wechselt Ende diesen Monat bzw. wird in der Funktion wie es sie bisher gab abgeschafft (so wie auf allen Stationen).

Ich möchte euch einmal ein Beispiel geben, damit ihr euch von meinem "Problem" und dem Zustand ein Bild machen könnt:

Heute wurde mir im Flur ein Patient sprichwörtlich in die Arme gedrückt mit den knappen Worten:" Mach das in Raum 12 fertigr".
Den Unterlagen konnte ich entnehmen dass besagter Patient per Notfall mit der Feuerwehr eingeliefert wurde, die einen BZ von > 600 gemessen hatten und ein Diabetes mellitus bisher nicht bekannt war - keine Ahnung wie lange der Pat. da schon auf dem Flur saß, die Feuerwehr habe ich nicht mehr gesehen.
Der Pat. war stabil, ansprechbar und die Vitalzeichen ansonsten in Ordnung. Der Arzt kam recht flott dazu und gab mir Anweisungen während ich But abgenommen habe bzw. schrieb mir ein paar spezielle uind gewünschte Laborwerte auf meine Bitte hin auf da ich sie nicht kannte. Zeitgleich versuchte er telefonisch ein Intensivbett für den Pat. aufzutreiben und verschwand dann.
Blöderweise konnte ich die Schrift nicht lesen (was ja besonders schwer ist wenn einem die Begriffe ja auch nix sagen). also habe ich mir einen Kollegen gesucht der das genauso wenig lesen konnte wie ich und erst Recht nicht wusste in welchem Labor ich diese speziellen Werte beauftragen muss, da er seit 5 Wochen erst da wäre....
Nachdem ich also den Arzt wieder auftreiben konnte und ich endlich mal das Labor fertig machen wollte musste ich feststellen dass der Pat. noch gar nicht angmeldet ist. Ich habe mich aber ersteinmal um die weiteren Anweisungen gekümmert (unter anderem Insulingabe!) und noch während ich damit noch beschäftigt war kam eine Kollegin hinein um die Krankenkarte des Pat. zu holen....... ich kürze das hier mal ab- natürlich hatte der Pat. irgendwann sein Bett, war im System und das Blut im Labor.

Am Ende bekam ich aber einen Riesenärger weil der Arzt wohl die einzig anwesende Examnierte der Schicht angerufen hat und von ihr gefordert hat sich um die Anmeldung des Pat. zu kümmern (sie aber selbst grad mit einem Notfall beschäftigt war).
Sie ist quasi wie ein Rachengel über mich hergefallen ob ich nicht kommunizieren könnte und ich mich gefälligst um die Anmeldung hätte kümmern sollen da sie ja schließlich keine Zeit dafür gehabt hätte. Im Grunde genommen ist das die einzige Kommunikation zwischen mir und der Examinierten (das was ich eben "falsch" mache), natürlich mache ich nicht alles richtig- kann ich gar nicht. Weshalb ich das zum Glück ja auch nicht persönlich nehme und auf ihre eigene Überforderung schiebe.
Das ist dort wirklich Alltagssituation. In meiner Verzweiflung habe ich vorhin mit einer Auszubildenen in meinem Kurs gesprochen die vor einem Jahr in der Aufnahme eingesetzt war. Nach ihrem Bericht liefen Auszubildene die ersten 3 Wochen " nur mit" und wurden dann an das Blutabnehmen und Viggo legen an einer Puppe angeleitet. Für Notfälle waren Schüler nie zuständig sondern nur für geplante Aufnahmen.

Blutabnehmen und Viggo legen wurde mir am ersten Tag von einer Ärztin gezeigt. Ein Kardiologe hat mir auch mittlewele erklärt auf was ich bei einem EKG genau zu achten habe und in welchen Fällen (er hat richtige "Malbilder" für mich mit EKG-Kurven aufgezeichnet) ich eines wiederholen muss oder einen Langauszug machen soll. Eine "Anleitung" bekomme ich derzeit quasi nur vom ärztlichen Peronal (die echt geduldig sind).

Heute habe ich für mich entschieden dass ich unter diesen Umständen z.B. keine Zugänge alleine mehr lege, ich fühle mich einfach nicht sicher genug was mich dann ständig stresst. Ich mache nur noch die Arbeiten die ich mir wirklich zutraue und schreibe dann auf unserer großen Tafel was in dem Raum noch alles gemacht werden muss, in der Hoffnung dass es dann einer machen wird. Wir hatten heute eine Wartezeit für eine geplante! Aufnahme von über 3! Stunden (dementsprechend auch die Laune der Patienten).

Aus dem Telefongespräch mit der anderen Auszubildenen weiß ich, dass es auf den Stationen nicht anders läuft. In der letzten Nacht fehlte in der Orthopädie ein Nachtdienst, woraufhin aus der Chirurgie der Nachtdienst einspringen musste und in der Chirurgie ein Schüler aus meinem Kurs den Dienst alleine schieben durfte- mit der Begründung dass in der Etage ja noch ein examinierter Nachdienst in der benachbarten Station ist (so etwas war vor der Fusion im Haus verboten)
Im ganzen Haus fehlt plötzlich Personal, welches in anderen Häusern des Verbundes eingesetzt wird da wir nach Zahlen einen zu hohen Personalstand haben. Es ist das absolute Chaos ausgebrochen.
Ich hatte eigentlich gedacht in der Schule nach einem Wechsel zu bitten, aber so wie sich die Berichte der anderen Schüler anhören geht es mir in der Aufnahme noch richtig gut (ich habe immerhin immer einen Arzt in greifbarer Nähe) dass ich da auch bleiben sollte. Gegen diese "Zustände" kann die Schule nach ihren Angaben auch nichts machen.


Wir haben in 4 Monaten praktisches Examen und mittlerweile bekomme ich Panik was die Prüfung angeht. Ich hatte gehofft in diesem letzten Einsatz zumindest ein paar Probe-Examen machen zu können (was ich wirklich nötig habe) aber daran ist ja derzeit überhaupt nicht zu denken.

Hat irgendjemand eine Idee was ich machen könnte oder müssen wir das jetzt einfach irgendwie "aushalten" und für das Examen das Beste hoffe?
 
Hallo,
Das ist ja Wahnsinn! So unverantwortungslos...das geht gar nicht. Also da fehlen mir echt die Worte für! Wenn du nicht nur noch 4 Monate hättest, würde ich sagen, du sollst wenn möglich in ein anderes Haus wechseln, aber so..ich weiß auch nicht was man da machen kann. Ob Schüler auch schon überlastungsanzeigen schreiben dürfen?? du machst es jedenfalls schon richtig, dass du für dich selber einschränkst, was du dir zutraust und was nicht. Viggo legen ist z.B. bei uns immer Ärztliche Aufgabe. Schüler legen die wenn dann nur unter Anleitung. Und du kannst ja für diese Umstände nichts. Das du einen Notfall komplett alleine betreuen musst- heftig. Dafür schlägst du dich schon echt super, wie sich das hier liest!! Und hinterher bekommst du auch noch einen auf den Deckel weil du nicht alles konntest. Nicht zu fassen..Ich finde, dass ich gefährliche Pflege. Frage mich nur, wie ihr unter so chaotischen Umständen euer Examen machen wollt...wünsche dir dafür jedenfalls alles gute (bin auch im September fertig) Hoffe, hier hat jemand noch bessere Tipps für dich!
lg
 
Das klingt echt sehr besch..eiden.
Hat irgendjemand eine Idee was ich machen könnte oder müssen wir das jetzt einfach irgendwie "aushalten" und für das Examen das Beste hoffe?
Dienste zählen die man noch machen muss bis zum Ende der Ausbildung und anfangen Stunden runterzuzählen. Versuchen selbst den *rsch an die Wand zu bekommen und sich nicht in Unsinn reinreiten zu lassen. Mach das so weiter, schütz dich selbst und schalte auf Durchzug. Die lassen dich schon praktisch nicht durchfallen, die Prüferin der Schule hat da ja auch noch ein Wort mitzureden.

Du wirst diese Situation nicht mehr in so kurzer Zeit entscheidend verbessern können, dafür fehlt dir der nötige Hebel. Konzentrier dich auf dich selbst. Mach das Beste draus und meld dich mal wie es ausging.
 
Wende Dich an Deine Schule, auch aus Gründen Deiner eigenen Sicherheit. Das sind keine Zustände und Du bist keine Examinierte, der man solche Arbeitsbedingungen u.U. zumuten könnte. High Risk...
 
Das klingt ja schrecklich.
Wie sehen das denn die Mitarbeiter die in diesem Krankenhaus arbeiten? Die können das doch auch nicht toll finden so, oder?
Scheint ja eher ein Problem der Leitung zu sein, das einfach das gesamte Personal umverteilt und abgezogen wird.

Und auf den Stationen gibt es nirgends mehr Praxisanleiter? Die sind alle versetzt?
Arbeiten auf den Stationen jetzt auch keine Krankenschwestern mehr?
Gibt es eine Station wo du dich besonders wohlgefühlt hast, und gut angeleitet wurdest? Gibt es dort vielleicht noch ein paar Kollegen die damals auch da waren?
Irgendwo muss doch noch Personal arbeiten, was bisher da gearbeitet hat.
Vielleicht kannst du versuchen dann dort dein Examen zu machen. Mit der Schule sprechen.
Und dort direkt auch dann ein Erstgespräch einfordern und deine Bedenken erwähnen, und sagen dass es nunmal um dein Examen geht und deine berufliche Zukunft.


Klar, mit der Schule sprechen ist schon gut.
Aber die wird da leider nicht viel machen können.
Wie soll die Schule solch gravierende Missstände in so kurzer Zeit verändern? Glaube nicht das die da viel Möglichkeit haben.

Ich finde so wie du das beschreibst, machst du noch das beste aus der ganzen Sache.
Und mach das auf jeden Fall weiter so.
Mach nur das was du kannst!!! Wenn du etwas nicht kannst oder dir unsicher bist und keine Anleitung bekommst, lehn das ab!
Und wenn der Patient dann 3 Stunden oder länger warten muss. Dann ist das eben so. Das ist dann nicht deine Schuld.
Besser wie wenn du irgendwann etwas gravierendes falsch machst weil du es nie gezeigt bekommen hast.

Gibt es bei euch ne JAV?
Wenn ja, wendet euchmal an die. Ruhig vorher absprechen mit den andren Schülern.
Du alleine wirst da nämlich alleine fürchte ich gar nichts verändertn können.
 
Natürlich musst du das da nicht einfach aushalten und Tage bzw. Dienste runterzählen! :wut: Du bist Azubi und hast ein Recht auf Anleitung, egal ob da gerade ein organisatorischer Wandel stattfindet oder was auch immer. Ich war selbst Praxisanleiterin in einer ZPA (und übrigens klingt es so, als ob du in meinem alten Haus arbeitest. :eek1:) und eigenverantwortliches Arbeiten ist dort für Schüler nur sehr bedingt und nur nach intensiver Einarbeitung erlaubt und möglich.
Aktuell gibt es doch noch eine Leitung, oder? Ist egal, dass sie wechselt. Noch ist sie für die Abteilung verantwortlich und damit auch für dich. Direkt ansprechen und auf die Misstände hinweisen. Halte die Problematik ruhig schriftlich fest und lass dir bestätigen, dass du sie geäußert hast.
Gibt es einen Lernzielkatalog? Wenn ja, darauf hinweisen und streng daran halten. Mach nur das, was dir gezeigt wurde und bei dem du dich sicher fühlst. Dies den Kollegen auch kommunizieren. Hab keine Angst vor deren Reaktion oder einer schlechten Beurteilung.
Sicherheitshalber solltest du auch die Schule informieren. Auch wenn es sich nur um zwei Monate handelt... du bist nicht nur für dich, sondern auch für die Patienten verantwortlich. Und so wie es aktuell läuft, ist es unverantwortlich.

Ich wünsche dir viel Kraft für diese Situation. Und natürlich viel Glück für's Examen!:troesten:
 
Concertina...damit ein herzliches Willkommen im PFLEGEWAHNSINN.
Vertrau dich mit deinen geschilderten Situationen an. Sorry, ich kann dir nicht helfen und keine Tipps geben. Du bist kurz vor deinem Exeamen und in 4 Monaten musst die genau solche Situationen bewältigen können. Von einem Azubi Ende 3 Lehrjahr kann ich selbständiges Arbeiten erwarten.
Ich glaube, du ärgerst dich mehr über die unzureichenden Arbeitsumstände im allgemeinen. Wie ich das so lese, seid ihr völlig ohne Strucktur und unorganisiert hoch drei. Daran wirst du jetzt aber nichts mehr ändern können. Für dein Examen alles gut...Augen zu und durch.
 
Concertina...damit ein herzliches Willkommen im PFLEGEWAHNSINN.
Vertrau dich mit deinen geschilderten Situationen an. Sorry, ich kann dir nicht helfen und keine Tipps geben. Du bist kurz vor deinem Exeamen und in 4 Monaten musst die genau solche Situationen bewältigen können. Von einem Azubi Ende 3 Lehrjahr kann ich selbständiges Arbeiten erwarten.
Ich glaube, du ärgerst dich mehr über die unzureichenden Arbeitsumstände im allgemeinen. Wie ich das so lese, seid ihr völlig ohne Strucktur und unorganisiert hoch drei. Daran wirst du jetzt aber nichts mehr ändern können. Für dein Examen alles gut...Augen zu und durch.

Sorry das ist eine gefährlicher Irrtum: die Ausbildung ist eben erst mit dem Abschluß der Ausbildung beendet. Formaljuristische dann eben auch erst am 01.Okt. ab 0h und keinen Deut vorher. Natürlich kann man von "Oberkursler" mehr erwarten, aber eben nicht "alles"! Ändern kann nur wer auch darum kämpft, eine Ausbildungsvertrag ist eben auch kein Ausbeutungsvertrag. Sondern ein Vertrag auf Gegenseitigkeit, - es leiten sich Rechte und Pflichen für beide Seiten ab. Diese sind eben für den Auszubildenden eine strukturierte und fundierte Ausbildung! Dafür gibt der AZUBI seine Arbeitskraft im Rahmen seiner Möglichkeiten. Basta!
 
Sorry das ist eine gefährlicher Irrtum: die Ausbildung ist eben erst mit dem Abschluß der Ausbildung beendet. Formaljuristische dann eben auch erst am 01.Okt. ab 0h und keinen Deut vorher. Natürlich kann man von "Oberkursler" mehr erwarten, aber eben nicht "alles"! Ändern kann nur wer auch darum kämpft, eine Ausbildungsvertrag ist eben auch kein Ausbeutungsvertrag. Sondern ein Vertrag auf Gegenseitigkeit, - es leiten sich Rechte und Pflichen für beide Seiten ab. Diese sind eben für den Auszubildenden eine strukturierte und fundierte Ausbildung! Dafür gibt der AZUBI seine Arbeitskraft im Rahmen seiner Möglichkeiten. Basta!

Dem schließe ich mich ausnahmslos an. Jedoch erkenne ich das Hauptproblem in der Gesammtstrucktur und in unkoordienierten Arbeitsabläufen. Wenn ich das richtig gelesen haben, sind exam. Fachkräfte vor Ort. Wenn natürlich die linke Hand nicht weiss, was die rechte macht...dann stimmt hier irgendwas in der Interaktion nicht. Daran wird jedoch die Threadstarterin nichts ändern können. In einer gut organisierten Arbeitsstrucktur wäre sie (glaube ich) sogar froh, verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen zu dürfen. Und in 4 Monaten muss sie fit sein, sie solte mit der jetzigen Situation wachsen und sich bewußt sein, was auf sie zukommt, vielleicht mit dem Ziel später Abläufe besser zu organisieren.
 
Dennoch sollte man die Situation nicht so akzeptieren und muss auf jeden Fall was dagegen tun. Hierzu ist die Schule, der BR oder PR (oder Jugendvertreteung) sowie Stations- oder Abteilungsleitung von der Situation in Kenntniss zu setzen! Auf keinen Fall auf sich beruhen lassen, sonst wird sich nie was ändern.
 
Schule informieren halte ich für sehr wichtig. Ich kenne die Prüfungsrichtlinien im KH nicht. Aber der Prüfer sollte bescheid wissen. Ob ein Gang zur Führungsebene was bringt? Ich weiss nicht. Das ganze Haus scheint ja im Umbruch zu sein. Ob da Gehör für nen Azubi gefunden wird? Sein wir doch mal ehrlich...:evil1:
Ich bin generell dafür sich zu erheben und sich nichts gefallen zu lassen. Aber manchmal hilft nur:beten:
 
Schade, dass nicht die Krankenhäuser auch mehr geprüft werden. Ich bin der Meinung, dass ist schon "gefährliche" Pflege und die Pflege ist nicht mehr gesichert. Wenn keine Reaktion von der Schule, Führungsebene (eigentlich müsste sich die eine Fachkraft beschweren oder den Pflegenotstand anzeigen) sollte eigentlich die Krankenkasse oder der MDK verständigt werden. ????? Zwar krass, aber hier werden doch eindeutig Menschenleben gefährdet. Sorry, so geht's doch auch nicht.
 
Dass die komplette Leitung wechselt ist ja gerade für Anfänger im Beruf eine schwierige Situation. Denn an wen kann man sich dann überhaupt wenden, wenn man Fragen hat. Ich denke auch je mehr Vorgesetzte überfordert sind, umso mehr geben sie diesen Druck an die Pflegekräfte weiter und am Ende kommt dies bei den Patienten an. Das ist ein Teufelskreis, den man durchbrechen muss.

Neulich wurde mir auch mal ein Patient übergeben, aber ich weiß dass ich dann immer nachfragen kann, wenn ich nicht klar komme. Das funktioniert auf meiner Station gottlob sehr gut.
In meiner Schule haben wir neulich einen Vortag über Case Management im Krankenhaus gehört, dabei geht es vor allen darum, Überforderung der Pflegekräfte zu verhindern. Den Ansatz fand ich sehr gut und es wäre gut, wenn Vorgesetzte sich im Management stetig weiterbilden.
 
Finde den Ansatz auch ganz spannend und habe auch mal ein Fachbuch über Case Management gelesen darüber, wobei dein Artikel ja eher auf den finanziellen Teil eingeht, also eine optimale Betreuung bei den zur Verfügung stehenden Mitteln.
Ich finde das Thema psychologisch sehr interessant, denn wie können wir aus dem Teufelskreis der Überforderung ausbrechen. Ich erhoffe mir da noch mehr praktische Ansätze.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten!

Du bist kurz vor deinem Exeamen und in 4 Monaten musst die genau solche Situationen bewältigen können. Von einem Azubi Ende 3 Lehrjahr kann ich selbständiges Arbeiten erwarten.
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Ich hoffe ja schon, dass ich nach dem Examen und in einem mir völlig unbekannten Bereich zumindest eine Einarbeitung bekomme ^^
DIe Aufnahme ist völlig neu für mich und dort werden Tätigkeiten ausgeführt wie ich sie von der Station natürlich nicht kenne.

Aber davon ab, es tut sich was!
Heute wurden zwei halbe Stationen wegen akutem Personalmangel geschlossen und dementsprechend hatten wir weniger geplante Aufnahmen und es war alles viel entspannter. Nach dem Wochenende sollen diese zwar wieder öffnen, aber zumindest wurde auf die Probleme reagiert.

Die noch amtierende Leitung hat mich heute beruhigt dass in 2 Wochen ein Praxisanleiter wieder da ist (die mit mir dann auch mal ein Erstgespräch führen kann). Meine Entscheidung klar und deutlich zu kommunizieren was ich mache und was nicht war wirklich die richtige (darauf hätte ich auch eher kommen können). Mir nimmt keiner krumm wenn ich sage, ne.. das muss wer anders machen und ich selbst bin viel ruhiger und mir gehen die Sachen besser von der Hand.
Dieses Erstgespräch warte ich jetzt ersteinmal ab, äußer dann meine Wünsche bezüghlich Examensvorbereitung und wenn sich dann nichts tut mache ich Terror in der Schule :) - ich denke das ist ein guter Plan.
BR gibt es bei uns nicht, ich arbeite in einer kirchlichen Einrichtung aber in meinem Kurs ist eine in der MAV, die kann ich mal ansprechen- das ist eine gute Idee!
Danke euch :)

PS: Doch auf den Stationen sind meines Wissens nach wie vor Examinierte eingesetzt- im Gegenzug sind die ganzen Hilfskräfte (Tabletten stellen, Essen anreichen etc) weg. Die Aufgaben ändern sich alle ein wenig. Heute hatte ich einen Flyer in der Hand dass es jetzt auch wieder einen ärztlichen Direktor gibt bzw auch einen neuen Chefarzt. Pflegerische Direktion gibt es derzeit nur einen (neuen) Vorübergehenden. Das gibt ja doch Hoffnung dass dieses Chaos nur vorübergehend ist..
 
Wie sah es denn eigentlich vor der Umstellung aus? Hast du da Anleitung und Organisation zu deiner Zufriedenheit erhalten?
 
warum verschwinden denn als erstes die hilfskräfte? das hat sich mir noch nie erschlossen. Ein FSJ'ler/BUFDI kostet doch wirklich dreimal nix (das ist ja leider das wichtigste) und man kann dadurch doch examinierte sparen. (auch wenns natürlich dünnsinn ist..)

und in einer kirchlicen einrichtung darf man ja nicht mal streiken!
und dann wundern sich alles dass das pflegepersonal von den pat./angehörigen zusammen ge******en wird!
Ich meine was können WIR/IHR dafür dass doktor XY wieder mal nicht im haus ist, wider mal keine eindeutigen anweisungen gegeben hat usw.

und dann soll man ruhig bleiben und nett lächeln.

hut ab. hoffentlich wirds bald besser bei dir.
 
Das war ja doch auch schon immer das Credo der Kirche, dass später (im Jenseits) alles besser wird!?! Das Streikverbot ist doch eben etwas im wackeln begriffen, oder hab ich da was falsch mitgekriegt?
 
Hallo,

ich möchte euch auf den Laufenden halten!

Personell hat sich die Lage noch weiter zugespitzt. Es wurden noch weitere Pflegekräfte "zwangs"versetzt und dafür sämtliche Schüler die jemals dort in der Aufnahme eingesetzt waren zu uns geholt. Ich hatte gestern meinen 14. Dienst in Folge, heute einmal frei und darf ab morgen wieder 13 Tage durch arbeiten bis ich wieder einen Tag frei habe. Die Dienstpläne sehen schrecklich aus und für nächste Woche fehlen in allen Schichten noch Personal, was durch die Intensivstation möglichst aufgestockt werden soll.
Heute gab es die Mitteilung, dass die Aufnahme zu September teilweise geschlossen wird. Alle 9 Ärztestellen fallen weg und die Aufnahme wird nur noch von den Stationsärzten bedient. Bleiben werden die Notfallaufnahme inkl. Schockraum, Herzkatheter etc. und die chirurgische + orthop. Ambulanz. Natürlich sind alle geschockt aber diejenigen die jetzt noch da sind sollen bis auf die Ärzte bleiben (dürfen).

Das hört sich alles schrecklich an und irgendwie ist es das auch. Aber mir gefällt es richtig gut dort und seit dem ich die Schicht gewechselt habe fühle ich mich sehr wohl. Die Stimmung im Team ist super und irgendwie bekommen wir das sogar alles gestemmt. vielleicht ist das Weltuntergangstimmung?. Ich habe das erste Mal das Gefühl in der Ausbildung, dass ich mir diese Arbeit nach dem Examen vorstellen kann und es ist mit unserer Pflegedienstleitung schon abgesprochen, dass ich bis zum Ende der Ausbildung, bis auf den praktischen Examenseinsatz hier bleiben darf. Die letzten Wochen vor der mündlichen und schriftlichen Prüfung bin ich also auch hier.

Mittlerweile arbeite ich völlig alleine und selbstständig und habe ein eigenes Arbeitstelefon bekommen, mit dem ich jederzeit mit einem examinierten Pfleger (oder Arzt) in Kontakt treten kann. Es erstaunt mich selbst wie selbstbewusst ich inzwischen sogar mit kardiologischen Notfällen sicher umgehen kann und das Lob das ich seitens Ärzte und Pflege einheimse entschädigt die vielen Arbeitstage.

Persönlich bin ich inzwischen froh, dass dort so ein personales Chaos herrscht, da mir sonst nie soviel Verantwortung übertragen worden wäre und ich wahrscheinlich nie entdeckt hätte, wieviel Spaß mir die Arbeit in der Aufnahme machen kann und das das genau das ist, was ich dann nach der Ausbuldung machen möchte.

Jedenfalls danke ich euch für euren Beistand den ich die ersten Tage dort bitter nötig hatte. Wenn ich irgendwann einmal eine Stelle in einer ZNA ergatter, kann ich davon ja noch einmal berichten. Dann gibt es auch ein happy end !

PS. Die furchtbare Schreckschraube die mir den entgleisten Diabetiker in die Arme gedrückt hat um mich anschließend nur an zu maulen ist auch weg! :)
 
Also vor den mündlichen und schriftlichen nicht auf deiner Examensstation zu sein, kann ich dir nicht empfehlen ;) Klar bringt dir die Arbeit Spaß und glaub mir, das deine Examensstation dir das eine oder andere für die mündliche/schriftliche beibringen kann, auf der ZNA haste doch eher nur Notfälle als das alltagsleben einer peripheren Station, welches auch, zumindest war es bei uns so und bei mehreren vor uns, abgefragt wird
 

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