- Registriert
- 26.06.2013
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Hallo,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Während des letzten Schulblocks bekamen wir (6 Monate vor Ende der Ausbildung) die Mitteilung dass unser Krankenhaus mit einem Verbund fusioniert (ist).
Jetzt wieder in der Praxis ist das sehr deutlich zu spüren.
Ich bin für die nächsten 2 Monate in unserer Aufnahme eingesetzt und bin dort jetzt den 8. Tag. Es handelt sich um eine kardiologische, chirurgische und internistische Notfall- und Zentralaufnahme)
Es gibt jetzt kaum noch examiniertes Pflegepersonal in der Aufnahme, die meisten Angestellten sind jetzt Arzthelfer oder medizinische Fachangestellte. Vor einem halben Jahr arbeiteten pflegerisch in der Aufnahme ausschließlich examiniertes Pflegepersonal.
Das gewechselte Personal ist natürlich selbst noch neu. Einen Praxisanleiter gibt es derzeit nicht (mehr), die Leitung wechselt Ende diesen Monat bzw. wird in der Funktion wie es sie bisher gab abgeschafft (so wie auf allen Stationen).
Ich möchte euch einmal ein Beispiel geben, damit ihr euch von meinem "Problem" und dem Zustand ein Bild machen könnt:
Heute wurde mir im Flur ein Patient sprichwörtlich in die Arme gedrückt mit den knappen Worten:" Mach das in Raum 12 fertigr".
Den Unterlagen konnte ich entnehmen dass besagter Patient per Notfall mit der Feuerwehr eingeliefert wurde, die einen BZ von > 600 gemessen hatten und ein Diabetes mellitus bisher nicht bekannt war - keine Ahnung wie lange der Pat. da schon auf dem Flur saß, die Feuerwehr habe ich nicht mehr gesehen.
Der Pat. war stabil, ansprechbar und die Vitalzeichen ansonsten in Ordnung. Der Arzt kam recht flott dazu und gab mir Anweisungen während ich But abgenommen habe bzw. schrieb mir ein paar spezielle uind gewünschte Laborwerte auf meine Bitte hin auf da ich sie nicht kannte. Zeitgleich versuchte er telefonisch ein Intensivbett für den Pat. aufzutreiben und verschwand dann.
Blöderweise konnte ich die Schrift nicht lesen (was ja besonders schwer ist wenn einem die Begriffe ja auch nix sagen). also habe ich mir einen Kollegen gesucht der das genauso wenig lesen konnte wie ich und erst Recht nicht wusste in welchem Labor ich diese speziellen Werte beauftragen muss, da er seit 5 Wochen erst da wäre....
Nachdem ich also den Arzt wieder auftreiben konnte und ich endlich mal das Labor fertig machen wollte musste ich feststellen dass der Pat. noch gar nicht angmeldet ist. Ich habe mich aber ersteinmal um die weiteren Anweisungen gekümmert (unter anderem Insulingabe!) und noch während ich damit noch beschäftigt war kam eine Kollegin hinein um die Krankenkarte des Pat. zu holen....... ich kürze das hier mal ab- natürlich hatte der Pat. irgendwann sein Bett, war im System und das Blut im Labor.
Am Ende bekam ich aber einen Riesenärger weil der Arzt wohl die einzig anwesende Examnierte der Schicht angerufen hat und von ihr gefordert hat sich um die Anmeldung des Pat. zu kümmern (sie aber selbst grad mit einem Notfall beschäftigt war).
Sie ist quasi wie ein Rachengel über mich hergefallen ob ich nicht kommunizieren könnte und ich mich gefälligst um die Anmeldung hätte kümmern sollen da sie ja schließlich keine Zeit dafür gehabt hätte. Im Grunde genommen ist das die einzige Kommunikation zwischen mir und der Examinierten (das was ich eben "falsch" mache), natürlich mache ich nicht alles richtig- kann ich gar nicht. Weshalb ich das zum Glück ja auch nicht persönlich nehme und auf ihre eigene Überforderung schiebe.
Das ist dort wirklich Alltagssituation. In meiner Verzweiflung habe ich vorhin mit einer Auszubildenen in meinem Kurs gesprochen die vor einem Jahr in der Aufnahme eingesetzt war. Nach ihrem Bericht liefen Auszubildene die ersten 3 Wochen " nur mit" und wurden dann an das Blutabnehmen und Viggo legen an einer Puppe angeleitet. Für Notfälle waren Schüler nie zuständig sondern nur für geplante Aufnahmen.
Blutabnehmen und Viggo legen wurde mir am ersten Tag von einer Ärztin gezeigt. Ein Kardiologe hat mir auch mittlewele erklärt auf was ich bei einem EKG genau zu achten habe und in welchen Fällen (er hat richtige "Malbilder" für mich mit EKG-Kurven aufgezeichnet) ich eines wiederholen muss oder einen Langauszug machen soll. Eine "Anleitung" bekomme ich derzeit quasi nur vom ärztlichen Peronal (die echt geduldig sind).
Heute habe ich für mich entschieden dass ich unter diesen Umständen z.B. keine Zugänge alleine mehr lege, ich fühle mich einfach nicht sicher genug was mich dann ständig stresst. Ich mache nur noch die Arbeiten die ich mir wirklich zutraue und schreibe dann auf unserer großen Tafel was in dem Raum noch alles gemacht werden muss, in der Hoffnung dass es dann einer machen wird. Wir hatten heute eine Wartezeit für eine geplante! Aufnahme von über 3! Stunden (dementsprechend auch die Laune der Patienten).
Aus dem Telefongespräch mit der anderen Auszubildenen weiß ich, dass es auf den Stationen nicht anders läuft. In der letzten Nacht fehlte in der Orthopädie ein Nachtdienst, woraufhin aus der Chirurgie der Nachtdienst einspringen musste und in der Chirurgie ein Schüler aus meinem Kurs den Dienst alleine schieben durfte- mit der Begründung dass in der Etage ja noch ein examinierter Nachdienst in der benachbarten Station ist (so etwas war vor der Fusion im Haus verboten)
Im ganzen Haus fehlt plötzlich Personal, welches in anderen Häusern des Verbundes eingesetzt wird da wir nach Zahlen einen zu hohen Personalstand haben. Es ist das absolute Chaos ausgebrochen.
Ich hatte eigentlich gedacht in der Schule nach einem Wechsel zu bitten, aber so wie sich die Berichte der anderen Schüler anhören geht es mir in der Aufnahme noch richtig gut (ich habe immerhin immer einen Arzt in greifbarer Nähe) dass ich da auch bleiben sollte. Gegen diese "Zustände" kann die Schule nach ihren Angaben auch nichts machen.
Wir haben in 4 Monaten praktisches Examen und mittlerweile bekomme ich Panik was die Prüfung angeht. Ich hatte gehofft in diesem letzten Einsatz zumindest ein paar Probe-Examen machen zu können (was ich wirklich nötig habe) aber daran ist ja derzeit überhaupt nicht zu denken.
Hat irgendjemand eine Idee was ich machen könnte oder müssen wir das jetzt einfach irgendwie "aushalten" und für das Examen das Beste hoffe?
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Während des letzten Schulblocks bekamen wir (6 Monate vor Ende der Ausbildung) die Mitteilung dass unser Krankenhaus mit einem Verbund fusioniert (ist).
Jetzt wieder in der Praxis ist das sehr deutlich zu spüren.
Ich bin für die nächsten 2 Monate in unserer Aufnahme eingesetzt und bin dort jetzt den 8. Tag. Es handelt sich um eine kardiologische, chirurgische und internistische Notfall- und Zentralaufnahme)
Es gibt jetzt kaum noch examiniertes Pflegepersonal in der Aufnahme, die meisten Angestellten sind jetzt Arzthelfer oder medizinische Fachangestellte. Vor einem halben Jahr arbeiteten pflegerisch in der Aufnahme ausschließlich examiniertes Pflegepersonal.
Das gewechselte Personal ist natürlich selbst noch neu. Einen Praxisanleiter gibt es derzeit nicht (mehr), die Leitung wechselt Ende diesen Monat bzw. wird in der Funktion wie es sie bisher gab abgeschafft (so wie auf allen Stationen).
Ich möchte euch einmal ein Beispiel geben, damit ihr euch von meinem "Problem" und dem Zustand ein Bild machen könnt:
Heute wurde mir im Flur ein Patient sprichwörtlich in die Arme gedrückt mit den knappen Worten:" Mach das in Raum 12 fertigr".
Den Unterlagen konnte ich entnehmen dass besagter Patient per Notfall mit der Feuerwehr eingeliefert wurde, die einen BZ von > 600 gemessen hatten und ein Diabetes mellitus bisher nicht bekannt war - keine Ahnung wie lange der Pat. da schon auf dem Flur saß, die Feuerwehr habe ich nicht mehr gesehen.
Der Pat. war stabil, ansprechbar und die Vitalzeichen ansonsten in Ordnung. Der Arzt kam recht flott dazu und gab mir Anweisungen während ich But abgenommen habe bzw. schrieb mir ein paar spezielle uind gewünschte Laborwerte auf meine Bitte hin auf da ich sie nicht kannte. Zeitgleich versuchte er telefonisch ein Intensivbett für den Pat. aufzutreiben und verschwand dann.
Blöderweise konnte ich die Schrift nicht lesen (was ja besonders schwer ist wenn einem die Begriffe ja auch nix sagen). also habe ich mir einen Kollegen gesucht der das genauso wenig lesen konnte wie ich und erst Recht nicht wusste in welchem Labor ich diese speziellen Werte beauftragen muss, da er seit 5 Wochen erst da wäre....
Nachdem ich also den Arzt wieder auftreiben konnte und ich endlich mal das Labor fertig machen wollte musste ich feststellen dass der Pat. noch gar nicht angmeldet ist. Ich habe mich aber ersteinmal um die weiteren Anweisungen gekümmert (unter anderem Insulingabe!) und noch während ich damit noch beschäftigt war kam eine Kollegin hinein um die Krankenkarte des Pat. zu holen....... ich kürze das hier mal ab- natürlich hatte der Pat. irgendwann sein Bett, war im System und das Blut im Labor.
Am Ende bekam ich aber einen Riesenärger weil der Arzt wohl die einzig anwesende Examnierte der Schicht angerufen hat und von ihr gefordert hat sich um die Anmeldung des Pat. zu kümmern (sie aber selbst grad mit einem Notfall beschäftigt war).
Sie ist quasi wie ein Rachengel über mich hergefallen ob ich nicht kommunizieren könnte und ich mich gefälligst um die Anmeldung hätte kümmern sollen da sie ja schließlich keine Zeit dafür gehabt hätte. Im Grunde genommen ist das die einzige Kommunikation zwischen mir und der Examinierten (das was ich eben "falsch" mache), natürlich mache ich nicht alles richtig- kann ich gar nicht. Weshalb ich das zum Glück ja auch nicht persönlich nehme und auf ihre eigene Überforderung schiebe.
Das ist dort wirklich Alltagssituation. In meiner Verzweiflung habe ich vorhin mit einer Auszubildenen in meinem Kurs gesprochen die vor einem Jahr in der Aufnahme eingesetzt war. Nach ihrem Bericht liefen Auszubildene die ersten 3 Wochen " nur mit" und wurden dann an das Blutabnehmen und Viggo legen an einer Puppe angeleitet. Für Notfälle waren Schüler nie zuständig sondern nur für geplante Aufnahmen.
Blutabnehmen und Viggo legen wurde mir am ersten Tag von einer Ärztin gezeigt. Ein Kardiologe hat mir auch mittlewele erklärt auf was ich bei einem EKG genau zu achten habe und in welchen Fällen (er hat richtige "Malbilder" für mich mit EKG-Kurven aufgezeichnet) ich eines wiederholen muss oder einen Langauszug machen soll. Eine "Anleitung" bekomme ich derzeit quasi nur vom ärztlichen Peronal (die echt geduldig sind).
Heute habe ich für mich entschieden dass ich unter diesen Umständen z.B. keine Zugänge alleine mehr lege, ich fühle mich einfach nicht sicher genug was mich dann ständig stresst. Ich mache nur noch die Arbeiten die ich mir wirklich zutraue und schreibe dann auf unserer großen Tafel was in dem Raum noch alles gemacht werden muss, in der Hoffnung dass es dann einer machen wird. Wir hatten heute eine Wartezeit für eine geplante! Aufnahme von über 3! Stunden (dementsprechend auch die Laune der Patienten).
Aus dem Telefongespräch mit der anderen Auszubildenen weiß ich, dass es auf den Stationen nicht anders läuft. In der letzten Nacht fehlte in der Orthopädie ein Nachtdienst, woraufhin aus der Chirurgie der Nachtdienst einspringen musste und in der Chirurgie ein Schüler aus meinem Kurs den Dienst alleine schieben durfte- mit der Begründung dass in der Etage ja noch ein examinierter Nachdienst in der benachbarten Station ist (so etwas war vor der Fusion im Haus verboten)
Im ganzen Haus fehlt plötzlich Personal, welches in anderen Häusern des Verbundes eingesetzt wird da wir nach Zahlen einen zu hohen Personalstand haben. Es ist das absolute Chaos ausgebrochen.
Ich hatte eigentlich gedacht in der Schule nach einem Wechsel zu bitten, aber so wie sich die Berichte der anderen Schüler anhören geht es mir in der Aufnahme noch richtig gut (ich habe immerhin immer einen Arzt in greifbarer Nähe) dass ich da auch bleiben sollte. Gegen diese "Zustände" kann die Schule nach ihren Angaben auch nichts machen.
Wir haben in 4 Monaten praktisches Examen und mittlerweile bekomme ich Panik was die Prüfung angeht. Ich hatte gehofft in diesem letzten Einsatz zumindest ein paar Probe-Examen machen zu können (was ich wirklich nötig habe) aber daran ist ja derzeit überhaupt nicht zu denken.
Hat irgendjemand eine Idee was ich machen könnte oder müssen wir das jetzt einfach irgendwie "aushalten" und für das Examen das Beste hoffe?