Subkutane Infusion zur unterstützenden Flüssigkeitszufuhr?

Jau, und dann mach schnell ein Foto :))

Und auch eins vom Dekubitus den der Pat kriegt wenn die Kanüle da schön fest auf die haut geklebt wird *gg*
 
WUI, quäck! Also, es gibt da ja schon bösartige Methoden, zu aspirieren ( oder entlüften), z.B. Rollenklemme zu und hoch mit dem Ding, aber AUTSCH!!! Jetzt mal ernst, ich hab gewütet und gesucht und nix gefunden, wo erläutert wird, das man bei s.c.- Infusion (ja, ich habs jetzt) aspirieren soll, tut oder muss... musste nun meinen Senf auch wieder dazugeben:knockin:
Außerdem hab i noch nie eine s.c. - Infusion mit was anderem als einer Butterfly- Kanüle gesehen...
 
Subcutane Infusionen

Bei uns im Seniorenheim arbeiten wir seit neustem mit subcutanen Infusionen!
Wer noch und wann und wo und wie führt ihr diese durch ....bei uns streiten sich noch die Meinungen........danke im vorraus
 
Hallo, wir haben in der ambulanten Pflege auch immer mal wieder s.c. Infusionen. Nehmen, je nach Klient, 500 oder 1000 ml NaCl 0,9%, verwenden eine Butterflykanüle und wählen Oberschenkel oder Unterbauch. Aspirieren aber nicht:lol1: . Da wir häufig kachektische Klienten haben, nehme ich keine Hautfalte beim einstechen, da ich mir einmal selbst damit die Knaüle in den Finger gerammt habe :angryfire: .

Musste mir echt ein Grinsen verkneifen, ob Flexis Beschreibungen der Vorgehensweise bei der Aspiration. Ein anderes Thema ist bei uns allerdings die Aspiration bei subcutanen Injektionen. Aber da werd ich wohl ein neues Thema eröffnen (müssen):roll:
 
Darf ich einige Fragen an die Anwender der s.c. Infusionen stellen?

Wie ist das Outcome bei dieser Therapie?
Wird diese Infusionsform als Übergangslösung gewählt, um einen kritischen Zustand zu überbrücken?
Wie lang sind die Intervalle zwischen den Infusions"reihen"?
Welche Bewohner bekommen dieses Angebot?
Warum wird nicht enteral Flüssigkeit zugeführt per Magensonde?

Elisabeth
 
An Elisabeth

Meine Erfahrungen:

Das Outcome hängt vom AZ und Krankheitsbild des Bewohners ab.
Die s.c. Infusion wird sowohl als Übergangslösung (Sommer, Hitze, schlechter AZ, trinkt wenig) und auch als paliative Maßnahme gewählt. Manchmal weiß man erst hinterher ob es eine Überganslösung war oder nicht
Oft bekommen die Bewohner 1-2x/Tag die Infusion, meist sind es nur 1000 ml täglich (so habe ich es erlebt)
Meist Bewohner, die nichts oder wenig trinken, sobald der Arzt die Indikation sieht. Vor allem bei Aspirationsgefahr beim Trinken wird der Arzt gefragt, ob man nicht s.c. Infusion anwenden darf.
Magensonde: Wenn vorhanden, dann wird auch über die Magensonde Flüssigkeit zugeführt. Aber wenn der Bewohner keine Magensonde hat? Wer legt die Magensonde?, Wer ist mit dem Legen der Magensonde einverstanden (Angehörige, Bewohner, Betreuer)?, Kann aus ethischen Gründen das Legen einer Magensonde empfohlen werden?

Gruß Susanne
 
Also ich bin ja absolut kein Freund der s.c.-Infusion. Wobei ich ihre Anwendung im Altenheim erlebt und auch selbst durchgeführt habe.
Ich bin jedoch der Auffassung, dass primär enteral eine Flüssigkeitszufuhr stattfinden sollte. Ist dies aus bestimmten Gründen nicht möglich (?Warum wird keine PEG o.ä. angelegt?) und der Patient / Bewohner benötigt eine Volumentherapie (ärztliche Anordnung), ... warum legt der Arzt dann keine Venenverweilkanüle und lässt es langsam i.v. geben??? Macht das nicht mehr Sinn als einem Menschen größere Mengen Flüssigkeit ins Unterhautfettgewebe laufen zu lassen???
 
Susanne Huber schrieb:
Wer legt die Magensonde?, Wer ist mit dem Legen der Magensonde einverstanden (Angehörige, Bewohner, Betreuer)?, Kann aus ethischen Gründen das Legen einer Magensonde empfohlen werden?

Könnte ich bei den Fragen nicht auch statt Magensonde s.c. Infusion einsetzen:
Wer legt die s.c.Infusion? Wer ist mit dem Legen der s.c. Infusion einverstanden? Kann aus ethischen Gründen das Legen einer s.c. Infusion empfohlen werden? Irgendwie finde ich da keinen Unterschied.

Ich denke das wie Mobitz: warum keine i.v. Infusion? Weil der Doc keine Vene punktieren kann oder will? 1000ml s.c. über 24 h bei einem kachektischen Menschen stelle ich mir ganz schön schmerzhaft vor. Zumal die Nadel (aus welchem Material besteht die überhaupt) ja auch bei jeder Bewegung schmerzen dürfte.

Elisabeth
 
sc Infusionen

gerade bei alten Menschen ist oft eine starke Unruhe vorhanden, so dass die sich die Kanüle schnell wieder ziehen würden. Gerade bei Demenzerkrankten ist das oft der Fall. Ist eine sc Infusion z.B. am Obeschenkel befestigt und liegt nicht gerade im Blickfeld, ist das Risiko geringer. Bei einer normalen Infusion müsste der Mensch fixiert werden und ich glaube, das ist noch schlimmer
 
Bei uns (ambulante Pflege) sind es häufig Klienten, die zu selbst zu wenig Flüssigkeit aufnehmen. Das Problem ist, dass die s.c. Infusion nicht bezahlt wird, die Ärzte aber keine i.v. Infusion anlegen wollen. Dann werden die Klienten lieber ins KH eingewiesen. Für den Arzt eine bequeme Geschichte für uns z.T. eine Katastrophe. Wir hatten sogar eine Anfrage vom MDK, da eine Klienten wegen Exsikkose ins Krankenhaus eingewiesen wurde. Da hiess es dann: "wie kann das sein, wenn der Pflegedienst einmal täglich hinfährt dass die Frau austrocknet. Konnten anhand der Doku nachweisen, dass der Arzt mehrfach informiert wurde und nicht gehandelt hat und die Klientin auf unsere Veranlassung hin eingewiesen wurde. Ansonsten wären wir in Regress genommen worden. (So zumindest die Androhung)
Für die Klienten ist es einfach unzumutbar. Die 1000 ml bringen nicht viel und kann auch nur bei sehr ruhigen Klienten angewandt werden. Um wirklich ausreichend Flüssigkeit zu substituieren kommt für mich eigentlich nur die i.v. Infusion in Frage. Habe hier aber auch einige Ärzte, die noch nicht mal einen Mandrin kennen und somit ist das Projekt iv.Infusion schon gescheitert.
 
silverlady schrieb:
gerade bei alten Menschen ist oft eine starke Unruhe vorhanden so das die sich die Kanüle schnell wieder ziehen würden. Gerade bei Demenzerkrankten ist das oft der Fall. Ist eine sc Infusion zB. am Obeschenkel befefestikt und liegt nicht gerade im Blickfeld ist das Risiko geringer. Bei einer normalen Infusion müsste der Mensch fixiert werden und ich glaube das ist noch schlimmer

Das ist doch wohl um einiges gefährlicher!!! Wenn sich ein Patient die Vigo zieht - OK, kann aus der Einstichstelle bluten und die Infusion läuft ins Bett. Wenn sich ein Patient eine Butterfly zieht hat man selbiges und kann sich - wenn er denn verwirrt, dement, sonstwas ist - sich übel damit verletzen! Und Andere!
 
Wir hatten sogar eine Anfrage vom MDK, da eine Klienten wegen Exsikkose ins Krankenhaus eingewiesen wurde. Da hiess es dann: "wie kann das sein, wenn der Pflegedienst einmal täglich hinfährt dass die Frau austrocknet.

Vielleicht sollte man dem MDK Mitarbeiter bei passender Gelegenheit einen Taschenrechner schenken.

Ziel: 1500 ml Flüssigkeit- Bew./ Pat. nimmt nur schluckweise Getränke (ca.10 ml) ab= 150 mal anbieten, inklusive gut zureden- Zeitdauer pro Schluck ca. 1-2 min. = 150 - 300 min (2,5 - 5 Stunden) ... bezahlt der MDK dieses???

Habe hier aber auch einige Ärzte, die noch nicht mal einen Mandrin kennen und somit ist das Projekt iv.Infusion schon gescheitert.
Ich denke, genau das ist das Problem, warum man wieder auf s.c. Infusionen zurückgeht. Wie soll der Doc aber auch in der Ausbildung so eine handwerkliche Tätigkeit erlernen, wenn er im Studium dies nicht braucht. Da gibts ja liebevolle Krankenpflegekräfte, die ihm diese leidige Arbeit abnehmen.

Pikant an der Sache finde ich dann immer, dass der Doc aber Pflegekräften im KKH bestätigen soll, dass sie in der Lage sind eine Vene gefahrlos zu punktieren.

Elisabeth
 
Also auf so eine Idee ist bei uns wirklich noch niemand gekommen, besonders um ein Flüssigkeitsdefizit auszugleichen. Der Körper braucht doch viel länger es aufzunehmen und du kannst es nur mega langsam laufen lassen, weil du sonst gefahr läufst, dass du Einlagerung hast (wie als wenn bei venöser Verabreichung etwas para läuft)
Was versprechen sich eure Ärzte davon?
 
Elisabeth schrieb:

Vielleicht sollte man dem MDK Mitarbeiter bei passender Gelegenheit einen Taschenrechner schenken.

Ziel: 1500 ml Flüssigkeit- Bew./ Pat. nimmt nur schluckweise Getränke (ca.10 ml) ab= 150 mal anbieten, inklusive gut zureden- Zeitdauer pro Schluck ca. 1-2 min. = 150 - 300 min (2,5 - 5 Stunden) ... bezahlt der MDK dieses???

Das interessiert die doch nicht und selbstverständlich bezahlt das auch keiner. Das ist ja bei den Prophylaxen auch der Witz. Wenn wir ne Medikamentengabe machen und sehen, da ist jemand Dekubitusgefährdet müssen wir das mitmachen (natürlich unendeldlich), da sonst wieder Regress droht. Es ist echt zum grüne Füsse kriegen.
Zitat:
Habe hier aber auch einige Ärzte, die noch nicht mal einen Mandrin kennen und somit ist das Projekt iv.Infusion schon gescheitert.

Elisabeth schrieb:
Ich denke, genau das ist das Problem, warum man wieder auf s.c. Infusionen zurückgeht. Wie soll der Doc aber auch in der Ausbildung so eine handwerkliche Tätigkeit erlernen, wenn er im Studium dies nicht braucht. Da gibts ja liebevolle Krankenpflegekräfte, die ihm diese leidige Arbeit abnehmen
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Hatte heute wieder eine Dame, die eine s.c. Infusion bekommen hat. Frau Doktor war zum Hausbesuch da, hat ein Flüssigkeitsdefizit festgestellt und anstatt gleich eine Braunüle zu legen hat die der Tochter gesagt sie soll uns anrufen damit wir ne s.c. Infusion legen.

Elisabeth schrieb:
Pikant an der Sache finde ich dann immer, dass der Doc aber Pflegekräften im KKH bestätigen soll, dass sie in der Lage sind eine Vene gefahrlos zu punktieren.

Dass ist der Renner überhaupt. Aber dass ist in anderen Gebieten ja nicht anders. Denke da so an die Wundversorgung. Der Traum meiner schlaflosen Füsse.
 
Brille schrieb:
Brille schrieb:
Also auf so eine Idee ist bei uns wirklich noch niemand gekommen, besonders um ein Flüssigkeitsdefizit auszugleichen. Der Körper braucht doch viel länger es aufzunehmen und du kannst es nur mega langsam laufen lassen, weil du sonst gefahr läufst, dass du Einlagerung hast (wie als wenn bei venöser Verabreichung etwas para läuft)
Was versprechen sich eure Ärzte davon?

Nun, will durchaus zugestehen, dass wir Klienten haben, die auf keinen Fall ins Krankenhaus wollen, und am Wochenende im Notdienst kann ich noch nachvollziehen, dass der Arzt nicht sofort rauskommen kann, um eine Braunüle zu legen, da die Praxis voll ist. Dann kann das schon sinnvoll sein. Nur auf Dauer ist es Bullshit, da ich einen wirklichen Flüssigkeitsmangel damit nicht ausgleichen kann. Ansonsten geht es bei einigen Ärzten gar nicht mehr um den Klienten sondern um den Aufwand, der in keinem Verhältnis zum Verdienst steht. Zum Kot..en aber leider die Wahrheit.
 
Ich hab noch einmal eine Frage zum Material der Kanüle: Metall oder Kunststoff?

Elisabeth
 
Es hieß doch oben mal Butterfly?! Somit Metall?! Deswegen ja auch meine Anmerkung dazu...
 
Maniac schrieb:
Es hieß doch oben mal Butterfly?! Somit Metall?!Deswegen ja auch meine Anmerkung dazu...

Wenns wirklich an dem ist... *grusel*

Aber wir sind ja nicht die Anwender, vielleicht gibts da ja noch was anderes.

Elisabeth
 
Material:

Es gibt Kanülen für die s.c. Infusion,die sind aus Kunstoff. Ähnlich wie eine Venüle mit Nadel zum punktieren und der Kunstoffkanüle außenrum. Die Punktionsnadel wird nach Punktion entfernt, zurück bleibt eine fexible Kunstoffkanüle. Wir wenden das auch gerne in der Palliativtherapie zur Gabe von Analgetika s.c. (auch Pumpe) an. Dann lassen wir die Nadeln auch länger liegen. (Erfahrung, weiß nicht obs im Lehrbuch steht)

Haben damit sehr gute Erfahrungen gmacht. Butterfly nehme ich nicht gerne, wegen der Verletzungsgefahr beim Bewegen.

Gruß Susanne
 

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