Studieren ohne Abitur

[-Claudia-]

Soweit ich weiß, vergeben einige Universitäten inzwischen einen Teil ihrer Medizin-Studienplätze nach eigenem Gusto, ohne ZVS. Aber diese Plätze sind sehr begehrt und natürlich bewerben sich auch Abiturienten darauf.

Möglich, dass einige Unis einen Teil der Plätze extra für Nicht-Abiturienten bereithalten, da bin ich nicht sicher.

Einen Studienplatz an einer bestimmten Universität einzuklagen ist schon für Abiturienten so gut wie aussichtslos; erst recht für die Sonderfälle. Abgesehen davon: Wie will man die Information in einem Beratungsgespräch anfechten? Mehr war doch noch gar nicht?

 

[Baulschae]

Ja, ich studiere in BW Pflegewissenschaft. Jedes Bundesland macht da eben eigenes.
In BW brauchst du 3 Jahre Berufserfahrung und ne Zulassungsprüfung.

Und wie schaut so eine Zulassungsprüfung aus?

soweit ich weiß werden pro studiengang 5% der studienplätze für beruflich qualifizierte freigehalten. also dürften die chancen relativ hoch sein das man einen studienplatz bekommt. wenn man denn die zulassungsprüfung besteht...

 

[anästhesieschwester]

Also ich habe mal von einer Uni zu hören bekommen, die durchschnittliche Wartezeit ohne Abitur beträgt ca. 5 Jahre (nicht Semester!). Es bewerben sich einfach zu viele auf das begrenzte Kontingent an Plätzen für Nicht-Abiturienten - und davon gehört an manchen Unis auch noch ein Teil der Bundeswehr.

 

[Bachstelze]

@Baulschae - 5 % sind ein Platz. Relativ hoch würde ich das nicht nennen.

 

[MoonKid]

Und wie schaut so eine Zulassungsprüfung aus?

Das macht jedes Land bzw. Uni nach seinem eigenen Regeln und kann sich sehr unterscheiden. In BW wird die Zulassungsprüfung in einen fachspezifischen und einen allgemeinen Teil unterschieden. Die fachspezifischen (also Pflege) Teil habe ich direkt an meiner Fakultät gemacht. War ähnlich einer Examensprüfung mit Fallkonstruktion.
Den allgemeinen Teil macht man in BW zentral in Heidelberg am Studienkolleg. Da trifft man dann interessante Leute mit spannenden Lebensläufen.
Hier mußte ich noch Deutsch und Englisch (schrift, Text verstehen, wiedergeben, analysieren, meinung) abliefern. Mediziner ohne Abi müssen hier noch Bio, Chemie usw mitmachen. Informatiker Mathe, etc.

soweit ich weiß werden pro studiengang 5% der studienplätze für beruflich qualifizierte freigehalten. also dürften die chancen relativ hoch sein das man einen studienplatz bekommt. wenn man denn die zulassungsprüfung besteht...

@all:
Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr diese "ich glaube evtl." und "ich hab da mal gehört" Aussagen einfach sein lasst. Dieses ganze meist falsche oder unspezifische Halbwissen hat mir persönlich die Suche nach Studienmöglichkeiten sehr erschwert. Also für alle Suchenden: Die Aussage ist einfach nur falsch!

Für welches Land, Uni, Fakultät, Studiengang gilt deine Aussage? Bloß weil ein Studiengang das so macht, ist das keine generelle Regel. Das kann nämlich jeder für sich selbst regeln und muß sich dabei nur an die Vorgaben seiner nächsthöchsten Instanz (Fakultät, Uni, Land) halten.

Mein Studiengang hat keine Vorgaben und hat definitiv kein spezifisches Kontingent für Leute ohne Abitur. Die Art der Hochschulzugangsberechtigung ist hier irrelevant. Entscheident ist die Eignung - also Notenschnitte, Persönlichkeit, Motiviation, ...

 

[Baulschae]

die aussage gilt für die (fach)hochschule in münchen wie für die katholische stiftungsfachhochschule (auch in münchen).

an der (fach)hochschule muss man als beruflich qualifizierter eine zulassungsprüfung ablegen.

an der katholischen stiftungsfachhochschule benötigt man seine abgeschlossene ausbildung + 3 jahre berufserfahrung und das beratungsgespräch. wenn man dann einen studienplatz bekommt ist man die ersten 2 semester auf probe, d.h. du musst eine betimmte punktzahl in den prüfungen erreichen, wenn du das geschafft hast studierst du die restliche zeit wie "ein normaler student mit abi".

dies nur als anmerkung um das "ich glaube evtl. und ich hab da mal gehört" richtig zustellen.

aber leider hat das alles meine eigentliche frage noch nicht beantwortet, kann mal als ex. gesundheits- und krankenpflegerin ohne abitur psychologie studieren? wenn ja gibt es da bestimmte vorraussetzungen (und in welchem bundesland)? wie z.b. man braucht berufserfahrung in der psychiatrie etc.?

 

[-Claudia-]

aber leider hat das alles meine eigentliche frage noch nicht beantwortet, kann mal als ex. gesundheits- und krankenpflegerin ohne abitur psychologie studieren?

Möglicherweise schon:

http://www.dgps.de/studium/fragen/ohne-abitur.php

Im Prinzip ist das Studium ohne Abitur immer möglich. Die genauen Kriterien, inklusive der Menge der Studienplätze, legen aber das Hochschulzugangsgesetz des Landes sowie die einzelne Hochschule selbst fest.

Finde also am besten heraus, an welchen Universitäten Psychologie Studienfach ist, und erkundige Dich dann dort. Universitäten sind heutzutage allesamt via E-Mail erreichbar, es kostet Dich also nur Zeit. An (Fach-)Hochschulen kann man weder Medizin noch - meines Wissens - Psychologie studieren.

 

[MoonKid]

Da du ja nur "fachspezifische" studieren darfst, ist die Frage, ob Psychologie nah genug an der Pflege ist. Also wer entscheidet das? Vermutlich ist es eine unispezifische Auslegung.

Wie gesagt, hatte ich auch mal ne Uni, die meinte, das ich ich keine "Soziale Arbeit" (ehm. Sozialwissenschaften) studieren dürfte. Hätte nix mit Pflege zu tun. Aha!?